Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE – 3. MAI 2021
Foto: „Museum“ Wiener Staatsoper © Katharina Schiffl
Österreich
Die Theater dürfen bald öffnen – wollen sie das überhaupt?
Die Staatsoper hat erfolgreich die Chance genutzt, in der Pandemie sichtbar zu bleiben. Ansonsten haben unsere Bühnen nicht viel Ambition gezeigt.
https://www.diepresse.com/5974287/die-theater-durfen-bald-offnen-wollen-sie-das-uberhaupt
Wien
Lockdown-Ende, aber nix ist fix
Ohne Gastronomie landen 30 Prozent weniger in den Kassen der Händler, so die Faustregel. Letztlich hängt also alles zusammen.
Kurier.at
Dirigent Welser-Möst: „Zeichen einer unglaublichen Unkultur“
Franz Welser-Möst über Impfungen, die Künstler-Videos, Corona-Spaziergänger und die Pervertierung des Begriffes Freiheit.
Kurier.at
Grünes Licht für den Grünen Hügel
Im vergangenen Jahr waren die Richard-Wagner-Festspiele der Pandemie zum Opfer gefallen. Aber im Sommer 2021 sollen sie trotz Corona stattfinden. Das haben die Mitglieder des Verwaltungsrates der Festspiele am 30. April bekanntgegeben.
BR-Klassik.de
Erl/Tirol
Endlich wieder Wagner
https://www.tiroler-festspiele.at/
München
Vergebliche Liebesmüh –
Stream-Uraufführung der Oper „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ im Münchner Gärtnerplatztheater
Neue Musikzeitung/nmz.de
Landpartie mit Franz Schubert
Die Vorarlbergerin Johanna Doderer hat für das Gärtnerplatztheater eine Oper über Franz Schuberts Leben und Leiden komponiert. Doch wie geht man damit um, wenn die Hauptfigur des eigenen Werks als unangreifbares Kompositionsgenie gilt?
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/kultur-landpartie-mit-franz-schubert-1.5280787
Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 38
Guido Marquardt ist nicht nur ein Freund der klassischen Musik, sondern auch leidenschaftlicher Quizzer.
https://klassik-begeistert.de/das-klassik-quiz-folge-38/
Frauenklang 2
„Das Problem von Musikerinnen ist kein Kompetenzmangel, sondern dass wir uns zu oft einschüchtern lassen“
Das schöne Geschlecht war in der Musikwelt nicht immer so präsent wie heute. Von Frauen komponierte Musik existiert weitaus länger als Frauenfußball oder Frauenparkplätze. Jedoch sprach man kaum über sie – es sei denn, dass sie die Kunst ihrer männlichen Zeitgenossen weit übertraf. In der Musikgeschichte gab es nicht nur Frauen, die sangen oder Pianoforte spielten; klassik-begeistert-Autorin Jolanta Łada-Zielke weckt sie aus ihrem Schattendasein: die Komponistinnen und Dirigentinnen, bedeutende weibliche Künstlerpersönlichkeiten, über die man zu Unrecht nichts oder zu wenig weiß.
Die Pianistin Jui-Lan Huang im Gespräch mit Jolanta Łada-Zielke.
Klassik-begeistert.de
Der Schlauberger 46: Playboy ohne Gender-Gaga – oder ist das Stuss?
Die Gästerin. Nee, damit macht sich keiner Freunde. Obwohl Freunde wichtig sind, wie das Zeitungszitat aus dem Playboy beweist: „Männer haben mehr Freunde als Frauen.“ Besser als umgekehrt.
Reinhard Berger über die Kuriositäten des Deutschen.
https://klassik-begeistert.de/der-schlauberger-46-playboy-ohne-gender-gaga-oder-ist-das-stuss/
Berlin/ Philharmoniker
Fliegen durchs Foyer
Bei ihrem Europakonzert verströmen die Berliner Philharmoniker Zuversicht – obwohl sie zum zweiten Mal nicht reisen konnten und für Kameras spielten.
Tagesspiegel.de
Mannheim
Che bordello! Lorenzo Fioronis tolldreistes Rameau-Movie aus Mannheim
https://www.nmz.de/online/che-bordello-lorenzo-fioronis-tolldreistes-rameau-movie-aus-mannheim
Budapest
Aus Ungarn in die Welt: die Internationalen Bartók-Frühling-Kunstwochen
https://bachtrack.com/de_DE/feature-bartok-spring-international-arts-weeks-april-2021
Auf großer Fahrt mit Bartók: eine Reise durch seine Musik
https://bachtrack.com/de_DE/playlist-bela-bartok-april-2021
Ist klassische Musik kolonialistisch?
