Sommereggers Klassikwelt 280: Der Heldentenor Peter Seiffert ist tot

Auf Ton- und Bildträgern ist Seiffert gut dokumentiert, das wird die Erinnerung an ihn wachhalten. Ich möchte die persönlichen Erinnerungen an ihn nicht missen. Seine Fußstapfen werden nicht leicht zu füllen sein.

von Peter Sommeregger

Die Nachricht vom Tod des Opernsängers Peter Seiffert kommt relativ unerwartet. Der Sänger war erst 71 Jahre alt, kein Alter heutzutage. Es ist noch gar nicht lange her, dass man den Tenor in den großen, kräftezehrenden Heldentenorpartien Richard Wagners hören konnte. Es gelang ihm, speziell als Tannhäuser, das selbst gesteckte hohe Niveau bis zum Ende zu halten, niemals dachte man, er wäre „noch“ gut, von einem Karriere-Ende war auch nichts zu hören. „Sommereggers Klassikwelt 280: Peter Seiffert ist tot
klassik-begeistert.de, 15. April 2025“
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Klein beleuchtet kurz 56: Peter Seiffert – ein Heldentenor ist tot

Peter Seiffert 1954 – 2025; Foto Patrik Klein

Peter Seiffert starb gestern Abend an den Folgen eines Schlaganfalls. Er zählte zu den besten dramatischen Heldentenören der jüngeren Zeit.

von Patrik Klein

Peter Seiffert ist tot. Ich las die Nachricht am frühen Morgen auf Facebook und war zunächst skeptisch, da man dort auch immer wieder Falschmeldungen streut. In der Presse waren noch keine Nachrichten zu finden, so fragte ich dann in meinem Bekanntenkreis der mir verbundenen Künstler. „Klein beleuchtet kurz 56: Peter Seiffert – ein Heldentenor ist tot
klassik-begeistert.de, 15. April 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 135: 11 aus 45 - unsere Auswahl an Höhepunkten in der Wiener Staatsoper


6 aus 45 heißt es im österreichischen Lotto. Die Wiener Staatsoper bietet in dieser Saison ebenfalls zufällig 45 verschiedene Opern. Wir haben uns für ein Viertel des Opernangebots interessiert. Beim Lotto verbanden wir die vorgeschrieben sechs Zahlen mit persönlichen Lebensdaten, auch mit Mehrfachem der Lieblingszahl Neun. Nicht bedacht hatten wir, dass wir dadurch gezwungen sind lebenslang weiter zu spielen. Und was waren die Beweggründe in dieser Spielzeit gerade diese elf Opern zu wählen?

 von Lothar und Sylvia Schweitzer

Von unsrer eindrucksvollsten Konstanze Lisette Oropesa erhofften wir eine „Befreiung“ von Ileana Cotrubaş, dem Violetta-Idol aus den Siebzigerjahren. Aber der wunderschöne, edle Klang ihrer Stimme war für diese „vom Wege Abgekommene“ zu mädchenhaft.

Lisette Oropesa © Steven Harris

Am Ende eines langen und erfahrungsreichen Studiums äußerte der Professor beim letzten Colloquium vor dem Abschlussrigorosum: „Meine Herren, Sie denken zu kompliziert.“ Mit diesem Vorwurf wollten wir die neue Così fan tutte – Inszenierung in einer Rezension abschließen. Aber es kam aus Krankheitsgründen nicht dazu.

Ganz im Gegenteil verließen wir uns bei „Le nozze di Figaro“ auf die guten Kritiken und wollten diese Oper und ihre vielversprechende Besetzung einfach genießen. „Schweitzers Klassikwelt 135: 11 aus 45
klassik-begeistert.de, 15. April 2025“
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Auf den Punkt 54:  Die Sänger-Folge

Foto Archiv Falstaff © Monika Rittershaus

Schreib’ doch bitte mehr über die Sänger, hat mir Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, neulich mit einer schönen Portion Wohlwollen zugerufen. Sänger, Sänger, Sänger. Das interessiert die Leser. Nö, habe ich gedacht und erst mal Folge 50 über den in Wien geborenen Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek abgeliefert. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Denn gestern gab’s in  Hamburg Giuseppe Verdis Alterswerk Falstaff mit einem in der Summe schlichtweg umwerfenden, ziemlich englischen Sänger-Ensemble. Mastermind war indes Finnegan Downie Dear.

