Heinz Irrgehers Wiener Operng’schichten – ein Buch geschrieben mit Kompetenz und Humor

Anlass für die Publikation dürfte wohl Irrgehers bevorstehender
80. Geburtstag sein, nach Resignation oder Abschied klingt allerdings keine Zeile dieses Buches.

Buch-Rezension:

Heinz Irrgeher
Wiener Operng’schichten

Leipziger Universitätsverlag

 von Peter Sommeregger

Der schmale Band mit so genannten Wiener Operng’schichten entpuppt sich bei näherer Beschäftigung als sehr viel mehr, als ein Kompendium launiger Anekdoten.

Insidern ist der Autor Irrgeher natürlich kein Unbekannter. Als Brotberuf Jurist und Bankkaufmann in gehobenen Positionen, war und ist er seit seiner Schulzeit glühender Opernliebhaber und hat in späteren Jahren auch als Präsident der exklusiven und einflussreichen „Freunde der Wiener Staatsoper“ fungiert, nach seiner Pensionierung sogar noch ein Studium der Musikwissenschaft erfolgreich abgeschlossen. „Buch-Rezension: Heinz Irrgeher, Wiener Operng’schichten
klassik-begeistert.de 28. August 2022“
weiterlesen

Die SONNTAG-PRESSE – 28. AUGUST 2022

© Foto: Enrico Nawrath

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SONNTAG-PRESSE – 28. AUGUST 2022

Bayreuth
Wie gut, dass dieser Tannhäuser nächstes Jahr wieder auf dem Spielplan steht!
Die derzeitige Top-Form-Serie auf dem Grünen Hügel wird fortgesetzt, Lise Davidsen sollte man schleunigst zur Göttin Brünnhilde erheben, Gould ist wieder in alter Form. Einzige Enttäuschung: Die vierte Aufführung ist für dieses Jahr das letzte Mal. Zum Glück gibt es im Sommer 2023 eine Wiederaufnahme…
Klassik-begeistert.de

Bayreuth
ETIAM ALTERA PARS AUDIATUR – Die Festspielberichte des „Opernfreunds“
https://www.deropernfreund.de/bayreuth-festspiele-6.html

Berlin
Saisoneröffnung beim Konzerthausorchester: Einer für alle, alle für einen
Christoph Eschenbach dirigiert grandios Mahlers 5. Sinfonie beim Konzerthausorchester, Renée Fleming singt „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauss.
Tagesspiegel.de

„Die SONNTAG-PRESSE – 28. AUGUST 2022“ weiterlesen

Plácido Domingo dirigiert „Turandot“ in Verona nicht immer präzise

Foto: Turandot, Arena di Verona 2022

Plácido Domingo, dessen Stimme am Vorabend bei der großen Verdi-Gala versagt hatte, sodass er im dritten Teil – Macbeth – nicht mehr auftreten konnte und durch den russischen Bariton Roman Burdenko ersetzt werden musste, trat am Freitagabend augenscheinlich mit frischer Energie ans Dirigentenpult. Für die rund 16.000 Zuschauer in der Arena di Verona, diesem berühmtesten, größten und großartigsten aller Freilufttheater der Welt, war es ein besonderes und wohl für den Rest des Lebens unvergessliches Ereignis, die lebende Legende Domingo als Sänger und gleich am Abend danach als Dirigent zu erleben.


Giacomo Puccini, Turandot, Arena di Verona,
26. August 2022

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Plácido Domingo, vor Jonas Kaufmann und neben Luciano Pavarotti der berühmteste Tenor der Welt, hat seinen sängerischen Zenit längst überschritten (obwohl er mit seiner überragenden Technik und seiner nach wie vor wohlklingenden Stimme durchaus immer noch ein Erlebnis auf der Opernbühne ist). Und als ausgebildeter, professioneller Dirigent ist Domingo dank seiner immensen, jahrzehntelangen Erfahrung im Opernrepertoire und seiner fantastischen Musikalität zwar durchaus ein ausgezeichneter Dirigent – doch mit den wirklich überragenden Kollegen am Dirigentenpult kann er sich nicht messen. „Giacomo Puccini, Turandot
Arena di Verona, 26. August 2022“
weiterlesen

Wie gut, dass dieser Tannhäuser nächstes Jahr wieder auf dem Spielplan steht!

