Foto: Volksoper früher © Georg Soulek
und heute © Lothar Schweitzer
von Lothar und Sylvia Schweitzer
Welcher Philosophie soll das zweitgrößte Opernhaus Wiens, die Wiener Volksoper, dienen? Es ist jedenfalls ein Mehrspartentheater (Opern, Operetten, Ballette und in wachsender Zahl Musicals). Vom Namen her denkt man an nicht so schwere, volkstümliche Spielopern. Albert Lortzing und Otto Nicolai fallen uns ein. Vielleicht etwas außer Mode geraten.
In dieser Spielzeit ist die Strauss’sche „Salome“ im Repertoire und wir sahen hier vor fünfundzwanzig Jahren „Die Meistersinger von Nürnberg“, ein anspruchsvolles Werk, das Richard Wagner nicht als komische Oper angesehen hat. Die neue Intendantin Lotte de Beer hat die Vision, dass die Volksoper durch die Wahl der Stücke und ihre Realisierung auf der Bühne auch den Ruf einer Familienoper bekommt.
Einerseits kann ein zweites Opernhaus das Repertoire erweitern, so dass ein Opernfan in einer Stadt mehr Opern kennenlernen kann. Andrerseits hat es auch seinen Reiz, wenn manchmal beide Opernhäuser dasselbe Werk unter verschiedenen Gesichtspunkten anbieten.
In Schweitzers Klassikwelt 77 vom 13. Dezember 2022 haben wir in unsrem Feuilleton „Werden wir Opern untreu?“ ausführlicher darauf hingewiesen, dass Cileas Erfolgsoper „Adriana Lecouvreur“ erst im Jahr 2014 in der Wiener Staatsoper seine Erstaufführung erlebte, während wir Anfang der Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts wiederholt dieses Werk im Haus am Gürtel genießen konnten. Diese Abende hatten in uns sogar größere Gemütsbewegungen bewirkt als eine Aufführung an der Scala di Milano.
Wir haben schon lange keine Kritiken über „Tiefland-Aufführungen“ gelesen, aber früher merkte man, dass diese Oper beim professionellen Journalismus nicht beliebt war. Vielleicht wurde deswegen dieses Stück in die Volksoper „verbannt“, wo wir diese Oper wiederholt hören konnten. Uns gefällt Pedros heldentenoraler Abschied von den Bergen, die Lichtgestalt Nuri, die Würde des Gemeindeältesten Tommaso.
Als musikalischen Höhepunkt sehen wir nicht das Finale, sondern die Szene mitten im ersten Akt, wenn Martha schweren Herzens in die Ehe mit dem naiven Hirten einwilligt. „Ja, ja ich bin bereit“. Die erste Produktion hatte ihren ersten Abend im Haus am Ring am 25. Februar 1908 und hielt sich mit insgesamt 195 Vorstellungen – bis wenige Wochen vor der kriegsbedingten Sperre der Theater Ende Juni 1944. Die Wortschöpfung „Regietheater“ war noch unbekannt. Im Februar 1947 kam bereits an der „Staatsoper in der Volksoper“ eine zweite Produktion heraus, die jedoch nicht nach der Wiedereröffnung der Staatsoper an das Haus am Ring mitgenommen wurde, sondern in der Regie von Josef Witt mit Bühnenbildern von Robert Kautsky an der Volksoper verblieb.
Im Lauf der Jahrzehnte folgten zwei weitere Inszenierungen (Adolf Rott, Auffrischung Karl Dönch und Anselm Weber), Bühne: Wolfram Skalicki und Hermann Feuchter. Als Dirigenten dieser Oper erlebten wir Franz Bauer-Theussl, Dietfried Bernet, Rudolf Bibl und Sebastian Weigle. Die Erinnerung an SängerInnen bleibt etwas Subjektives. Eine bezaubernde Nuri war Ina Dressel, die zum Leidwesen ihrer Mutter, wie diese sich einmal mir gegenüber äußerte, mehr und mehr ans Opernhaus Zürich engagiert wurde. Auffallende Hirten Pedro waren Ion Buzea und Torsten Kerl. Und auch der Grundherr Sebastiano konnte mit Edmond Hurshell, Ernst Gutstein, Wicus Slabbert und Wolfgang Koch eindrucksvoll besetzt werden. Mit allen genannten Herren gab es ein Wiedersehen und -hören an der Staatsoper.
