Sommereggers Klassikwelt 208: Was wurde aus Mozarts Schwester „Nannerl“?

Bild: Wolfgang Amadeus and Maria Anna Mozart 1780

von Peter Sommeregger

Maria Anna Mozart, fünf Jahre vor ihrem Bruder Wolfgang geboren, zeigte ähnlich wie dieser musikalisches Talent und spielte mit ihm 4-händig Klavier, die Perfektion der beiden begründeten ihren Ruf als Wunderkinder.

Der Vater Leopold vermarktete seine begabten Kinder auf Konzerttourneen durch halb Europa, das Interesse des Vaters fokussierte aber hauptsächlich auf die Ausbildung des Sohnes. Maria Anna blieb aber Zeit ihres Lebens eine virtuose Klavierspielerin und unterrichtete auch zahlreiche Schüler. „Sommereggers Klassikwelt 208: Was wurde aus Mozarts Schwester „Nannerl“?
klassik-begeistert.de, 25. Oktober 2023“
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Der Ensembleklang ist ebenmäßig, die Solos strahlen erhaben schön

V.l.: Sven Schwannberger, Emma-Lisa Roux, Joel Frederiksen und Giovanna Baviera © Sybe Wartena

Programm

Doulce mémoire – Leidenschaftliche Lieder der Renaissance / Chansons passionées de la Renaissance

Französische Lieder zwischen ca. 1540 und ca. 1640

Ensemble Phoenix Munich

Emma-Lisa Roux – Sopran, Laute
Giovanna Baviera – Mezzosopran, Viola da Gamba
Sven Schwannberger – Tenor, Laute, Flöten
Joel Frederiksen – Laute, Bass, Leitung

Mars-Venus-Saal
im Bayerischen Nationalmuseum, München, 22. Oktober 2023

von Frank Heublein

An diesem golden Oktobernachmittag kehrt das Ensemble Phoenix zurück in den Konzertreihen namensgebenden Mars-Venus-Saal im Münchner Bayerischen Nationalmuseum. Seit 2007 existiert die Konzertreihe mit dem Namen „Zwischen Mars und Venus“. Das heutige Programm „Doulce mémoire“ umfasst Lieder der französischen Renaissance. Im Block vor der Pause Lieder aus der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. Nach der Pause dann Lieder, die um 1600 entstanden sind. „Ensemble Phoenix Munich „Doulce mémoire“
Bayerisches Nationalmuseum, München, 22. Oktober 2023“
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Măcelaru und Co lassen selten gehörte Werke glänzen

Kian Soltani© Marco Borggreve

Edward Elgar – Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85, 1919

Sergej Rachmaninow – Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44, 1936

Zugaben:

Robert Schumann – Wiegenlied
Sergej Rachmaninow – Vocalise op. 34/14

WDR Sinfonieorchester

Cristian Măcelaru, Dirigent
Kian Soltani, Violoncello

Kölner Philharmonie, 20. Oktober 2023

von Daniel Janz

Man muss den Mut vom WDR Sinfonieorchester und seinem Chefdirigenten Cristian Măcelaru (43) anerkennen, so ein Programm zu spielen! Edward Elgars Cellokonzert und Sergej Rachmaninows dritte Sinfonie sind zwei Stücke, die es von Beginn an schwer hatten und bis heute selten gespielt werden. So heißt es zur Uraufführung von Elgars Cellokonzert unter dem London Symphony Orchestra, dass wohl (Zitat) „noch nie ein so bedeutendes Orchester eine so jämmerliche Selbstdarstellung abgegeben“ haben soll. Und auch mit Rachmaninows dritter Sinfonie taten sich die Kritiker schwer, weil sie gänzlich aus der Zeit gefallen zu sein schien. So kann man diesen Abend getrost auch unter das Motto stellen: Stimmen verkannter Klassiker. „WDR Sinfonieorchester, Cristian Măcelaru, Kian Soltani
Kölner Philharmonie, 20. Oktober 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2023 

Jedermann am Domplatz © Tourismus Salzburg

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DIE MONTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2023

Kommentar
Klassikwoche: Musik kann auch nicht alles lösen!
Der Rauswurf von Michael Maertens und Michael Sturminger bei den Salzburger Festspielen und die Gerüchte aus dem Café Bazar über die Planungen der neuen Festspiel-Saison, Fazıl Say und sein Applaus für Recep Tayyip Erdoğan, Axel Ranisch und seine Arte-Miniserie »Nackt über Berlin«.
https://crescendo.de/klassikwoche43-2023-fazil-say-axel-ranisch/

Festspielluft X: Alles blickt auf Bayreuth 2024
Holländer, Tannhäuser, Lohengrin und Meistersinger: So der November-Spielplan der Deutschen Oper Berlin. Ring, Tristan und Parsifal, kommt alles dann noch vor der Sommerpause. Die Bismarckstraße möchte auch Bayreuth sein. Beste Gelegenheit für einen Blick auf den nächstjährigen Grünen-Hügel-Spielplan. Unangefochten an der Spitze des kommenden Wagner-Mekka-Sommers steht der neue Tristan. Ich meine das nicht nur, weil die Bayreuth-Premiere seit Jahrzehnten alljährlich einen festen Platz im Klassik-Kalender hat. Sondern vor allem wegen der Besetzung. Der Schager Andi singt den Tristan, das kann er. In Wien hat er’s bewiesen. Mehrmals.
Von Peter Walter
Klassik-begeistert.de

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R.I.P. Patricia Janečková: Ein Stern hebt sich zu höheren Sphären

Nachruf Patricia Janečková

Wenn ich hier in „Klassik -begeistert“ einen Rising Star vorstelle, verbinde ich damit immer die Erwartung, einige Jahre später darauf zurückkommen zu können, um von bedeutenden Karriereschritten zu berichten. Meist nimmt die Entwicklung auch diesen glücklichen Verlauf, doch vor einer Woche musste ich voller Betroffenheit zur Kenntnis nehmen, dass es mir nun zukommt, einen Nachruf zu schreiben. Die junge slowakische Sopranistin Patricia Janečková ist mit gerade 25 Jahren an einem Krebsleiden verstorben, weniger als zwei Jahre nachdem ich sie hier als vielversprechendes Talent vorgestellt hatte. „Nachruf: Sopranistin Patricia Janečková
klassik-begeistert.de, 9. Oktober 2023“
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Ein Blick, bei dem selbst Beethoven spürt: Jaap van Zweden treibt die Wiener Symphoniker voran

Jaap van Zweeden © Brad Trent

Lasst die Spiele beginnen. Das könnte sich Ludwig van Beethoven durchaus gedacht haben, als er über seiner so berühmten fünften Sinfonie gebrütet hat. Prestissimo, äußerst wild und rasant glühen da die Streicher durch den vierten und letzten Satz. Allegro, so die Satzbezeichnung, aber im Inneren der Sinfonie wenig Spur davon. Wie Rennpferde hetzen da die Damen und Herren an den Streichern der Wiener Symphoniker durch diesen Irrsinn.

Richard Wagner
Ouverture zu »Die Meistersinger von Nürnberg« (1862–1867)

Benjamin Britten
Konzert für Violine und Orchester d-moll op. 15 (1939)

***
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67 (1804–1808)

Simone Lamsma, Violine
Jaap van Zweden, Dirigent
Wiener Symphoniker

Wiener Konzerthaus, 22. Oktober 2023

von Jürgen Pathy

Der Sieger an diesem Abend: Der junge Herr am ersten Pult der zweiten Geigen – dynamisch, wild und mit schier endloser Motivation gesegnet. Neben den ersten Geigen sitzt der an diesem Abend übrigens. Nennt sich „Amerikanische Aufstellung“; Bratschen also rechts vom Dirigenten, die zweiten Geigen neben den ersten, von wo aus sie direkt im Blickfeld des Zeichengebers sitzen. „Wiener Symphoniker / Lamsma / van Zweden
Wiener Konzerthaus, 22. Oktober 2023“
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Szenenapplaus gleich an mehreren Stellen: Das Gärtnerplatztheater feiert eine neue Zauberflöte... eine lautstarke Ansage im Münchner Mozart-Derby!

Alina Wunderlin (Königin der Nacht), Matteo Ivan RAŠIĆ (Prinz Tamino) © Markus Tordik

Eine kraftvolle Königin der Nacht, ein allmächtig herrschender Sarastro und ein feines  Orchester: Musikalisch ist die neue Gärtnerplatztheater-Zauberflöte mehr als eine Ansage in der umkämpften Münchner Mozart-Szene. Das Publikum feiert auch Josef Köpplingers spaßige Inszenierung, ein voller Erfolg für die Gattung Singspiel! Hätte er mal Schikaneders Dichtkunst-Dialoge stehengelassen…

Die Zauberflöte
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Emanuel Schikaneder

Staatstheater am Gärtnerplatz, 22. Oktober 2023

von Johannes Karl Fischer

Kraftvoll wie eine Kaiserin brilliert Alina Wunderlin in den himmlischen Höhen der Königin der Nacht, die Wut der Rachegötter lässt sie auf der Bühne kochen. Mit brennender Passion reißt sie Prinz Tamino unter ihren Schleier, während sie leidenschaftlich die Koloraturen auf und absegelt. Als würde sie die Triolen und Oktavarpeggi mit links am Klavier greifen! „Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte
Staatstheater am Gärtnerplatz, 22. Oktober 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 23. OKTOBER 2023 

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DIE MONTAG-PRESSE – 23. OKTOBER 2023

Wien/Staatsoper
Christian Thielemann zeigt einmal wieder, wo der Hammer hängt
Er kann es ja doch noch. Der Gedanke, die Wiener Staatsoper vielleicht nach der ersten Pause verlassen zu müssen, hat sich bereits nach dem ersten Takt in Luft aufgelöst. Da hatte Christian Thielemann noch gar nicht viel gemacht, außer den Auftakt gegeben. An manchen Tagen spürt man aber bereits da – heute, da könnte das was werden, da liegt etwas Großes in der Luft. Spätestens nach ein paar Takten, nachdem die Streicher einsetzen, steht es endgültig fest: Endlich, endlich, hat der Herr „Kapellmeister“ wieder das Geheimnis gelüftet, wie man aus einer Partitur mehr herausholt als nur saubere Noten.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Bühnenabschied von Waltraud Meier in Berlin: „Und deswegen: Tschüss“
Was in der 67-Jährigen bei ihrem Bühnenabschied vorgeht, man kann es nur ahnen. Das dankbare, immer leicht triumphierende Lächeln kennt man. Später, als sie sich das Mikro greift, zittert die Stimme etwas. Doch vorher sind die offiziellen Reden dran. Intendant Matthias Schulz hat sich etwas auf einem Zettel notiert. „Keine Übertreibung“, sagt er, „eine Jahrhundertsängerin geht in den Ruhestand“.
MuenchnerMerkur.de

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Christian Thielemann zeigt einmal wieder, wo der Hammer hängt

Christian Thielemann mit der Urkunde. Foto: Michael Pöhn

Er kann es ja doch noch. Der Gedanke, die Wiener Staatsoper vielleicht nach der ersten Pause verlassen zu müssen, hat sich bereits nach dem ersten Takt in Luft aufgelöst. Da hatte Christian Thielemann noch gar nicht viel gemacht, außer den Auftakt gegeben. An manchen Tagen spürt man aber bereits da – heute, da könnte das was werden, da liegt etwas Großes in der Luft. Spätestens nach ein paar Takten, nachdem die Streicher einsetzen, steht es endgültig fest: Endlich, endlich, hat der Herr „Kapellmeister“ wieder das Geheimnis gelüftet, wie man aus einer Partitur mehr herausholt als nur saubere Noten.

Richard Strauss
Die Frau ohne Schatten

Wiener Staatsoper, 21. Oktober 2023

von Jürgen Pathy

Spannung, Genuss und Leidenschaft bis zum Ende, wo das Haus am Ring wieder Kopf steht. Bei Thielemann ja sowieso schon so sicher wie das Amen im Gebet – und somit alles andere als ein Beweis für eine hervorragende Vorstellung. An diesem Abend aber, da muss ich vor dem „Maestro“ den Hut ziehen, der den „Kapellmeister“ nicht ganz so in den Vordergrund gedrängt hat: Spitzenklasse! So stelle ich mir das vor, wenn Thielemann am Pult steht. Keine Notwendigkeit also, das Haus vorzeitig zu verlassen, um sich den Frust in spanischem Rotwein zu ertränken. „Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
Wiener Staatsoper, 21. Oktober 2023“
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Beim „Holländer“ in München fliegen die Herzen Eric zu

Der fliegende Holländer 2023 © W. Hoesl

Die Inszenierung des fliegenden Holländers ist seit 2006 im Repertoire der Bayerischen Staatsoper. Trotzdem ist die Vorstellung an einem gewöhnlichen Donnerstag nahezu ausverkauft. Dies liegt sicher auch an der Regie, die die Handlung stimmig modernisiert. Unter der Leitung von Lothar Koenigs ist das Bayerische Staatsorchester mit Freude bei der Sache. Gesungen wird auf hohem Niveau. Dies gilt für die Solisten ebenso wie für den Chor. Eric Cutler als Erik ist für uns der Star des Abends.

Richard Wagner
Der fliegende Holländer, romantische Oper in drei Aufzügen

Daland: Ain Anger
Senta: Jennifer Holloway
Erik: Eric Cutler
Mary: Victoria Karkacheva
Der Steuermann: Tansel Akzeybek
Der Holländer: Iain Paterson

Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor, Zusatzchor und Extrachor der Bayerischen

Chorleitung: Christoph Heil
Musikalische Leitung: Lothar Koenigs

Inszenierung: Peter Konwitschny


Bayerische Staatsoper, München, 19. Oktober 2023

von Petra und Dr. Guido Grass

Scharf, schrill und stürmisch weht der erste Klang aus dem Orchestergraben. Noch ganz in der Tradition der klassischen und frühen romantischen Oper erzählt Richard Wagner in „Der fliegende Holländer“ die ganze Geschichte bereits in der Ouvertüre. Dirigent Lothar Koenigs lässt es zu Beginn ordentlich krachen. Mit kräftigen Bewegungen seines Taktstocks treibt er das Bayerische Staatsorchester an. „Richard Wagner Der fliegende Holländer
Bayerische Staatsoper, München, 19. Oktober 2023“
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