Sommereggers Klassikwelt 166: Maurice Ravel, der Dandy unter den Komponisten

Foto: de.wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Der 1875 in der Nähe von Biarritz geborene Maurice Ravel wuchs in Paris auf, wohin seine Eltern bald nach seiner Geburt übergesiedelt waren. Im Alter von sieben Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht und früh fasste er den Entschluss, Musiker zu werden. Am Pariser Konservatorium wurde er zum Pianisten ausgebildet und plante ursprünglich eine Laufbahn als Konzertpianist. Da es ihm aber wohl an der nötigen Bravour und Brillanz fehlte, gab er diesen Plan wieder auf und setzte sein Klavierstudium nicht fort. „Sommereggers Klassikwelt 166: Maurice Ravel, der Dandy unter den Komponisten
klassik-begeistert.de, 28. Dezember 2022“
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Rising Stars 37: Traumhaft schön soll die Trompete klingen!

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

Die neue CD „Trumpet Concertos“ von Lucienne Renaudin Vary

Klassische Trompetenkonzerte, aufgenommen mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling

Erschienen 2022 bei Warner Classics

von Dr. Lorenz Kerscher

Die 1999 in Frankreich geborene Lucienne Renaudin Vary überzeugte schon bald als Trompetenwunderkind und nahm mit 17 Jahren ihr erstes Album „The Voice of Trumpet“ für Warner Classics auf. Hierfür spielte sie überwiegend Arrangements bekannter Lieder, Arien und einiger Instrumentalstücke ein, man könnte sagen: gefällige Musik für ein Wunschkonzertpublikum. Sehr kultiviert und melodisch war das gespielt, ebenso wie die 2019 in „Mademoiselle in New York“ aufgenommenen Broadwaymelodien. Es folgten die „Piazzolla Stories“, und diese Würdigung des argentinischen Komponisten, der den Tango in die Klassikwelt eingeführt hat, brachte ihr bei Opus Klassik 2021 eine Auszeichnung als Nachwuchskünstlerin des Jahres ein. „Rising Stars 37: Traumhaft schön soll die Trompete klingen!
klassik-begeistert.de, 29. Dezember 2022“
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Schweitzers Klassikwelt 78: Säkularisierung in Opern mit biblischen Themen

Design: Rafał Olbiński

von Lothar und Sylvia Schweitzer

In Völkerwanderungszeiten wie diesen ist Europa um Identitätserhaltung bemüht. Es fällt häufig das Wort vom christlichen Europa, wobei die Beifügung eher als Synonym im Sinne eines Humanismus gebraucht wird.

Wir beobachten, dass RegisseurInnen Werke biblischen Inhalts zunehmend ihres religiösen Inhalts entkleiden und bestrebt sind ihre sogenannte Allgemeingültigkeit heraus zu schälen. „Schweitzers Klassikwelt 78: Säkularisierung in Opern mit biblischen Themen
klassik-begeistert.de, 27. Dezember 2022“
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Pathys Stehplatz (16) – Philippe Jordans vermeintlicher Zwist mit den Wiener Philharmonikern: Beim „Rosenkavalier" ist davon nichts zu spüren

Foto: Philippe Jordan © Johannes Ifkovits

von Jürgen Pathy

Zu meiner Schande, ich gebe es zu: Ich hab den „Rosenkavalier“ noch nie zuvor gesehen. Der Grund ist ganz einfach – weil die „Salome“ oder eine „Elektra“ eher meinen Geschmack zu treffen scheinen. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellen sollte. An der Wiener Staatsoper hat ein Staraufgebot für volle Reihen gesorgt. Meister im Graben: Philippe Jordan, der, seitdem er angezählt ist, das Publikum mit absoluter Mehrheit hinter sich zu scharen weiß. 2025 verlässt Jordan die Wiener Staatsoper. Sein Vertrag als Musikdirektor wurde nicht verlängert.

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Sommereggers Klassikwelt 165: Der autokratische Pultstar Fritz Reiner

Foto: de.wikipedia.org

Das Chicago Symphony Orchestra verdankt ihm bis heute seinen extrem hohen Standard, der sich auch in der sorgfältigen Wahl von Reiners Nachfolgern niederschlägt. Gegenwärtig hat der italienische Stardirigent Riccardo Muti das Amt inne.

von Peter Sommeregger

Der Dirigent Fritz Reiner, einer assimilierten jüdischen Familie aus Pest entstammend, war im Jahr 1888 geboren ein echtes Kind der K.u.K.-Doppelmonarchie und wuchs im heimatlichen Budapest auf. Auf Drängen seiner Familie begann er zunächst ein Jura-Studium, das er aber bald zugunsten einer musikalischen Ausbildung an der Franz-Liszt-Musikakademie seiner Heimatstadt aufgab.