Carl Orffs Kurzoper von 1 1/2 Stunden „Der Mond“ nach einem Grimm’schen Märchen schaffte es nicht in die Staatsoper. Zusammen mit „Die Kluge“ desselben Komponisten, ebenfalls aus der Märchensammlung der Brüder Grimm, war sie dafür in der Volksoper zu hören. Die Staatsoper produzierte für das dritte Opernhaus Wiens, das Theater an der Wien, „Die Kluge“ in Verbindung mit Strawinskys „Die Geschichte vom Soldaten, gelesen, gespielt, getanzt und in zwei Teilen“ für ein kleines Ensemble mit der Dauer von etwas mehr als einer halben Stunde.
Hier wurden zwei moralisierende Stücke miteinander verknüpft. Bei Orff wird uns gesagt, dass klug sein und lieben niemand auf der Welt kann. Die Moral bei Strawinsky: Man soll zu dem, was man besitzt, nicht begehren, was früher war. Man kann zugleich nicht der sein, der man ist und der man war. Was war, kehrt nicht zurück.
Nur eine Inszenierung von Tschaikowskis „Jolanthe“ weist das Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper auf und zwar zur Wende des neunzehnten ins zwanzigste Jahrhundert gab es acht Vorstellungen in Serie von März bis Mai in Kombination mit wechselnden Balletten. Im Jahr 1901 erfolgte noch eine Vorstellung. Es ist das Verdienst von Lotte de Beer diese Kostbarkeit in ihrer ersten Spielzeit wieder auferstehen zu lassen. Ein Ballett, „Der Nussknacker“, wird bei ihr in die Handlung eingebunden, so dass die Verlegenheit wegfällt mit einem anderen Stück zur Einheit eines längeren Abends beizutragen. Wir verweisen auf unsre Rezension in „Klassik begeistert“ und auf unsre Feuilletons „Säkularisierungen in der Oper“ sowie einen Artikel in der Reihe „Unsere Lieblingsoper“ unter dem Namen „Iolanta“ (abweichende Schreibweise).
Mut bewies Direktor Rudolf Berger den nicht mehr populären „Evangelimann“ auf die Bühne zu bringen. Über seine Amtszeit hinaus wurde diese Oper von Wilhelm Kienzl blockweise in den Jahren 2006, 2007, 2008 und nach einer dreijährigen Pause 2011 insgesamt dreiunddreißigmal gespielt.
Franz Schmidts „Notre Dame“ wurde im Jahr 1954 von der Wiener Staatsoper zum letzten Mal und zwar noch im Volksoperngebäude gespielt, bevor sie wieder ins Haus am Ring einzog. Dank der Wiener Volksoper lernten wir das selten gespielte Werk zumindest in konzertanter Form im November 2005 kennen.
In den zwei letztgenannten Opern trat der deutsche Helden- und Charaktertenor Jürgen Müller, der zu dieser Zeit freischaffend wirkte, als Mathias Freudhofer und als Gardeoffizier Phoebus auf.
Am 15. April des Jahres 1987 fand in der Volksoper die österreichische Erstaufführung von „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, einer Opernvision nach Rainer Maria Rilke, in Anwesenheit des Komponisten Siegfried Matthus statt. Ausführlicheres finden Sie unter „Schweitzers Klassikwelt 29“: „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ als Pasticcio, als Ballade und als Opernvision.
Von dem guten einen Dutzend an Opern von Walter Braunfels fanden wir im Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper bloß die musikalische Verwechslungskomödie „Don Gil von den grünen Hosen“ als Dreierblock im Mai 1925 und noch einmal als Reprise im September desselben Jahrs. Die Wiener Volksoper wagte sich gleich zu Beginn der Ära Dominique Mentha 1999 an des Komponisten „Die Vögel“ nach dem altgriechischen Komödiendichter Aristophanes. Der leider zu wenig geachtete Direktor Rudolf Berger ließ 2004 diese Oper wieder aufführen. In dem Zeitraum gab es international nur Aufführungen in Köln und in Genève. Kollege Dominik Troger vermutet in seiner durchaus positiven Rezension, dass das Werk wohl trotzdem nicht über den Status einer „Rarität“ hinauskommen wird. Troger analysiert, dass man schon nach wenigen Takten den Zeitgenossen von Richard Strauss erkennt, was zur Entstehungszeit sicher viel leichter als heute wog. Und weiter: „Wer einmal mit dem gängigen deutschen Repertoire sozialisiert worden ist – und das sieht für das frühe zwanzigste Jahrhundert Richard Strauss an erster Stelle –, der wird sich schwer damit tun in Braunfels Schaffen Merkmale jener künstlerischen Identität auszumachen, die es offenbar braucht, um wahrgenommen und akzeptiert zu werden.“ Uns lockte damals Wicus Slabbert als Prometheus.
