4.Premieren-Abonnementkonzert „Aufbruch und Meisterschaft“
Programm:
Franz Schubert: Sinfonie Nr.1 D-Dur D 82 Johannes Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op.77 Franz Schubert: Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125
Paavo Järvi Dirigent Veronika Eberle Violine Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Bremer Konzerthaus, Die Glocke, 9. April 2024
von Gerd Klingeberg
Seit genau 20 Jahren sind sie ein echtes Dreamteam: das Weltklasseorchester Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und ihr Künstlerischer Leiter, der estnische Dirigent Paavo Järvi. Gemeinsam haben sie eine grandiose Erfolgsgeschichte aufzuweisen. Und so soll es auch in Zukunft weitergehen; Ideen gibt es noch zur Genüge – ein Menschenleben reiche dafür gar nicht aus, so Järvi. Näher ins Auge gefasst sei unter anderem das Opus Franz Schuberts. Was das in etwa bedeuten könnte, davon bekommen die Bremer beim Jubiläumskonzert in der Glocke einen ersten Eindruck. „4. Premieren-Abonnementkonzert „Aufbruch und Meisterschaft“ Bremer Konzerthaus, Die Glocke, 9. April 2024“ weiterlesen
Sung-Won Yang Violoncello Jonathan Stockhammer Dirigent Bremer Philharmoniker
Die Glocke, Das Bremer Konzerthaus, 11. März 2024
von Gerd Klingeberg
War es Mut? Oder vielleicht sogar Übermut, dass die Bremer Philharmoniker ihren Zuhörern eine Programmabfolge allein mit Bartók, Eötvös und Lutosławski offerierten – ganz ohne eine „Abmilderung“ durch einen bekannten Klassiker oder Romantiker? Doch Gedanken darüber erübrigten sich schnell. Genauer gesagt: schon beim dynamischen Auftritt des Dirigenten Jonathan Stockhammer, der vor Energie offensichtlich nur so zu sprühen schien. Was sich auch gleich auf das Orchester übertrug. „Sung-Won Yang Violoncello, Jonathan Stockhammer Dirigent, Bremer Philharmoniker Die Glocke, Das Bremer Konzerthaus, 11. März 2024“ weiterlesen
6. Philharmonisches Kammerkonzert der Philharmonischen Gesellschaft Bremen
Bedřich Smetana: Drei Tschechische Tänze (1879) Richard Wagner: Siegfried-Idyll WWV 103 Richard Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Antonín Dvořák: Serenade d-Moll op.44
Das Tschechische Nonett
Bremer Konzerthaus Die Glocke, Kleiner Saal, 2.März 2024
Von Gerd Klingeberg
Vor genau einhundert Jahren wurde das „České noneto“, das Tschechische Nonett, aus Absolventen des Prager Konservatoriums gegründet und hat sich längst weltweit einen Namen gemacht. Jetzt war es erstmalig bei der Reihe der Philharmonischen Kammerkonzerte in Bremen zu erleben.
Dass die Formation aus Streichquartett (Violine, Viola, Cello, Kontrabass) und Holzbläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Waldhorn) ihren Landsmann Bedřich Smetana gleich an den Beginn ihres Abendprogramms gesetzt hatte, kam gewiss nicht von ungefähr; denn auf den Tag genau war es der 200. Geburtstag des tschechischen Komponisten, der auch „Die Moldau“ und „Die verkaufte Braut“ schrieb.
Sopranistin Karen Vourc’h berührt als brillante Émilie-Verkörperung, die Bremer Philharmoniker beweisen heldenhafte Qualitäten bei Strauss
8. Philharmonisches Konzert „Mut“
Programm:
Jean Sibelius: Rakastava, Symphonische Dichtung für Streicher und Percussion op. 14
Kaija Saariaho: Émilie-Suite für Sopran und Orchester
Richard Strauss: Ein Heldenleben op. 40
Karen Vourc’h Sopran Marko Letonja Dirigent Bremer Philharmoniker
Konzerthaus Die Glocke, Großer Saal, 26. Februar 2024
von Gerd Klingeberg
Weiche Streicherklänge in Moll fließen in ruhepulsigem Metrum dahin. Entführen in eine fahl leuchtende, verwunschene Welt des Nordens. „Rakastava“ ist eine zu Herzen gehend gefühlvolle Symphonische Dichtung von Jean Sibelius.
