PEINLICH: In der Elbphilharmonie unterbricht mal wieder ein großer Künstler seine Darbietung wegen Lärms – Kult-Klassik-Blogger Norman Lebrecht teilt die Kritik am teuersten Konzerthaus der Welt

Nr.-1-Klassik-Blogger Norman Lebrecht: WORLD’S COSTLIEST CONCERT HALL IS FARTING HELL

© Marco Borggreve, Bejun Mehta

Werter Herr Kultursenator, werter Herr Generalintendant:

Wir Hamburger Steuerzahler haben diesen phantastischen Musik-Tempel mit unserer Arbeit finanziert und bezahlen auch Ihre nicht kleinen Gehälter. Ja, dann bitte tun Sie auch etwas für die Klasse und Kultur in Hamburgs Klassik-Tempel. So geht es nicht weiter in der Elphi.

Andreas Schmidt

BEJUN MEHTA, Countertenor / JONATHAN WARE, Klavier

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…und wieder einmal waren die Zustände in dem von den Baukosten teuersten Konzertsaal der Welt UNERTRÄGLICH  – ein famoser Countertenor bricht in der Elbphilharmonie in Hamburg seinen Auftritt ab, weil rund 2 !!!!! Minuten ein Mobiltelefon klingelt. Wie tumb kann dessen Besitzer-In sein? War die Handtasche der Dame zu groß? Ist der Herr eingedöst?

Leider ergreifen der Wiener Generalintendant Christoph Lieben-Seutter und der Kultursenator  Dr. Carsten Brosda keine Gegenmaßnahmen. In der Elphi versauen sehr oft 5 – 10 Prozent der tumben Zuschauer der MAJORITÄT, den 90 – 95 Prozent, den Abend. Dagegen helfen nur direkte, konkrete, knallharte Ansagen. Durch MENSCHEN, vor dem Konzert. „Wieder Lärm in der Elbphilharmonie – Internationales Musikfest Hamburg
Elbphilharmonie, 24. Mai 2023“
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Ein bemerkenswerter Berlioz-Wagner-Abend in Rio

Fotos: Rio de Janeiro, Eliane Coelho © Daniel Ebendinger

RIO DE JANEIRO
Theatro Municipal, 26. Mai 2023

„Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“  

von Dr. Klaus Billand

Anlässlich der Geburt von Hector Berlioz (1803-1869) vor 220 Jahren und des Ablebens von Richard Wagner (1813-1883) vor 140 Jahren führte das prachtvolle Theatro Municipal von Rio de Janeiro unter der Leitung des Künstlerischen Direktors und Tenors Eric Herrero ein „Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“ durch, also ein großes Treffen zur Ehrung von Hector Berlioz und Richard Wagner.

Fotos: Rio de Janeiro © Daniel Ebendinger

Herrero hat das Amt im Februar 2022 übernommen, ist Sieger des VII. Brasilianischen Maria Callas-Wettbewerbs, hat auf allen bedeutenden Bühnen des Landes gesungen und ist auch Mitglied des Rates für Kulturpolitik des Bundesstaates Rio de Janeiro. Dieses „Große Treffen“ wurde nicht nur musikthematisch ein großes, sondern auch zahlenmäßig: An diesem und dem Folgeabend vereinte man nämlich zwei der traditionellsten und bedeutendsten symphonischen Institutionen des Landes auf der Bühne des Theatro Municipal, das Orquestra Sinfônica do Theatro Municipal – OSTM und das Orquestra Sinfônica Brasileira – OSB, die zudem mit einer der herausragenden brasilianischen Opernsängerinnen verbunden sind, Eliane Coelho, die „Isoldes Liebestod“ sang.