Ja, sagen Professoren der Universität Oxford und wollen den Lehrplan ändern. Deutsche Institutionen tun sich schwerer. Doch auch dort gibt es ein Umdenken.
https://www.dw.com/de/kolonialismus-musik-klassik/a-57381921
Ein persönliches Erzählen der Musik: Joost Honselaar über seine Arbeit als Musikregisseur
bachtrack
Links zu englischsprachigen Artikeln
Streams
BWW Feature: ONLINE VIRTUAL OPERA TOUR at Home Computer Screens
Tour to California, Italy, Bulgaria, Germany, Sweden, and the United Kingdom–Great opera and gourmet food.
broadwayworld.com
Houston Grand Opera To Present “Hansel and Gretel” on HGO Digital
https://operawire.com/houston-grand-opera-to-present-hansel-and-gretel-on-hgo-digital/
Paris
Pablo Heras-Casado leads a gallery tour around the Musée d’Orsay
bachtrack
Recordings
New Recordings of Great 20th-Century British Music
https://www.sfcv.org/articles/review/new-recordings-great-20th-century-british-music
Ballett/ Tanz
Sydney
Counterpointe (The Australian Ballet)
Another brilliant night at the ballet, with work by Petipa, Balanchine and Forsythe, confirms that The Australian Ballet’s new Artistic Director, David Hallberg, has definitely arrived.
https://www.limelightmagazine.com.au/reviews/counterpointe-the-australian-ballet/
Classical CD Review: A Ballet of Human Sacrifice — Set in Pre-Historic Mexico or Post-World War I Germany?
Egon Wellesz’s Weimar era critique of the cruelty of nations that are victorious in war still rings hauntingly true.
https://artsfuse.org/227797/classical-cd-review-a-ballet-of-human-sacrifice-set-in-pre
Sprechtheater
Wien/ Burgtheater
Kommentar: Das größte Stück aller Zeiten
Am 19. Mai gibt’s wieder Theater. Und was für eines!
https://www.wienerzeitung.at/meinung/kommentare/2102308-Das-groesste-Stueck-aller-Zeiten.html
Ein liederliches Kleeblatt zieht obdachlos durch Linz
https://www.diepresse.com/5974060/ein-liederliches-kleeblatt-zieht-obdachlos-durch-linz
TV/ Film
Oscarpreisträgerin Olympia Dukakis gestorben
Die US-Schauspielerin Olympia Dukakis ist im Alter von 89 Jahren nach längerer Krankheit gestorben, wie ihr Agent am Samstag mitteilte. 1988 war Dukakis für ihre Verkörperung der Mutter von Cher in „Mondsüchtig“ mit dem Oscar für die beste Nebenrolle ausgezeichnet worden.
https://www.krone.at/2403985
„Tatort“ aus Münster
Boerne ist über jeden Zweifel erhaben
Im „Tatort: Rhythm and Love“ sehen wir Jan Josef Liefers in der satirischen Rolle, die wirklich zu ihm passt: Als Professor Boerne läuft er erst neben der Spur, findet aber beim Trance-Trommeln wieder zu sich.
Frankfurter Allgemeine
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Unter’m Strich
Hoffen auf Ende der Pandemie. Millionen orthodoxe Christen weltweit feiern Ostern
Orthodoxe Christen feiern Ostern nach den Katholiken und Protestanten, weil sie sich nach dem julianischen Kalender richten.
Kleine Zeitung
Filmbranche und Querdenker – Das antidemokratische Netzwerk hinter #allesdichtmachen
Neue Erkenntnisse zu der Internet-Kampagne: Maskenverweigerer am Set, Verwerfungen innerhalb der Filmbranche und ein ominöser Drahtzieher aus dem Querdenker-Milieu.
Tagesspiegel
Österreich-Kolumne: Legal? Egal!
Kanzler Sebastian Kurz zeigt offen, wie wenig er sich um Grundrechte und den Rechtsstaat schert. Will er damit eine Verfassungskrise provozieren?
https://www.sueddeutsche.de/meinung/oesterreich-kurz-verfassungskrise-grundrechte-1.5280641
Sturm im Osten Österreichs: Wiener Prater gesperrt, Verletzte in Niederösterreich
Die Presse.com
Manchester
ManU-Fans stürmen Old-Trafford-Stadion: Match gegen Liverpool abgesagt
Aus Protest gegen US-Eigentümer Glazer äußerten zahlreiche Fans ihren Unmut. Die Premier-League-Partie musste verschoben werden.
Die Presse.com
INFOS DES TAGES (MONTAG, 3. MAI 2021)
INFOS DES TAGES (MONTAG, 3. MAI 2021)
Quelle: onlinemerker.com
Erl/Tirol: Endlich wieder Wagner
https://www.tiroler-festspiele.at/
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Simon Keenlyside ist nicht nur ein begnadeter Sänger(darsteller), sondern auch ein talentierter Zeichner.