Insgesamt lieferte der Gesamtapparat Chor und Orchester unter Axel Kober  eine mehr als solide Leistung. Die durch die Thielemann-Magie Verwöhnten unter den Zuschauern werden vielleicht bemeckern, dass der routinierte Opern-all-Rounder an der einen oder anderen Stelle zum Schleppen neigte. Trotzdem eine sehr hohe Messlatte für seine Nachfolgerin Nathalie Stutzmann – man sei auf die neueste Überraschungsbesetzung in Sachen Bayreuth-Dirigat 2023 gespannt.

Tannhäuser © Enrico Nawrath, Bayreuther Festspiele

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 24. August 2022

Tannhäuser
Musik und Libretto von Richard Wagner

Die derzeitige Top-Form-Serie auf dem Grünen Hügel wird fortgesetzt, Lise Davidsen sollte man schleunigst zur Göttin Brünnhilde erheben, Gould ist wieder in alter Form. Einzige Enttäuschung: Die vierte Aufführung ist für dieses Jahr das letzte Mal. Zum Glück gibt es im Sommer 2023 eine Wiederaufnahme…

von Peter Walter

Diese Oper lebt davon, dass sie sich bis zum Ende steigert – nicht nur wegen der chromatisch aufsteigenden Progression der Tannhäuser-Lieder. Noch spannender ist es, wenn dieses Kunstwerk dreimal hintereinander immer besser wird, genau das ist passiert! Die Feinheiten, die beim letzten Mal noch nicht ganz perfekt saßen, waren jetzt wie glattgeschliffen. Der Venusberg wird zum Stimmen-Spektakel, Tannhäuser und Venus ringen um ihre Liebe, singen sich dabei gegenseitig nieder. Ekaterina Gubanova gelingt ein wahrer Kraftakt, Goulds Tannhäuser muss kämpfen, um diese Venus nicht auf ewig zu verlieren.  „Richard Wagner, Tannhäuser
Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 24. August 2022“
weiterlesen

Power in Bayreuth: Einatmen, Spielen und Singen

Bericht von den Trompeten- und Hornworkshops beim 72. Festival junger Künstler Bayreuth

Bild: Das Blechbläserensemble des Festivals junger Künstler Bayreuth beim Konzert in Speinshart unter der Leitung von Professor Otto Sauter. Foto: Thomas Janovsky ©

von Jolanta Łada-Zielke

Das 72. Festival junger Künstler Bayreuth ist der Ort, wo das musikalische junge Herz der Stadt schlägt. In diesem Jahr kamen zu der größten Probebühne der Jugend der Welt 400 junge Künstler aus über 20 Nationen. Aufgrund der zahlreichen Flugausfälle konnten nicht alle kommen, die es wollten. Diejenigen, die es schafften, nahmen an 13 Workshops, 7 Diskussionen und Vorträgen sowie 60 Konzerten und anderen Kulturevents teil.

Unter den Dozenten gastierten in Bayreuth diese weltberühmten Musiker: der  Trompeter Professor Otto Sauter sowie Hornist und Dirigent Professor Dariusz Mikulski von der Musikhochschule Lodz. Die beiden leiteten Meisterkurse sowohl für einzelne Studenten als auch für ein Blechbläserensemble. Neben dem Unterricht versuchten die Dozenten, den Jugendlichen Richard Wagner, sein Leben und Werk näher zu bringen.  „Trompeten- und Hornworkshops beim 72. Festival junger Künstler Bayreuth
Bayreuth, August 2022“
weiterlesen

