Sommereggers Klassikwelt 288: Wer kennt noch Max Brand und seinen „Maschinist Hopkins“?

 

von Peter Sommeregger

Stadttheater Duisburg, 13. April 1929: Die Oper „Maschinist Hopkins“ des österreichischen Komponisten Max Brand schlägt bei ihrer Uraufführung wie eine Bombe ein. In der Folge erlebt das Werk an 37 Bühnen über 200 Aufführungen. „Sommereggers Klassikwelt 288: Die Oper „Maschinist Hopkins“
klassik-begeistert.de, 1. Juli 2025“
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Auf den Punkt 64: Wie Billy Joel, nur cooler

Così fan tutte Hamburg © Hans Jörg Michel

An Mozarts Oper Così fan tutte hat sich schon so mancher Dirigent schwer verhoben. Allein schon all die Rezitative. Da kann das Orchester noch so schön spielen und das Ensemble himmlisch singen. Oft bleibt dem Zuschauer ein digitaler Eindruck, ein On-off schöner Melodien und schlimmen Stillstands. Kein Spannungsbogen weit und breit. Der Halbbruder von Piano Man Billy Joel hat nun in Hamburg den Così-Code geknackt.

Wolfgang Amadeus Mozart / Così fan tutte

 Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

 Alexander Joel / Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 25. Juni 2025   

von Jörn Schmidt

Billy Joel ist ein US-amerikanischer Sänger, Pianist und Songschreiber. Der Beiname Piano Man leitet sich ab von seinem gleichnamigen Hit aus dem Jahr 1973 und beschreibt dem Künstler perfekt. Billy lebt die Musik, so wie in seinem Song:

And the piano, it sounds like a carnival
And the microphone smells like a beer”

„Auf den Punkt 64: Wie Billy Joel, nur cooler
Hamburgische Staatsoper, 25. Juni 2025  “
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Schammis Klassikwelt 33: Meisterkurse mit Barbara Frittoli in Luxemburg, Teil III

Foto © Lucien Koneczny

 Auf Einladung von Sequenda Oper Studio Luxemburg gibt Barbara Frittoli auch dieses Jahr wieder eine Woche lang Meisterkurse in Operngesang in Luxemburg. Der letzte Teil meines Artikels berichtet vom abschließenden Galakonzert, das in Form eines Meisterkurses abgehalten wird. Das gewählte Format der Präsentation zeigt dem Publikum nicht nur das Endergebnis der Arbeitswoche, sondern auch die angewandte Arbeitsform. Es kann sich somit ein Bild von der akribischen und kompromisslosen Arbeit machen, die der Beruf des Opernkünstlers erfordert.

 von Jean-Nico Schambourg

Abwechselnd am Klavier begleitet von den Pianisten Francesco Manessi und Diego Mingolla, trägt jeder der acht Teilnehmer eine oder zwei Arien vor, an denen während der Woche gearbeitet wurde. Barbara Frittoli kommentiert die Darbietung auf ihre charmante Art und Weise und überarbeitet bei Bedarf mit ermutigender Herangehensweise einen Teil der Arie mit der Sängerin, um verschiedene Schwächen zu korrigieren und technische Schwierigkeiten zu lösen.

„Schammis Klassikwelt 33: Meisterkurse Barbara Frittoli, Teil III
klassik-begeistert.de, 25 Juni 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 140 : Wie voreingenommen sind wir als Rezensenten vor einer Opernaufführung?

Cao Fei, The New Angel, 2022, Eiserner Vorhang, museum in progress, Wiener Staatsoper, 2022/2023, Großbild © museum in progress

Im Gegensatz zu den 60er-Jahren wären wir heute enttäuscht, wenn bei einer Così fan tutte wieder die ursprünglichen Paare und nicht Fiordiligi und Ferrando sowie Dorabella und Guglielmo zueinander fänden. Obwohl die Paare Sopran-Tenor und Mezzosopran-Bariton konventioneller wirken. Aber die Inszenierungen von der „Così“ gefallen uns, wo wir fragen: „Ist das jetzt noch gespielt oder bereits echt?“

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Von Kindheit an erinnern wir uns an die Königin der Nacht umgeben von funkelnden Sternen. Wie interessant heute, wenn die Königin in Körpernähe des Prinzen, ja manchmal mit körperlichem Kontakt zu ihm bei ihrer glanzvollen Arie tritt.