Foto-Copyright: Robert Workman, Karikatur copyright: Simon Keenlyside
Simon Keenlyside ist nicht nur ein begnadeter Sänger(darsteller), sondern auch ein talentierter Zeichner. Seit dem Anbeginn seiner Karriere verarbeitet er seine beruflichen Erfahrungen nämlich in Karikaturen. Die britische Grange-Park-Opera hat nun unter dem Namen „Drawings on the road“ (Zeichnungen auf Reisen) eine Reihe von Videos veröffentlicht, in denen der zum Sir geadelte Bariton einige seiner Karikaturen erklärt. Gute Englischkenntnisse sind vorausgesetzt, denn Sir Simon erklärt das natürlich alles in englischer Sprache. Einen Wien-Bezug hat übrigens die zweite Karikatur in Video Nummer 6. Der von Keenlyside gezeichnete Mann soll einen Besucher beim Philharmoniker-Ball im Wiener Musikverein darstellen, der über und über mit Orden bestückt ist. Der Sänger hat nach seinem seinerzeitigen Besuch des Balles in Wien erfahren, dass diese Orden in der Regel nicht echt sind und es nur darum geht, dass einer den anderen mit der Anzahl übertrifft, was Keenlyside auch heute noch hörbar amüsiert.
Lukas Link
Zu den Videos:
https://grangeparkopera.co.uk/drawings-on-the-road/
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METROPOLITAN OPERA- STREAMING-PROGRAMM BIS 16. MAI
WEEK 60
HAPPY MOTHER’S DAY
Monday, May 3
Strauss’s Elektra
Starring Nina Stemme, Adrianne Pieczonka, Waltraud Meier, and Eric Owens, conducted by Esa-Pekka Salonen. Production by Patrice Chéreau. From April 30, 2016.
Tuesday, May 4
Handel’s Rodelinda
Starring Renée Fleming, Stephanie Blythe, Andreas Scholl, Joseph Kaiser, and Shenyang, conducted by Harry Bicket. Production by Stephen Wadsworth. From December 3, 2011.
Wednesday, May 5
Thomas’s Hamlet
Starring Marlis Petersen, Jennifer Larmore, Simon Keenlyside, and James Morris, conducted by Louis Langrée. Production by Patrice Caurier & Moshe Leiser. From March 27, 2010.
Thursday, May 6
Bellini’s Norma
Starring Sondra Radvanovsky, Joyce DiDonato, Joseph Calleja, and Matthew Rose, conducted by Carlo Rizzi. Production by Sir David McVicar. From October 7, 2017.
Friday, May 7
Berg’s Wozzeck
Starring Elza van den Heever, Tamara Mumford, Christopher Ventris, Gerhard Siegel, Andrew Staples, Peter Mattei, and Christian Van Horn, conducted by Yannick Nézet-Séguin. Production by William Kentridge. From January 11, 2020.
Saturday, May 8
Puccini’s Madama Butterfly
Starring Patricia Racette, Maria Zifchak, Marcello Giordani, and Dwayne Croft, conducted by Patrick Summers. Production by Anthony Minghella. From March 7, 2009.
Sunday, May 9
Handel’s Agrippina
Starring Brenda Rae, Joyce DiDonato, Kate Lindsey, Iestyn Davies, Duncan Rock, and Matthew Rose, conducted by Harry Bicket. Production by Sir David McVicar. From February 29, 2020.
WEEK 61
NATIONAL COUNCIL AUDITIONS ALUMNI WEEK
Monday, May 10
Puccini’s La Bohème
Starring Teresa Stratas, Renata Scotto, José Carreras, Richard Stilwell, and James Morris, conducted by James Levine. Production by Franco Zeffirelli. From January 16, 1982.
Tuesday, May 11
Mozart’s Don Giovanni
Starring Carol Vaness, Karita Mattila, Dawn Upshaw, Jerry Hadley, Samuel Ramey, Ferruccio Furlanetto, and Kurt Moll, conducted by James Levine. Production by Franco Zeffirelli. From April 5, 1990.
Wednesday, May 12
Wagner’s Tristan und Isolde
Starring Jane Eaglen, Katarina Dalayman, Ben Heppner, Hans-Joachim Ketelsen, and René Pape, conducted by James Levine. Production by Dieter Dorn. From December 18, 1999.
Thursday, May 13
Strauss’s Der Rosenkavalier
Starring Renée Fleming, Christine Schäfer, Susan Graham, Eric Cutler, Thomas Allen, and Kristinn Sigmundsson, conducted by Edo de Waart. Production by Nathaniel Merrill. From January 9, 2010.
Friday, May 14
The Audition
This feature-length documentary takes you behind the scenes of the Met’s National Council Auditions, in which, each year, thousands of hopefuls compete for a cash prize, the chance to sing on the Met stage—and the opportunity to launch a major operatic career. Directed by Susan Froemke.
Saturday, May 15
Rossini’s Il Barbiere di Siviglia
Starring Isabel Leonard, Lawrence Brownlee, Christopher Maltman, Maurizio Muraro, and Paata Burchuladze, conducted by Michele Mariotti. Production by Bartlett Sher. From November 22, 2014.
Sunday, May 16
Donizetti’s Roberto Devereux
Starring Sondra Radvanovsky, Elīna Garanča, Matthew Polenzani, and Mariusz Kwiecień, conducted by Maurizio Benini. Production by Sir David McVicar. From April 16, 2016.
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FRANKFURT: Städtische Bühnen bis Ende Mai geschlossen
Durch Inkrafttreten der Bundesnotbremse nach Änderung des Infektionsschutzgesetzes sind Veranstaltungen in Theater und Oper ab einer Inzidenz von 100 untersagt. In Frankfurt beträgt der Inzidenzwert derzeit rund 200.
