Ritterbands Klassikwelt 2/2019: "Toi toi toi" – Gruß aus der Hölle

Das Theater, die Bühne war einst ein kultischer Ort – ein Ort der Rituale, der Geister, des Übersinnlichen. Und bei diesen Ritualen hatten seit jeher auch die Götter der Unterwelt ihre Hand im Spiel. Deshalb ist der Teufel im Theater stets präsent, er sorgt für Hänger, Versprecher, krächzende Töne der Opernsänger, herabstürzende Kulissen und, wie im „Phantom of the Opera“, einen herabstürzenden Kronleuchter.

von Charles E. Ritterband

In manchen Opern und mancher Operette tritt höchstpersönlich der Teufel auf und es wird fröhlich zur Hölle gefahren – von Gounods „Faust“, Boitos „Mefistofele“ über Berlioz‘ „La damnation de Faust“ bis hin zu Offenbachs „Orphée aux enfers“. Aber keines dieser Werke hatte eine derart katastrophale Wirkung wie dieses: „Hoffmanns Erzählungen“. Denn, so will es die Legende, dieses Werk sei schuld an der schlimmsten Theaterkatastrophe der Geschichte: Dem Brand des Wiener Ringtheaters am 8. Dezember 1881, dem (nach offiziellen Angaben) 384 Theaterbesucher zum Opfer fielen. „Ritterbands Klassikwelt 2/2019
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Scharf konturiert in den Untergang: "Otello" an der Hamburgischen Staatsoper

Foto: © Westermann, Staatsoper Hamburg

Staatsoper Hamburg, 3. Oktober 2019
Giuseppe Verdi, Otello (11. Vorstellung seit der Premiere am 8. Januar 2017)

von Guido Marquardt

Dieser „Otello“ lebt vom Wechselspiel zwischen der inneren Verrohtheit seiner Hauptfiguren und der äußeren Gewalt, mit der sie im isolierten Umfeld auf Zypern agieren. Bieitos Regie ist trotz aller Drastik fokussiert und musikdienlich. Carignani führt musikalisch souverän durch den Abend, während auf der solistischen Seite bisweilen etwas Differenziertheit fehlt. „Giuseppe Verdi, Otello,
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Das war Opernzauber! Verdis "Otello" als fulminante Two-Men-Show in Hamburg

Foto: © 2017 / Hans Jörg Michel

Staatsoper Hamburg, 3. Oktober 2019
Giuseppe Verdi, Otello

von Ulrich Poser

Was für eine fulminante Aufführung! Die lebensbejahende Handlung der Oper mit der wohl besten Musik Verdis ist hinlänglich bekannt: Der Schwarzafrikaner Otello wird zum Opfer einer bösen Intrige seines Weggefährten Jago und erwürgt am Ende kurz vor seinem Selbstmord seine geliebte Desdemona in rasender, unbegründeter Eifersucht. Eigentlich verspricht das keinen schönen Abend. „Giuseppe Verdi, Otello,
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„Die lustigen Proleten von Windsor“ – Premiere mit sozialer Schlagseite Unter den Linden

Foto: © Monika Rittershaus

Staatsoper Unter den Linden Berlin
03. Oktober 2019 – Premiere

Otto Nicolai, Die lustigen Weiber von Windsor

von Peter Sommeregger

Man freut sich, Otto Nicolais unverwüstlichen „Lustigen Weibern von Windsor“ nach langer Pause am Ort und im Hause ihrer Uraufführung wieder zu begegnen. Nicolai selbst hatte seine Oper im März 1849 am Pult aus der Taufe gehoben. Lange konnte er sich nicht am großen Erfolg seines Werkes freuen, nur 63 Tage nach der Premiere starb er an einem plötzlichen Schlaganfall, gerade einmal 39 Jahre alt. „Otto Nicolai, Die lustigen Weiber von Windsor,
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Die FREITAG – PRESSE – 4. OKTOBER 2019

Foto: © Monika Rittershaus

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Die FREITAG – PRESSE – 4. OKTOBER 2019

Berlin
Staatsoper Berlin: Die lustigen Weiber von Windsor
David Bösch inszeniert Otto Nicolais selten gespielte Falstaff-Oper. Unter den Sängern brillieren René Pape, Michael Volle und Anna Prohaska, während Bösch voll auf Gaudi setzt.
Konzertkritiopernkritikberlin

Wien/ Staatsoper
Sommernachtstraum: Ein Fest nicht nur für das Wiener Ensemble
Irina Brook inszenierte Benjamin Brittens „A Midsummer Night’s Dream“ ohne Regietheater-Verballhornungen.
Die Presse
Ein „Sommernachtstraum“ im Zauber des Wohlgefallens
Für die Wiener Staatsoper ist Benjamin Brittens „A Summer Night’s Dream“ eine bezaubernde Bereicherung.
Wiener Zeitung
Britten-Premiere in der Staatsoper: Keine Freud‘ an Sommernachtstraumdeutung Bezahlartikel
Der „Midsummer Night’s Dream“ in der Regie von Irina Brook setzt auf die Fantasie des Publikums, einen umjubelten Puck-Darsteller und musikalische Hochwertigkeit.
Kurier

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Eine Sternstunde der Symphonik: Esa-Pekka Salonen und das Philharmonia Orchestra entfachen einen Begeisterungssturm in der Elbphilharmonie

