Mit dem "Rosenkavalier" auf Leinwand tut sich die Elbphilharmonie Hamburg keinen Gefallen

Foto: Thies Rätzke (c)
Elbphilharmonie Hamburg, Elbphilharmonie Sommer 2018
, 18. August 2018
Der Rosenkavalier, Stummfilm nach der gleichnamigen Oper von Richard Strauss
Musik eingerichtet von Thomas Kemp
Mitglieder der Berliner Philharmoniker
Dirigent: Raphael Haeger,
Filmuraufführung: 1925
Regie: Robert Wiene

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Karg sieht der Große Saal der Elbphilharmonie an diesem Abend  aus: um die Filmprojektion zu ermöglichen, wurde ein Teil der Publikumsreihen durch eine Leinwand verdeckt. Dahinter sitzt natürlich kein Mensch, rechts und links klaffen ein paar tote Stuhlreihen bis zur Decke. Na ja… „Richard Strauss, Der Rosenkavalier,
Elbphilharmonie Hamburg, Elbphilharmonie Sommer“
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Ein überzeugender Hasse in einem intimen Theater mit nur 165 Sitzplätzen

Foto: Ekhof-Festival 2018 (c)
Johann Adolph Hasse: Marc’ Antonio e Cleopatra

Ekhof-Theater, Schloss Friedenstein, Gotha, 18. August 2018

von Kirsten Liese

Gotha. Gespannt wartet man auf das Glöckchen, das akustische Signal für die blitzschnellen szenischen, faszinierenden Verwandlungen. Rumpelnd setzt sich die Bühnenmaschine aus dem Untergrund in Bewegung und verschiebt die seitlich gestaffelten Kulissenwagen, synchron wechseln auch die bemalten, hängenden Soffiten und die Rückprospekte, die Bühnenarbeiter von Hand austauschen.  So wird aus einer ägyptischen Uferpromenade am Meer ein grünes malerisches Arkadien oder ein finsterer Kerker. „Johann Adolph Hasse, Marc’ Antonio e Cleopatra,
Ekhof-Theater, Schloss Friedenstein, Gotha“
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 23. AUGUST 2018

Foto: London Symphony Orchestra 2018 (c)
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Salzburg
Mahlers Neunte, eigenwillig und wenig bewegend
Salzburger Festspiele: Der zweite Abend des London Symphony Orchestra enttäuschte.
Die Presse

Abschied mit schwarzem Humor
Ob nun die „Neunte“ wirklich Mahlers Abschied von der Welt ist oder nicht eher die weitgehend vollendete „Zehnte“, ist die Frage. Auf jeden Fall ist sie ein Stück des Rückblicks und der Metamorphose. – Unter Sir Simon Rattle im zweiten Konzert des London Symphony Orchestra.
DrehpunktKultur


Rattle erschafft eine halbe Stunde für die Ewigkeit
Das, was das London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle im ersten Satz von Gustav Mahlers gewaltiger 9. Symphonie im Großen Festspielhaus in Salzburg in den Saal zaubert, ist nicht nur auf dem Papier, sondern wird ganz realiter eine musikalische Sternstunde!
Sebastian Koik berichtet von den Salzburger Festspielen.
Klassik-begeistert

Salzburger Festspiele: Perfekter Bernstein
Das London Symphony Orchestra unter Simon Rattle eröffnete sein Gastspiel mit Bernsteins zweiter Symphonie.
Die Presse „Die DONNERSTAG-PRESSE – 23. AUGUST 2018“ weiterlesen

Rattle erschafft eine halbe Stunde für die Ewigkeit – und hat zuviel Angst vor Pathos

Foto: © Salzburger Festspiele / Marco Borrelli
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus
, Salzburg, 21. August 2018
GUSTAV MAHLER, Symphonie Nr. 9 D-Dur
London Symphony Orchestra
Simon Rattle, Dirigent

von Sebastian Koik

Das, was das London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle im ersten Satz von Gustav Mahlers gewaltiger 9. Symphonie im Großen Festspielhaus in Salzburg in den Saal zaubert, ist nicht nur auf dem Papier, sondern wird ganz realiter eine musikalische Sternstunde!

Jeder einzelne Musiker des London Symphony Orchestra, einem der allerbesten Orchester der Welt, musiziert in Vollkommenheit herrlich sanft, zart und verträumt in himmlischer Schönheit. Auch in den immer wieder aufkommenden Wechseln ins Dramatische und unruhige Fahrwasser brilliert das Orchester. Und danach kehrt das Orchester immer wieder ins zärtlich Friedliche zurück.