Die Geschäftsleitung der Städtischen Bühnen Frankfurt sieht aufgrund dieser aktuellen Inzidenzlage eine baldige Öffnung der Häuser in den nächsten Wochen als unwahrscheinlich an. Wichtig erscheint jedoch, eine Sicherheit über eventuelle Öffnungsszenarien zu erlangen, da Proben- und Dienstpläne sowie die Disposition der Kurzarbeit entsprechend eingerichtet werden müssen. Hierfür müsste die Entwicklung des Inzidenzwertes mit einer relativen Sicherheit vorhersehbar sein. Aufgrund der immer noch sehr dynamischen Lage gestaltet sich eine solche Vorausschau allerdings schwierig.
Um dennoch eine gewisse Planungssicherheit zu erlangen, wurde daher beschlossen, die Städtischen Bühnen Frankfurt zunächst bis zum 31. Mai 2021 für Veranstaltungen zu schließen.
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LOMBARDEI: Sighignola (1302m)
So voll wie nie!!! Alle Bars auf beiden Seiten der Grenze offen und viele glückliche, großteils unmaskierte, Menschen!
Einer, den wir kennen, beklagt seine 96 kg
Wer? ZU INSTAGRAM mit Video
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Lesermeinungen zur Situation in Wien/ Staatsoper
Sheryl Cupps schreibt: Was m.E. viel wichtiger ist, ist die von Bogdan Roščić und Co. eingeschlagene Richtung: Bieitos Carmen – Untertitel – Sex in allen Varianten; eine drogensüchtige Violetta zwischen Mülltonnen zu Hause; und jetzt die Marguerite als Prostituierte. Auf die Fernsehübertragung am 8. Mai verzichte ich, denn was sollen Kameramänner auf der Bühne zu suchen haben? Ablenkungsmanoever aus den Trickkisten von Trump und Kurz?
Und das alles in Streaming, was m.E. in jedem Opernhaus zu einem Eigentor werden wird. Der Mensch ist bequem, es ist viel leichter in Schlafrock und Pantoffeln im eigenen Wohnzimmer – oder wo auch immer man fernsieht – Opernaufführungen anzuschauen, und wahrscheinlich dabei einschlafen.
Ich werde mich nicht im Forum zu diesen Zuständen äußern, denn ich habe keine Lust, es mit etlichen „Frischlingen“ aufzunehmen, die nicht verstehen können bzw. wollen, dass Regisseure und Operndirektoren mit Respekt den Komponisten und deren Werke begegnen sollen. Dabei muss nicht jede neue Produktion aus der Mottenkiste geholt bzw. kopiert werden. Ich habe ausgezeichnete Produktionen in verschiedenen Opernhäusern gesehen, in denen die Handlung zeitversetzt war, ohne dass man eine Gebrauchsanweisung zum Werk benötigte: I vespri siciliani von Livermore in Valencia, der die Handlung ins 20. Jahrhundert verlegte, Le nozze di Figaro von Jewgenij Pisarew in Moskau im Stile von „I love Lucy“, Bechtolds Werther in Frankfurt war zeitlich ambivalent, Serebrennikovs Nabucco in Hamburg, der z.T. in der UN New York stattfand und in dem nicht die Personenführung der Hauptrollen sondern die Detailarbeit mit Chor und Statisten enorm war…
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Auch Leopold Kreiter macht seinen Ärger Luft:
In den letzten 65 Jahren habe ich über 1300 Vorstellungen der Wr. Staatsoper besucht (90 % auf Stehplatz). Im Gegensatz zu Berichten einer gr0ßen Tageszeitung gehe ich mit ihren Rezensionen konform, hauptsächlich die Regiearbeiten betreffend. Die in der derzeitigen Spielzeit gezeigten Produktionen Traviata, Carmen, Faust, Parsifal (Eigenpr.) gehen allesamt an den Werken vorbei. Es gibt keinen Zusammenhang zw. Text, Historie und Musik. Die sogenannten modernen Regisseure zielen nur auf Effekthascherei (Videoeinspielungen in allen möglichen Formen). Eigentlich sollte man die Musik weglassen.
Ich bezweifle, dass mit solchen Produktionen jüngere und neue Besucher angelockt werden – was ja eigentlich ein erklärtes Ziel der Direktion war…
Zitat Ende
______
Werte Frau Cupps, werter Herr Kreiter: Wir werden sehen und die Situation beobachten. Sollte der Direktor tatsächlich den Altersschnitt seiner Besucher ohne Absturz der Besucherquote merklich senken, dann hat er recht gehabt. Es ist Aufgabe eines Theaterleiters, auch in die nähere Zukuft zu blicken.
Wenn das nicht gelingt, wird er wohl Konsequenzen – welcher Art auch immer – zu ziehen haben!
A.C.
