Pandemiebedingt musste das Festival 2020 am Vortage der Premiere abgesagt werden. Über 1000 ZuschauerInnen, hunderte ProduktionsmitarbeiterInnen und viel internationale Presse waren darüber zutiefst betrübt. Auch im Folgejahr machte die Pandemie den Planern am Haus einen Strich durch die Rechnung. Doch nun endlich konnten zwei der damals geplanten drei vorgesehenen Opernpremieren zur Aufführung kommen. Verdis „Rigoletto“ und Schrekers „Irrelohe“ standen auf dem Programm. Ergänzt wurde das Duo statt durch Orffs „Der Mond“ nun durch eine weitere Musiktheaterproduktion von Bachs „Trauernacht“ im Theatre de Celestins in Lyon. „Giuseppe Verdi, Rigoletto, Premiere Opéra de Lyon“ weiterlesen
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 22. MÄRZ 2022
Berlin Verdis „Les Vêpres Siciliennes“ in Berlin Grand Opéra als großer Reinfall
Verdi auf Französisch an der Deutschen Oper: Das ist nicht die einzige Ungereimtheit bei diesen „Vêpres Siciliennes“. Tagesspiegel.de
Verdis „Vĕpres Siciliennes“ an der Deutschen Oper Berlin: Untote leben länger
Von Peter Sommeregger Klassik-beistert.de
Wenn Köpfe rollen: Verdis „Sizilianische Vesper“ in Berlin BR-Klassik.de
Die Sizilianische Vesper“ in der Deutschen Oper Berlin (Podcast) rbb-online.de
Liebe, Verrat und Vergeltung: „Les Vepres Siciliennes“ (Podcast) inforadio.de
Bayreuth Wasserschaden in Bayreuth: Tausende Bücher im Richard-Wagner-Museum beschädigt – Keller überflutet
Am Freitag kam es im Richard-Wagner-Museum in Bayreuth zu einem großen Wasserschaden. Zahlreiche Bücher wurden durchnässt. BayreutherTagblatt.de
Bayreuth: Wasserschaden im Richard Wagner Museum. Schätzungsweise 4.000 historische Bücher durchnässt
Das Richard Wagner Museum in Bayreuth beklagt einen Wasserschaden im Keller des Gebäudes. Dabei wurden zahlreiche historische Bücher – ersten Schätzungen zufolge um die 4.000 – durchnässt, die Feuerwehr war mit mehr als 50 Einsatzkräften vor Ort. Nach Räumung des Kellers wurden die Bücher zum Trocknen ausgelegt. magazin.classic.com
Lesen Sie vor dem Besuch einer für Sie neuen Oper das Textbuch? Spontan kann ich das für meinen Teil nur beim „Parsifal“ bejahen. Das war sicher ein Zeichen von Respekt vor meiner ersten Wagner-Oper. Meiner Frau und mir fällt nach langem Nachdenken nur noch „Der Sandmann“ ein, Musik von Andrea Lorenzo Scartazzini, das Libretto von Thomas Jonigk, eine geniale moderne Variante vom Offenbachschen Olympia-Akt. In diesem Fall war eine genauere Vorbereitung von großem Nutzen. Ansonsten hätten wir das Gefühl den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.
Eine befreundete Opernsängerin äußerte zwar Bedenken einer zu großen Ablenkung, aber die heute fast überall vorhandenen Übertitelungen oder Untertitelungen auf Tablets können zur Intensität des Verständnisses einiges beitragen. Auf diese Weise lernten wir, um ein Beispiel zu nennen, die literarische Qualität von Luigi Illicas „Andrea Chénier“ kennen und schätzen.
