Sommereggers Klassikwelt 263: Der Komponist Franz Xaver Mozart blieb im Schatten seines Vaters

 von Peter Sommeregger

Erst fünf Monate war Mozarts jüngstes Kind alt, als der weltberühmte Vater im Dezember 1791 viel zu jung starb. Vier der insgesamt sechs Kinder des Ehepaares Wolfgang Amadeus und Konstanze Mozart waren im Säuglingsalter gestorben, ein trauriges, aber im 18. Jahrhundert keineswegs seltenes Familienschicksal. „Sommereggers Klassikwelt 263: Der Komponist Franz Xaver Mozart
klassik-begeistert.de, 4. Dezember 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 127: Musiktheater in der Weihnachtszeit

Die MET in weihnachtlichem Glanz © Lothar Schweitzer

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Städte und Dörfer verwandeln sich zur Advent- und Weihnachtszeit. Wir haben den Wandel einer Stadt am Anfang des Advents anlässlich zweier Opernbesuche in Basel eindrucksvoll erlebt. Wobei bei fortschreitender Säkularisierung die Grenze zwischen Advent und Weihnachtszeit undeutlich wird und alles schon ab der ersten Adventwoche im hellen Lichterglanz erstrahlt. „Schweitzers Klassikwelt 127: Musiktheater in der Weihnachtszeit
klassik-begeistert.de, 3. Dezember 2024“
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Auf den Punkt 35: Brahms 4 kann jeder?

Han-Na Chang © Ole Wuttudal

Bundestrainer kann jeder“ ist ein launiger Kommentar von Joscha Weber. Auslöser des Artikels war eine 2:3 Niederlage der deutschen Nationalmannschaft (Herren) gegen England im Jahr 2016. Weiter im Text führt der Kollege aus: „Jeder Wackler wird seziert, kritisiert und dramatisiert“, Granteln sei ja schließlich deutsches Kulturgut. Sie erkennen sicher die Parallelen. Wackler gab es gestern so einige, zuvörderst die Hörner der Symphoniker Hamburg. Und Brahms in der Laeiszhalle aufzuführen, das ist wie ein Match im Mutterland des Fußballs.

Symphoniker Hamburg

Han-Na Chang / Dirigentin
Veronika Eberle / Violine

Weber / Ouvertüre zu „Der Freischütz“
Mendelssohn Bartholdy / Violinkonzert e-Moll
Brahms / Sinfonie Nr. 4

Laeiszhalle, Großer Saal, 1. Dezember 2024 

von Jörn Schmidt

So wie Ihnen auch jeder Zuschauer und erst recht jeder Rezensent sagen kann, wie Brahms klingen soll. Bedacht, wehmütig, aber bloß nie auftrumpfend, sagt der eine. Wie langweilig, wird man Ihnen entgegnen, wenn Sie so argumentieren. Straff, dramatisch und vor allem, rhythmisch zupackend. So und nicht anders soll Brahms klingen. Sonst geht der große Bogen verloren. Manch einer hat den Hang zu vermitteln. Fix, aufrichtig und bewegend, so ginge Brahms. „Auf den Punkt 35: Brahms 4 kann jeder?
Laeiszhalle, Großer Saal, 1. Dezember 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 262: Vor 70 Jahren starb der Dirigent Wilhelm Furtwängler

Foto: Erich Salomon, Wilhelm Furtwängler / Berlin

Wenn die Musikwelt am 30. November, seinem 70. Todestag, erneut des unvergessenen Dirigenten Wilhelm Furtwängler gedenkt, so ist er bereits länger verstorben, als er gelebt hatte. Mit 68 Jahren starb er an den Folgen einer Lungentzündung in der Nähe von Baden-Baden.

von Peter Sommeregger

Nicht mehr viele Menschen können von sich sagen, den Dirigenten noch im Konzertsaal oder in der Oper erlebt zu haben. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb ist Furtwänglers Nachruhm längst zur Gloriole, zum Heiligenschein geworden.

