Sommereggers Klassikwelt 285: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, und jeder geht zufrieden aus dem Haus

Deutsche Oper Berlin © Leo Seidel

Eine grundsolide Planung, die aber letztlich doch wie eine Torte ohne Backpulver wirkt. Schade!

von Peter Sommeregger

Frei nach diesem Goethe-Zitat lud die Deutsche Oper Berlin dieses Jahr zu einer ungewöhnlichen Spielplan-Präsentation für die Saison 2025/26. In Form eines moderierten Konzertes gab es knappe Informationen, dafür erfreulich schönen Gesang. „Deutsche Oper Berlin, Spielplan-Präsentation 2025/26
Sommereggers Klassikwelt 285“
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Kreis, Schulter, Einhaken: Ich darf tanzen – und zwischendrin fühle ich den Frühling musikalisch

The Woods so Wild © Sybe Wartena

Joel Frederiksen hat mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ein glitzernd schimmerndes Unikat geschaffen, einen anhaltenden Moment, der mich dem ganzen Rest der Wirklichkeit entreißt. Hörend. Tanzend. Große Freude sprudelt in mir.

Bayerisches Nationalmuseum, München, 15. Mai 2025

von Frank Heublein

An diesem Sonntagnachmittag interpretiert das Ensemble Phoenix Munich das Programm „The Woods so Wild“. Das ist nur die halbe Wahrheit. Denn vorab und danach wird das Publikum eingeladen, zu der Musik zu tanzen. Für mich, der eine Links-Rechts-Schwäche hat, bringt das erwartete Herausforderungen mit sich. Und bis vier zählen soll ich dazu noch (typisch Mann, dieses Gejammere). „The Woods so Wild, Ensemble Phoenix Munich
Bayerisches Nationalmuseum, München, 15. Mai 2025“
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Auf den Punkt 61: "Die dunkle Seite des Mondes" ist eine Schlagwerk-Oper

Unsuk Chin, Die dunkle Seite des Mondes

Foto © Bernd Uhlig

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Kent Nagano, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 18. Mai 2025  URAUFFÜHRUNG

von Jörn Schmidt

Am 18. Mai 2025 hat Kent Nagano Die dunkle Seite des Mondes von Unsuk Chin an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt. Nach dem Erfolg von Alice in Wonderland ist dies die zweite Oper der Südkoreanerin. Naganos Dirigat und das Schlagwerk zeigen, welches Potential in dem Werk steckt und dass Verrisse verfrüht sind. „Unsuk Chin, Die dunkle Seite des Mondes, URAUFFÜHRUNG
Hamburgische Staatsoper, 18. Mai 2025  “
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Die Aushöhlung des Neumeier-Repertoires schreitet unter Demis Volpi voran – flüchten die Zuschauer?

Dornröschen, Bühnenbild von Jürgen Rose, in der Mitte Christopher Evans als Catalabutte (Foto: Kiran West)

Wie war es nur möglich, dass wir uns in so kurzer Zeit von John Neumeiers Repertoire so umfassend verabschieden müssen? Glaubt die Ballett-Intendanz tatsächlich, dass sich das knapp 1.700 Plätze fassende Haus regelhaft mit Mehrteilern oder Volpi-Choreographien wird füllen lassen?

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner „Warum verabschieden wir uns vom John-Neumeier-Repertoire?, Hamburg Ballett
Die Hamburgische Staatsoper, 12. Mai 2025“
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Jaap van Zwedens magieloser Mahler kommt in der Elphi nicht von der Stelle

Elbphilharmonie Hamburg, 18. Mai 2025

Fotos © Todd Rosenberg

Chicago Symphony Orchestra

Jaap van Zweden, Dirigent

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 7

Auch am zweiten Abend in der Elbphilharmonie spielte das Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Jaap van Zweden Mahler. Trotz einer souveränen technischen Leistung kam eine eher undifferenziert klingende Siebte musikalisch nicht vom Fleck. Für ein Orchester dieser Klasse war das zu wenig!

von Johannes Karl Fischer

Erst am Vortag bezeichnete klassik-begeistert-Autor Patrik Klein das Chicago Symphony Orchestra nach einer Aufführung von Mahlers sechster Sinfonie in diesem Saal als „bestes Orchester der Welt“. Sorry, aber gerade im Vergleich zu Kirill Petrenkos furioser Neunten, die den Mahler-Klang am Donnerstag regelrecht auf den Kopf stellte, konnte ich dieses Urteil am heutigen Abend mit der Siebten leider nicht bestätigen.

„Chicago Symphony Orchestra, Mahler 7
Elbphilharmonie, 18. Mai 2025“
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Was heißt hier "Perfektionismusfalle"? – 4 kb-Autoren im Zwiegespräch

Paavo Järvi © Kaupo Kikkas

klassik-begeistert steht für Kompetenz, Meinung und Vielfalt.

Immer wieder berichten wir über 1 Ereignis, und 5 Autorinnen und Autoren haben bis zu 5 Standpunkte. Die Vielfalt macht’s, und heute kontert unser Bremer Autor Dr. Gerd Klingeberg unserem Autor Jörn Schmidt (Sylt / Hamburg). Tappt der weltweit anerkannte Künstlerische Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (seit 2004), der Este Paavo Järvi, in die „Perfektionismusfalle“? Dirigiert er  ZU  perfekt?

Bitte lesen Sie auch – siehe unten – die Beiträge aus Köln (Dr. Brian Cooper), Bremen (Dr. Gerd Klingeberg) und Hamburg (Johannes Fischer und Jörn Schmidt).

