Fotos © Marcio James
Das 25. Amazonas Opernfestival (FAO) wartete in dieser Jubiläums-Saison gleich mit vier Opern auf, zwei brasilianischen und zwei des klassischen europäischen Kanons, i.e. „Peter Grimes“ von Benjamin Britten und „Anna Bolena“ von Gaetano Donizetti. „Peter Grimes“ wurde als einzige aus dem Vorjahr übernommen, und kaum war der Vorgang im fast voll besetzten Teatro Amazonas am großen Rio Negro oben, wurde klar, was sicher einer der Gründe dafür war.
MANAUS/Teatro Amazonas, 19. Mai 2023
Benjamin Britten
PETER GRIMES
von Dr. Klaus Billand
Im einfachen, ja veristischen Bühnenbild einer Fischergemeinde am Fluss von Julián Hoyos erleben wir im Vorspiel gleich die intensive Befragung von Peter Grimes durch den Rechtsanwalt Swallow nach den Gründen für das Umkommen des jungen Gehilfen von Grimes beim Fischen auf dem Meer. Die Szene ist mit der Reaktion der Fischereigemeinde drum herum von einer solchen Intensität, dass die Inszenierung von Pedro Salazar einen sofort mit Haut und Haaren in diese starke Oper von Benjamin Britten hineinreißt. Dafür ist auch der hervorragende Sängerdarsteller Fernando Portari als Grimes verantwortlich, aber auch Sávio Sperandio als Swallow.
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Durch diesen Garten wandelt man also, festlich gekleidet, sobald die Glocken ertönen, welche den Beginn des Schauspiels ankündigen – doch tauchen da hinter Mauern und in Büschen, zwischen farbenprächtigen, hohen Blumen nicht diese schrecklichen Gestalten auf? Oder war das bloß eine Vision? Nein, es sind tatsächlich Hexen aus der Oper „Macbeth“, die wir in wenigen Minuten zu sehen und hören bekommen…