Giuseppe Verdi / Falstaff

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Finnegan Downie Dear / Dirigent

Die Hamburgische Staatsoper, 10. April 2025

von Jörn Schmidt

Sir John Falstaff war mit dem Briten Christopher Purves besetzt. Der katalanische Regisseur Calixto Bieito hat die Titelrolle als primitiven alten Sack angelegt. Lässt ihn als Trottel dastehen, der andere Menschen ausnutzt. „Auf den Punkt 54:  Die Sänger-Folge
Hamburgische Staatsoper, 10. April 2025“
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Klein beleuchtet kurz 55: Utopia gibt sich mit Brahms und Mahler erneut die Ehre in der Elphi

Regula Mühlemann, Teodor Currentzis, Utopia Orchester (Foto Patrik Klein)

Das mittlerweile zur absoluten Weltklasse zählende Utopia Orchester unter der Leitung des griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis greift wieder einmal aus einer Farbpalette der Möglichkeiten die schillerndsten Töne heraus und sorgt für Jubelstürme im ausverkauften Haus in Hamburgs Hafen City.

von Patrik Klein

Man fragt sich ja immer wieder, warum jeder Ton, der vom Podium strömt und die Synapsen des Zuhörers streichelt, diese besondere Wirkung des Utopia Orchesterklangs auslöst. „Klein beleuchtet kurz 55: Utopia mit Brahms und Mahler
Elbphilharmonie, 9. April 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 279: Vilma von Voggenhuber war Berlins erste Isolde

Vilma von Voggenhuber/A. Ehrlich Sängerinnen 1895

 Nach langer Vorbereitungszeit konnte Richard Wagners Musikdrama „Tristan und Isolde“ endlich 1865 am Münchner Nationaltheater uraufgeführt werden. Es sollte noch elf weitere Jahre dauern, ehe es zur ersten Aufführung an der Berliner Hofoper kam, die schließlich
am 20. März 1876 stattfand.

von Peter Sommeregger

Hatten in den ersten Jahren die Ehepaare Schnorr von Carolsfeld, und danach Heinrich und Therese Vogl die Titelrollen gesungen, konnte Berlin den legendären Albert Niemann als Tristan, und Marianne Brandt als Brangäne aufbieten. Die Partie der Isolde übernahm die aus Budapest stammende Vilma von Voggenhuber. „Sommereggers Klassikwelt 279: Vilma von Voggenhuber
klassik-begeistert.de, 9. April 2025“
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Daniels vergessene Klassiker 44: John Williams schrieb neben seiner berühmten Filmmusik auch wunderbare Konzertstücke

John Williams © Michiharu Okubo

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 57 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

John Williams erscheint uns als Ikone der Filmmusik und Paradebeispiel für den opulenten Hollywood-Klang. Als Orchestrationsmeister steht er auf einer Ebene mit Strauss, Korngold und Bernstein. Dabei wird allerdings oft vergessen, dass er nicht nur Filme mit Tönen auskleiden, sondern auch fantastische Orchestermusik schreiben kann. Denn abseits der Leinwand sind diverse Konzertstücke von ihm erschienen, die für sich sprechen, sich aber (bisher) nicht haben durchsetzen können. Nachdem er nun schon in der Reihe der Anti-Klassiker erschienen ist, ist es deshalb nur gerecht, sich auch seinen verschmähten Konzertjuwelen zu widmen. „Daniels vergessene Klassiker 44: John Williams
klassik-begeistert.de, 6. April 2025“
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Auf den Punkt 53: Paolo Arrivabeni zelebriert die Trovatore-Sinfonie

Il Trovatore 2024 © Brinkhoff/Mögenburg

Am 17. März 2024, zur Premiere von Giuseppe Verdis Il Trovatore an der Staatsoper Hamburg, habe ich noch nicht für klassik-begeistert geschrieben. Was ich erinnere: Best Man war seinerzeit der italienische Dirigent Giampaolo Bisanti. Der Rest war Frust. Ein indisponierter Tenor. Die weiteren Sänger eher uninspiriert. Die Regie hat es auch nicht rausgerissen. Im Gegenteil.

