Auf den Punkt 58: Das "Perfektionismusfalle 2.0"-Zwiegespräch geht weiter

Paavo Järvi © Ventre Photos

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Paavo Järvi / Dirigent

von Jörn Schmidt

In der letzten Folge habe ich Paavo Järvi  als großen Dirigenten gewürdigt. Und gleichzeitig gegenübergestellt, dass mich seine Konzerte nicht berühren. Die Antwort aus Bremen ließ nicht lange auf sich warten, Lokalpatriot Dr. Gerd Klingeberg sprang Järvi flugs zur Seite. Ich möchte Dr. Klingeberg, aber auch Ihnen, liebe Leser, nun eine Frage stellen:

Hat Sie Paavo Järvi jemals zu Tränen gerührt?

Zur Erinnerung: Die wunderbare Replik des Kollegen finden Sie hier:

Dirigent in der Perfektionismusfalle? klassik-begeistert.de, 12. Mai 2025

Was macht ein guter  Anwalt, wenn er eine Replik vor sich sieht? Genau, er lässt eine Duplik folgen. Hier natürlich mit kollegialem Augenzwinkern. „Auf den Punkt 58: Die „Perfektionismusfalle 2.0“
klassik-begeistert.de, 15. Mai 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 284: Pierre Boulez überzeugt als Dirigent und erfolgreicher Komponist

Pierre Boulez © Harald Hoffmann Deutsche Grammophon

von Peter Sommeregger

Am 26. März 1925 wird Pierre Boulez in Montbrison im Departement Loire als Sohn eines Ingenieurs geboren. Ursprünglich plant er, beruflich in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, orientiert sich dann aber mit 18 Jahren völlig neu, geht nach Paris und beginnt ein Musikstudium in der Klasse von Olivier Messiaen, der in ihm das Interesse an zeitgenössischen Komponisten, gleichzeitig aber auch an jenen der ersten und zweiten Wiener Schule weckte. „Sommereggers Klassikwelt 284: Pierre Boulez
klassik-begeistert.de, 14. Mai 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 137: Mit Händen und Füßen die Begeisterung ausdrücken

Foto ©  BR Bayerischer Rundfunk / Franziskus Büscher

In Österreich heißt es in der Mundart „mit Händ’ und Fiaß“. Meine Frau liebt es nicht, wenn ich im besonderen Fall beim Applaus zu trampeln beginne, obwohl es nach Meinung einer ehemaligen Soubrette die höchste Auszeichnung für die Künstlerin oder den Künstler bedeutet.

 von Lothar und Sylvia Schweitzer

Schon die Römer in der Antike hatten in der Zirkusarena eine genau festgelegte Applausordnung. Zunächst wedelten sie mit dem Zipfel der Toga, bei etwas mehr Begeisterung schnippten sie mit den Fingern – und wenn sie völlig aus dem Häuschen waren, dann klatschten sie in die hohlen Hände.

Römisches Theater in Pula © Lothar Schweitzer

Zur Zeit Beethovens durfte man noch zwischen den Sätzen einer Symphonie klatschen. Es könnte doch der eine Satz gefallen, der andere weniger. Dagegen darf in der Oper nach einer Arie geklatscht und auch gerufen werden. „Schweitzers Klassikwelt 137: Begeisterung zeigen
klassik-begeistert.de, 13. Mai 2025“
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Auf den Punkt 57: Ist Järvi wie Karajan in der Perfektionismusfalle 2.0?

Paavo Järvi © Kaupo Kikkas

Paavo Järvi tourt gerade mit seiner Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Nach Rhein und Weser ging es gestern an die Elbe. Auch dort Beethovens Konzert für Violine und Orchester und Schuberts Sinfonie Nr. 4. Wie zuvor in Köln und Bremen geriet das Hamburger Konzert perfekt. Die Einschätzung der Dres. Cooper und Klingenberg mache ich mir zu eigen, wie Anwälte sagen würden.  Bitte lesen Sie deren Rezensionen hier bei klassik-begeistert. Warum aber kann ein perfekter Abend schnell zum Problem werden? „Auf den Punkt 57: Paavo Järvi /Janine Jansen
Elbphilharmonie, 11. Mai 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 283: Rudolf Kempe, der Stardirigent aus Sachsen

Rudolf Kempe © Anthony Altaffer

von Peter Sommeregger

Der am 14. Juni 1910 in Dresden geborene Rudolf Kempe absolvierte ein Musikstudium in seiner Heimatstadt. Ausgebildet als Oboist erhielt er seine erste Anstellung 1928 in Dortmund. Bereits 1929 wechselte er an das renommierte Gewandhausorchester in Leipzig, wo er bis 1936 als erster Oboist wirkte. „Sommereggers Klassikwelt 283: Rudolf Kempe
klassik-begeistert.de, 6. Mai 2025“
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Auf den Punkt 56: Der Hamburger Ja-aber-Parsifal

Benjamin Bruns © Sara Schöngen

Andreas Schmidt, der Herausgeber von klassik-begeistert, denkt Tag und Nacht an seine Leser.  Ja, das ist gut für Sie, liebe Leser. Aber für uns Autoren ist das zuweilen recht anstrengend. Vor dem Hamburger Parsifal erreichte mich mal wieder eine SMS von Andreas:

Denk’ dran, die Oper müsste eigentlich Gurnemanz heißen. Denn der hat deutlich  mehr Text zu singen als Parsifal… Andreas hat ja recht. Aber bei der Rollenbesetzung, da hatte Parsifal Priorität. Denn der war mit dem angehenden Hannoveraner Weltklasse-Parsifal-Tenor Benjamin Bruns besetzt.

