Jakub Hrůša führt durchs musikalische Osteuropa

Jakub Hrůša © Andreas Herzau

Wolkenturm, Grafenegg, 3. September 2023

Leoš Janáček: Suite aus „Das schlaue Füchslein“ (arrangiert von Sir Charles Mackerras)

George Enescu: Suite Nr. 1 in C-Dur für Orchester

Sergej Rachmaninow: Symphonische Tänze op. 45

Wiener Philharmoniker
Jakub Hrůša, Dirigent

von Herbert Hiess

Mit der Suite aus der Oper „Das schlaue Füchslein“ des mährischen Komponisten Leoš Janáček werden schmerzliche Erinnerungen an 2016 wach, wo der damals schon gesundheitlich angeschlagene Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie Jiří Bělohlávek dieses Werk am selben Ort, nämlich am Wolkenturm aufführte evolver.at || Grafeneggs zehnjähriges Jubiläum.

„Wiener Philharmoniker, Jakub Hrůša, Dirigent
Wolkenturm, Grafenegg, 3. September 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 4. SEPTEMBER 2023 

© Studio Iris – Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H.

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 4. SEPTEMBER 2023 

Grafenegg/NÖ
Die Amsterdamer zelebrieren Gustav Mahler unterm Vollmond
Oft ist das eigene Archiv der beste Ratgeber und hilft, sich an gewisse Ereignisse zu erinnern. So auch bei der selten gespielten 7. Mahler, die schwer zu spielen und auch schwer zu hören ist. Und an diesem Abend im Jänner 2023 hörte man bei dieser Symphonie im Wiener Konzerthaus mit den Wiener Philharmonikern den allseits beliebten und leider nicht so allseits exzellenten Andris Nelson.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

Pathys Stehplatz (39): Frisst die Kultur dem Steuerzahler die Haare vom Kopf?
Kulturförderung, das sei nur verbranntes Geld. Es ist ein Rätsel, wieso sich dieses Gerücht so hartnäckig in das Gehirn des ein oder anderen gebrannt hat. Vor allem dann, wenn man mal ernsthaft das Internet nach fundierten Berichten durchforstet. Subventionen, die in die Kultur fließen, haben einen enormen Mehrwert für andere Branchen.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Bach – Die Geheimnisse der Harmonie. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein.
„Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen“
A
ls 2003 im Rahmen der umstrittenen ZDF-Show „Unsere Besten“ der größte Deutsche gewählt werden sollte, landete ausgerechnet Konrad Adenauer auf dem 1. Platz. Der Kanzler, der sich 11 Jahre vor Beginn der Auschwitzprozesse offiziell für ein Ende der Entnazifizierung einsetzte, hatte bereits spätestens 1955 den Gedanken an eine Wiedervereinigung aufgegeben (der christlich geprägte Sozialist Rudi Dutschke hielt übrigens bis zu seinem Tod im Jahre 1979 an der Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten fest). Der antisemitische Reformator und Bauernfeind Martin Luther landete auf Platz 2, der Autor des „Kommunistischen Manifests“, Karl Marx, wurde mit dem dritten geehrt. Da darf man schon froh und dankbar sein, dass vor dem großen Verhinderer der deutschen Demokratie und Kriegstreiber, Otto von Bismarck (Nr. 9), tatsächlich Johann Sebastian Bach der sechste Platz zugestanden wurde.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

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Cristian Măcelaru und das WDR Sinfonieorchester erwecken den holzgeschnitzten Prinzen zum Leben

Bariton Matthias Goerne (Foto: Marie Staggat)

Von den drei Bühnenwerken Béla Bartóks ist „Der holzgeschnitzte Prinz“ das am seltensten aufgeführte. Zu unrecht, finden wir nach dem heutigen Abend. Dieses Stück gehört ebenso ins Repertoire wie beispielsweise „Le Sacre du printemps“. Der Reichtum an Klangfarben und Rhythmen dieses Werks sucht ihresgleichen. Farbenreich ist auch  Matthias Goernes Interpretation der Wunderhorn-Lieder Gustav Mahlers. Unter der Leitung des Chefdirigenten Cristian Măcelaru gelingt dem WDR Sinfonieorchester ein musikalisch spannender Saisonauftakt.