Il trovatore
Oper von Giuseppe Verdi 

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Paolo Arrivabeni / Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 5. April 2025

von Jörn Schmidt

Gestern, gut ein Jahr später ein anderes Bild. Erneut eine gelungene Wiederaufnahme. Die Sänger zum Beispiel, die waren einfach besser als am Abend der Premiere. Marco Berti war standhaft, was häufig mit Zurückhaltung in der Höhe erkauft wird. Berti hatte das nicht nötig, sein Manrico war mit hinreichend tenoralem Schmelz ausgestattet.

„Auf den Punkt 53:  Paolo Arrivabenis Trovatore-Sinfonie
Hamburgische Staatsoper, 5. April 2025“
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Auf den Punkt 52: Lebensatem Musik… Pflichtlektüre vorm nächsten Elbphilharmonie-Besuch

Buchbesprechung:

Als Schüler weiß man zuweilen nicht genug zu schätzen, dass Lehrer nicht immer nur Besserwisser sind. Sondern großartige Persönlichkeiten. Helga Weckwerth ist so ein Beispiel. Musiklehrerin am Gymnasium Sylt. In Ihrem Haus auf dem Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog hat sie Kammermusikabende gegeben. Bei der Lektüre von Lebensatem Musik, der exzellenten neuen Biographie über Christoph Eschenbach, ist mir Frau Weckwerth erneut begegnet.


Margarete Zander
Christoph Eschenbach   
Lebensatem Musik 

von Jörn Schmidt

Helga Weckwerth war auch Autorin. In den 80er  Jahren hatte sie bei Eliza Hansen Klavierunterricht genommen. Ihr auf diese Zeit blickendes Buch Eliza Hansen: Pianistin, Cembalistin, Mensch, ihre Spuren in meinem Leben enthält Beiträge von Justus Frantz, David Geringas und eben Christoph Eschenbach.

Margarte Zander greift diesen Beitrag aus Weckwerths Buch in Lebensatem Musik wieder auf. Eine Leitsatz von Eliza Hansen lautete:

Das erste Pianissimo fängt das Publikum! „Auf den Punkt 52: Lebensatem Musik…
klassik-begeistert.de, 4. April 2025“
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Klein beleuchtet kurz 54: Double Whopper für Klassikliebhaber – Mäkelä rockt die Elphi an zwei großen Abenden

Seung-Won Oh, Klaus Mäkelä, Royal Concertgebouw Orchestra; Foto Patrik Klein

Er ist jung, erfolgreich wie kein anderer seiner Generation – Klaus Mäkelä übernimmt ab 2027 das Royal Concertgebouw Orchestra, eines der besten Klangkörper der Welt – eine Liebe auf den ersten Blick zwischen ihm und dem Orchester? Ja, darf man konstatieren – an zwei Abenden schenkt er dem Hamburger Publikum feinste Cocktails der klassischen Musik ein – nur der klassischen? Nein, da geht noch mehr – und wie das geht! – man kriegt den Mund vor Staunen kaum noch zu.

von Patrik Klein

Eröffnet wurde das Doppelkonzert mit einem Stück einer lebenden Komponistin, die auch noch anwesend war und sich nach fünfzehn Minuten vom Jubel des Publikums aus den Weinbergrängen des Hauses mitreißen ließ.

Das Auftragswerk Spiri III der koreanischen Komponistin Seung-Won Oh erlebte als Schlussteil der „Spiri“- Trilogie seine Hamburger Erstaufführung. Themen waren die Auseinandersetzung mit Atem, universeller Energie und der zyklischen Natur des Universums. Zudem griff die Musik auf das anschließende Stück von Sofia Gubaidulina zurück, der es gewidmet war und die vor Kurzem in Hamburg verstarb. „Klein beleuchtet kurz 54: Klaus Mäkelä rockt die Elphi
Elbphilharmonie, 2. April 2025“
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