In den Programmheften, die oft das Volumen eines Buches erreichen, finden wir in letzter Zeit häufig Inhaltsangaben, die auf die Sichtweise des Regisseurs zugeschnitten sind. Bei uns weniger geläufigen Musiktheaterstücken greifen wir gern altmodisch zur Vorbereitung auf die Opernführer zurück, mit denen wir jedoch nicht immer zufrieden sind. Das geht manchmal so weit, dass wir Freunden, die mit uns gemeinsam zum ersten Mal die eine oder andere Oper miterleben, per E-Mail eine selbst verfasste Einführung zusenden. „Schweitzers Klassikwelt 58: Ansprüche an einen Opernführer, klassik-begeistert.de“ weiterlesen
Oper in fünf Akten
Libretto von Eugène Scribe und Charles Duveyrier
Hélène Hulkar Sabirova
Henri Piero Pretti
Guy de Montfort Thomas Lehmann
Jean de Procida Roberto Tagliavini
Musikalische Leitung Enrique Mazzola
Inszenierung Olivier Py
Orchester, Chor und Opernballett der Deutschen Oper Berlin
von Peter Sommeregger
Diese Oper Verdis, entstanden in seiner mittleren, besonders erfolgreichen Schaffensperiode, war ein Auftragswerk der Pariser Oper für die Weltausstellung des Jahres 1855. Verdi vertonte ein Libretto Scribes, mit dem es während der Zusammenarbeit zu Spannungen kam. Der Komponist musste ein Libretto in einer für ihn fremden Sprache vertonen, was einer der Gründe für das Fehlen einer klaren musikalischen Dramaturgie sein könnte. In diesem Werk findet Verdi nur bedingt zu einer markanten musikalischen Identität.
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 21. MÄRZ 2022
Hamburg Benefizkonzert für die Ukraine im Michel
Die Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und die Hauptkirche St. Michaelis veranstalten ein gemeinsames Spendenkonzert für die Ukraine.
Von Harald N. Stazol Klassik-begeistert.de
München BR-Symphonieorchester im Herkulessaal: Einschüchternde Tutti
Unter Reinhard Goebel spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Herkulessaal Werke aus Barock und Frühklassik. MünchnerAbendzeitung
München/Cuvilliestheater Haydns L’Infedeltà delusa: musikalische Energieexplosion in München
Von Frank Heublein Klassik-begeistert.de
München Tödlich-düsteres Patriarchat – Christian Josts Musikdrama „Rote Laterne“ in München Neue Musikzeitung/nmz.de
Berlin Während in der Ukraine die Bomben fallen, hören wir Musik
Xian Zhang und Sergei Nakariakov konzertieren in der Komischen Oper mit dem Orchester des Hauses. Die Sorgen vertreibt es nicht. Tagesspiegel.de
DVD-Rezension Umberto Giordano: „Siberia“
Von Peter Sommeregger] Klassik-begeistert.de
Orchestra e Coro del Maggio Musicale Fiorentino Gianandrea Noseda
DYNAMIC 57928
von Peter Sommeregger
Die Opern Umberto Giordanos erleben außerhalb Italiens mit Ausnahme des „Andrea Chénier“ nur selten Aufführungen, was man in Anbetracht ihrer musikalischen Qualitäten bedauern muss.
In Florenz hat man am 7. Juli 2021 eine neue Produktion von „Siberia“ vorgestellt. Dieses düstere Werk hat den freiwilligen Opfergang einer Frau zum Thema, die ihrem Geliebten, der ihretwegen zum Mörder wurde, in die Verbannung nach Sibirien folgt. Der Handlungsablauf ist gut gegliedert, zwei der drei Akte spielen bereits in Sibirien und sind entsprechend von grauer Tristesse gezeichnet. Giordanos Musik spricht aber eine ganz andere Sprache, die starken Emotionen speziell der Hauptfigur Stephana und ihres Geliebten Vassili finden in großen melodischen Bögen ihren Ausdruck. Auch der grimmige Bösewicht Glèby wird vom Komponisten gut charakterisiert, selbst den Nebenrollen wird durchaus musikalisches Profil verliehen.
An diesem Abend wird im Cuvilliés-Theater in München L’Infedeltà delusa von Joseph Haydn aufgeführt. Es ist die Premiere der alljährlichen Produktion des Opernstudios, der Talentschmiede der Bayerischen Staatsoper. Alle Sängerinnen und Sänger des Abends sind in ihrer ersten Spielzeit im Opernstudio. In bester Tradition steht die Dirigentin Giedrė Šlekytė erstmals einer Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper in München vor. Denn als „musikalische Assistentin“ von GMD Vladimir Jurowski, so ihre offizielle Bezeichnung, ist die Opernstudiopremiere ihre Produktion.