Sir Simon Rattle gibt eine musikalische Europareise mit Schwerpunkt Frankreich

Foto: Sir Simon Rattle © Oliver Helbig

Wolkenturm, Grafenegg, 26. August 2022

Hector Berlioz: Ouvertüre „Le Corsaire“ op. 21

Daniel Kidane: Sun Poem (Österreichische Erstaufführung)

Maurice Ravel: „La Valse“, Poème choréographique

Jean Sibelius: Symphonie Nr. 7 in C-Dur op. 105

Béla Bartók: „Der wunderbare Mandarin“ Konzertsuite op. 19

London Symphony Orchestra
Sir Simon Rattle, Dirigent

von Herbert Hiess

Dieser erste Abend des zweitägigen Gastspiels des Londoner Spitzenorchesters unter seinem Chef Sir Simon Rattle wird in die Annalen des seit 15 Jahren bestehenden Festivals am Kamp eingehen. An dieser Stelle muss man dem Intendanten Rudolf Buchbinder dankbar sein, dass er in diese wundervolle Spielstätte so großartige Künstler anzulocken vermag.

Am Tag vor dem Konzert war ein anderes Orchester mit einer Solistin zu hören; in diesem Fall ist es besser, den Mantel des gnädigen Schweigens darüber zu breiten. Dafür war dieses Konzert unter Sir Simon eine Offenbarung par excellence. „London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle, Dirigent
Wolkenturm, Grafenegg, 26. August 2022“
weiterlesen

Salzburger Festspiele: 85 Stimmen verschmelzen für ein geeintes Europa

Foto: Jukka-Pekka Saraste © Felix Broede

Salzburger Festspiele 2022
Felsenreitschule, Salzburg, 25. August 2022

Franz Schubert
Symphonie Nr. 3 D-Dur D200

Jean Sibelius
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43

Gustav Mahler Jugendorchester
Dirigent   Jukka-Pekka Saraste

 von Sandra Grohmann

Es ist ein Abend der übergeordneten Themen, die Zuversicht ins Dunkel dieser Zeit bringen.

Erstens: Wir sind, als Menschheit, in der Lage, Fehler zu korrigieren; zum Beispiel konnten wir – wenn auch spät – erkennen, dass Schubert und Sibelius wunderbare Symphoniker waren, und erfreuen uns seither an ihren Orchesterwerken. Immerhin.

Zweitens: D-Dur, die Tanz- und Festtonart, von der Berlioz sagte, sie sei fröhlich, laut und ein wenig gewöhnlich.

Und drittens: Europa, das sich im Gustav Mahler Jugendorchester trifft. „Gustav Mahler Jugendorchester, Dirigent Jukka-Pekka Saraste
Felsenreitschule, Salzburg, 25. August 2022“
weiterlesen

Die SAMSTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2022

Foto: Anna Netrebko in Wien © Instagram

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2022

Netrebko singt überraschend wieder an der Wiener Staatsoper
Die Staatsoper nimmt wegen krankheitsbedingter Absagen bei „La Juive“ kurzfristig „La Bohème“ ins Programm, in bemerkenswerter Besetzung.
Kurier.at

Wien
Anna Netrebko feiert Staatsopern-Comeback
Früher als gedacht: Eigentlich sollte Anna Netrebko erst wieder im Januar an der Wiener Staatsoper auftreten. Nun ist es am 5. September schon so weit. Corona macht’s möglich – Spielzeiteröffnung mit der umstrittenen russischen Starsopranistin.
BR-Klassik.de

Netrebko statt „La Juive“
Das Haus am Ring muss für den Saisonstart umdisponieren. Das sorgt für ein überraschendes Comeback.
WienerZeitung.at

Anna Netrebko singt zu Saisonbeginn an der Wiener Staatsoper
Die wegen ihrer Putin-Nähe und der späten Distanzierung vom Krieg gegen die Ukraine umstrittene Sopranistin wird in „La Bohème“ zu hören sein.
DerStandard.at