Herzlich,
Andreas Schmidt, Herausgeber
„Dirigent in der Perfektionismusfalle?
klassik-begeistert.de, 12. Mai 2025“
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"Musikstadt Hamburg": In der Hamburgischen Staatsoper lodern wieder Esprit, Passion und Feuer

Die Hamburgische Staatsoper, 5. März 2025

Foto: DIESE 3 MÄNNER SOLLEN DIE HAMBURGISCHE STAATSOPER WIEDER AUS DER BEDEUTUNGSLOSIGKEIT HOLEN: DEMIS VOLPI (v.l.), TOBIAS KRATZER UND OMER MEIR WELLBER.
Foto© Patrik Klein, klassik-begeistert

von Andreas Schmidt

In der Hamburgischen Staatsoper lodert – endlich !!! – wieder das Feuer der Leidenschaft. Ab der kommenden Spielzeit 2025/26 nehmen der deutsche Star-Regisseur Tobias Kratzer, der israelische Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber und  der bereits seit sieben Monaten im Amte fungierende Direktor des Hamburg Balletts, Demis Volpi, das Heft in die Hand. Vielmehr sind sie alle jetzt schon mächtig am Hackeln und bester Dinge, die sehr traurigen und desaströsen letzten zehn Jahre unter der Ägide des Schweizers Georges Delnon und des US-amerikanischen GMDs Kent Nagano vergessen zu machen… und zu neuen Alsterufern aufzubrechen. „Die Hamburgische Staatsoper: Aufbruch zu neuen Ufern, Spielzeit 2025/26
Hamburg, 5. März 2025“
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Wien meets HH: Ovationen gelten Heinz Ferlesch, der Wiener Singakademie und dem Bläserensemble Pro Brass für ein Programm voller Leidenschaft

Stehende Ovationen für Heinz Ferlesch, das Bläserensemble Pro Brass und die Wiener Singakademie (Foto: RW)

La Passione, Wie im Himmel also auch auf Erden
10 Konzertstücke,
Elbphilharmonie Hamburg, 
18. Januar 2025

Wiener Singakademie
Bläserensemble PRO BRASS
Leitung: Heinz Ferlesch

Und wie von Engeln gesungen, durchleuchteten die Vokalisen den weiten Raum. Besonders der hohe, über die anderen Stimmen hinwegsegelnde glasklare Sopran von Felicitas Moser öffnete beim Miserere von Gregorio Allegri den Weg zum allmächtigen Gott.

von Dr. Ralf Wegner

Heinz Ferlesch, der Leiter der Wiener Singakademie, subsumierte unter dem Rubrum La Passione 10 Musikstücke der letzten Jahrhunderte, in denen nach seinen Worten menschliche Leidenschaft tonal umgesetzt wird. Der Untertitel „Wie im Himmel, also auch auf Erden“ legt es nahe, es geht in dieser Passion nicht nur um den Frieden im Himmel, sondern ebenso um das Ungute auf dieser Erde, also auch um Krieg und irdische Umweltzerstörung. „Wiener Singakademie, Bläserensemble PRO BRASS, Heinz Ferlesch: La Passione
Elbphilharmonie Hamburg, 18. Januar 2025“
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Missachtet die Staatsoper Hamburg Kent Naganos Kräfte? Das Publikum bekommt unterstes Mittelmaß serviert

Der US-Dirigent vor Demission muss binnen 33 Stunden 3 Mal in der Elphiharmonie und in der Staatsoper Hamburg dirigieren. Das Ergebnis ist, um mit Loriot zu sprechen, „übersichtlich“.

Staatsoper Hamburg/Elbphilharmonie, Hamburg, 12./13. Januar 2025

Foto: Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Elbphilharmonie, Kent Nagano © Claudia Hoehne

von Andreas Schmidt

Es hört sich an wie ein schlechter Witz und ist ein Affront gegen das Publikum und gegen die Musiker: Der in wenigen Monaten – zum Glück ! – scheidende US-Dirigent Kent Nagano musste am Sonntag und Montag binnen 33 Stunden 3 Mal in der Elbphilharmonie und in der Staatsoper Hamburg dirigieren.

Können da Qualität, musikalische Finesse, musikalischer Spürsinn entstehen?
Würde ein Christian Thielemann, würde ein Teodor Currentzis so arbeiten? „Kent Nagano übernimmt sich komplett in Hamburg
Elbphilharmonie / Staatsoper Hamburg, 12./13. Januar 2025“
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Die Menschheit applaudiert dem himmlischen und ur-wienerischen NEUJAHRSKONZERT 2025

Riccardo Muti grüßt auch 2025 mit der symphonischen Handschrift seiner schwebenden Strauß-Walzer.

Musikverein Wien, Goldener Saal, 1. Januar / Jänner 2025

Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
© Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker

Werke von Johann Strauß (Vater), Josef Strauß, Johannes Strauß (Sohn), Eduard Strauß, Josef Hellmesberger d.J. und Constanze Geiger

Auch 2025 begeistern Riccardo  Muti und die Wiener Philharmoniker mit einem ur-wienerischen, musikalisch hochfeinen Musikmorgen zu Ehren der Strauß-Tradition. Die Neujahrskonzert-Debütantin Constanze Geiger hat einen Stammplatz auf dem Programm verdient. Die Kernbotschaft von der Donau in die Welt: Hoffnung, Freundschaft, Frieden! So kann das Jahr 2025 gerne weiter gehen!

von Johannes Karl Fischer

„Neujahrskonzert 2025, Wiener Philharmoniker, Riccardo Muti
Musikverein Wien, Goldener Saal, 1. Januar 2025“
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