Richard Wagner,  Parsifal

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Patrick Hahn, Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 4. Mai 2025

 von Jörn Schmidt

Die anderen Sänger, die hatten es schwer, in seinem langen Schatten zu glänzen. Aber der Hannoveraner  Bariton Christoph Pohl (Amfortas), Bass Kwangchul Youn (Gurnemanz) und Bariton Mark Stone (Klingsor), die waren auch nicht gerade ein Totalausfall. „Auf den Punkt 56: Richard Wagner, Parsifal
Hamburgische Staatsoper, 4. Mai 2025“
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Herbert hört hin 5: Eine Opernsternstunde verlangt nach einem sehr guten Dirigenten

Lohengrin © Michael Pöhn / Wiener Staatsoper / Camilla Nylund

Richard Wagner    Lohengrin
Romantische Oper in drei Akten

Besetzung: Klaus Florian Vogt, Günther Groissböck, Camilla Nylund, Jordan Shanhan, Anja Kampe, Attila Mokus

Regie: Jossi Wieler/Sergio Morabito

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Dirigent: Christian Thielemann

Wiener Staatsoper, 1. Mai 2025

von Herbert Hiess

Diese Lohengrin-Serie ist die letzte der inoffiziellen Christian Thielemann-Festtage an der Wiener Staatsoper. Nach „Palestrina“ und der fabelhaften „Arabella“ ist diese „Lohengrin“-Serie der Abschluss für längere Zeit am Wiener Opernhaus. Das gibt Anlass über die Besetzungspolitik, nicht nur am Wiener Haus, sondern international generell nachzudenken. „Herbert hört hin 5: Wahre Sternstunden
Wiener Staatsoper, 1. Mai 2025“
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Klein beleuchtet kurz 58: Tristan und Isolde reüssieren in Festspielbesetzung am Staatstheater Cottbus

Tristan und Isolde, Catherine Foster und Bryan Register © Marlies Kross

Ein Intendant gönnt sich zum Abschied noch einmal Wagner – in einem der schönsten deutschen Opernhäuser brennt man ein finales Feuerwerk mit großen Stimmen ab.

von Patrik Klein

Stephan Märki, der Schweizer Schauspieler, Regisseur und seit der Spielzeit 2020/21 Intendant am Staatstheater Cottbus scheidet aus dem Amt und setzte noch einmal Wagners Meisterwerk Tristan und Isolde auf den Spielplan. Er führte bei der Neuproduktion 2023 selbst Regie und fand mit seiner bereits damals exzellent besetzten Inszenierung überregionale Beachtung. „Klein beleuchtet kurz 58: Tristan und Isolde
Staatstheater Cottbus, 1. Mai 2025“
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Sommereggers Klassikwelt 282: Die unvergessliche Wilma Lipp gilt als Inbegriff des „Wiener Mädels“

Foto: Rollenbildnis als ‚Italienische Sängerin‘ in der Oper „Capriccio“ von Richard Strauss. Aufführung im Festspielhaus bei den Salzburger Festspielen 1950 VIII 12 © de.wikipedia.org

Dieser silberne Klang der Stimme, dieses unverwechselbare Timbre, dieser Farbenreichtum wie ein Sommerblumenstrauss!

von Peter Sommeregger

Die am 26. April 1925 in Wien geborene Wilma Lipp erhielt bereits mit 11 Jahren ersten Gesangsunterricht, im Alter von 17 Jahren  debütierte sie als Rosina in einer Freilichtaufführung des „Barbier von Sevilla“. Ihre Verpflichtung als Elevin an die Wiener Staatsoper 1945 war der nächste, entscheidende Schritt ihrer Karriere. „Sommereggers Klassikwelt 282: Wilma Lipp
klassik-begeistert.de, 30. April 2025“
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Schweitzers Klassikwelt 136: Sind Buhrufe gerechtfertigt?

Foto: Christoph Bosch

„Mit zunehmendem Alter wird man milder.“ Diesen Ausspruch eines Professors knapp vor seinem Ausscheiden aus dem Universitätsdienst ist mir nach einer Prüfung im Gedächtnis geblieben und wir glauben als Opernkritiker heute dieselbe Erfahrung zu machen.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Für meine Frau und mich galt aber von Anfang an bezüglich akustischen Missfallenskundgebungen als bindende Regel: Niemals gegenüber Frauen und bei Männern nur, wenn es sich um eine selbst gewählte falsche Partie handelt. So geschehen, als ein Bariton als Sarastro auftrat und ein verdienter Kurwenal als Großinquisitor. Wenn der Wotan in der „Walküre“ nicht die Wotanstiefe besitzt, fehlt  uns bei ansonsten ausgezeichneter Besetzung etwas und wir gehen unzufrieden nach Hause. „Schweitzers Klassikwelt 136: Buhrufe
klassik-begeistert.de, 29. April 2025“
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