Franco Zeffirellis „La Bohème“ (Wiener Staatsoper) versus Harry Kupfers „Die Bohème“ (Wiener Volksoper). Meine Frau begeistert immer wieder die statistenreiche Inszenierung und auffallend üppige Ausstattung Zeffirellis († 2019) in der Staatsoper, hatte Sylvia doch jahrelang unter dem Pariser Volk mitgewirkt.
Kollege Klaus Billand hat anlässlich einer Wiederaufnahme der „Carmen“ in der Arena di Verona von der Zeffirelli-Ästhetik treffend vermerkt, es ergäbe sich bisweilen der Eindruck eines sog. Wimmelbildes, wie man es in der bildenden Kunst kennt. (Der neue Merker 10/2023)
Hingegen habe ich die gemeinsame Gestaltung von Harry Kupfer († 2019) und vom ehemaligen Ausstattungsleiter der Komischen Oper Berlin, Reinhart Zimmermann († 2020) für sehr interessant gefunden. Etwas metallen – nomen est omen – wirkt sie, aber stimmungsvoll.
Ich erinnere mich, wie bei einem internationalen pharmazeutischen Symposium im Austria Center Vienna in unmittelbarer Nähe des UN-Headquarters sich ein deutscher Referent nach ungewollt verspätetem Beginn seines Vortrags abrupt mit den Worten verabschiedete: „In zwanzig Minuten beginnt in der Volksoper Die Bohème.“
Wir erlebten die knisternde Spannung im Saal der Wiener Volksoper bei der Wiederaufnahme und gleichzeitig 27. Vorstellung der „Turandot“ in einem ausverkauften Haus. Unter der früheren Direktion Rudolf Bergers erhielten Renaud Doucet (Regie und Choreografie) und André Barbe (Bühne und Kostüme) die Vorgabe nach unzähligen Turandot-Inszenierungen nicht mehr ein traditionelles China auf die Bühne zu stellen, sondern etwas, was der Volksmund mit „chinesisch“ zum Ausdruck bringt, nämlich das befremdend Neue.
Die Welt der Insekten und die Hierarchie der Ameisen dienten den beiden zur Anregung. (Bei einer anderen Inszenierung der gleichen Oper an anderem Ort war für das Team die Symbolfarbe Rot ausschlaggebend.) Der Vorhang ging auf und die Bühne wurde zu einem unbeschreiblichen Erlebnis an Ausstattung, Farbe, Licht und Bewegung. Doucet und Barbe hatten sich zum Ziel gesetzt, aus der „Turandot“ eine Volksoper zu machen. Thomas Böttcher schaute darauf, dass Chor, Zusatz- und Kinderchor der Volksoper nicht als grobe Volksmassen singen, sondern als feinsinnige Wesen. Dazu kam, dass in der Wiederaufnahme die Süd-Koreanerin Jee-Hye Han von kleiner, nicht erhabener Gestalt keine hochdramatische, eisgegürtete Prinzessin war. Ihr Vortrag und Gesang erweckte Sympathie und wir hofften in die Pause hinein, dass sie in ein neues Leben befreit werden kann.
Das schaffte nicht einmal die Nilsson in der Staatsoper. Was Neil Shicoff an der Staatsoper nie vergönnt war, hier sang er gegen Ende seiner sängerischen Laufbahn den Calaf. Seiner Persönlichkeit entsprechend nicht als Siegfried, der einen Feuerwall durchbricht, oder als der Mann, der in eine Dornenhecke eine Bresche schlägt (Vergleiche die Ähnlichkeiten mit Wagners „Die Walküre“ und dem Märchen „Dornröschen“!), sondern als intellektueller Grübler.