Der Sohn eines berühmten und erfolgreichen Archäologen, Adolf Furtwängler, und einer Malerin entwickelte schon früh eine starke Affinität zur Musik, sah sich als zukünftiger Komponist. Das bildungsbürgerliche Elternhaus förderte seine Neigungen. Er erhielt Privatunterricht, schloss aber niemals eine Ausbildung ab. „Sommereggers Klassikwelt 262: Wilhelm Furtwängler
klassik-begeistert.de, 27. November 2024“
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Auf den Punkt 34: Show me your bells! Das Orchestre symphonique de Montréal und seine Hidden Assets

Glockensatz hr-sinfonieorchester, (Royal Eijsbouts Glockengießerei) © Andreas Maul

Überschriften sind wichtig, damit ein Artikel seine Leser findet. ACHTSAM STALKEN, so wollte ich heute titeln und das Thema im Text fortführen. Achtsamkeit ist gerade ziemlich angesagt, und man kann die Geschichte der  Symphonie fantastique heutzutage leicht in Richtung Stalking biegen. Berlioz war schwer in Harriet Smithson verliebt, und zur Balz hat er mal eben seine Symphonie fantastique komponiert. Ausgangspunkt der Symphonie ist die Liebe des Komponisten zu eben jener Harriet. Aber was harmlos beginnt, endet in der Partitur böse. Weil sie Hectors Liebe nicht erwidert, killt er Harriet im Opiumrausch. Harriet hat diese  Botschaft verstanden und den Komponisten im richtigen Leben vorsichtshalber geheiratet. 

Orchestre symphonique de Montréal
Rafael Payare / Dirigent

Daniil Trifonov / Klavier

Robert Schumann / Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
Hector Berlioz / Symphonie fantastique, Épisode de la vie d’un artiste op. 14

Elbphilharmonie, Großer Saal, 24. November 2024

 von Jörn Schmidt

Wo ist nun das Problem mit dem Titel?  Wenn man Berlioz und Stalker bei Google eingibt, findet man einige Beiträge zum Thema. Die meisten in englischer Sprache verfasst, aber man will ja keinen Abklatsch produzieren. Auch das Thema Achtsamkeit war schnell raus, weil ebenfalls schon recht ähnlich verarbeitet. Es gibt eine Romanverfilmung, die heißt „Achtsam Morden“. „Auf den Punkt 34: Show me your bells!
Elbphilharmonie, 24. November 2024“
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Daniels vergessene Klassiker 40: Elfrida Andrée schuf mit der Symphonie für Orgel und Blasorchester ein Denkmal, das viel öfter aufgeführt werden sollte!

Foto:https://www.musicbywomen.org/composer/elfrida-andree/

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 53 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Musik von Frauen ist bis heute im Konzertbetrieb unterrepräsentiert. Gleiches gilt auch für Symphonien, die eine Orgel beinhalten. Was passiert also, wenn man ein Werk findet, das beides beinhaltet? Komponiert von einer Frau, geschrieben für Orgel und Orchester und obendrein noch wunderbare Musik? Die Kombination klingt nach einem Klassiker für die Ewigkeit. Betrachtet man die Spielpläne der Konzerthäuser dieser Welt sind wir aber weit davon entfernt. Zeit also, sich einmal mit Elfrida Andrée zu befassen!
„Daniels vergessene Klassiker 40: Elfrida Andrée
klassik-begeistert.de, 24. November 2024“
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Auf den Punkt 33: Max hat Bindungsangst… und Yoel Gamzou den Freischütz-Groove

Carl Maria von Weber DER FREISCHÜTZ © Brinkhoff-Moegenburg

Carl Maria von Weber, Der Freischütz

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Musikalische Leitung:  Yoel Gamzou

Inszenierung:  Andreas Kriegenburg

 Staatsoper Hamburg, 23. November 2024

von Jörn Schmidt

Der Freischütz ist im Grunde eine phantastische Oper, ein Meilenstein der Musikgeschichte. Während Mozart Emotionen nur mit Klangfarben ausdrückte, ordnet von Weber den Gefühlen musikalische Themen zu. Richard Wagner hat sofort erkannt, wie genial sich mit solchen Leitmotiven arbeiten lässt. Hector Berlioz übrigens auch, da heißen die Leitthemen idée fixe. Aber was bei Wagner und Berlioz zeitlos-elegant kommt, lässt mich seit jeher mit dem Freischütz fremdeln. Die Oper hinterlässt bei mir immer auch ein Gefühl von Konformismus und Enge. „Auf den Punkt 33:  Webers Freischütz
Staatsoper Hamburg, 23. November 2024“
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Klein beleuchtet kurz 49: Sabine Devieilhe bietet absoluten Hörgenuss