Felipe Prazeres, der Chefdirigent des OSTM, stand am Pult beider Orchester, die mit einem enormen Streichersatz aufwarteten, allein zehn Kontrabässe und neun Celli, sowie einem entsprechend großen Holz- und Blechbläser- sowie Schlagwerkensemble. Es war ein wahrlich gigantisches Unternehmen vor zudem gut besetztem Haus! „„Grande Encontro – Homenagem a Berlioz e Wagner“ 
Theatro Municipal, Rio de Janeiro, 26. Mai 2023“
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Die Berliner feiern den Hymnus der Liebe

Simone Young (Foto: Sandra Steh)

Philharmonie Berlin, 25. Mai 2023

Olivier Messiaen
Turangalîla-Symphonie

Berliner Philharmoniker
Simone Young  Dirigentin

Cédric Tiberghien  Klavier
Cynthia Millar  Ondes Martenot

von Sandra Grohmann

Indische Rhythmen plus Tristan plus afrikanischer Tanz plus (natürlich) Vogelstimmen plus alt-mexikanische Themen plus fernöstliche Zeremonialmusik, ach, und was nicht noch alles: Darunter machte es Olivier Messiaen nicht. Der tiefgläubige Katholik verspann in seiner Turangalîla-Symphonie Raum und Zeit zu einem die ganze Welt umschließenden berauschenden Liebeshymnus. Meine Begleiter, mit dieser Musik unvertraut, waren nach pausenlosen 75 Minuten sichtlich aus dieser Welt gerissen. Was für ein Trip! „Olivier Messiaen, Turangalîla-Symphonie
Philharmonie Berlin, 25. Mai 2023“
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Das Freiburger Barockorchester debütiert mit Mozart und Mannheimer Zeitgenossen bei der Deutschen Grammophon

Mozarts Mannheim
Freiburger Barockorchester

Gottfried von der Goltz

DG 486 3502

von Peter Sommeregger

Seit über 30 Jahren besteht das Ensemble Freiburger Barockorchester bereits. Hervorgegangen aus einer Gruppe von Musikstudenten hat es sich seit langem als führender Klangkörper für historisch orientierte Aufführungspraxis etabliert. Es arbeitet zumeist ohne Dirigenten, Solisten wählt es zumeist aus den eigenen Reihen. Darin besteht eine Ähnlichkeit zur legendären Mannheimer Hofkapelle, die in den 1770er Jahren weit über die Grenzen Mannheims hinaus gerühmt wurde. „Mozarts Mannheim, Freiburger Barockorchester
klassik-begeistert.de“
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Nur selten springt Emotionalität auf mich über

Orfeo ed Euridice 2023: Madison Nonoa (Amore)
© SF/Monika Rittershaus

 

Christoph Willibald Gluck
Orfeo ed Euridice

Le feste d’Apollo – atto d’Orfeo
Azione teatrale in sieben Szenen (Fassung Parma 1769)
Libretto von Ranieri de’ Calzabigi

Musikalische Leitung   Gianluca Capuano
Choreinstudierung   Jacopo Facchini
Regie und Choreografie   Christof Loy
Bühne   Johannes Leiacker
Kostüme   Ursula Renzenbrink
Licht   Olaf Winter
Dramaturgie   Klaus Bertisch

Il Canto di Orfeo
Les Musiciens du Prince – Monaco

Orfeo   Cecilia Bartoli
Euridice   Mélissa Petit
Amore   Madison Nonoa

Tänzer und Tänzerinnen

Yannick Bosc, Clara Cozzolino, Gorka Culebras, Yuka Eda, Oskar Eon, Haizam Fathy, Mark-Krister Haav, Jarosław Kruczek, Pascu Ortí, Carla Pérez Mora, Sandra Pericou-Habaillou, Guillaume Rabain, Giulia Tornarolli, Nicky van Cleef

Haus für Mozart, Salzburg, 26. Mai 2023

von Frank Heublein

In Haus für Mozart in Salzburg wird an diesem Abend Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck in der Fassung von 1769 auf die Bühne gebracht. Im Unterschied zur ersten Fassung von 1762 strich Gluck das Schlussballett und schrieb die Orpheus Rolle von Alt auf Sopran um. Ein in der Barockzeit vergleichsweise normaler Vorgang. Es war schlicht so, dass ihm in Wien 1762 ein Alt Kastrat und in Parma 1769 ein Sopran Kastrat zur Verfügung stand. „Christoph Willibald Gluck, Orfeo ed Euridice
Haus für Mozart, Salzburg, 26. Mai 2023“
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Ladas Klassikwelt 110: Wenn eine VIP in einem Konzert hustet…

