Frauenklang 12: „Musik war für mich Religion, Mathematik, Leidenschaft, Tragödie und Komödie zugleich“

Buchbesprechung:

Ethel Smyth, Paukenschläge aus dem Paradies. Erinnerungen

Herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von Heddi Feilhauer

Verlag: Ebersbach & Simon, 2023
ISBN 978-3-86915-286-8

von Jolanta Łada-Zielke

Viele spektakulär erfolgreiche Menschen waren als Kinder widerspenstig und rebellisch. So schildert sich in ihren Erinnerungen die britische Komponistin Ethel Smyth (1858-1944), deren Werke seit 2008 wieder aufgeführt werden. Besser spät als nie. „Frauenklang 12: Buchbesprechung Ethel Smyth
klassik-begeistert.de, 25. Februar 2025“
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Auf den Punkt 45: Mitridate, der Wachtelkönig

Mitridate, re di Ponto, Hamburg © Brinkhoff / Mögenburg

Insgeheim hoffe ich, dass auf dem Baakenhöft in der Hamburger HafenCity ein Wachtelkönig und sein Kinder vergnüglich zwitschern. Denn dieser Vogel hat viel Macht. Zum Beispiel  hat er 1997 vor dem  Bundesverwaltungsgericht einen vorübergehenden, immerhin 10 Monate währenden Baustopp  erwirkt. In dem Rechtsstreit  ging es nicht etwas um ein Einfamilienhaus. Sondern um eine wichtige Verkehrsader unweit Hamburgs, die Ostseeautobahn A 20 nahe Lübeck. 

Wolfgang Amadeus Mozart                            Mitridate, re di Ponto

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Ádám Fischer, Dirigent

Staatsoper Hamburg, 23. Februar 2025 PREMIERE

von Jörn Schmidt

Und das funktionierte so. Bei Großprojekten zählen nicht nur die Interessen des Bauherren, sondern auch Natur und Umwelt. Diese vertreten durch Naturschützer beziehungsweise NGOs wie zum Beispiel NABU. Die bringen im Klageverfahren vor, dass der Wachtelkönig so selten sei wie ein Phantom. Aber entlang der geplanten Trasse der A20, da fühle er sich pudelwohl. „Auf den Punkt 45: Mitridate, der Wachtelkönig
Staatsoper Hamburg, 23. Februar 2025 PREMIERE“
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Herbert hört hin 3: Jeder Beitrag ist „subjektiv“ gefärbt

Goldener Saal, Musikverein Wien © Wolf-Dieter Grabner

Auslöser für diese Kolumne ist ein „crazy Saturday evening” am 15. Februar 2025, den ich ähnlich am 12. Mai 1979 erlebte. Am Nachmittag im Musikverein Anton Bruckners 8. Symphonie mit den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan (Konzert – Musikverein Wien) und ein paar Stunden später um 19 Uhr, ein paar hundert Meter weiter in der Staatsoper, eine unvergleichliche Aufführung  („Le nozze di Figaro“ am 12.05.1979 | Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper) unter Karl Böhm.

Jeder Beitrag ist „subjektiv“ gefärbt.

Bei den von mir besuchten beiden Konzerten am 15. Februar 2025 unterscheidet sich mein Empfinden so sehr, dass ich diese zwei Konzerte lieber in meine Kolumne verpacke.

„Herbert hört hin 3
klassik-begeistert.de, 16. Februar 2025, Wiener Konzerthaus und Musikverein Wien“
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Sommereggers Klassikwelt 273: Adelina Patti war die Primadonna assoluta des 19. Jahrhunderts

Foto: Franz Xaver Winterhalter: Adelina Patti

von Peter Sommeregger 

Wenn heute das Opernpublikum einer berühmten Sängerin wie Anna Netrebko Ovationen darbringt, und ihr beim Schlussapplaus Blumen zuwirft, ist das nur ein Abklatsch dessen, was das Publikum im späten 19. Jahrhundert der Sängerin Adelina Patti an Huldigungen bereitete. „Sommereggers Klassikwelt 273: Adelina Patti
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 131: Dietrich Fischer-Dieskau betrachtet das Leben seines Meisters – Teil 2

Umschlaggestaltung P. Agentur für Markengestaltung – nach einer Grundkonzeption von Mediabureau Di Stefano, Berlin  Titelbild: Hugo Wolf nach einer Fotografie um 1895        

Es fällt auf, dass im zweiten Abschnitt des Werks unter dem Titel „Die großen Liedfolgen“ das Kapitel „Mörike“ den weitaus größten Umfang einnimmt. Und wieder entdecken wir Vergleichsmöglichkeiten zu einem anderen Buch, einer Art Biografie über den „Sänger seiner Lieder“, Leonard Cohen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Sind es im Fall Hugo Wolfs zwei Personen, der Dichter Eduard Mörike und der Komponist Hugo Wolf, so ist bei Leonard Cohen der Übergang vom Genre des Gedichts zu dem des Lieds fließend und geschieht in Personalunion. „Schweitzer Klassikwelt 131: Hugo Wolf –  Teil 2
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 131: Dietrich Fischer-Dieskau betrachtet das Leben seines Meisters – Teil 1

