Sommereggers Klassikwelt 184: Grace Bumbry wurde als „Schwarze Venus“ zur Legende

Heute wurde bekannt, dass die Opernsängerin Grace Bumbry am 7. Mai in ihrer Wahlheimat Wien gestorben ist.

Mit Grace Bumbry starb eine der letzten großen Sängerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Künstler wie sie behielten stets ihre Geheimnisse für sich, die heute übliche Anbiederung an die Medien war ihr fremd. Ruhe sanft, „Amazing Grace“!

von Peter Sommeregger

Die am 4. Januar 1937 in Missouri geborene Afroamerikanerin entschied sich schon früh für eine musikalische Ausbildung und setzte dies konsequent durch. Bereits mit 17 Jahren gewann sie einen Talentwettbewerb für junge Sänger. Der Preis beinhaltete ein Stipendium für das St. Louis Institute of Music, welches sie aber nicht zum Studium zuließ, weil sie schwarz war. Ereignisse wie dieses bestärkten aber Bumbry nur in ihrem festen Willen, Sängerin zu werden. „Sommereggers Klassikwelt 184: Grace Bumbry wurde als „Schwarze Venus“ zur Legende“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 183: Aram Chatschaturjan brachte selbst Lilo Pulver zum Tanzen

Foto. de.wikipedia.org/wiki/Aram_Chatschaturjan

von Peter Sommeregger

Obwohl der armenische Komponist Chatschaturjan ein umfangreiches Werk hinterließ, das von Liedern über Symphonien, Filmmusiken, Solokonzerten und Ballettmusiken reicht, ist wohl keine seiner Kompositionen so populär geworden wie der Säbeltanz aus seinem Ballett „Gayaneh“. Das hat der Komponist nicht zuletzt dem begnadeten Regisseur Billy Wilder zu verdanken, der diesen Tanz in einer Szene seines Films „Eins, zwei, drei“ verwendete, in der die sonst eher zugeknöpft wirkende Schauspielerin Lilo Pulver auf einem Restauranttisch vor russischen Geschäftsleuten tanzt. Der bestechende Rhythmus dieses Tanzes macht diese Szene zum Höhepunkt dieser bitterbösen Komödie. „Sommereggers Klassikwelt 183: Aram Chatschaturjan brachte selbst Lilo Pulver zum Tanzen“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 182: Eduard Hanslick war der Kritikerpapst Europas

Eduard Hanslick starb am 6. September 1904 in Baden bei Wien, sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof. Durch seine fachliche Kompetenz ist Hanslick bis heute als einer der bedeutendsten Musikkritiker anerkannt.

von Peter Sommeregger

Der in Prag am 25. September 1825 geborene Eduard Hanslick entstammte dem gehobenen Bürgertum, seine Mutter gehörte einer wohlhabenden und prominenten jüdischen Familie an, was Hanslick später antisemitische Angriffe eintrug. Sein akademisch gebildeter Vater unterrichtete ihn und seine vier Geschwister selbst, u.a. auch im Klavierspiel. „Sommereggers Klassikwelt 182: Eduard Hanslick
klassik-begeistert.de, 26. April 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 181: Das Multitalent Giuseppe Sinopoli war ein allzu früh verglühender Komet

Giuseppe Sinopoli © de.wikipedia.org

Als der Dirigent Giuseppe Sinopoli am 20. April 2001 am Pult der Deutschen Oper Berlin während einer Aida-Aufführung einen tödlichen Herzinfarkt erlitt, setzte dieser einem leidenschaftlich gelebten, an Kontrasten reichen Leben ein viel zu frühes Ende.

von Peter Sommeregger

Der am 2. November 1946 in Venedig geborene Sinopoli war das älteste von elf Kindern, die Familie zog nach Sizilien, als er noch Kind war. Mit 15 Jahren kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo er zwischen 1965 und 1967 am dortigen Konservatorium Musik studierte, parallel dazu aber auf Wunsch seines Vaters auch Medizin an der Universität von Padua. Bei Bruno Maderna in Darmstadt nahm er Kompositionsunterricht, in Wien nahm er Unterricht beim Dirigenten Hans Swarowsky, sein Medizinstudium schloss er 1972 mit einer Promotion ab. „Sommereggers Klassikwelt 181: Das Multitalent Giuseppe Sinopoli war ein allzu früh verglühender Komet“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 180 : Lucia Valentini Terranis kurzes, aber triumphales Leben

Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Lucia Valentini

Man kann es kaum glauben, aber es sind bereits knapp 25 Jahre vergangen, seit die wunderbar samtene Stimme dieser Sängerin für immer verstummt ist.

von Peter Sommeregger

Am 29. August 1946 wurde sie als Lucia Valentini in Padua geboren. Früh schon entschloss sie sich, den Sängerberuf zu ergreifen und studierte zuerst am Konservatorium ihrer Heimatstadt, später am Conservatorio di Musica Benedetto Marcello in Venedig, wo sie 1969 ihren Abschluss in den Fächern Operngesang und Gesangspädagogik erlangte. Noch im selben Jahr debütierte sie am Opernhaus von Brescia als Angelina in Rossinis „La Cenerentola“, eine Partie, die sie durch ihr ganzes Sängerleben begleiten sollte. „Sommereggers Klassikwelt 180 : Lucia Valentini Terranis kurzes, aber triumphales Leben
klassik-begeistert.de, 12. April 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 179: Die Biographie des Dirigenten Jascha Horenstein steht für die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts

von Peter Sommeregger

Am 2. April vor fünfzig Jahren starb der bedeutende Dirigent Jascha Horenstein in London, seiner Wahlheimat. Sein künstlerischer Werdegang und seine persönliche Biographie neben seinen künstlerischen Qualitäten machen ihn zu einem Zeitzeugen seiner bewegten Lebenszeit.