„Schweitzers Klassikwelt 140 : Wie voreingenommen sind wir als Rezensenten
klassik-begeistert.de, 24. Juni 2025“
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Schammis Klassikwelt 32: Meisterkurse mit Barbara Frittoli, Teil II

Barbara Frittoli gibt auch dieses Jahr wieder auf Einladung von Sequenda Oper Studio Luxemburg Meisterkurse in Operngesang in Luxemburg. Sieben Sängerinnen und ein Sänger haben das Privileg, am Unterricht teilzunehmen: fünf Sopranistinnen, zwei Mezzosopranistinnen sowie ich selbst als Bass. Teil 2 meines Berichtes befasst sich mit dem Ablauf der Meisterkurse die sich über vier Tage erstrecken.

Foto © Jean-Nico Schambourg: Barbara Frittoli & Diego Mingolla am Klavier

Nachdem ich im ersten Teil meines Berichtes Organisation und Ausführende vorgestellt habe, erzähle ich in diesem Artikel, wie die Kurse ablaufen. Da ich mit Barbara Frittoli auf du und du bin, erlaube ich mir in der Folge des Artikels sie mit ihrem Vornamen zu benennen.

„Schammis Klassikwelt 32: Meisterkurse mit Barbara Frittoli, Teil II
klassik-begeistert.de, 18. Juni 2025“
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Auf den Punkt 63:  Nagano geht bühnenreif mit Tristan

Kent Nagano © Felix Broede

An der Hamburgischen Staatsoper endet diese Tage die Ära von Kent Nagano. Schon  jetzt ist klar, Hamburg verliert einen glühenden Advokaten zeitgenössischer Musik wie auch einen großen Interpreten französischen Repertoires. Da mag es überraschen, dass der  Generalmusikdirektor sich ausgerechnet mit Wagners Oper Tristan und Isolde verabschiedet. Doch diese Wahl war kein Zufall. Wenn man doch bloß der Isolde einen gescheiten Tristan zur Seite gestellt hätte, es wäre ein Wagner-Fest gelungen.

Richard Wagner, Tristan und Isolde

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Kent Nagano, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 9. Juni 2025

von Jörn Schmidt

Kent Naganos ästhetische Prägung passe nicht zum deutschen spätromantischen Repertoire, war eine oft gehörte Kritik. In Hamburg, aber auch schon in München. Passt eine feinnervige musikalische Rhetorik vielleicht besser zu französischer Oper?

Entkleidet die Präzision, mit der Kent Nagano Uraufführungen und moderne Musik dirigiert, Wagners Überwältigungsmusik vielleicht ihrer emotionalen Wucht? Mitnichten. Wo keine strikte Disziplin herrscht, kehren Schlendrian und Mittelmaß ein. „Auf den Punkt 63:  Kent Naganos Abschied
Hamburgische Staatsoper, 10. Juni 2025“
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Schammis Klassikwelt 31: Meisterkurse mit Barbara Frittoli in Luxemburg, Teil I

Barbara Frittoli (4. vl) umgeben von den Pianisten Diego Mingolla und Francesco Manessi, Luisa Mauro, künstlerische Leiterin von Sequenda, sowie mehreren Teilnehmern der Meisterkurse © Vera Buffolo

Auf Einladung des Sequenda Opera Studio Luxembourg kommt die große italienische Sopranistin Barbara Frittoli im vierten Jahr in Folge nach Luxemburg, um eine Meisterklasse für Operngesang abzuhalten. Vom 27. bis 31. Mai haben acht Sänger das Privileg, mit einer der größten lyrischen Sängerinnen ihrer Generation zusammenzuarbeiten. Sie wird von den Korrepetitoren und Pianisten Diego Mingolla und Francesco Manessi begleitet.