Umschlaggestaltung: P. Agentur für Markengestaltung – nach einer Grundkonzeption von Mediabureau  Di Stefano, Berlin  Titelbild: Hugo Wolf nach einer Fotografie um 1895  

Fast haben wir Hemmungen, die große Bedeutung der musikhistorischen Werke Dietrich Fischer-Dieskaus hervorzuheben, als wäre sein begnadetes Sängerleben nicht genug. Wir müssen vonseiten des Künstlers ein sehr gewissenhaftes und zeitraubendes Quellenstudium für so viele wertvollen Einzelheiten aus dem Leben des Komponisten Hugo Wolf annehmen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Auf Umwegen kamen wir dazu, das inzwischen nur mehr antiquarisch erhältliche Buch aus dem Henschel Verlag wieder aufzuschlagen. Auch im Roman „Cilia“ des Autors Matthias Mander wird ein Lebensabschnitt Hugo Wolfs erwähnt. Aber erfundene Hauptfigur ist in diesem Roman eine schwanger allein gelassene junge Frau, deren Selbstfindung zum Plädoyer für das Leben wird.

„Schweitzers Klassikwelt 131: Hugo Wolf Teil 1
klassik-begeistert.de, 17. Februar 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 272: Edith Mathis verfügte über ein umfangreiches Opern- und Liederrepertoire

Jetzt ist sie also endgültig verklungen, die glasklare, reine Sopranstimme von Edith Mathis.

von Peter Sommeregger

Die am 11. Februar 1938 in Luzern geborene Sängerin studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt und in Zürich Gesang, ihr Debüt hatte sie bereits mit 19 Jahren als 2. Knabe in der „Zauberflöte“ am Luzerner Theater. „Sommereggers Klassikwelt 272: Abschied von Edith Mathis
klassik-begeistert.de, 12. Februar 2025“
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Auf den Punkt 44: Unruhiges Publikum? Sylvain Cambreling haut auf den Tisch…

Sylvain Cambreling © Daniel Dittus

Unruhe im Publikum tut einem Werk nicht gut. Und stört obendrein Künstler wie Zuschauer. Es soll ja tatsächlich Konzertbesucher geben, die sich wegen des Werks im Konzertsaal eingefunden haben. Zum Schutz der Aufführung können auch die Konzertveranstalter beitragen, hatte ich in der letzten Folge meiner Kolumne vertreten. Doch während eine entsprechende Anfrage beim Pressesprecher der Elbphilharmonie unbeantwortet blieb, hat Sylvain Cambreling jetzt auf den Tisch gehauen.

Symphoniker Hamburg
Sylvain Cambreling / Dirigent

Galina Ustwolskaja / Komposition Nr. 2 Dies Irae
Giuseppe Verdi / Messa da Requiem

Laeiszhalle, Großer Saal, 9. Februar 2025

 von Jörn Schmidt

Giuseppe Verdis Messa da Requiem ist in der Regel abendfüllend. Es verträgt sich wenig mit anderen Werken, weswegen der Platz auf dem Programmzettel vor dem Requiem  in der Regel leer bleibt. Das geht auch anders, hat  sich Sylvain Cambreling gedacht. Die Idee war genial, der Effekt ebenfalls. „Auf den Punkt 44: Sylvain Cambreling haut auf den Tisch…
Laeiszhalle, Großer Saal, 9. Februar 2025“
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Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper

René Jacobs © Daniel Dittus

In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. 

Wolfgang Amadeus Mozart / Idomeneo, Rè di Creta, KV 366

Freiburger Barockorchester
Zürcher Sing-Akademie

 René Jacobs / Dirigent

Elbphilharmonie, Großer Saal, 2. Februar 2025

von Jörn Schmidt

Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. „Auf den Punkt 43: Idomeneo
Elbphilharmonie, 2. Februar 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 271: Erinnerungen an den großen Pianisten Claudio Arrau

Claudio Arrau © Allan Warren

 von Peter Sommeregger

In die Annalen der großen Klaviervirtuosen des 20. Jahrhunderts hat sich der gebürtige Chilene  schon früh nachdrücklich eingeschrieben. Sein Lebensweg weist auch einen starken Bezug zu Deutschland, speziell zu Berlin auf. Geboren wurde er am 6. Februar 1903 im chilenischen Chillán. „Sommereggers Klassikwelt 271: Claudio Arrau
klassik-begeistert.de, 5. Februar 2025“
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