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SCHLOSSFESTSPIELE LUDWIGSBURG: Fest Spiel Ouvertüre –
Eröffnungskonzert im Live-Stream mit Oksana Lyniv, Anna Larsson, Christian Elsner, dem Filmemacher J Henry Fair und dem Festspielorchester
Am 6. Mai 2021 um 20 Uhr in ARTE Concert und auf der Digitalen Bühne der Schlossfestspiele
sowie bis November 2021 on-demand
Oksana Lyniv. Copyright: Oleksandr Samoilov. Grafik: Daniel Wiesmann.
Mit Oksana Lyniv am Pult des Orchesters der Schlossfestspiele, der Mezzosopranistin Anna Larsson, dem Tenor Christian Elsner und dem Film »Das Lied von der Erde for the 21st century« von J Henry Fair eröffnen die Ludwigsburger Schlossfestspiele ihre Festspielsaison 2021: Die Fest Spiel Ouvertüre wird pandemiebedingt digital in Koproduktion mit dem ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE Concert stattfinden und außerdem auf die Digitale Bühne der Schlossfestspiele gestreamt – sie eröffnet damit ein rein digitales Mai-Festspielprogramm, dem im Juni weitere, unter anderem digitale Projekte folgen sollen.
Oksana Lyniv, als Dirigentin in diesem Jahr auch erstmals bei den Bayreuther Festspielen zu Gast, dirigiert in Ludwigsburg Ludwig van Beethovens 6. Sinfonie (»Pastorale«) sowie Gustav Mahlers »Lied von der Erde« in einer Bearbeitung von Glen Cortese zum Film »Das Lied von der Erde for the 21st century« des Fotografen und Umweltaktivisten J Henry Fair. Dazwischen »erklingt« John Cages »4’33”« – eine Reflexion über die Stille in der Musik.
https://www.schlossfestspiele.de/fszwulk7ua
https://www.schlossfestspiele.de/digitale_buehne
Das Konzert wird live aus dem Forum im Schlosspark bei ARTE Concert und auf die Digitale Bühne übertragen und ist dort noch bis November on-demand zu sehen. Aufgrund der Pandemie ist kein Publikum vor Ort zugelassen.
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Staatstheater Stuttgart: Noch lassen sich keine zuverlässigen Aussagen über die Programmplanung in den Sommermonaten treffen – für den Mai gilt allerdings weiterhin die Devise „Digital First“.
Gleich dreimal ist die Staatsoper beim Internationalen Trickfilmfestival Stuttgart vertreten: Mit der virtuellen, videospielartigen Produktion Glaube, Liebe, Hoffnung sowie einem Workshop und einer Talkrunde der Jungen Oper im Nord (JOiN). Das Staatsorchester erkundet außerdem Neue Räume im Wizemann und trifft auf nationale und internationale Nachwuchsmusiker*innen. Und Artist in Residence Max Herre kehrt mit An Orchestral Web Web Experience zurück und übersetzt verschiedene Spielarten des Jazz der 60er und 70er Jahre per Livestream ins Heute. Natürlich bieten wir auch weiterhin wöchentliche Lunchkonzerte sowie besondere Musiktheaterproduktionen der vergangenen Spielzeiten als On-Demand-Stream im Rahmen von Oper trotz Corona.
Das gesamte Programm finden Sie hier.
On demand
Mefistofele
Verfügbar Fr 30. April, 17 Uhr, bis 14. Mai, 17 Uhr
Watchparty am Fr 30. April, 19 Uhr
Nachgespräch am Mi 12. Mai, 20 Uhr
BORIS
Verfügbar Fr 14. Mai, 17 Uhr, bis 28. Mai, 17 Uhr
Watchparty am Fr 14. Mai, 19 Uhr
Nachgespräch am Mi 26. Mai, 20 Uhr
Do, 6. | 13. | 20. | 27. Mai 2021, jeweils 13.15 Uhr
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Das Dom Museum Wien im Mai
Wiedereröffnung am 5. Mai!
Am Mittwoch, 5. Mai, öffnet das Dom Museum Wien nach dem Lockdown seine Tore und begrüßt Sie wieder „live“ am Stephansplatz. Von Angesicht zu Angesicht mit der Kunst können Sie also geistig Kraft schöpfen, sich inspirieren und emotional berühren lassen. Für einen sicheren Museumsbesuch haben wir vorgesorgt. Sie können sich hier über >> die Besuchsregeln im Dom Museum Wien informieren.
Geführte analoge Rundgänge und Kreativ-Workshops müssen vorerst leider noch ausgesetzt bleiben. Speziell für den Familienbesuch mit Kindern haben wir daher kostenfreie Activity Kits entwickelt, die ein kreativitätsorientiertes Erforschen des Museums ermöglichen und inspirierende Bastelmaterialien beinhalten.
(Fast) kein Besucher_innenlimit gibt es bei unseren Online- Abendveranstaltungen. Am Mittwoch, den 26. Mai, begrüßt Johanna Schwanberg einen besonderen Gast: Dompfarrer Toni Faber wird mit der Museumsdirektorin einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung „Fragile Schöpfung“ unternehmen, unter dem Motto „Sorge um das gemeinsame Haus“.