Kölner Philharmonie, 1. September 2023

Gustav Mahler/Detlev Glanert
Ausgewählte Lieder und Gesänge aus „Des Knaben Wunderhorn“
im Original oder bearbeitet für Orchester von Detlev Glanert

Béla Bartók
Der holzgeschnitzte Prinz. Tanzspiel in einem Akt von Béla Balázs, op. 13

Zugabe:

Johannes Brahms
Ungarischer Tanz Nr. 5 g-Moll

Matthias Goerne (Bariton)

WDR Sinfonieorchester
Leitung: Cristian Măcelaru

 

von Petra und Dr. Guido Grass

Gustav Mahler hat insgesamt 24 Lieder aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ vertont. Die ersten neun Lieder komponierte er für Singstimme und Klavier. Diese erschienen als Teil einer Liedersammlung noch schlicht unter dem Titel „Lieder und Gesänge“. In den nächsten Jahren vertonte Mahler 12 weitere Lieder, diesmal für Gesang und Orchester. Diese erschienen namensgebend als „Des Knaben Wunderhorn, Gesänge für Singstimme und Orchester“. Eine zyklische Auffassung aller Lieder war indes nie intendiert. Vielmehr sollen sich die Künstler aus dem Schatz bedienen und nach eigenem Gusto ein Programm zusammenstellen. Insgesamt 15 der 24 Lieder existieren in einer von Mahler selbst orchestrierten Fassung. „Matthias Goerne, WDR Sinfonieorchester, Cristian Măcelaru
Kölner Philharmonie, 1. September 2023“
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Wagner Plakate-Ausstellung in der Stadtbibliothek Bayreuth

© Frank Piontek

Wagner Plakate-Ausstellung in der Stadtbibliothek Bayreuth vom 25. Juli bis 25. August 2023

von Dr. Klaus Billand

Noch zur Wagner Plakate-Ausstellung im Alten Schloss Bayreuth – Juli-August 2022:

Der KULTURBRIEF der Bayreuther Buchhandlung Breuer & Sohn zur Bayreuther Wagner Plakate-Ausstellung 2022, von Dr. Frank Piontek – August 2023:

https://www.kulturbrief.de/wie-hoer-ich-das-licht/

Im Festspielsommer 2023 konnte man diese schönen Objekte 1:1 an zwei Bayreuther Standorten bewundern : 1. In der Stadtbibliothek Bayreuth RW 21 (zu den normalen Öffnungszeiten), dort im 1. Stock und im Untergeschoss – 42 Plakate, und 2. bei „Frau Müller echt feines Zeug“, ein Gourmet-Restaurant in der Maximilianstr. 17, wo es ausschließlich um „Parsifal“ ging, (wegen der Neuinszenierung 2023) – 13 Plakate.

Die Sammlung ist nicht allein sehr schön, sondern auch sehr wertvoll.

Ich frage mich seit Langem, wo sie einmal verwahrt werden wird, um der Öffentlichkeit entweder dauerhaft präsentiert zu werden oder zumindest in den Händen einer staatlichen Sammlung, eines Museums oder eines speziellen, der Öffentlichkeit verpflichteten Archivs gesichert zu werden.

Mir fielen da einige Institutionen ein – mal sehen, was wird.

Wie es auf einem der Plakate bei Frau Müller so schön heißt:

„Einzigartiges wahren“ – und die Sammlung IST einzigartig.

Die Herren müssten sich nur mal zusammensetzen…

Beste Grüße aus Bayreuth!