Ab 1909 war er als Korrepetitor an der Budapester Oper angestellt, wo er bereits 1910 als Einspringer für einen erkrankten Dirigenten sein Debüt als Operndirigent in einer Aufführung der „Carmen“ gab. Dies hatte eine Verpflichtung als Erster Kapellmeister nach Laibach zur Folge, wo er aber nur ein Jahr blieb. Danach wirkte er von 1911-1914 an der so genannten Budapester Volksoper, wo er auch Opern von Richard Wagner dirigierte. „Sommereggers Klassikwelt 165: Der autokratische Pultstar Fritz Reiner
klassik-begeistert.de 21. Dezember 2022“
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Rising Stars 36: Carolina López Moreno, Sopran – ein schöner Traum weist den Weg zum Erfolg

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

 

SWR Junge Opernstars 2018 – Carolina López Moreno – “Signore, ascolta!”

von Dr. Lorenz Kerscher

Wenn ein junges Mädchen schon als Zwölfjährige Gesangsunterricht nimmt, ist das wohl keine bildungsbürgerliche Pflichtübung, sondern dem Traum geschuldet, als Solistin vor das Publikum zu treten. Allerdings dachte die 1991 in Deutschland geborene und aufgewachsene Carolina López Moreno noch lange nicht an klassischen Gesang, es waren poppige Sachen, die sie mit ihrer jüngeren Schwester einübte. Damit traten die beiden im Jahr 2008 bei Dieter Bohlens Supertalent Show an und schafften es ins Halbfinale. Eine Aufnahme ihres Teilnehmersongs gibt es noch in YouTube, darunter steht u. a. der folgende Kommentar:

„also ich finde , amanda hat die rauchigere stimme und würde besser in dieses soul/r’n’b genre reinpassen…carolinas stimme ist viel klarer, könnt sie mir gut auf ner musicalbühne vorstellen.“ „Rising Stars 36: Carolina López Moreno, Sopran
klassik-begeistert.de 15. Dezember 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 164: Meta Seinemeyer – ein viel zu früh verglühter Komet

Foto: Copyright Vicki Kondelik

von Peter Sommeregger

Die am 5. September 1895 in Berlin als Tochter eines Polizeikommissars geborene Meta Seinemeyer ist trotz ihres tragisch kurzen Lebens zu einer Ikone der Gesangskunst geworden, die der Stimmen-Experte Jürgen Kesting von ihrer Bedeutung her auf eine Stufe mit Maria Callas stellte.

Möglich ist dies nur durch den Glücksfall, dass die Sopranistin zwischen 1924 und ihrem Todesjahr 1929 über 60 Arien und Duette für die Schallplatte aufnahm. Sie haben uns in erfreulich guter Qualität die unverwechselbare Stimme und Phrasierungskunst Seinemeyers erhalten. „Sommereggers Klassikwelt 164: Meta Seinemeyer – ein viel zu früh verglühter Komet
klassik-begeistert.de, 14. Dezember 2022“
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Schweitzers Klassikwelt 77: Werden wir Opern untreu?

Wiener Volksoper Foto: Barbara Pálffy

Sie war für uns in den Anfängen der Siebzigerjahre eine „Kultoper“. Wir versäumten zeitweise keine Aufführung und waren es zwei Abende in der Woche. Wir lebten mit den Figuren unsrer Lokalmatadore mit, die keine international gefeierten Stars waren, teilweise aber auch in Opernhäusern unsrer Nachbarn Deutschland und Schweiz auftraten.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Ja, es war an der Wiener Volksoper. Als wir vor einigen Jahren an der Volksopernkasse Karten für die „Adriana“ an der Wiener Staatsoper kauften, war es der Dame am Schalter nicht bewusst, dass fast ein halbes Jahrhundert vor dem Haus am Ring „Adriana Lecouvreur“ bereits hier an der Volksoper aufgeführt wurde. „Schweitzers Klassikwelt 77: Werden wir Opern untreu?
klassik-begeistert.de, 13. Dezember 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 163: Jascha Heifetz, DER Geiger des 20. Jahrhunderts

Foto: Jascha Heifetz, Carnegie Hall 1947, wmplayer 2013-04-16

von Peter Sommeregger

Vor 35 Jahren, exakt am 10. Dezember 1987 verstarb in seiner amerikanischen Wahlheimat der Geigenvirtuose Jascha Heifetz. Obwohl das 20. Jahrhundert reich mit Geigern der Extraklasse gesegnet war, kann man Heifetz doch als denjenigen bezeichnen, dessen Ausstrahlung und Wirkung bis heute präsent geblieben ist.

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klassik-begeistert.de“
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Daniels vergessene Klassiker Nr 10: Lili Boulanger – D’un soir triste

Foto: Quelle: https://komponistinnen.com/?page_id=21&lang=de_DE

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Den Kompositionen von Todgeweihten wird regelmäßig eine besondere Aura nachgesagt. Oft religiös oder mystisch gedeutet gibt es viele Beispiele von Todesmusiken, die im direkten Zusammenhang zu einem Leben nach dem Tod, zur Erkenntnis des Himmels und sogar zu Gott persönlich gesetzt wurden. Prominente Beispiele wären hier unter anderem Strauss vier letzte Lieder, Gustav Mahlers letzte 3 sinfonischen Werke, Brahms vier ernste Gesänge oder auch Süßmayers Requiem an Mozart. Eine Liste, die – wie es scheint – nur den „größten Meistern“ vorbehalten bleibt; den alten, weißen, männlichen „Genies“. Was aber, wenn diese Liste nicht nur unvollständig, sondern auch frauenfeindlich ist? Lernen Sie mit mir zusammen das Werk von Lili Boulanger kennen, die – wäre sie nicht eine viel zu jung gestorbene Frau gewesen – sicher zu den ganz Großen ihrer Zeit gehört hätte. „Daniels vergessene Klassiker Nr 10: Lili Boulanger – D’un soir triste
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