Neu im Online-Programm unseres Kunstvermittlungsteams zu erleben sind kurzweilige „Blitzlicht“-Formate, bei denen wir gezielt und vertieft die verschiedensten Themen aufgreifen.
Und ab sofort bieten wir für Schulklassen der Mittel- und Oberstufen einen interaktiven Online-Workshop zur Ausstellung „Fragile Schöpfung“ an.
Zunächst einmal freuen wir uns auf ein persönliches Wiedersehen im Dom Museum Wien ab 5. Mai!
PS: Bitte beachten Sie unsere aufgrund der Ausgangsbeschränkungen leicht geänderten Öffnungszeiten: Mi – So, 10 – 18 Uhr.
Online Rundgang
Samstag, 8. Mai 2021,
18.00 – 18.30 Uhr
Blitzlicht: Holy Mother! Der Rundgang begibt sich auf die Spuren von Maria und zeigt anhand der Ausstellungsexponate des Dom Museum Wien, wie modern ihre Familiengestaltung und gleichsam vertraut ihre Sorgen und Freuden sind.
>>Weitere Informationen
Online Rundgang
Mittwoch, 12. Mai 2021,
17.00 – 18.00 Uhr
Exklusiv für aktive Pädagog_innen: Wir stellen Ihnen die Ausstellung „Fragile Schöpfung“ vor und unseren neuen Online-Workshop „Wortschöpfung“ (ab 12 Jahren) mit optionalem bildnerischen Zusatzpaket zur Nachbereitung.
>> Weitere Informationen
Online Rundgang
Samstag, 15. Mai 2021,
18.00 – 18.30 Uhr
Blitzlicht: Sehnsuchtsort Natur Ist der uralte Traum der Menschen, sich in die Natur zu versenken, in ihr Ruhe zu finden und Kraft zu tanken, angesichts der Zerstörung und Ausbeutung unserer Umwelt überhaupt noch möglich?
>> Weitere Informationen
Online Rundgang
Freitag, 21. Mai 2021,
18.00 – 18.30 Uhr
Blitzlicht: Wurzel Jesse Die ästhetische und handwerkliche Vollendung der liturgischen Geräte ist von großer Bedeutung. Tauchen Sie mit ein in den ungemeinen Formenreichtum eines Meisterwerkes der Goldschmiedekunst, der Wurzel Jesse Monstranz.
>> Weitere Informationen
Online Rundgang
Mittwoch, 26. Mai 2021,
18.00 – 19.30 Uhr
Sorge um das gemeinsame Haus Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom Museum Wien und Kuratorin der Schau „Fragile Schöpfung“, führt gemeinsam mit ihrem Gast, Dompfarrer Toni Faber, durch die Ausstellung.
>> Weitere Informationen
Online Rundgang
Freitag, 28. Mai 2021,
18.00 – 19.00 Uhr
Lange Nacht der Kirchen Natur als Ressource, als Garten, als Bedrohung, aber auch als gefährdeter Ort – die Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Natur erweist sich als gleichbleibend existenziell. „Fragile Schöpfung“ widmet sich dieser komplexen Beziehung im Spiegel der Kunst.
>> Weitere Informationen
Exklusive Online-Privatführung „Fragile Schöpfung” – Laden Sie family & friends von nah und fern zu einem Online-Treffen der besonderen Art ein! Lassen Sie sich von uns in exklusiver Kleingruppe virtuell durch die aktuelle Themenausstellung führen und Einblick in das mit dem Österreichischen Museumspreis 2020 preisgekrönte Dom Museum Wien erlangen.
>> Zur Anfrage
Neu: Activity Kits
Wir laden Kinder und ihre Begleitpersonen ein, mit einem Activity Kit durchs Museum zu gehen. Für Dauerausstellung und die Ausstellung „Fragile Schöpfung“ gibt es im Museumsshop je eine Tragtasche mit kleinen Werkanleitungen, Anregungen zum Malen und Zeichnen und lustigen Spielen. Solange der Vorrat reicht. Im Eintrittspreis inbegriffen!
>> Weitere Informationen
Die beliebte Director’s Tour durch die Ausstellung „Fragile Schöpfung“ und zu Höhepunkten der Sammlungen lässt sich auf unserer Website, wie auch auf Facebook, Instagram, Twitter und YouTube mitverfolgen. Johanna Schwanberg stellt hier regelmäßig ein neues Kunstwerk vor und teilt ihre persönlichen Überlegungen dazu. Der Rundgang bleibt online, und Sie können jederzeit dazu stoßen!
Das Kunstvermittlungsteam des Dom Museum Wien bespricht aus dem Home Office ausgewählte Objekte unserer Sammlungen. Zuletzt hat Monika Uhl-Haas zwei Werke, die 600 Jahre von einander trennen, und nebeneinander in der Dauerausstellung ausgestellt sind, vorgestellt.
>> Weitere Informationen
Interaktiver Online-Workshop „Wortschöpfung“
Für Schulklassen der Mittel- und Oberstufe (1,5 Std.)