Foto: © Ralph Larmann

Elbphilharmonie Hamburg, 01. Oktober 2019

Philharmonia Orchestra
Dirigent: Esa-Pekka Salonen

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 9 D-Dur

von Dr. Holger Voigt

Es gibt nicht gerade viele Gelegenheiten, den finnischen Dirigenten Esa-Pekka Salonen live zu erleben. Schafft man es, eine Karte zu ergattern, kann man sicher sein, eine Sternstunde der Symphonik zu erleben. Auch bei seinem jetzigen Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie war dieses der Fall. Der Zuhörer erlebte Musik in völlig neuartigen emotionalen Dimensionen. Seine unglaublich akribisch erarbeiteten Werkinterpretationen sind singulär und führen oft zu neuartigen Einsichten in das jeweils aufgeführte Werk. „Philharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen,
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Lieses Klassikwelt 2/2019: Zensur

„Dann denke ich an die unvergessliche Jahrhundert-Sängerin Elisabeth Schwarzkopf. Auf ihrem Schreibtisch stand ein Schild mit ihrem Lebensmotto ‚Standhalten im Strom‘. Es ist auch meine Devise.“

von Kirsten Liese

Ich kann es nicht fassen, dass sich die Osterfestspiele Salzburg von Christian Thielemann trennen. Künstlerisch gilt der Berliner unangefochten als einer der besten Dirigenten unserer Zeit. Wirtschaftlich hat er die Osterfestspiele, die schon kurz vor dem Ruin standen, gerettet, auch wenn Nikolaus Bachler das bestreitet. Es muss andere Gründe für diese seltsame Anwandlung des verantwortlichen Aufsichtsrats geben.

Ich vermute politische wie zuletzt bei den Berliner Philharmonikern, die sich – wiewohl Thielemann ihr größter Favorit war – am Ende nicht für ihn entschieden. „Lieses Klassikwelt 2/2019,
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2019

Foto: © Greg Gorman

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Die DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2019

Los Angeles
Placido Domingo tritt als Chef der Los Angeles Oper zurück
„Die jüngsten Vorwürfe, die in der Presse gegen mich erhoben wurden, haben eine Atmosphäre geschaffen, in der meine Möglichkeiten, diesem Unternehmen, das ich so liebe, zu dienen, beeinträchtigt wurden“, erklärte Domingo. „Während ich weiter daran arbeite, meinen guten Namen wieder herzustellen, habe ich beschlossen, dass es im besten Interesse der Oper Los Angeles ist, als Generaldirektor zurückzutreten und mich von weiteren geplanten Auftritten zurückzuziehen“, fügte er hinzu.
Der Standard

Plácido Domingo Leaves Los Angeles Opera Amid Sex Harassment Inquiry – The New York Times
The New York Times

Salzburg
Christian Thielemann: „Damit war die Zündschnur gelegt“ Bezahlartikel
Der Dirigent Christian Thielemann erläutert den Konflikt um die Osterfestspiele Salzburg.
Salzburger Nachrichten

Wien/ Kammeroper „Faust“
„Ein unerquicklicher Premierenabend“
An der Kammeroper strebt man wieder einmal nach „Höherem“. Letzte Saison hat man es mit der französischen Fassung des „Don Carlos“ versucht, diese Saison folgte Charles Gounods „Faust“. Der Premierenabend verlief wenig erfreulich – auch die Inszenierung von Nikolaus Habjan und seine „Breitmaul“-Puppen haben damit zu tun.
http://www.operinwien.at/werkverz/gounod/afaust8.htm
Gounods „Faust“ als Puppentheater
Nikolaus Habjans Inszenierung von „Faust“ an der Kammeroper ermüdet, trotz einiger starker Momente.
https://www.diepresse.com/5699887/gounods-faust-als-puppentheater „Die DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2019“ weiterlesen

Eine lohnende Entdeckung: Die polnische Nationaloper „Halka“ konzertant in der Philharmonie Berlin

Foto: © Heribert Schindler

Philharmonie Berlin, 1. Oktober 2019

Stanislaw Moniuszko, Halka – Konzertante Aufführung

von Peter Sommeregger

Polen feiert in diesem Jahr den 200. Geburtstag seines nach Frédéric Chopin berühmtesten Komponisten, Stanislaw Moniuszko. Um dessen in Westeuropa weitgehend unbekanntes Werk vorzustellen und zu seinen Ehren schickt das Polnische Kulturinstitut eine Neuproduktion der Posener Oper von Moniuszkos bekanntester Oper „Halka“ in konzertanter Form auf Tournee. „Stanislaw Moniuszko, Halka,
Philharmonie Berlin, 1. Oktober 2019“
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Eine zum Sterben schöne Neunte Mahler in der Elbphilharmonie

Foto: © Benjamin Suomela

Elbphilharmonie Hamburg, 01. Oktober 2019

Philharmonia Orchestra
Dirigent: Esa-Pekka Salonen

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 9 D-Dur

von Wilfried Feldhusen

Gustav Mahler kam nie in den Genuss, seine 9. Sinfonie selbst hören zu können. Sein letztes kompositorisch in die Moderne wegweisendes Werk blieb die musikalische Vision eines durchgängigen Schaffensrausches. Aber Mahler stand in schöpferischem Glück im kleinen Komponierhäuschen unter den Dolomiten Südtirols vielleicht am Zenith seines künstlerischen Ausdrucksvermögens und expressiver Klangmalerei. „Philharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen,
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