Jahrzehnte wurde Humperdincks „Hänsel und Gretel“ der Volksoper überlassen, bis rechtzeitig vor Beginn der Adventzeit 2015 der englische Regisseur Adrian Noble diese populäre Oper wieder auf die Bühne der Staatsoper brachte. Während der Ouvertüre zeigte er Weihnachten in einer viktorianischen Familie. Die Oper war dann nur immer in der Advent- und in der Weihnachtszeit bloß bis zum 5. Januar 2020 auf dem Spielplan und wird erst diese Weihnachtszeit viermal wieder aufgenommen. Die Volksoper plant sechs Vorstellungen. Die Produktion wurde im Vergleich zur „klassischen“ Karl Dönch-Inszenierung in der Volksoper, ausgestattet von Toni Businger, kontrovers diskutiert.
Der Wald wird von Anthony Ward durch blattlose Bäume mit schwarzen Stämmen und Ästen unheimlich dargestellt. Je nach Stimmung färbt sich der Hintergrund blau oder rot. Ein surrealistischer Touch ist bemerkbar. Uns hat es gefallen. Bei einer der Aufführungen beobachteten wir die Kuriosität, dass die dienstjüngsten zwei Sängerinnen die Sterne des Abends waren. Sowohl in der Volksoper als in der Staatsoper stört uns das eher unheimliche Outfit der Hexe. Gerade aus pädagogischen Gründen wäre eine anziehende Gestalt, mit der die Kinder keine Gefährlichkeit verbinden, überlegenswert.
Wir sahen im Haus am Währinger Gürtel noch die ältere Inszenierung von Edwin Zbonek mit Bühnenbild vom Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus Wolfgang Hutter und mit den Kostümen seiner Frau Birgit Hutter.
Am 12. Oktober 2020 war in der Staatsoper die Premiere von „Die Entführung aus dem Serail“. Regie führte Hans Neuenfels. Wir ahnten damals nicht, dass ab der neunten Aufführung die Wiederaufnahme dem Andenken dieses Regisseurs gewidmet war.
Die Inszenierung mit Verdoppelungen der Figuren wurde zwiespältig aufgenommen. Lassen wir Neuenfels zu Wort kommen: Der Gesang soll sich im Empfinden des anderen noch einmal spiegeln und sich dann hinunter zum Publikum spiegeln. Es soll die Frage gestellt werden, wann man/frau sich singend ausdrückt. Es gibt die Sehnsucht des Sprechenden zu singen. Es soll aufregend sein, wenn die SängerInnen den SchauspielerInnen das Sprechen überlassen. Wir erlebten, wie Konstanze, Belmonte, Blonde und Pedrillo als Sprechende ihr Double kritisch betrachten, Hilfestellungen geben oder different reagieren. Die bisher letzte, zwölfte Vorstellung war am 22. März 2022.
Am 17. Juni 2023 hatte dieses Singspiel wieder einmal Premiere in der Wiener Volksoper. Wir erinnern uns an die nicht aufregende Inszenierung vor zweiundvierzig Jahren nur wegen des hervorragenden Bassisten Artur Korn. Die Intendantin Lotte de Beer hat mit Nurkan Erpulat einen türkischen Regisseur mit dieser zur Mozartzeit sehr einseitig gezeichneten „Türkenoper“ betraut.
Gleich zu Beginn erleben wir ganz im musikalischen Sinn der Arie Belmontes „Hier soll ich dich denn sehen“ einen eher furchtsamen, unsicheren Charakter. Um das Stück von westlichen Ressentiments zu befreien, wurde das Schlusswort des Selim Bassa durch ermüdende neue Textpassagen erweitert. Ein lobenswerter Versuch, der „in progress“ weiter zu bearbeiten wäre, weil er noch nicht endgültig zufriedenstellen kann.
Es ist kaum zu glauben und meine Frau und ich haben uns in der Dramaturgie der Staatsoper vergewissert: Am 15. Dezember 1959 war die letzte Neuinszenierung der Gluck’schen Oper „Orpheus und Eurydike“. Herbert von Karajan dirigierte, die Inszenierung stammte von Oscar Fritz Schuh, Bühne und Kostüme von Caspar Neher, der Choreograf war Dimitrije Parlic. Diese Produktion erlebte wirklich nur zwei Wiederholungen, am 15. Dezember 1959 und am 2. Jänner 1960!
