Langes Klassikwelt 9: Vom Walkürenritt zu „Pretty Woman“ – unordentliche Gedanken

Eigentlich wollte ich mich ernsthaft mit dem Missbrauch von Musik beschäftigen. Bloß: Die Zeiten sind gerade ernst genug. Dann fiel mir der geniale Helmut Dietl ein. Der hat in den 80ern seinen Monaco Franze unter Leuten leiden lassen, die Musikereignisse (miss-)brauchen, um ihren gesellschaftlichen Status zu bestätigen. Dann wurde es unübersichtlich. Und irgendwann landete ich bei Pretty Woman.

von Gabriele Lange

Ganz ehrlich – ich habe meine Probleme mit Richard Wagner. Dafür gibt es zum einen ein paar ernste Gründe. Als jemand, der sich lange mit NS-Propaganda beschäftigt und den zugehörigen Soundtrack intensiv wahrgenommen hat, kann ich diese Musik nicht wirklich romantisch finden. Zum anderen: Wir passen einfach nicht zusammen. „Langes Klassikwelt 9: Vom Walkürenritt zu „Pretty Woman“. Unordentliche Gedanken“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 143: Wir erzählen von einem unserer liebsten Opernhäuser

Fotos: Lothar Schweitzer

In unsrer Klassikwelt „Eine Stadt – eine Oper“ sind wir auf das Gran Teatro La Fenice im Sestiere San Marco nicht eingegangen, weil uns mit dieser Kunststätte Venedigs, ähnlich wie mit dem Tiroler Landestheater und den Berliner Opernhäusern, zu viele Opernerlebnisse verbinden. Das wollen wir jetzt nachholen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Schon rein äußerlich beeindruckt uns die Mittelloge, die im Vergleich zu unsrer zumindest früher so genannten „Regierungsloge“ in der Wiener Staatsoper eine Augenweide besonderer Art darstellt.

Foto: Lothar Schweitzer

Als wir für Sinopolis „Lou Salomé“ Plätze reservieren wollten, wurden wir lange Zeit hingehalten. Während der Aufführung verstehen wir: Die beengende Bühne wird zugunsten eines weiteren Raums aufgegeben, was Lou Salomés seelischen Erlebnissen besser entspricht. „Schweitzers Klassikwelt 143: Gran Teatro La Fenice di Venezia
klassik-begeistert.de, 5. August 2025“
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Daniels vergessene Klassiker 45: Cécile Chaminade zeigt, wie falsch es ist, Frauen das Komponieren zu untersagen

Foto: Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Dass es Frauen in der Welt der Orchestermusik schwer hatten, ist bis heute ein nicht gänzlich aufgearbeiteter Fakt. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein dauerte der Kampf um Gleichberechtigung und Anteilnahme beider Geschlechter am Konzert- und Musikwesen. Ein Kampf, der auf vielen mutigen und innovativen Frauen fußte, die heute vielfach vergessen sind. Eine solche Frau, die ihrer Zeit voraus war, war Cécile Chaminade, um der sich der heutige Beitrag in dieser Kolumne über vergessene Klassiker dreht. „Daniels vergessene Klassiker 45: Cécile Chaminade
klassik-begeistert.de, 28. Juli 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 290: Wie sehr sich der Begriff Regie in der Oper verändert hat

Amartuvshin Enkhbat (Scarpia), Krassimira Stoyanova (Tosca) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

von Peter Sommeregger

Spätestens bei den Eröffnungspremieren der internationalen Festivals beginnen jedes Jahr aufs Neue die Diskussionen über Opernregie, die sich nun tatsächlich grundlegend gewandelt hat. „Sommereggers Klassikwelt 290: Wie sehr sich Regie in der Oper verändert hat weiterlesen

„Free Gaza“-Protest prägt die Eröffnung der Salzburger Festspiele 2025

Pathys Stehplatz (58)

Foto © Land Salzburg / Neumayr

„Blut auf euren Händen.“ Bei der feierlichen Eröffnung der Salzburger Festspiele 2025 stürmten pro-palästinensische Aktivisten die Bühne der Felsenreitschule. Eine Handvoll Männer und Frauen nutzten die große Bühne, um Samstagmittag auf die humanitären Missstände in Palästina aufmerksam zu machen. Die Kameras des ORF hatten die Aktivisten nur kurz gezeigt. Lautstarke Parolen waren bei der TV-Übertragung zu vernehmen. „Ihr sitzt hier auf euren Reichtümern, wie es eure Großeltern getan haben“, rief eine männliche Stimme während der Rede von Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ). Eine palästinensische Flagge sei zu sehen gewesen und Plakate mit „Free Gaza“, erwähnte der Kommentator.

von Jürgen Pathy

Zu weiteren Zwischenfällen kam es nicht. Ordner und Polizisten haben die Aktivisten friedlich aus dem Saal begleitet. Die Verantwortlichen der Salzburger Festspiele sind in Erklärungsnot, wie es zu dieser Sicherheitslücke kommen konnte. Immerhin war Politprominenz aus dem In- und Ausland vor Ort.

„Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2025
Felsenreitschule, 26. Juli 2025“
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Tribschens-Idyll löste Richard Wagners Kreativität aus

Bilder: Jolanta Łada-Zielke/Blick auf das Wagner-Haus vom Vierwaldstättersee aus

Eine 25-minütige Fahrt vom Luzerner Busbahnhof nach Tribschen entführt uns in eine völlig andere Welt. Das weiße Wagner-Haus mit grünen Fensterläden steht auf einer Anhöhe in malerischer Lage. Auf der einen Seite liegt der Vierwaldstättersee, mit charakteristischen Pappeln am Ufer, und auf der anderen das majestätische Bergmassiv Pilatus.

von Jolanta Łada-Zielke

Richard Wagner bezwang diesen Gipfel noch während seines ersten Aufenthalts in der Schweiz. In Tribschen weilte er von 1866 bis 1872 und befand sich auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Er vollendete Die Meistersinger und Siegfried und komponierte das Siegfried-Idyll. „Ladas Klassikwelt 115: Richard Wagner Museum Luzern
klassik-begeistert.de, 22. Juli 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 142: Wenn wir im Urlaub Heimweh nach Opern bekommen

Lettische Nationaloper Riga Foto: Frances Harris

In den sommerlichen „weißen Nächten“ kamen wir wieder am Opernhaus der Hauptstadt Lettlands vorbei. Die Tore waren verschlossen. Sommerpause. Schöne, aber auch sehnsüchtige Erinnerungen an Elīna Garančas Debüt als „Karmena“ (Carmen auf Lettisch) und an unsere erste Begegnung mit Kristīne Opolais (in der Rolle der „Mikaëla“) tauchten auf.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Einen Meeresaufenthalt am Lido konnten wir in der letzten Juni-Woche mit einem Opernabend im Teatro La Fenice in Venedig gegen Saisonschluss noch leicht verbinden. „Schweitzers Klassikwelt 142: Heimweh nach Oper
klassik-begeistert.de, 23. Juli 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 289: Der stille Abschied des Stuart Burrows

 

von Peter Sommeregger

Dieser Tage stolperte ich über eine unscheinbare Notiz in einem englischsprachigen Klassikblog: der walisische Tenor Stuart Burrows wäre im Alter von 92 Jahren gestorben. In keinem deutschen Print- oder Internetmedium wurde darüber berichtet. „Sic transit gloria mundi“ muss man unwillkürlich denken, war Burrows doch für längere Zeit DER international gefeierte Mozart-Tenor, wobei sein Repertoire aber deutlich weiter gesteckt war. „Sommereggers Klassikwelt 289: Stuart Burrows
klassik-begeistert.de, 16. Juli 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 141: Wenn kleine Bühnen sich an Opern wagen

Stadttheater Baden bei Wien – Urheber: Karl Gruber

Wenn im Programmheft der Wiener Staatsoper die Interpreten der jeweiligen Aufführung vorgestellt werden, kann zum Beispiel stolz vermerkt werden: „Sie gehört zu den gefragtesten Sopranistinnen.“ In den Monografien sind dann immer repräsentative Namen von Opernhäusern ihres Wirkens zu lesen. Es überstürzen sich Metropolitan Opera, Königliche Oper Covent Garden, La Scala di Milano, Deutsche Oper Berlin und andere große Häuser mehr. Viel bescheidener steht es in den Programmheften kleiner Theater.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Selbst das renommierte Tiroler Landestheater hatte für eine gesamte Parsifal-Inszenierung als Budget nur die Honorarhöhe eines Bayreuther Hauptrollensängers zur Verfügung gehabt. Da muss bei der Rollenbesetzung gezaubert werden. „Schweitzers Klassikwelt 141: Wenn kleine Bühnen sich an Opern wagen“ weiterlesen

Auf den Punkt 65: Delnon geht, Brosda spricht, Kratzer kommt

Georges Delnon, scheidender Intendant der Staatsoper Hamburg © wikipedia.de

In seinem aktuellen Interview mit klassik-begeistert hat Tobias Kratzer, der designierte Intendant der Hamburgischen Staatsoper, uns in den Block diktiert: „Jeder Abend soll bei uns Premiere sein.“ Das wird großartig, ist mein Eindruck nach unserem Gespräch. Jetzt aber hat sich erst mal Georges Delnon verabschiedet und unbewusst gezeigt, wie sein Nachfolger das gemeint haben könnte.

Wolfgang Amadeus Mozart / Le nozze di Figaro

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

 Nicholas Carter/ Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025

von Jörn Schmidt

Unlängst hat der ebenfalls scheidende Generalmusikdirektor Kent Nagano den Hamburger Orchestergraben mit einem orchestral fulminanten Tristan verlassen. Das war eine Ansage, lesen Sie dazu gerne Folge 63 meiner Kolumne.

Auf den Punkt 63:  Kent Naganos Abschied Hamburgische Staatsoper, 10. Juni 2025

„Auf den Punkt 65:  Delnon geht…
Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025“
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