Die musikalische Spannung ist sehr groß, die Musik packt und reißt mit. Jeder Einzelne musiziert großartig, die Streicher beglücken, das Blech bläst scharf und elegant, die Pauken und das Becken beeindrucken mit Präzision.

Die Musik spricht, malt Erinnerungsbilder aus einer fernen unbeschwerten Zeit. Doch starke Fanfaren der Blechbläser leiten dann einen Stimmungswechsel ein, und die Unruhe wächst zu bedrohlichem Chaos an. Das Orchester stößt gemeinsam Schreie aus, in denen quantitativ und qualitativ wahnsinnig viel enthalten ist an Welt, Leben und Gefühl.

Mehr geht nicht! Sowohl was die Komposition Mahlers als auch, was die technische und vor allem künstlerische Umsetzung durch Rattle und sein Orchester angeht. Das ist allerhöchstes Niveau und makellos. Es ist genial. Diese Umsetzung kann als Referenz gelten. Man möchte den ersten Satz vielleicht nie wieder anders hören als bei dieser künstlerischen Demonstration für die Ewigkeit in Salzburg.

Überhaupt gibt es wohl kaum schwierigere Aufgaben für einen Dirigenten und ein Orchester als diese 9. Sinfonie des Komponisten-Genies Gustav Mahler. Während das im ersten Satz bei Rattle und seinen Musikern alles noch so unfassbar leicht und selbstverständlich klingt, merkt man ab dem zweiten Satz, dass auch diese famosen Musiker nun kämpfen und ihnen nicht alles gelingt. – Was wohl an der musikalischen Führung liegt.

Rattle gilt als ein nüchterner, kontrollierender und analytischer Dirigent. Dem Tänzerischen von Mahlers Ländler im zweiten Satz scheint sich Sir Simon Rattle fast zu verweigern, es wirkt als wolle er nicht tanzen. Und so klingt es dann auch etwas schwankend, nicht leichtfüßig genug, zu wenig beschwingt und überzeugend.

Der Wahnsinn nimmt zu, und auch hier scheinen sich die diversen Einzelteile des Orchesters nicht ganz stimmig zusammenzufügen. Man hat das Gefühl, dass hier die Darbietung aufgrund übermäßigen Kontrollwunsches von Rattle ein wenig scheitert. Man hat das Gefühl, dass Rattle den Musikern hier etwas zu wenig Luft für ihre Intuition lässt, und dass das an diesem Abend ein wenig zum Problem wird.

Im dritten Satz gibt es wieder herrlich sanfte Erinnerungs-Passagen voller Frieden und Schönheit zu hören. Wie im ersten Satz sind auch hier die folgenden dramatischen Steigerungen wieder stark, Das Orchester reißt wieder mit, befindet sich wieder im Fluss, ist wieder beim späten Mahler.

Es gibt Interpretationen von Mahlers Neunter, die zu pathetisch, manieristisch, zu stark romantisch rüberkommen. Sir Simon Rattle scheint sich bei der Abkehr davon aber ein wenig zu sehr in eine andere Richtung zu bewegen. In seiner Sachlichkeit, Nüchternheit und Überangst vor Pathos geht bei Rattles Interpretation von Mahlers 9. Sinfonie ein wenig von der besonderen transzendentalen Kraft der Komposition verloren.

Es fehlt ein wenig an Abgründigkeit und Zauber. Rattle scheint sich nicht zu nah an den Rand der Klippen und Abgründe zu anderen Welten bewegen zu wollen. Bei vielen anderen Stücken mag Rattles Ansatz gut funktionieren, doch hier, jedenfalls an diesem Abend gilt: Der englische Dirigent steht im Finale etwas zu fest mit beiden Füßen in dieser Welt, bleibt etwas zu sehr im Diesseits. Das wirkt etwas zu brav, zu bieder, zu sicherheitsorientiert, zu weltlich und kühl, zu vernünftig. Das ist am Ende eine zu weltliche und zuwenig transzendentale Angelegenheit.

Wunderbar langsam und leise verklingt das Orchester am Ende. Der Klang löst sich in Nichts auf. Klanglich ist das stark und schön, und ja: es ist beeindruckend schön. Doch es wirkt hier bei Rattle mehr wie ein Verschwinden des Schallpegels als ein metaphysisches Verschwinden. Ein wenig zu unbeteiligt, zu unbedroht, ein wenig zu sehr an der Oberfläche geführt, bleiben die Seelen aller Konzertbeteiligten sicher im Saal. Das Überwältigungs- und (Selbst-) Erfahrungspotential des Stückes kann sich beim sich beim nüchtern-kühlen Rattle an diesem Abend nicht wirklich entfalten und bleibt ein wenig zu sehr unausgeschöpft.