Bei einem virtuellen Rundgang durch die Ausstellung „Fragile Schöpfung“ gefolgt von einer Kleingruppenarbeit setzen sich die Schüler_innen mit Beziehungsaspekten zwischen Mensch und Natur auseinander und kreieren ein Naturgedicht. Das Format ist vorläufig kostenfrei und eignet sich für Fern- und Präsenzunterricht. >> Weitere Informationen
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ORF / „kulturMontag“ am 3. Mai über Chor in Corona-Zeiten, Zukunft des Schauspielnachwuchses und Autorin Renate Welsh im Porträt
Maria Happel live im Studio – danach: Doku „Erich Fried – Dichter im Porzellanladen“ zum 100. Geburtstag des Lyrikers
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 3. Mai 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich mit dem Chorwesen in Corona-Zeiten und seiner gesellschaftlichen wie politischen Bedeutung. Weiters thematisiert die Sendung die Zukunft des vom pandemiebedingten Kulturstillstand massiv betroffenen Schauspielnachwuchses – dazu ist die Leiterin des renommierten Max-Reinhardt-Seminars, Schauspielerin und Regisseurin Maria Happel, live zu Gast im Studio. Außerdem steht ein Porträt der Schriftstellerin und Präsidentin der IG Autorinnen Autoren, Renate Welsh, auf dem Programm. Anschließend an das Kulturmagazin zeigt ORF 2 die Premiere des TV-Porträts „Erich Fried – Dichter im Porzellanladen“ (23.15 Uhr) zum 100. Geburtstag des österreichischen Lyrikers (6. Mai).
Sing a Song – Chor und Corona
Die Chorlandschaft in Österreich ist geprägt von Vielfalt, Tradition und Innovation. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind jedoch rund 3.500 Chöre mit mehr als 100.000 Sängerinnen und Sängern mehr oder weniger auf stumm geschaltet. Wie wichtig das gemeinsame Singen für den Menschen jedoch ist, wurde spätestens seit Beginn der Krise klar. Ob aus Fenstern oder Balkonen, „in echt“ oder virtuell, im Musizieren haben sich unterschiedlichste Menschen verbunden und der Pandemie ein musikalisches Gesicht gegeben. Das Verhältnis von Individuum und Kollektiv manifestiert sich im Chor, sind sich Fachleute einig. Musik vereint, gemeinsames Singen macht Freude, aber auch Mut. Gerade in schwierigen Zeiten ist und bleibt Musik ein Seelentröster. „Im Chor zeigt sich das Politische – auf der Bühne ebenso wie in unserem täglichen Leben“, ist Literaturwissenschafterin Antonia Egel, selbst Choristin, überzeugt. Wie viel Wir können wir sein, ohne uns selbst komplett zu verlieren, und wie viel Ich muss ich bleiben, um mich in das Wir einfügen zu können und handlungsfähig zu bleiben? Diese Fragen werden im Chor schon seit der Antike verhandelt. Für Aristoteles war er ein Modell für den Staat. Kann der Chor, auf heutige Demokratien umgelegt, auch als Modell für eine offene und pluralistische Gesellschaft gesehen werden? Ein „kulturMontag“-Streifzug durch Österreichs Chorlandschaft.
Sein oder nicht sein – Die Zukunft der Next-Theater-Generation
Von der schon mehr als ein Jahr andauernden Corona-Krise ist auch der hiesige Theaternachwuchs massiv betroffen. Denn Schauspielabsolventinnen und -absolventen können im Pandemie-Stillstand schwer Fuß fassen. An den Theatern herrscht noch Sendepause, wann es richtig weitergehen kann, ist ungewiss. Die Zukunft scheint düster: Das Theaterpersonal werde ausdünnen, prophezeit wird, dass bis zu einem Fünftel aller Theaterschaffenden sich künftig andere Jobs suchen werden müssen. Und selbst die größten Idealistinnen und Idealisten bekennen, dass der Theaterbetrieb die gewohnte Produktivität nicht halten wird können. Was bedeutet das alles für den Nachwuchs, wenn Perspektiven einfach im Corona-Nebel verschwinden? Werden die Absolventinnen und Absolventen in den Pandemie-Jahren also untergehen? Schließlich gab es kein Intendantenvorspiel, das bedeutet keine Engagements in naher Zukunft. Und wie soll eine Schauspielausbildung in Zeiten, da Liebesszenen mit zusammengesteckten Köpfen und schweißtreibende Faustkämpfe auf den Theaterbühnen des Landes als Virenschleudern in Verruf geraten sind, funktionieren? „Die Prognose ist deprimierend, wenn sich nicht schlagartig etwas ändert“, sagt Maria Happel, Burgschauspielerin und Leiterin des renommierten Max-Reinhardt-Seminars in Wien. Der „kulturMontag“ begibt sich auf Lokalaugenschein, Maria Happel ist live zu Gast im Studio.
