Sommereggers Klassikwelt 205: Maria Ivogün verließ ihren Ehemann wegen des gemeinsamen Klavierbegleiters

Maria Ivogün, Maria Kempner by Franz Grainer 1917

von Peter Sommeregger 

Maria Ivogün wurde am 18. November 1891 in Budapest als Tochter eines K.u.K. Offiziers und einer Operettensängerin geboren. Die Eltern trennten sich jedoch bald, die Mutter folgte ihrem zweiten Ehemann in dessen Schweizer Heimat, also wuchs Maria dort auf. „Sommereggers Klassikwelt 205: Maria Ivogün
klassik-begeistert.de, 4. Oktober 2023“
weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 98: Erlebte, aber für uns fast in Vergessenheit geratene Opern


Die Teufel von Loudun, Bayerische Staatsoper © Wilfried Hösl

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Es war vor fünfzig Jahren. Krzysztof Penderecki galt als Neutöner und als interessanter Vertreter eines – nennen wir es – modernen Katholizismus. Auch die Württembergische Staatsoper Stuttgart genoss mit ihren Gastspielen in Wien einen guten Ruf. Würde seine Oper „Die Teufel von Loudun“ wieder im Spielplan auftauchen, auch die beste Besetzung könnte uns nicht mehr locken. Die musikalischen Vorlieben waren bei uns in den Jahrzehnten einem Wandel unterworfen, krankhafte Visionen und Teufelsaustreibungen liegen fern von unserem Interesse und das Thema priesterlicher erotischer Versuchungen ist ausgereizt. „Schweitzers Klassikwelt 98: Erlebte, aber für uns fast in Vergessenheit geratene Opern
klassik-begeistert.de, 3. Oktober 2023“
weiterlesen

Pathys Stehplatz (41) – Ist Thielemann die richtige Wahl für Berlin?

Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Die Nachfolge von Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper steht fest. Christian Thielemann übernimmt die Position des Generalmusikdirektors. Für Zündstoff scheint gesorgt.

von Jürgen Pathy

Gesprächsthema Nummer 1 zurzeit: Christian Thielemann wird neuer Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper. Nachdem die Gerüchte sich Tage zuvor schon verdichtet haben, hat Berlins Kulturstadtrat Joe Chialo (CDU) diese Entscheidung letzten Mittwoch bei einer Pressekonferenz bestätigt. Ab September 2024 tritt Thielemann die Nachfolge von Daniel Barenboim an. Der hatte aus gesundheitlichen Gründen bereits Anfangs des Jahres sein Amt niedergelegt. „Pathys Stehplatz (41) – Ist Thielemann die richtige Wahl für Berlin?
klassik-begeistert.de, 1. Oktober 2023“
weiterlesen

Rising Stars 47: Jonathan Tetelman, Tenor – sein Weg führt direkt nach oben

 Jonathan Tetelman © Ben Wolf

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Erstaunlich viele unter den namhaften Tenören sind lateinamerikanischer Herkunft. Man kann also davon ausgehen, dass vielen Männern zwischen Niederkalifornien und Feuerland ein besonderes Talent für dieses Stimmfach in die Wiege gelegt ist. Allerdings kann sich diese Veranlagung in großen Teilen der Bevölkerung, die unter drückender Armut leben, kaum entwickeln. Wer nicht gerade reiche Eltern hat, braucht also ein unwahrscheinliches Glück, um sich zum Opernstar zu entwickeln. „Rising Stars 47: Jonathan Tetelman, Tenor – sein Weg führt direkt nach oben“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 204: Der Brite Colin Davis war ein charismatischer Pultstar ohne Allüren

 von Peter Sommeregger

Man will gar nicht glauben , dass der Tod des britischen Dirigenten Colin Davis bereits zehn Jahre zurückliegt. Immer noch sind Konzerte, Platteneinspielungen und sein sympathisch offenes Wesen präsent.

Der am 25. September 1927 in Weybridge, Surrey in eine kinderreiche Familie geborene Colin Rex Davis wuchs in eher ärmlichen Verhältnissen auf. In seinen frühen Teenagerjahren erwachte das Interesse für Musik, sein Studium der Klarinette wurde von einem Großonkel finanziert. Schon bald entschloss sich Davis aber für den Beruf des Dirigenten. In die Dirigenten-Klasse wurde er nicht aufgenommen, da er nicht Klavier spielen konnte. Während seines Militärdienstes wirkte er als Klarinettist im Orchester der Life Guards, verfolgte aber weiterhin das Ziel, als Dirigent zu arbeiten. „Sommereggers Klassikwelt 204: Der Brite Colin Davis
klassik-begeistert.de, 27. September 2023“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 203: Ettore „Basti“ Bastianinis Bariton ist bis heute Legende

Foto: wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Der Start des spät gefeierten Ettore Bastianini ins Leben am 24. September 1922 in Siena fand in bescheidenen Verhältnissen statt. Seine Eltern waren nicht verheiratet, angeblich hat Ettore nie erfahren, wer sein Vater war. Dass heute eine Gedenktafel das Geburtshaus ziert, hätte damals wohl auch niemand gedacht. „Sommereggers Klassikwelt 203: Ettore „Basti“ Bastianinis Bariton ist bis heute Legende
klassik-begeistert.de, 20. September 2023“
weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 97: Wenn wir leider nur ein- oder bestenfalls zweimal einer Künstlerin, einem Künstler auf der Bühne begegneten