Die klanglichen Qualitäten des Orchesters sind allerdings unbestritten und beeindrucken auch ohne überweltliche Berührung die Zuhörer.

Sebastian Koik, 22. August 2018, für

klassik-begeistert.de

 

Die MITTWOCH-PRESSE – 22. AUGUST 2018

Foto: Michael Pöhn (c)
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Salzburg
Salzburg: Machtkampf um die Zukunft der Osterfestspiele
In dieser Woche könnte eine Entscheidung fallen. Ein Kandidat für die Intendanz: Dominique Meyer
Kurier

Bregenz
Bregenzer Festspiele verkaufen Tickets für Saison 2019
Die Bregenzer Festspiele haben am Montagabend ihrer „Carmen“ Adieu gesagt, die 73. Auflage des Festivals ging kurz nach 23.00 Uhr zu Ende. Bereits zwei Stunden zuvor starteten die Festspiele den Ticketverkauf für das nächste Jahr. Die 74. Bregenzer Festspiele sind von 17. Juli bis 18. August 2019 angesetzt, Giuseppe Verdis „Rigoletto“ soll zumindest 25 Mal auf der Seebühne aufgeführt werden
Salzburger Nachrichten

Bregenz
Adieu Bizet, ciao Verdi

Die ersten Arbeiten für „Rigoletto“ beginnen noch im Herbst. BF/Ralph Larmann
https://www.vn.at/kultur/2018/08/20/adieu-bizet-ciao-verdi.vn

Salzburg
Wenn Fragen neue Fragen aufwerfen sollen
Teodor Currentzis und sein Orchester MusicAeterna setzen ihre symphonischen Beethoven-Abenteuer im Mozarteum fort
https://www.sn.at/salzburger-festspiele/wenn-fragen-neue-fragen-aufwerfen-sollen-39026731

Currentzis: Beethovens Fünfte – mit Vollgas im zweiten Anlauf
Salzburger Festspiele: Der griechische Dirigent Teodor Currentzis begeistert im Mozarteum mit seinem Beethoven-Zyklus
Kurier „Die MITTWOCH-PRESSE – 22. AUGUST 2018“ weiterlesen

"Poppea": Wegen solch einer Aufführung wurden die Salzburger Festspiele gegründet!

Foto: © Salzburger Festspiele / Maarten Vanden Abeele
Salzburger Festspiele, Haus für Mozart
, 18. August 2018
Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea

von Phillip Schober

Vor vier Jahrhunderten entwickelte Claudio Monteverdi die Kunstform der Oper und führte diese zugleich zu ihrem Höhepunkt. Alle nachfolgenden Komponisten mussten sich an der Musikalität dieses frühbarocken Meisters messen. Bei den Salzburger Festspielen begleitete das Barockensemble „Les Arts Florissants“ die Aufführung von Monteverdis letzter Oper, der „L’incoronazione di Poppea“. Einzigartige Stimmen sowie traumhafte Tänzer führten zur Krönung dieser Poppea. „Claudio Monteverdi, L’incoronazione di Poppea,
Salzburger Festspiele, Haus für Mozart“
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Ein starkes Stück: Ein überarbeiteter “Jedermann” in Salzburg

Foto: © Tourismus Salzburg / G. Breitegger
Salzburger Festspiele, Domplatz, Salzburg,
19. August 2018
Hugo von Hofmannsthal, Jedermann
Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes

Michael Sturminger, Regie
Renate Martin, Andreas Donhauser, Bühne und Kostüme
Wolfgang Mitterer, Komposition und Musikalische Leitung
Andreas Heise, Choreografie
Stefan Ebelsberger, Hubert Schwaiger, Licht
Jakob Barth, Videodesign
Angela Obst, Dramaturgie
Peter Lohmeyer, Stimme des Herrn / Tod / Der Spielansager
Tobias Moretti, Jedermann
Edith Clever, Jedermanns Mutter
Hanno Koffler, Jedermanns guter Gesell / Teufel
Sigrid Maria Schnückel, Der Koch
Roland Renner, Ein armer Nachbar
Fritz Egger, Ein Schuldknecht
Martina Stilp, Des Schuldknechts Weib
Stefanie Reinsperger, Buhlschaft
Hannes Flaschberger, Dicker Vetter
Stephan Kreiss, Dünner Vetter
Christoph Franken, Mammon
Mavie Hörbiger, Werke
Johannes Silberschneider, Glaube
Ensemble 013

von Sebastian Koik

Magisch wehen die vielen hundert Quadratmeter weißer Bühnenvorhang im Wind. Sie sind das I-Tüpfelchen an Atmosphäre dieses ganz besonderen Freilufttheaters vor dem Portal des Salzburger Doms, mit Blick auf die schroffen Felsen und der darauf kronenden Festung.