Die Besetzung war herausragend: Giulietta Simionato sang den Orpheus, Wilma Lipp die Eurydike und Anneliese Rothenberger den Amor. Im Jahr 1973 besuchte ich zwei Aufführungen in der Volksoper. Der Orpheus war beide Male erinnerungswürdig. Einmal die Staatsopernaltistin Rohangiz Yachmi und einmal Ingrid Mayr als Gast, die ich von Salzburger Rezensionen her gekannt haben muss, weil sie der Anstoß zu dem Abend gewesen ist.
Beide Opernhäuser können eine Britten-Pflege vorweisen. „Albert Herring“ war für das kleinere Haus geeigneter, „Billy Budd“ für das größere. In beiden Institutionen erlebten wir „Ein Sommernachtstraum“ in achtenswerten Produktionen. Während schon zwei Jahre nach der Welturaufführung die Staatsoper „Ein Sommernachtstraum“ herausbrachte, hätten wir dann fünfundfünfzig Jahre warten müssen, wäre nicht diese Oper ins Repertoire der Volksoper gekommen. Der Besetzungszettel mit großen Namen spricht für sich.
2019 kam dann „A Midsummer Night’s Dream“ in englischer Originalsprache auch wieder ins Große Haus. In beiden Häusern wurde noch nie „The Turn of the Screw“ aufgeführt. Wir kennen dieses Werk sowohl von der Wiener Kammeroper als auch vom Teatro La Fenice, kann also auch in größerem Rahmen inszeniert werden.
Es gereicht der Wiener Volksoper zur Ehre Brittens „Der Tod in Venedig“ als würdigen Abschluss der Ära Robert Meyer zur Aufführung gebracht zu haben. Eine Oper, die für die Staatsoper noch ein weißer Fleck im Spielplan ist. Wir jubelten in „Klassik begeistert“: „DER TOD IN VENEDIG bietet den Höhepunkt dieser Saison.“ Damit waren die Volksoper und die Staatsoper gemeint. Die Produktion konnte sich auch mit der Aufführung messen, die wir im Teatro la Fenice erlebt haben!
Lothar und Sylvia Schweitzer, 28. November 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Schweitzers Klassikwelt (c) erscheint jeden zweiten Dienstag.
Lothar und Sylvia Schweitzer
Lothar Schweitzer ist Apotheker im Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia schreibt er seit 2019 für klassik-begeistert.de: „Wir wohnen im 18. Wiener Gemeindebezirk im ehemaligen Vorort Weinhaus. Sylvia ist am 12. September 1946 und ich am 9. April 1943 geboren. Sylvia hörte schon als Kind mit Freude ihrem sehr musikalischen Vater beim Klavierspiel zu und besuchte mit ihren Eltern die nahe gelegene Volksoper. Im Zuge ihrer Schauspielausbildung statierte sie in der Wiener Staatsoper und erhielt auch Gesangsunterricht (Mezzosopran). Aus familiären Rücksichten konnte sie leider einen ihr angebotenen Fixvertrag am Volkstheater nicht annehmen und übernahm später das Musikinstrumentengeschäft ihres Vaters. Ich war von Beruf Apotheker und wurde durch Crossover zum Opernnarren. Als nur für Schlager Interessierter bekam ich zu Weihnachten 1957 endlich einen Plattenspieler und auch eine Single meines Lieblingsliedes „Granada“ mit einem mir nichts sagenden Interpreten. Die Stimme fesselte mich. Am ersten Werktag nach den Feiertagen besuchte ich schon am Vormittag ein Schallplattengeschäft, um von dem Sänger Mario Lanza mehr zu hören, und kehrte mit einer LP mit Opernarien nach Hause zurück.“
Schweitzers Klassikwelt 77: Werden wir Opern untreu? klassik-begeistert.de, 13. Dezember 2022
Benjamin Britten: Der Tod in Venedig, Oper in zwei Akten Wiener Volksoper, 28. Mai 2022
Die Entführung aus dem Serail, Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Volksoper Wien, 20. Juni 2023
Unsre Lieblingsoper (40): „Iolanta“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski