Das Traumpaar der Bayerischen Staatsoper triumphiert in Giordanos „Andrea Chénier“

Blu-ray-Rezension:

Umberto Giordano
Andrea Chénier

Jonas Kaufmann
Anja Harteros
Marco Armiliato
Philipp Stölzl

Bayerische Staatsoper

BSOREC 2004

von Peter Sommeregger

Star-Tenor Jonas Kaufmann und seine kaum weniger berühmte Kollegin Anja Harteros haben sich bereits in mehreren Produktionen an der Bayerischen Staatsoper als Traumpaar für das dortige, verwöhnte Publikum erwiesen.

Auch für Umberto Giordanos veristische Revolutionsoper über den real existierenden Dichter André Chénier, die leider nördlich der Alpen viel zu selten gespielt wird, hat man den beiden Sängern die Hauptrollen anvertraut. Die nun vorgelegte Aufzeichnung geht auf eine Aufführung des Jahres 2017 zurück, und wehmütig muss man feststellen, dass wohl beide Künstler ihre damals erstklassigen Leistungen heute wohl nicht mehr in dieser Qualität abliefern können. „Blu-ray-Rezension: Umberto Giordano Andrea Chénier, Kaufmann und Harteros
klassik-begeistert.de, 24. August 2023“
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Champagnerklänge im Tivoli: Concerto Copenhagen feiert den „Strauß des Nordens“

© Tivoli, Kopenhagen

„Strauß des Nordens“ mag für manchen so widersprüchlich klingen wie „veganer Schweinebraten“. Schließlich verbindet man mit dem Namen Strauß doch unmittelbar die Donaumetropole Wien. Im Gegensatz dazu denkt man beim „hyggeligen“ Kopenhagen eher weniger an Walzer, Polkas und Champagner. Dass jedoch der „Feuerstrom der Reben“ auch in der dänischen Hauptstadt floss, und dass dort ebenso „im Vereine dem König aller Weine“ gehuldigt wurde, ist manchenorts in Vergessenheit geraten. Nun hat sich das Concerto Copenhagen der Musik des mehrheitlich wohl nur noch Kennern vertrauten Hans Christian Lumbye – besagtem „Strauß des Nordens“ – zugewandt und ein neues Album vorgelegt; historisch informiert und im Titel dem Champagner gewidmet. Eine historische Ungenauigkeit regt jedoch zum Nachdenken an …

Vorstellungskonzert der CD-Neuerscheinung „Champagne! The Sound of Lumbye and his Idols“.

Lars Ulrik Mortensen, Dirigent
Concerto Copenhagen

Glassalen Tivoli, Kopenhagen, 20. August 2023

von Willi Patzelt

Die Geschichte Hans Christian Lumbyes und seiner Musik ist untrennbar mit dem Kopenhagener Tivoli-Garten verbunden. Der Freizeitpark, 1843 bereits eröffnet, ist heute gleichermaßen Attraktion für Touristen und Erholungsort Einheimischer. Nur vier Jahre zuvor hatte H.C. Lumbye, seinerzeit Trompeter in einem Dragonerregiment, in einem Kopenhagener Grand-Hotel eine Musikkapelle aus der Steiermark gehört, die mit der Musik Johann Strauß Vaters und Joseph Lanners durch Europa tourte.
Lumbye war hiervon derart begeistert, dass er sogleich Freunde um sich zu scharen begann, um nach Steirer Vorbild eine ebensolche Kapelle zu gründen. Nur knappe acht Monate später gaben Lumbye und seine neugegründete Kapelle ihr Debüt mit Kompositionen der Wiener Vorbilder sowie erster Werke von Lumbye selbst. Rasch gleichsam ein Popstar der Unterhaltungsmusik geworden, prägte Lumbye bis 1872 die Musik im Tivoli. Als Leiter des großen Ballsaals gab er berauschende Konzerte; aus kleinen Pavillons klingend, prägte seine Musik das Erscheinungsbild des Tivoli nachhaltig.

„Vorstellungskonzert der CD-Neuerscheinung „Champagne! The Sound of Lumbye and his Idols“
Glassalen Tivoli, Kopenhagen, 20. August 2023“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 24. AUGUST 2023

Foto © Hilary Scott for the BSO

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 24. AUGUST 2023 

Anne-Sophie Mutter und Andris Nelsons im Gespräch: „Ja, der ist zum Sterben schön!“
Profil.at.Kultur

Berlin
Dirigentin Joana Mallwitz : „In Berlin will ich Ausgefalleneres probieren“
Joana Mallwitz wird beim Konzerthausorchester Berlin Deutschlands erste Chefdirigentin eines international renommierten Symphonieorchesters. Welche Bedeutung haben das Haus, das Orchester und die Frauenfrage für sie?
FrankfurterAllgemeine.net

Kommentar
Schluss mit Sommer­pause – endlich wieder Klassik!
Die Sommerfestspiele der Klassik, Bradley Cooper als Leonard Bernstein auf der Leinwand, der Tod der Sopranistin Renata Scotto
crescendo.de.klassikwoche

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Wagnerisches Gesamtkunstwerk findet auch in Zeiten des überbordenden Regietheaters Anklang!

Roland Schwabs nur vier Mal vor ihrem diesjährigen Bayreuther Ende gespielte Corona-Joker-Inszenierung von „Tristan und Isolde“ offenbarte nachdrücklich, dass eine aus dem Stück und der Musik heraus erarbeitete Interpretation in ansprechenden Bühnenbildern beim Publikum noch auf ein gutes Gespür für die Intensität von Wagners Musikdramen stößt, wenn sie nach seiner Idee des Gesamtkunstwerks in Szene gesetzt und ein Einklang zwischen Musik, Optik und Gesang erreicht werden. Diese Publikumspräferenz sollte man nicht unterschätzen.

Die Eindrücke von Dr. Klaus Billand als YouTube-Video

Dr. Klaus Billand, 23. August 2023, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

DIE MITTWOCH-PRESSE – 23. AUGUST 2023

Arena di Verona, La Traviata © Marilena Imbrescia

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 23. AUGUST 2023 

Verona glänzt mit der „Zeffirelli-Traviata“ – und einer erstklassigen Violetta
Franco Zeffirelli, dem vor genau einem Jahrhundert – dem Beginn der Verona-Opernfestspiele – in Florenz geborenen Altmeister großartiger Opern-Inszenierungen und zahlreicher berühmter Kinofilme ist auch die „Traviata“ der Arena di Verona zu verdanken: Diese grandiose Inszenierung beruht auf dem Traviata-Film Zeffirellis (mit Teresa Stratas und Plácido Domingo) aus dem Jahr 1983. Das bis in die kleinsten Ausstattungsdetails minutiös den Prunk der französischen Hauptstadt im Zweitem Kaiserreich unter Napoleon III wiedergebende Bühnenbild ist überwältigend. Es bildet mit seinen aufwendigen Umbauten und den prachtvollen Kostümen (Kostüme: Maurizio Millenotti), den „spanischen“ Tänzerinnen und „Stierkämpfern“ den Rahmen für die üppigen Bälle der lasziv-verschwenderischen Halbwelt um die Edel-Mätresse Violetta Valéry und ihrer Freundin Flora Bervoix.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

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Sommereggers Klassikwelt 199: Der Vorzeige-Wiener Robert Stolz stammt aus Graz

Foto: wikipedia.org

Der Name Robert Stolz ist für viele Menschen ein Synonym für Wiener Operette und Revuen. Dabei ist der erfolgreiche Komponist am 25. August 1880 in Graz zur Welt gekommen. Sein Musikstudium absolvierte er in Graz, Wien und Berlin.


von Peter Sommeregger

Bereits 1897 wurde er als Korrepetitor am Stadttheater Graz angestellt. Danach wirkte er als Kapellmeister in Marburg an der Drau und am Stadttheater in Salzburg. Bereits an diesen frühen Wirkungsstätten brachte Robert Stolz erste eigene Werke zur Aufführung. Seine nächste Station war das Stadttheater in Brünn, bevor er 1907 die Leitung des Theaters an der Wien übernahm. Bei der Uraufführung der Operette „Der Graf von Luxemburg“ von Franz Lehár am 12. November 1909 stand er dort am Pult. „Sommereggers Klassikwelt 199: Der Vorzeige-Wiener Robert Stolz stammte aus Graz“ weiterlesen

The Greek Passion – ein starker Abend mit spannendem Realitätsbezug, der tief berührt

Fotos © Monika Rittershaus

Nachdem das diesjährige szenische Opernprogramm der Salzburger Festspiele – abgesehen von einem aus den Pfingstfestspielen von Christof Loy übernommenen „Orfeo ed Euridice“ – herb enttäuschte, erreichte Simon Stone mit seiner Interpretation der „Greek Passion“ von Bohuslav Martinů einen durchschlagenden Erfolg in der dazu exzellent passenden Felsenreitschule.

Felsenreitschule, Salzburg, 18. August 2023

Bohuslav Martinů (1890 – 1959)

The Greek Passion
Oper in vier Akten (uraufgeführt 1961)

Libretto von Bohuslav Martinů nach dem Roman „Christus wird wieder gekreuzigt (Griechische Passion)“ von Nikos Kazantzakis

von Dr. Klaus Billand

Zu dürftig war die Neuinszenierung von „Le nozze di Figaro“ von Martin Kušej, dessen Nichtverlängerung am Wiener Burgtheater nun auch in einem künstlerisch verständlicheren Licht erscheint. Zu chaotisch und regietheatralisch überinszeniert war der „Falstaff“ in der Regie des wohl doch schon zu sehr in die Jahre gekommenen Christoph Marthaler und in einem wieder einmal recht sängerunfreundlichen, nahezu chaotisch wirkenden Bühnenbild von Anna Viebrock und ihren nicht ganz geschmacksicheren Kostümen. Und der ebenfalls regietheatralisch angelegte und zwar streckenweise überzeugende, ganz auf die in Salzburg gehypte Asmik Grigorian als Lady abstellende, insgesamt aber dennoch manche Erwartungen offen lassende „Macbeth“ in der Regie von Krzysztof Warlikowski, hielt auch nicht das, was er versprach. Man sollte diesen Regisseur nun vielleicht einmal in Salzburg pausieren lassen und anderen, ebenfalls, aber möglicherweise anders talentierten Kollegen den Vorrang geben. „Bohuslav Martinů (1890 – 1959), The Greek Passion
Felsenreitschule, Salzburg, 18. August 2023“
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Kent Nagano befreit das Rheingold vom Kitsch

Kent Nagano © Antoine-Saito

Neu, frisch, modern und ohne Schnörkel, glänzt „Das Rheingold“ in der Kölner Philharmonie mit dem Dresdner Festspielorchester und Concerto Köln. Das wissenschaftlich-künstlerische Projekt „Wagner-Lesearten“ bringt zu Tage, was Wagner uns heute noch zu sagen hat.


Kölner Philharmonie, 18. August 2023

Richard Wagner
Das Rheingold. Vorabend zu dem Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“

Simon Bailey (Bassbariton): Wotan
Dominik Köninger (Bariton): Donner
Mauro Peter (Tenor): Loge
Tansel Akzeybek (Tenor): Froh
Annika Schlicht (Mezzosopran): Fricka
Daniel Schmutzhard (Bariton): Alberich
Gerhild Romberger (Alt): Erda
Nadja Mchantaf (Sopran): Freia
Thomas Ebenstein (Tenor): Mime
Christian Immler (Bassbariton): Fasolt
Tilmann Rönnebeck (Bass): Fafner
Ania Vegry (Sopran): Woglinde
Ida Aldrian (Sopran): Wellgunde
Eva Vogel (Mezzosopran): Floßhilde

Dresdner Festspielorchester
Concerto Köln
Leitung: Kent Nagano


von Petra und Dr. Guido Grass

Kent Nagano ist ein gefragter Dirigent und hat sich insbesondere als Operndirigent einen Namen gemacht. Auch für die Interpretation der Musik des 20. Jahrhunderts, allen voran der Werke Olivier Messiaens, ist er bekannt.

Seit 2017 erarbeitet er zusammen mit dem Concerto Köln die Werke Richard Wagners. Hieraus erwuchs ein eigenes wissenschaftliches Forschungsprojekt, unter dem Titel „Wagner-Lesarten“. Forschungsziel ist Grundlagen für historisch-informierte Aufführung der Werke Wagners für die nächste Generation zu schaffen. „Wagner, Das Rheingold
Kölner Philharmonie, 18. August 2023“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. AUGUST 2023

Jonas Kaufmann (Foto: Gregor Hohenberg / Sony Music)

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 22. AUGUST 2023 

Verona feiert Superstar Jonas Kaufmann nach anfänglichen Schwächen mit viel Jubel
Man verlässt dieses Konzert mit Superstar Jonas Kaufmann in der Arena di Verona mit gemischten Gefühlen. Zweifellos – dem deutschen Tenor Jonas Kaufmann eilt der Ruf voraus, der beste Sänger seines Fachs weltweit zu sein. Man nannte ihn in einem Atemzug mit Luciano Pavarotti und Placido Domingo. Und das war wohl auch so. Aber inzwischen weist seine Stimme in gewissen Partien – vor allem am Anfang dieses Konzerts – unüberhörbare Schwächen auf, bevor sie sich dann gegen Ende dieses Konzerts zur alten Größe aufschwingt.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Salzburg
Aigul Akhmetshina wird in Salzburg als Star in Bellini-Oper gefeiert
DerStandard.at.story

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Verdis „Ernani“ bleibt konventionelles Rampentheater

Blu-ray-Rezension

Giuseppe Verdi
Ernani

Orchestra e Coro del Maggio Musicale Fiorentino
James Conlon, Conductor

Leo Muscato, Director

Dynamic 57972

von Peter Sommeregger

Diese in Venedig 1844 uraufgeführte Oper Verdis muss man noch seinem Frühwerk zurechnen, es brachte dem Komponisten aber großen Erfolg und weitere Aufträge für Opern ein. „Blu-ray-Rezension: Giuseppe Verdi, Ernani
klassik-begeistert.de, 21. August 2023“
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