von Jean-Nico Schambourg

Da ich das Glück habe, Barbara Frittoli sowie alle anderen Verantwortlichen und Musiker seit einigen Jahren zu kennen, darf ich an diesen Meisterkursen teilnehmen und darüber in drei Teilen berichten. Im ersten Teil stelle ich den Organisator und die Ausführenden vor. Im zweiten Teil erzähle ich dann über den Ablauf der Meisterkurse, um im dritten Teil mit dem Bericht über das Abschlusskonzert zu schließen. 

„Schammis Klassikwelt 31: Meisterkurse mit Barbara Frittoli, Teil I
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2025“
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Rising Stars 60: Friederike Meinke – eine schöne Stimme überstrahlt eine befremdliche Debatte über Körperlichkeit

Friederike Meinke © Dirk Weber

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Auf vielversprechende Rising Stars werde ich meist aufmerksam, wenn ich sie live in Oper oder Konzert erlebe, oftmals auch durch vielfältig im Internet vorhandenes Videomaterial. Tipps von Freunden oder gemeinsame Auftritte mit mir schon bekannten Künstlerinnen und Künstlern spielen ebenfalls eine Rolle. „Rising Stars 60: Friederike Meinke, Sopran
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 139: Wir bringen den Mut auf über Mittelmäßigkeit zu schreiben

Coverfoto des Programms: Lukas Beck

In unsren Klassikwelten finden Sie eine Serie in unregelmäßigen Abständen mit dem Untertitel: Erinnerungen an schöne musikalische Erlebnisse. Darunter einen Bericht über den von uns als „Jahrhundert-Inszenierung“ gelobten „Fidelio“ von Claus Guth oder das zur Adventstimmung passende Musical „Winter Wonderettes“. Diesmal wählen wir aus der Reihe fallend „Der Carneval in Rom“, eine weniger populäre Operette von Johann Strauß, bei der wir eine noch nie so laue Aufnahme seitens des  dieses Genre liebenden Publikums erlebt haben.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Zwei Gründe führten wir dafür an. Erstens hatte die Lösung der Spannung vor dem Finale Hänger und zweitens endet die Operette in Nachdenklichkeit ohne Feuerwerkslaune. „Schweitzers Klassikwelt 139: Mittelmäßigkeit
klassik-begeistert.de, 10. Juni 2025“
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Auf den Punkt 62:  Simone Youngs gute Schule

Simone Young ©Sandra Steh

Zuweilen denkt man, das Publikum der Hamburgischen Staatsoper wisse nicht zu schätzen, was man gerade hat. Simone Young hat das 2011 in einem Gespräch mit dem NDR auf den Punkt gebracht: Es sei schon hart, hier an der Oper ausgebuht zu werden, während sie überall sonst auf der Welt als Dirigentin stürmischen Beifall bekommen. Erst als die Ära Young ausklang, da wusste man zu schätzen, was man an Simone Young hatte. Nämlich eine großartige Anwältin für Werke der deutschen Spätromantik. Das Gras ist eben immer auf der andern Seite grüner.

Richard Strauss, Salome

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Alexander Soddy, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 7. Juni 2025

 von Jörn Schmidt

Als die Süddeutsche Zeitung 2024 titelte: „Mehr Anmut geht nicht – Simone Young debütiert bei den Bayreuther Festspielen und dirigiert als erste Frau den Ring. Der Jubel ist enthusiastisch…“.  Da konnten   die Hamburg-Hanseaten behaupten:

Youngs Hamburger  Ring – ich war dabei. Man habe damals schon gewusst, wie gut Frau Young ihren Wagner könne. Dann ihr Hamburger Bruckner-Zyklus. Ebenfalls großartig. „Auf den Punkt 62: Simone Young
Hamburgische Staatsoper, 8. Juni 2025“
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