Im zweiten Teil kommen feingliedrige folkloristische Elemente dazu; die schnellen Tonrepetitionen der sordinierten Streicher lassen den Eindruck entstehen, alles geschehe wie hinter einem fern aufsteigenden zarten Nebelschleier. Freundliche Partien und Melancholisches bis hin zu resignativer Tristesse werden in der sensiblen instrumentalen Darbietung wunderschön zum Ausdruck gebracht. „Karen Vourc’h Sopran, Marko Letonja Dirigent, Bremer Philharmoniker Bremen, Die Glocke, 26. Februar 2024“ weiterlesen
„Intensive Begegnungen“ der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen
Maurice Ravel: „Ma Mère l’Oye“
Matthias Pintscher: „Assonanza“
Robert Schumann: Sinfonie Nr.1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“
Leila Josefowicz Violine Matthias Pintscher Dirigent Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Konzerthaus Die Glocke Bremen, Großer Saal, 9. Februar 2024
von Gerd Klingeberg
Ein Komponist, der sein eigenes Werk dirigiert: Matthias Pintscher mit seinem, wie er es nennt, Covid-Stück „Assonanza“. Dazu als Solistin die Geigerin Leila Josefowicz, der er dieses Opus zugedacht hat. Als Orchester schließlich die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. Ein echter, nur selten zu erlebender Glücksfall, der ein Konzert vom Feinsten in der Bremer Glocke versprach. „„Intensive Begegnungen“ der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen Die Glocke Bremen, 9. Februar 2024“ weiterlesen
7.Philharmonisches Konzert der Bremer Philharmoniker: „Glanz“
Programm:
Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 30 C-Dur Hob. I:30 „Alleluia“ Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467 Franz Schubert: Sinfonie „Große“ C-Dur D 944
Schaghajegh Nosrati Klavier Joel Sandelson Dirigent Die Bremer Philharmoniker
Konzerthaus Die Glocke, Bremen, Großer Saal, 4. Februar 2024
von Gerd Klingeberg
Als „Alleluia“ wird Joseph Haydns 1765 entstandene Sinfonie Nr. 30 C-Dur tituliert. Das Hauptthema hat einen liturgischen Bezug, der den damaligen Hörern vermutlich vertraut war. In der Glocke präsentierten die Bremer Philharmoniker das Werk bei ihrem Matinee-Konzert eher als stimmigen Wachmacher fürs Publikum und als durchaus anspruchsvolle Aufwärmübung für die Musiker. „7. Philharmonisches Konzert der Bremer Philharmoniker: „Glanz“ Die Glocke Bremen, 4. Februar 2024“ weiterlesen
Das Werk endet in tiefenentspannter Ruhe, fast wie ein faszinierender Traum. Und wieder ergriffenes Schweigen im Saal, dann bricht frenetischer Beifall los.
1. Premieren-Abonnementskonzert
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen „Irdische Liebe & himmlisches Leben“
Programm:
Robert Schumann: „Frauenliebe und Leben“ für Sopran und Orchester (bearbeitet für Orchester von Conrad Artmüller)
Gustav Mahler: Sinfonie Nr.4 G-Dur
(Orchesterreduktion von Yoal Gamzou)
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Chen Reiss Sopran Tarmo Peltokoski Dirigent
Großer Saal der Bremer Glocke, 19. Januar 2024
von Gerd Klingeberg
Es ist einigermaßen heikel, beim Kunstlied die eigentlich vorgesehene Klavierbegleitung einem Orchester zu übertragen. Funktionieren kann dies nur mit einer gehörig volumenstarken Stimme. Oder aber mit einem deutlich zurückgenommen spielenden Orchester.
Die erste Variante kam beim Konzert der Deutschen Kammerphilharmonie in der Bremer Glocke kaum in Betracht; die israelische Sopranistin Chen Reiss ist keine Walküre. Nicht, dass sie sich nicht durchsetzen könnte. Aber bei Robert Schumanns „Frauenliebe und Leben“ geht es nicht darum, die Saalmauern vibrieren zu lassen. Nicht ein Maximum an Lautstärke, sondern ausgeprägtes Einfühlungsvermögen ist hier angesagt. Und das hat Reiss.
Mit feiner lyrischer Note, veredelt mit einem niemals übertriebenen Vibrato und ungemein expressiv gestaltet sie dieses 8-teilige Monodrama fast so, als würde sie sinnierende Selbstgespräche führen. Es ist die ganz auf authentische Textvermittlung abzielende, von lediglich angedeuteter Gestik unterstrichene Schlichtheit des Gesanges, die überzeugt. Und nicht eine vermeintlich publikumswirksame, auf Selbstdarstellung abzielende Exaltation.
Der noch sehr junge, von der Deutschen Kammerphilharmonie als längst „Principal Guest Conductor“ titulierte und mittlerweile weltweit hofierte Dirigent Tarmo Peltokoski bleibt ebenfalls in seiner Vorgabe zurückhaltend; groß gestikulierendes Maestro-Gehabe hat er nicht nötig.
Programm: Ernest Bloch: Prélude für Streichquartett (1925)
Johannes Brahms: Streichquartett Nr. 2 c-Moll op. 51/1 (1873)
Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Nr. 2 a-Moll op 13 (1827)
Die Glocke, Das Bremer Konzerthaus, 13. Januar 2024
von Gerd Klingeberg
Vielfach preisgekrönte Ensembles sind bei den Philharmonischen Kammerkonzerten im Kleinen Saal der Glocke keineswegs ungewöhnlich.
Und dass das in Berlin beheimatete „Vision String Quartet“ sein Programm stehend absolviert (der Cellist darf selbstverständlich sitzenbleiben), mag ebenfalls nicht überraschen. Wohl aber, dass das Ensemble sein komplettes Konzert auswendig spielt. Ein Werk derart verinnerlicht zu haben, dass nicht mehr auf den Notentext geachtet werden muss, bewirkt in der Regel zugleich eine Steigerung der Ausdrucksintensität. „4. Philharmonisches Kammerkonzert, Vision String Quartet Die Glocke, Das Bremer Konzerthaus, 13. Januar 2024“ weiterlesen
Programm: Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 70 D-Dur Hob. I: 70
Nikolai Kapustin: Violoncellokonzert Nr. 1 op. 85
Igor Strawinsky: »Petruschka« (revidierte Fassung 1947, Burleske in vier Bildern)