Wie irritierend für mich ihre Bezeichnung ist, zeigt die Litauerin Giedrė Šlekytė an diesem Abend. Joseph Haydn hat diese Oper für Schloss Esterháza komponiert. Das Orchester ist klein: je zwei Oboen, Fagotte, Hörner und Trompeten, Pauke, Cembalo und Streicher. Šlekytė entwickelt mit ihrem Orchester eine Wahnsinnspower. Energetisch aufgeladen vom ersten bis zum letzten Ton. Hochspannung. Stets präzise. Immer unter den Sängerinnen und Sängern und zugleich großartig präsent. Das Orchester, die Dirigentin erfüllen mein Ohr und Herz mit großem Vergnügen und Glücksgefühlen. Ich kann mich zu keiner Sekunde der Musik entziehen. Sie pinnt mein Ohr, meinen Körper auf den Sitz.
Die Sängerinnen und Sänger des neuen Opernstudiojahrgangs singen allesamt auf sehr hohem Niveau. Die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne sind ebenso wie das Orchester voller Energie im Gesang wie Spiel. Ihre stimmlichen Kraftreserven sind bemerkenswert. Insbesondere in den Momenten des vollen körperlichen Einsatzes. Leidenschaft fließt ihnen aus allen stimmlichen wie schauspielerischen Poren. „Joseph Haydn, L’Infedeltà delusa, Cuvilliés-Theater, München, 19. März 2022“ weiterlesen
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Die SONNTAG-PRESSE – 20. MÄRZ 2022
Salzburg Wird es eng für Teodor Currentzis? (Bezahlartikel)
Eine Verschiebung in München könnte solche Folgen haben, dass dies eine Opernproduktion der Salzburger Festspiele tangieren könnte. SalzburgerNachrichten
„Konzertgänger in Berlin“ „Entnachtend“
Klavierfreuden in Mendelssohn-Remise und Pianosalon Christophori, John Eliot Gardiner bei den Philharmonikern https://hundert11.net/entnachtend/
Berlin Konzert der Berliner Philharmoniker: Vor der Musik kommt der Appell, zu helfen
Brahms, Hölderlin und Mendelssohn: Dirigent John Eliot Gardiner und sein Monteverdi Choir spenden fragilen Trost Tagesspiegel.de
Wegen des Ukraine-Kriegs: Tugan Sokhiev dirigiert nicht in New York
Er hat bereits seine Hauptämter in Moskau und Toulouse niedergelegt: Der russische Dirigent Tugan Sokhiev sieht sich zu einer unmöglichen Wahl gezwungen. Tagesspiegel.de
München Isarphilharmonie: Honeck dirigiert Bruckner mit viel Gefühl
Manfred Honeck dirigiert die Symphonie Nr. 8 von Anton Bruckner in der Isarphilharmonie. Münchner Abendzeitung
München Endlich ein Statement
Die Münchner Philharmoniker spielen das erste Konzert, in dem Valery Gergiev durch einen anderen Dirigenten ersetzt worden ist. SueddeutscheZeitung.de
Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.
Eine Mini-Serie über Missverständnisse
von Reinhard Berger
Ich weiß nicht, ob ich heulen oder weinen soll. Oder soll ich mich lieber kaputt lachen? Sagen Sie’s mir.
Qualität hat seinen Preis. Das wissen wir seit langem. Nun hat das Qualität seine Schwester bekommen: „Die spanische Gemeinschaft Andalusien ist bekannt für seine Pferde, den feurigen Flamenco und seine traditionellen Bräuchen“, stand in der Zeitung. Und für seinen ungewöhnlichen Gebrauch von besitzanzeigenden Fürwörtern, ergänze ich hochmütig, aber mit sportlichem Ehrgeiz. Denn auch die Stars der Körperertüchtigung sind nicht frei von Irrtümern: „Eine Stadt trauert um seine Fußballstars“, las ich damals nach dem Absturz des Flugzeugs, bei dem eine brasilianischen Fußballmannschaft ums Leben kam.
Puh. Tief durchatmen und weiterblättern zu dieser Schlagzeile: „Auto brannte komplett aus.“ Als ich das las, war ich auch ausgebrannt. Nicht komplett. Nur ein bisschen.