„Die SAMSTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2022“ weiterlesen

Plácido Domingo singt in Verona – bis die Stimme versagt

Arena di Verona, 25. August 2022

Plácido Domingo in „Verdi Opera Night“

Die Erwartungen waren hoch – und für viele Domingo-Fans war der Besuch dieser voll inszenierten Verdi-Gala zu Ehren von Plácido Domingo insgeheim von der leisen Vorahnung überschattet, dass ihr inzwischen 81-jähriges Idol an diesem heißen August-Abend in der Arena von Verona zum letzten Mal auf einer großen Bühne zu sehen sein könnte. Diese Vermutung bestärkte sich: Während Domingo sich als Amonasro im ersten Teil dieses Abends, einem Auszug aus „Aida“, noch standhaft geschlagen hatte, streikte seine Stimme nach dem Duett mit Lady Macbeth. In einer Lautsprecherdurchsage wurde dies taktvoll als „Versagen der Stimme“ erklärt und der russische lyrische Bariton Roman Burdenko als Ersatz angekündigt. Beim Schlussapplaus trat dann Domingo, sichtlich geschwächt aber von allen Kollegen und Kolleginnen liebevoll eskortiert, wieder auf. Vielleicht das letzte Mal, zumindest in Verona, wo er 1969 als Calaf in der „Turandot“ sowie als Don Carlo erstmals aufgetreten war. Die „Verdi Opera Night“ am 25. August war eine Hommage an jene Vorstellung.

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Die Arena di Verona gab an diesem Abend ihr Bestes: drei Ausschnitte aus drei der berühmtesten Verdi-Opern, „Aida“, „Don Carlo“ und „Macbeth“ in voller Inszenierung (Stefano Trespidi) mit großartig kostümierter Statisterie und Ballett: Der Triumphzug, im Gegensatz zu vergangenen Zeiten längst ohne Elefanten oder auch „nur“ Pferde, aber mit üppig goldenem Gepränge, zehn Trompeter mit ihren speziellen Verdi-Trompeten und das gesamte Personal, ägyptische Krieger und äthiopische Kriegsgefangene. „Plácido Domingo in „Verdi Opera Night“
Arena di Verona, 25. August 2022“
weiterlesen

Janáčeks Jenůfa verliert ihre Heimat

Blu-ray-Rezension:

Chor und Orchester der Royal Opera agieren auf gewohnt hohem Niveau, Henrik Nánási ist ein souveräner Beherrscher der Partitur und sensibler Begleiter der Sänger. Von einigen unnötigen Verfremdungen der Regie abgesehen eine gelungene Gesamtleistung.

Leoš Janáček   Jenůfa

Royal Opera House
Henrik Nánási   Dirigent
Claus Guth   Regie

Opus Arte OABD 7302D

von Peter Sommeregger

Man hat sich zähneknirschend schon fast daran gewöhnt, praktisch jede Oper heutzutage nur in verfremdeter Optik vorgesetzt zu bekommen. Mit Riesenschritten entfernt sich die aktuelle Theaterästhetik von Wünschen und Erwartungen des zahlenden Publikums, wie lange das noch gutgeht, ist die bange Frage.

Janáčeks erfolgreichste Oper Jenůfa spielt in der Mährischen Bauernwelt, ist also vom Libretto her klar und eindeutig verortet, der Komponist spielt mit scheinbar folkloristischen Elementen, das ist seine besondere kompositorische Eigenheit. Nimmt man aber seinen Figuren die Erdung durch das ländliche, dörfliche Ambiente, so macht man sie heimatlos und degradiert sie zu abstrakten Charakteren. Genau das geschieht in der Regie von Claus Guth für das Royal Opera House Covent Garden in London. „Blu-ray-Rezension: Leoš Janáček, Jenůfa
klassik-begeistert.de 26. August 2022“
weiterlesen