Vamperl, Johanna und andere Geschichten – Die Fabulierkunst der Renate Welsh
Sie hat schon als Kind zu schreiben begonnen, um sich durchzusetzen, wie sie sagt. Dennoch ist Kinderbuchautorin Renate Welsh jahrzehntelang im Schatten von Christine Nöstlinger gestanden. Zu Unrecht, sind sich Fans und Kritiker/innen einig. Seit 1969 versorgt die heute 83-jährige Autorin junge Leser/innen mit Büchern, die sie auf Toleranz einschwören und ihnen zeigen, dass es eine Welt außerhalb des Horizonts gibt, den wir gerade überblicken. Mit der Figur des Vamperl hat sie einen bei Kindern überaus beliebten Protagonisten erfunden, der erwachsenen Grantlern das Gift aus der Galle saugt. Ihre Kindheit hat Welsh als unglücklich bezeichnet: Durch den frühen Tod der geliebten Mutter und des Großvaters hatte sie an diffusen Schuldgefühlen gelitten; die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, der endete, als sie acht Jahre alt war, sitzen ebenfalls tief. Diese Erlebnisse treiben sie zum Schreiben an, das sie immunisiert. Mehr als 70 Bücher hat Welsh publiziert, nicht nur Kinder- und Jugendbücher, sondern auch Literatur für Erwachsene. Jetzt ist der Präsidentin der IG Autorinnen Autoren mit „Die alte Johanna“ eine grandiose Fortsetzung ihres Jugendbuchklassikers „Johanna“ gelungen, in der sie das Leben einer bemerkenswert starken und mutigen Frau resümiert. Der „kulturMontag“ bringt ein Porträt.
Dokumentation „Erich Fried – Dichter im Porzellanladen“
Er galt als Störenfried und Frauenheld, Liebeslyriker und politischer Aktivist: Der engagierte Humanist und humorvolle Sprachkünstler Erich Fried wurde am 6. Mai 1921 in Wien geboren und war mit 17 Jahren im Jahr 1938 zur Flucht vor den Nationalsozialisten gezwungen. Er emigrierte nach London, wo er nie heimisch werden sollte, bis zuletzt aber im „Dauerexil“ lebte. Seine Karriere als Dichter machte er in Deutschland. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Gedicht „Was es ist“, das als exemplarisches Modell moderner Liebeslyrik gilt. Aber Fried steht noch für viel mehr – in der Nachkriegszeit war er ein Hauptvertreter der politischen Lyrik im deutschen Sprachraum und musste seine Äußerungen sogar vor Gericht verteidigen. Zum 100. Geburtstag gestaltete Regisseurin Danielle Proskar einen Film über den streitbaren Dichter, der in seiner ganzen Ambivalenz unvergesslich bleiben wird.
„Nach dem deutschen Einmarsch in Wien 1938, der mich aus einem österreichischen Oberschüler in einen verfolgten Juden verwandelte, und nach der Ermordung meines unpolitischen Vaters durch Gestapo-Beamte, nahm ich mir vor, wenn ich lebend entkäme, zu tun, was mein Vater in den letzten Jahren seines Lebens vergeblich tun wollte: Schriftsteller zu werden. Ich wollte gegen Faschismus, Rassismus und die Austreibung unschuldiger Menschen schreiben.“ (Aus Erich Frieds Exiltagebuch). Dieses Versprechen hat Erich Fried voll erfüllt. Trotz oder gerade wegen seines Schicksals. Fried sorgte für brechend volle Auditorien und bescherte seinem kongenialen Verleger Klaus Wagenbach Auflagen, von denen andere Dichter nur träumen können. Ob Vietnam, Nicaragua oder Südafrika, ob es um die inhumanen Folgen eines human gemeinten Sozialismus geht, Stalinismus, militanten Zionismus oder Massenvernichtungswaffen: Fried war kein Eisen zu heiß, um es nicht lyrisch aufzugreifen. Er verurteilte den Terrorismus scharf, wandte sich aber zugleich gegen die Methoden der Terrorismusbekämpfung, forderte für die Gefangenen der Baader-Meinhof-Gruppe humane Haftbedingungen und einen fairen Prozess. Er wurde bezichtigt, RAF-Sympathisant zu sein. Seine tabulose Kritik trug ihm Empörung ein, Prozesse und eine wachsende Anhängerschaft. 1987, ein Jahr vor seinem Tod, als ihm der Büchner-Preis verliehen wurde, provozierte er mit der Bemerkung, dass Büchner heute Mitglied der RAF geworden wäre. Zum Schluss irritierte er noch Freund und Feind, als er Verständnis für den verurteilten Neonazi Michael Kühnen zeigte und ihn im Gefängnis besuchte. Erich Frieds Verhältnis zu Österreich blieb bis zu seinem Tod ambivalent. Anhand von etwa 20 Gedichten erzählt Regisseurin Danielle Proskar vom Schicksal des engagierten Humanisten und humorvollen Sprachkünstlers Erich Fried sowie von der – teilweise aus den Fugen geratenen – Zeit, die er beschreibt. Menschen, die mit Fried eng verbunden waren, geben Einblick in kleine private und berufliche Episoden und damit in das facettenreiche Wesen ihres Freundes.
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Millionen orthodoxe Christen weltweit feiern Ostern
Orthodoxe Christen feiern Ostern nach den Katholiken und Protestanten, weil sie sich nach dem julianischen Kalender richten.
Kleine Zeitung