Frank Piontek

Die Wagner Plakate-Ausstellung in der Stadtbibliothek Bayreuth RW 21 wurde im Zeitraum vom 25. Juli bis 25. August 2023 von etwa 5.500 Besuchern gesehen, also etwa 185 pro Tag.

Information der Stadtbibliothek

Henzes „Floß der Medusa“ gestaltet sich als politisches Musiktheater im Geiste der 1968er

CD-Rezension:

Hans Werner Henze
Das Floß der Medusa

ORF Vienna Radio Symphony Orchestra
Cornelius Meister

Capriccio C5482

von Peter Sommeregger

Henzes szenisches Oratorium hat die historisch belegten Vorgänge auf einem Floß des gestrandeten Schiffes „Medusa“ im Jahr 1816 zum Inhalt. Jener, nicht allzu lange nach der Französischen Revolution stattgefundene Vorgang warf ein grelles Licht auf die Ungleichheit innerhalb der menschlichen Gesellschaft. Bereits der Maler Théodore Géricault hatte bereits drei Jahre nach dem Vorfall in einem Gemälde die verzweifelte Situation der Menschen auf dem Floß illustriert, die als Menschen zweiter Klasse keinen Platz in den Rettungsbooten gefunden hatten, und nach tagelanger Irrfahrt auf dem Meer größtenteils starben. „CD-Rezension: Hans Werner Henze, Das Floß der Medusa
3. September 2023“
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Ein großartiger Riccardo Chailly zeigt, wie schön Oper sein kann!

Riccardo Chailly © Daniel Dittus

Wolkenturm, Grafenegg, 2. September 2023 

Giuseppe Verdi
Ausschnitte aus Nabucco, I Lombardi, Ernani, Don Carlos, Macbeth, Il Trovatore, La forza del destino und Aida

Riccardo Chailly, Dirigent
Orchestra e Coro del Teatro alla Scala


von Herbert Hiess

Es ist fast befremdlich, wenn man im Publikum eines außergewöhnlichen Konzertes den Ex-Direktor der Wiener Staatsoper Dominique Meyer sieht und ihn fragen müsste, warum er in seiner zehnjährigen Intendanz zwischen 2010 und 2020 des Hauses am Ring es nicht geschafft hat, den ganz großartigen Riccardo Chailly wenigstens nur einmal dort zu engagieren.

Blättert man im Onlinearchiv des Hauses und sucht dort den Maestro, findet man gerade einen einzigen Eintrag (!) für gerade vier Aufführungen von Umberto Giordanos „Andrea Chénier“, den man bis heute noch schwärmerisch in Erinnerung hat. „Giuseppe Verdi, Orchestra e Coro del Teatro alla Scala, Riccardo Chailly
Wolkenturm, Grafenegg, 2. September 2023 “
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Von der Suche nach dem Glück und wie man es zerstört: Das Theater Lübeck eröffnet die Saison mit Tschaikowskys „Eugen Onegin“

Photos © Jochen Quast

Theater Lübeck, Premiere am 2. September 2023

Eugen Onegin
Lyrische Szenen in drei Aufzügen von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Stefan Vladar, Dirigent

Julia Burbach, Inszenierung

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
Chor und Extrachor des Theaters Lübeck

von Dr. Andreas Ströbl

Das Glück einer Beziehung war Tschaikowsky verwehrt – im zaristischen Russland war Homosexualität ebenso ein Tabu wie im Stalin- oder Putin-Totalitarismus. Eigentümlich, dass der Diktator die Aufführung von Tschaikowskys Musik noch nicht verboten hat, aber bei jemandem, der als Faschist gegen angebliche Nazis kämpft, muss einen tatsächlich gar nichts mehr wundern. „Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Eugen Onegin
Theater Lübeck, 2. September 2023, Premiere“
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Pathys Stehplatz (39): Frisst die Kultur dem Steuerzahler die Haare vom Kopf?