Foto: Die Tuchhallen am Marktplatz in Krakau, Wikipedia

von Jolanta Łada-Zielke

Als Sir John Eliot Gardiner in der Elbphilharmonie am 11. Mai 2023 mit dem Royal Concertgebouw Orchestra aufgetreten ist, war er wegen wiederholten Hustens im Publikum so verärgert, dass er mit dem Abbruch des Konzerts drohte. Deshalb bat der Intendant Christoph Lieben-Seutter die Zusschauer vor dem Beginn des zweiten Konzertabends mit dem gleichen Programm: „Wenn jemand hustet, bitte nicht nachmachen!“

Dieses Ereignis erinnert mich an eine amüsante Begebenheit aus der Zeit, als ich noch in Krakau lebte. Als Studentin der Władysław-Żeleński-Musikschule und später als Journalistin und Kulturreporterin besuchte ich fast alle Musik- und Theaterveranstaltungen sowie Ausstellungen in meiner Stadt. Bei solchen Gelegenheiten begegnete ich häufig denselben Menschen. „Ladas Klassikwelt 110: Wenn eine VIP in einem Konzert hustet… klassik-begeistert.de, 28. Mai 2023“ weiterlesen

DIE SONNTAG-PRESSE – 28. Mai 2023

Bogdan Roščić, Wiener Staatsoper © Foto: M. Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 28. Mai 2023 

Wien/Staatsoper
Pathys Stehplatz (32) – Die Zweiklassengesellschaft an der Wiener Staatsoper
Oper ist nicht gleich Oper. Opernhaus nicht gleich Opernhaus. Das dürfte den meisten bewusst sein. Publikum ist aber auch nicht Publikum. Wer regelmäßig die Wiener Staatsoper besucht, der wird das auch schon beobachtet haben. Im Parkett schwebt man im Smoking und im Abendkleid. In den Logen mischt sich das Publikum schon ein wenig durch. Auf der Galerie: Da tummelt sich ein bunt zusammengewürfelter Mix aus Opernnarren, biederen Bildungsbürgern und einer Horde an Touristen, die sich mal besser und mal weniger angemessen zu benehmen weiß. Zwischen allen herrscht eine gewisse Kluft.
Klassik-begeistert.de

Berlin
Olivier Messiaens „Turangalîla“ und sein großes Ja nach der Vernichtung
Simone Young dirigierte Messiaens opulente Nachkriegssymphonie bei den Berliner Philharmonikern.
BerlinerZeitung.de

Szenischer Liederabend an der Berliner Staatsoper: Ich klage, ach, mein Leid dem Bach
Der Bariton Florian Boesch, der Puppenspieler Nikolaus Habjan und die Musicabanda Franui stellen an der Staatsoper ihre Sicht auf Schuberts Liederzyklus von der „Schönen Müllerin“ vor.
Tagesspiegel.de

Köln
An der Oper Köln trägt Cleopatra Hosenanzug und Spitzenrobe von Christian Lacroix
https://www.vogue.de/artikel/christian-lacroix-kostueme-oper-koeln

„DIE SONNTAG-PRESSE – 28. Mai 2023“ weiterlesen

„Nun komm“: Bach im Beethovenhaus

Midori © beethoven.de

Midori gibt einen intimen, intensiven Soloabend in Bonn

Beethoven-Haus, Bonn, 25. Mai 2023

Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Sonate Nr. 2 für Violine solo a-Moll BWV 1003; Sonate Nr. 3 für Violine solo C-Dur BWV 1005; Partita Nr. 2 für Violine solo d-Moll BWV 1004

Thierry Escaich (*1965) – „Nun Komm“ für Violine solo (2001)

John Zorn (*1953) – „Passagen“ für Violine solo (2011)