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Klugscheißereien
Eine Mini-Serie über Missverständnisse
Ohne fremde Hilfe wäre ich nie im Leben drauf gekommen: „Mit dem ersten Schnee in den Alpen beginnt die Skisaison“, schrieb ein großer Händler für Autozubehör in einer Pressemitteilung. Und ein paar Tage später: „Wer im Winter am Morgen nach dem Freikratzen der Scheiben in ein tiefgekühltes Auto einsteigt, will nur noch eines: Wärme.“ Denn: „Der Winter steht vor der Tür.“
Nun ist es raus. Er steht also vor der Tür. Und friert, wie der große Humorist Heinz Erhardt mal gesagt hat. Nun, so ungewöhnlich ist es nicht, dass im Dezember der Winter vor der Tür steht. Aber er kommt nicht allein, denn ein Olivenölhändler verkündete mir froh: „Weihnachten rückt näher.“ Und ein namhafter deutscher Autohersteller setzte noch einen drauf mit diesem verbalen Stern: „Weihnachten rückt näher.“ Wahnsinn. Da sehen Sie mal, wie wichtig Lebenshilfe ist. Auch für die, die draußen bleiben müssen: „Probieren Sie unser schalenfreies Vogelfutter mit Bachflohkrebsen“, riet mir eine Fachhandlung in ihrer Werbung. Habe ich gemacht. Und jetzt ist mir schlecht.
Die Erinnerung hält heute noch an.
Reinhard Berger, 20. März 2022, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at
Zuerst erschienen in: HNA
Der Schlauberger (c) erscheint jeden Sonntag.
Reinhard Berger
Allerleikeiten: Reinhard Berger, geboren 1951 in Kassel, Journalist, Buchautor, Hunde- und Hirnbesitzer. Vergänglichkeiten: Vor dem Ruhestand leitender Redakteur der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA). Herzlichkeiten: verheiratet, zwei Söhne, zwei Schwiegertöchter, drei Enkel, ein Rottweiler. Anhänglichkeiten: Bach, Beethoven, Bergers Nanne (Ehefrau). Auffälligkeiten: Vorliebe für Loriot, Nietzsche, Fußball, Steinwayflügel, Harley-Davidson. Öffentlichkeiten: Schlauberger-Satireshow, Kleinkunstbühne. Alltäglichkeiten: Lebt auf einem ehemaligen Bauernhof.
www.facebook.com/derschlauberger
Klugscheißereien Feuchtigkeitsmanagement für die Füße? Hier gibt´s die Antwort. Wartberg-Verlag
Salzburg/ Osterfestspiele Intendant Nikolaus Bachler geht 2023 bei den Osterfestspielen Salzburg neue Wege
Neben Klassik-Stars wie Jonas Kaufmann und Elīna Garanča setzt er auch auf Elektro-Musik.
von Jürgen Pathy https://klassik-begeistert.de/35700-2/
Hamburg La Traviata“ am 17.3.
Insgesamt war es ein Triumpf für die junge, sympathische 30jährige Sopranistin Elbenita Kajtazi. Nie habe ich es bisher erlebt, dass sich das Publikum nach Schluss der Oper bereits beim ersten Vorhang, bei dem Violetta allein auf die Bühne tritt, sofort geschlossen erhebt und minutenlang jubelnden Beifall spendet.
Von Dr. Ralf Wegner Klassik-begeistert.de
München/Musiktheater-Biennale Erinnerung an den Untergang
Ole Hübners „Opera und ihr Double“ als theatralische Installation bei der Münchner Musiktheater-Biennale. SueddeutscheZeitung.de
„Rote Laterne“ im Prinzregententheater: Die vier Frauen des Herrn Chen
Prinzregententheater: Der Komponist Christian Jost über seine Oper „Rote Laterne“. Münchner Abendzeitung.de
Halle Liebe, Hass und Ausgrenzung: die Oper „Manru“ feiert Premiere in Halle MDR.de
Verständnis für Putins Überfall: Pianist Boris Beresowski verliert Agentur für Auslandsauftritte
Der Pianist Boris Beresowski hat kein Problem mit dem Krieg des Kremlchefs gegen die Ukraine. Die Folge: Seine internationale Agentur trennt sich nun von ihm. DerSpiegel.de„Die SAMSTAG-PRESSE – 19. MÄRZ 2022“ weiterlesen