Geboren am 6. Mai 1898 im damals noch zum russischen Zarenreich gehörigen Kiew, wuchs Horenstein in einer gebildeten Familie jüdischen Ursprungs auf. Bereits 1906 übersiedelte die Familie nach Königsberg, 1911 nach Wien, woher Horensteins Mutter stammte. „Sommereggers Klassikwelt 179: Die Biographie des Dirigenten Jascha Horenstein
klassik-begeistert.de, 5. April 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 178: „Tristanissimo“ Lauritz Melchior hat bis heute keinen Nachfolger gefunden

In diesen Tagen kann die Opernwelt des 50. Todestages von Lauritz Melchior gedenken. Er starb 1973 in Santa Monica in seiner kalifornischen Wahlheimat.

von Peter Sommeregger

Geboren und aufgewachsen ist der Sänger in Kopenhagen, wo er auch mit 18 Jahren seinen ersten Gesangsunterricht erhielt. Sein Lehrer betrachtete Melchiors Stimme als Bariton und bildete ihn als solchen aus. 1913 debütierte er am Königlichen Theater seiner Heimatstadt, wo er anschließend für einige Jahre Bariton- und sogar Basspartien der zweiten Garnitur sang. Erfahrene Kollegen wiesen ihn darauf hin, dass seine Stimme viel eher ein Tenor, ja sogar ein Heldentenor war. Daraufhin studierte er neu und hatte sein Debüt als Tenor in einer Tannhäuser-Aufführung 1918 in Kopenhagen. „Sommereggers Klassikwelt 178: „Tristanissimo“ Lauritz Melchior
klassik-begeistert.de, 22. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut

Dem Briten Gerald Moore gelang es in beispielhafter Weise, die Rolle des Klavierbegleiters für Sänger vom unauffälligen Helfer zum adäquaten Partner zu entwickeln.

von Peter Sommeregger

Der 1899 geborene Gerald Moore wurde von seiner musikalischen Mutter nur unter Mühen zum Klavierspiel animiert, nach eigener Aussage entwickelte sich sein Sinn für Musik erst in seinen 20er Jahren. Nachdem die Eltern mit ihm nach Kanada auswanderten, erhielt er dort Klavierunterricht, auch an der Orgel wurde er ausgebildet. Sein Brot verdiente er zeitweise als Kirchenorganist und Klavierspieler bei der Aufführung von Stummfilmen. Um seine Ausbildung als Pianist abzuschließen, sandten ihn seine Eltern zurück nach England, wo er sein Klavierstudium fortsetzte. Früh entschied er sich, bevorzugt als Liedbegleiter, aber auch als Teil von Kammermusikensembles sich zu betätigen. „Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut
klassik-begeistert.de, 15. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 176 : Kastraten, die wie Engel singen, zahlten einen hohen Preis

von Peter Sommeregger

Als am 21. April 1922 in Rom der Sänger Alessandro Moreschi starb, ging mit seinem Tod eine jahrhundertealte Tradition endgültig zu Ende. Er war der letzte Sänger gewesen, der durch Kastration seinen Knabensopran behalten hatte, seine Stimme ist uns auf Schallplatten erhalten, die 1902 aufgenommen wurden und das ganz eigene Timbre bewahrt haben, das wohl für Kastraten typisch war. „Sommereggers Klassikwelt 176 : Kastraten, die wie Engel singen, zahlten einen hohen Preis
klassik-begeistert.de, 8. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 175: Der Komponist Samuel Barber wurde zum Klassiker der amerikanischen Moderne

Foto: Samuel Barber © Wikipedia

von Peter Sommeregger 

Der 1910 in West Chester (Pennsylvania) geborene Sohn eines Arztes und einer Pianistin wuchs in geordneten und wohlhabenden Verhältnissen auf, von der Mutter erhielt er schon frühzeitig musikalische Anregungen, aber vor allem seine Tante, die berühmte Sängerin Louise Homer, weckte seine Begeisterung für die Musik. Bereits mit sechs Jahren begann er das Klavierspiel zu studieren, mit sieben Jahren komponierte er ein erstes Stück für Piano solo. Weitere Kompositionen folgten, mit zwölf Jahren spielte er in seiner Heimatgemeinde die Orgel. Sein Eintritt in das Curtis Institute for Music in Philadelphia mit erst 14 Jahren war aufgrund seines offenkundigen Talentes eine logische Entwicklung. Sein Studium umfasste die Klavier-, die Kompositions- und die Dirigenten-Klasse. Zusätzlich studierte er noch Gesang und ließ seine Bariton-Stimme ausbilden. „Sommereggers Klassikwelt 175: Der Komponist Samuel Barber
klassik-begeistert.de, 1. März 2023“
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