Midori, Violine

von Brian Cooper, Bonn

Intimer geht’s nimmer: Eine Geigerin und ihr Instrument im Bonner Beethovenhaus, auf der Bühne des Kammermusiksaals, dieses herrlichen Konzert-Wohnzimmers mit seinen nur 199 Plätzen. Selbst ein Klavierabend hat nicht diesen Effekt, denn da steht ja noch dieses schwarze Ungetüm, der Konzertflügel. Hier also nichts als Midori und ihre Geige, den gesamten Abend über. Der Flügel steht abgedeckt im Hintergrund. Nicht einmal einen Notenständer braucht sie bei Bach; die beiden zeitgenössischen Werke spielt sie dann vom Tablet. „Kammerkonzert, Midori, Violine
Beethoven-Haus, Bonn, 25. Mai 2023“
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DIE FREITAG-PRESSE – 26. Mai 2023

Bonn, Der singende Teufel  © Thilo Beu

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 26. Mai 2023 

Bonn
Bonn: „Der singende Teufel“, Franz Schreker
Die in den Achtzigern Gott sei Dank endlich begonnene Schreker-Renaissance hat uns eigentlich alle Werke präsentiert bis dato. Manche sogar reichlich und exzellent produziert. Und viele Opernfreunde, die ihn zuvor nicht kannten, wurden zu glühenden Schreker-Fans. Bei Schreker ist es wie mit Wagner: Man mag ihn oder man findet ihn furchtbar
Der Opernfreund.de

Berlin/Philharmonie
Michael Spyres setzt den Saal unter Strom: Bravissimo, Tenorissimo!
Der amerikanische Tenor, genauer gesagt Baritenor, Michael Spyres versetzt die Klassikszene seit einigen Jahren mit seinen vokalen Leistungen in Begeisterung. Der Sänger hat sich ein Repertoire erarbeitet, das ebenso ungewöhnlich wie reizvoll ist. Sein Schwerpunkt liegt auf barocker, virtuoser Literatur – wer aber meint, Spyres darauf reduzieren zu können, greift zu kurz. Auch Partien in Opern Richard Wagners sind bereits im Fokus von Michael Spyres.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Sommereggers Klassikwelt 186: Margarete Teschemacher wer kennt noch diese wunderbare Stimme?
Auf einer Bühne oder in einem Konzertsaal wird wohl niemand mehr die großartige Sopranistin Margarete Teschemacher live gehört haben. Schließlich wäre die Sängerin heute 120 Jahre alt und ist bereits 1959 gestorben. Aber ihre Stimme ist uns durch viele Tonträger erhalten, die bis heute erhältlich sind, auch bei YouTube kann man Aufnahmen von ihr hören.
Klassik-begeistert.de

Köln/Philharmonie
Herbert Blomstedt und das Chamber Orchestra of Europe verzücken mit Mendelssohn und Berwald
In der leider nur schütter besuchten Kölner Philharmonie erklingen eine bekannte und eine eher unbekannte Sinfonie. Das Publikum ist begeistert.
Klassik-begeistert.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 26. Mai 2023“ weiterlesen

So jagt man auch die Staatsorchesterhörner aus dem Graben: Das Hamburger Landesjugendorchester begeistert mit Schostakowitschs Leningrader in der Laeiszhalle

Johannes Witt, Künstlerische Leitung des LJO Hamburg
Foto © Sarah Wijzenbeek

Wahnsinn, was diese jungen Musiker und Musikerinnen da an kämpferischer Energie in der Laeiszhalle freisetzen! Über siebzig monumentale Minuten baute sich hier ein ballerndes Feuerwerk an überwältigender Symphonik auf, dass die Laeiszhalle fast nur so bebte.

Laeiszhalle Hamburg, 23. Mai 2023

Landesjugendorchester Hamburg

Johannes Witt, Dirigent
Lutz Herkenrath, Sprecher

Dmitri Schostakowitsch      7. Sinfonie C-Dur, op. 60, „Leningrader“

von Johannes Karl Fischer

Vor Schostakowitschs Leningrader las der Sprecher und Schauspieler Lutz Herkenrath einige Zitate zur Uraufführung der Sinfonie. Schon diese Umstände: Hunger, Krieg, Terror. Zu Tränen erschütternde Bilder, die einem da durch den Kopf gehen. „Schostakowitsch, 7. Sinfonie C-Dur, op. 60, „Leningrader“
Landesjugendorchester Hamburg Johannes Witt, Dirigent Lutz Herkenrath, Sprecher, Laeiszhalle Hamburg, 23. Mai 2023“
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