Elisabeth Höngen als Venus, Wiener Staatsoper 1957 – Foto Fayer, Wien

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Zunächst handelte es sich naturgemäß um SängerInnen, die am Ende einer erfolgreichen Laufbahn standen. In der österreichischen Uraufführung von Paul Hindemiths „Mathis der Maler“ am 17. Mai 1958 sang die mittlere Partie der Gräfin Helfenstein die Altistin Elisabeth Höngen am Anfang ihres sechsten Lebensjahrzehnts. Ältere Opernliebhaber erzählten von ihren großen Wagner-Partien. „Schweitzers Klassikwelt 97: Wenn wir leider nur ein- oder bestenfalls zweimal einer Künstlerin, einem Künstler auf der Bühne begegneten“ weiterlesen

Schammis Klassikwelt 19: Eileen Farrell: Ihre dramatische Stimme war der “Niagarafall” unter den Sopranen

Foto: Eileen Farrell als Gioconda, 1959 – Nancy Sorensen

Eigentlich bräuchte es mehr als einen Artikel, um die Gesangskunst der amerikanischen Sopranistin Eileen Farrell gebührend zu würdigen. Sie war nicht nur eine der größten dramatischen Opernsängerinnen ihrer Zeit, auch in der Unterhaltungsmusik und im Jazz stach sie hervor und feierte große Erfolge. Im Gegensatz zu späteren und heutigen Opernstars, benutzte sie dabei nicht ihre ausgebildete Opernstimme, um die verschiedenen Genres zu einem einheitlichen stimmlichen Brei zu vermischen. Nein, sie besaß die Gabe und den Gusto, jeder Musik ihre ganz eigenen Stimm- und Klangfarben zu vermitteln. Das “Life Magazine” nannte sie “das perfekte Musikinstrument” (“The perfect musical instrument”)!

 von Jean-Nico Schambourg

Eileen Farrell wurde am 13. Februar 1920 geboren als Tochter von zwei Vaudeville-Sängern und wuchs im Connecticut (USA) auf. Sie erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bei der Altistin Merle Alcott in New York, die sie anregte, 1940 beim amerikanischen Radiosender CBS für dessen Chor vorzusingen. Schon kurze Zeit später bekam sie dort eine eigene Radiosendung mit dem Titel „Eileen Farrell sings“, in der sie sowohl Opernarien, als auch Schlager sang. Sie trat auf mit Größen wie Frank Sinatra und Tony Bennett, dem Bariton Martial Singher oder den Mezzosopranistinnen Margaret Harshaw und Risë Stevens. Weiterhin war sie Gast in vielen Shows, wie zum Beispiel der bekannten “Bell Telephone Hour”.

„Schammis Klassikwelt 19: Eileen Farrell
klassik-begeistert.de, 17. September 2023“
weiterlesen

Pathys Stehplatz (40): Kein stiller Ort im Häusl am Wiener Ring

Foto: Ehemalige öffentliche WC-Anlage in der Passage am Wiener Karlsplatz ©  www.instagram.com/bernard.kenner

An der Wiener Staatsoper hat man Hand angelegt. Über die Sommermonate hat man Teile des Hauses fast schon einer Generalsanierung unterzogen. Der Blick in die ein oder andere Toilette offenbart allerdings eine grobe Fehlplanung.

von Jürgen Pathy

Nur wenigen scheint es wirklich aufgefallen zu sein. Schleicht man so durch die Gänge der Wiener Staatsoper, könnte man meinen: zum Start der Saison 2023/24 nichts Neues, alles beim Alten. Der Streit zwischen Direktor Bogdan Roščić und Noch-Musikdirektor Philippe Jordan scheint beigelegt. Ende 2022 ist man sich medienwirksam in die Haare geraten. Der Grund: Die Nichtverlängerung des Vertrags von Philippe Jordan, der das Haus mit 2025 als Musikdirektor verlassen wird.

„Pathys Stehplatz (40) – Ein Griff ins Klo!
klassik-begeistert.de, 14. September 2023“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 202: Der ewigen Sissi – Kaiserin Elisabeth zum 125. Todestag

Wien, Kaiserin Elisabeth Denkmal

von Peter Sommeregger

Für Österreich und speziell Wien ist die Kaiserin Elisabeth eine Kultfigur, die in Vergangenheit und Gegenwart auch gerne in der Darstellung verkitscht wurde. Die drei Sissi-Filme Ernst Marischkas aus den 1950er Jahren sind das prominenteste Beispiel dafür. Die junge Romy Schneider begründete damit ihren Ruhm, die Rolle wurde für sie aber auch zum Trauma. Erst mit der viel realistischeren Darstellung der Kaiserin in Viscontis Ludwig II. Filmbiographie konnte sie sich davon lösen. „Sommereggers Klassikwelt 202: Die ewige Sissi- Kaiserin Elisabeth zum 125. Todestag
klassik-begeistert.de, 12. September 2023“
weiterlesen