Mathieu Pordoy und Sabine Devieilhe; Foto Patrik Klein

Nach der musikalischen Pleite am vergangenen Wochenende in der Staatsopernpremiere des „Freischütz“ erfreut sich das geplagte Ohr nun an allerfeinster Liedkunst im kleinen Saal der Elbphilharmonie Hamburg

von Patrik Klein

Die französische Sopranistin Sabine Devieilhe, die vor einiger Zeit im Großen Saal in einer konzertanten Aufführung von Bizets Oper „Carmen“ als Micaëla mit ihrer betörend reinen Stimme und Erscheinung glänzte, brachte zusammen mit ihrem langjährigen Klavierbegleiter Mathieu Pordoy ein klug durchdachtes Programm zu Gehör, das aus einer farbenfrohen Zusammenstellung von weiblich fokussierten Kunstliedern bestand, und welches sozusagen einen Weg beschrieb, der von Frauen in der Kunst über die letzten Hektoden beschritten wurde. „Klein beleuchtet kurz 49: Sabine Devieilhe
Elbphilharmonie, 20. November 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 261: Wir gratulieren Agnes Baltsa zum 80. Geburtstag

Vielen Opernfreunden wird die griechische Mezzosopranistin Agnes Baltsa noch ein Begriff sein, es scheint noch gar nicht so lange, dass sie ihre große internationale Karriere beendet hat. Kaum zu glauben, dass sie jetzt bereits ihren 80. Geburtstag feiert!

von Peter Sommeregger

Zur Zeit ihrer Geburt, am 19. November 1944 auf der griechischen Insel Lefkas, konnte sich ihre Heimat gerade von der deutschen Besatzung befreien.

Zunächst studierte sie am Konservatorium in Athen Gesang, dank eines Maria-Callas-Stipendiums konnte sie ihre Studien in München und Frankfurt am Main fortsetzen. In Frankfurt hatte sie 1968 auch ihr Bühnendebüt als Cherubino in Mozarts „Nozze di Figaro“. Bis 1972 blieb sie der Frankfurter Oper verbunden, ab 1969 trat sie auch regelmäßig an der Deutschen Oper Berlin auf. Ihre Karriere entwickelte sich schnell, an der Wiener Staatsoper hatte sie 1969 ein glanzvolles Debüt als Octavian im „Rosenkavalier“, ab 1972 war sie ständig im Haus am Ring zu hören. „Sommereggers Klassikwelt 261: Agnes Baltsa
klassik-begeistert.de, 19. November 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 126: Das „Fading“ von Opernproduktionen

Foto: Wiener Staatsoper (c), M. Pöhn

Das englische Wort „fading“ ist uns das erste und einzige Mal in „Fragmente einer Sprache der Liebe“ von Roland Barthes untergekommen, einem französischen Philosophen, der mit diesem Werk zum gefeierten Romancier aufstieg. Das Wort kann man je nach den Umständen mit Verblassen, Verschwinden oder Rückzug übersetzen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wir haben dem Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper nicht vertraut und in der Dramaturgie nachgefragt. Dort erhielten wir die Bestätigung. Eine Neuproduktion von Glucks „Orpheus und Eurydike“ wurde wirklich nur dreimal gespielt. Am 15. und 20. Dezember 1959 bzw. das letzte Mal am 2. Januar 1960. Der Grund dafür ist der Wiener Staatsoper nach über sechzig Jahren nicht mehr bekannt. Die Akten liegen im Staatsarchiv. „Schweitzers Klassikwelt 126: Das „Fading“ von Opernproduktionen
klassik-begeistert.de, 19. November 2024“
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