Foto © Michael Pöhn  

Kulturförderung, das sei nur verbranntes Geld. Es ist ein Rätsel, wieso sich dieses Gerücht so hartnäckig in das Gehirn des ein oder anderen gebrannt hat. Vor allem dann, wenn man mal ernsthaft das Internet nach fundierten Berichten durchforstet. Subventionen, die in die Kultur fließen, haben einen enormen Mehrwert für andere Branchen.

von Jürgen Pathy

Nur einer kleinen Elite vorbehalten, die sich in ihrer eigenen Überheblichkeit suhlt. Auf diesen Konsens stößt man immer wieder, liest man vor allem eines in großen Tageszeitungen: die Kommentare. Der Standard, eine österreichische Tageszeitung, hat sich dieser Tage zu einem Resümee verpflichtet gefühlt. Thema des etwas fragwürdigen Berichts, dessen Absicht nicht ganz klar ersichtlich wird: die Salzburger Festspiele 2023.

Das Schaulaufen an der Salzach habe zwar seine Lichtblicke gehabt – explizit hervorgehoben werden Krzysztof Warlikowskis Inszenierung von „Macbeth“ oder Simon Stones Deutung von „The Greek Passion“. Dennoch seien die Salzburger Festspiele ein Ort der Routine. Frischer Wind und junge Künstler zwar nicht Fehlanzeige, aber etwas vernachlässigt. Ein heißes Thema, das sich dieser Tage, wo das Festival in die Zielgerade biegt, natürlich anbietet. Viel mehr Aufmerksamkeit hat allerdings mal wieder der Blick in die Kommentare verdient.

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DIE SONNTAG-PRESSE – 3. SEPTEMBER 2023

© Deutschen Grammophon (Holger Kettner)

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DIE SONNTAG-PRESSE – 3. SEPTEMBER 2023 

Berlin
Preis der Deutsch-Arabischen Gesellschaft – Daniel Barenboim wird geehrt
Dirigent und Pianist Daniel Barenboim wird mit dem Hohenstaufen-Preis für Internationalität und Völkerverständigung der Deutsch-Arabischen Gesellschaft ausgezeichnet. Die Ehrung wird ihm am 15. September im Pierre-Boulez-Saal der Berliner Barenboim-Said-Akademie überreicht.
BR-Klassik.de

TV-Tipp für heute: Jonas Kaufmann in der Arena von Verona
Staraufgebot in Verona
In der Arena von Verona geben sich Tenor Jonas Kaufmann, Sopranistin Sonya Yoncheva und Bariton Ludovic Tézier die Ehre.
Concerti.de

Verona
Riccardo Chailly wieder genesen dirigierte das Scala Orchester in Verona
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Schammis Klassikwelt 18: Wann geht der nächste Schwan?

Foto:  Leo Slezak als Otello mit Frances Alda als Desdemona: White Studio (Metropolitan Opera’s Archives)


Zum 150. Geburtstag von Leo Slezak

Wer war Leo Slezak? Vielen ist sein Name heute nicht mehr bekannt. Dabei war er einer der größten (nicht nur körperlich mit seinen ein Meter fünfundneunzig) deutschen Operntenöre anfangs des 20. Jahrhunderts. Aber in seinem Leben war er noch viel mehr: er war Filmschauspieler, Lied- und Schlagersänger, Buchautor.

Am 18. August feierten wir seinen 150. Geburtstag. Wie viele andere große Sänger und Musiker ist auch Leo Slezak in dem “Anno mirabilis” 1873 geboren.

 von Jean-Nico Schambourg

Als mährischer Junge wuchs Leo Slezak in Brünn in ärmlichen Verhältnissen auf und verdiente sein Geld mit vielen verschiedenen Berufen. So auch als Statist und Sänger im Aushilfschor an der dortigen Oper. Hier wurde der Gesangspädagoge und Bariton Adolf Robinson auf ihn aufmerksam und bildete seine Stimme aus.

„Schammis Klassikwelt 18: Wann geht der nächste Schwan?
klassik-begeistert.de, 3. September 2023“
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