Es wird schon seine Gründe haben, weshalb das Stück bereits knapp 700 Mal in den knapp 100 letzten Sommern gespielt wurde. Und es wird auch seine Gründe haben, weshalb der „Jedermann“ dabei immer ausverkauft ist, und zahllose Menschen trotzdem vergeblich darauf hoffen, diesem einzigartigen Theater beiwohnen zu dürfen. „Hugo von Hofmannsthal, Jedermann,
Salzburger Festspiele, Domplatz, Salzburg“
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Salzburger Festspiele: Musik als als einendes Element

Foto: © Salzburger Festspiele / Marco Borrelli (c)
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 17. August 2018
West-Eastern Divan Orchestra
PETER I. TSCHAIKOWSKI Polonaise aus dem dritten Akt der Oper Eugen Onegin op. 24
PETER I. TSCHAIKOWSKI Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
CLAUDE DEBUSSY La Mer – Trois esquisses symphoniques
ALEXANDER SKRJABIN Le Poème de l’extase op. 54
Lisa Batiashvili, Violine
Daniel Barenboim, Dirigent

von Antonia Tremmel-Scheinost

Vor nahezu zwei Jahrzehnten riefen Daniel Barenboim und Edward Said einen einzigartigen, arabische und israelische Jungmusiker vereinenden Klangkörper ins Leben. Einst vom Maestro als für „beinahe unmöglich“ befunden, tönt die gemeinsame Botschaft eines friedlichen Miteinanders seit langer Zeit auf den Bühnen dieser Welt. Von solch einer fleischgewordenen Utopie mit Altmeister Barenboim in der Rolle des interkulturellen Chefbrückenbauers wurde das Salzburger Festspielpublikum durch einen Abend des musikalischen und menschlichen Dialoges geführt. Die klangliche Qualität wiederum changierte zwischen Ebbe und Flut. „Lisa Batiashvili, Daniel Barenboim, West-Eastern Divan Orchestra,
Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus“
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Quo vadis, Maurizio Pollini? Der Weltstar offenbart Schwächen in Salzburg

Foto: Maurizio Pollini, © Christoph Riccius
Salzburg, Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus, 19. August 2018

Johannes Brahms, Drei Intermezzi op. 117
Robert Schumann, Concert sans orchestre f-Moll op. 14
Frédéric Chopin, Zwei Nocturnes op. 62; Polonaise fis-Moll op. 44; Berceuse Des-Dur op. 57; Scherzo cis-Moll op. 39.

Maurizio Pollini, Klavier

von Raphael Eckardt

Mit Pianistenlegenden kennt man sich aus bei den Salzburger Festspielen: Nach furiosen Gastspielen der größten Klavierkünstler unserer Zeit (Kissin, Trifonov, Schiff, etc.) war am vergangenen Sonntag im Rahmen der diesjährigen Sommerfestspiele auch der seit Jahrzehnten auf den Weltbühnen brillierende italienische Tastenpriester Maurizio Pollini zu hören. Pollini, mittlerweile stolze 76 Jahre alt, hat mit seinen Chopin-Aufnahmen Generationen junger Pianisten geprägt. Seine legendären Etüdeneinspielungen des polnischen Komponisten aus den 1970er-Jahren sind bis heute unübertroffen, sein künstlerischer Mythos umhüllt die großen Konzertbühnen dieser Welt seit mittlerweile beinahe sechs Dekaden. Als Pollini 1960 den renommierten Warschauer Chopin-Wettbewerb gewann, war man sich in Expertenkreisen schnell einig, dass da ein neuer Stern am Pianistenhimmel entstanden war, der sein strahlendes Vermächtnis mittlerweile auf nicht weniger als 56 CDs und tausenden Solokonzerten zu repräsentieren wusste. „Maurizio Pollini, Klavier,
Salzburg, Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus“
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Faust'scher Abend mit Brandauer in Lübeck

Musik- und Kongresshalle Lübeck, 19. August 2018
Robert Schumann, „Faust-Szenen“
Symphonischer Chor Hamburg

Flensburger Bach-Chor
Sønderjyllands Symfoniorkester
Matthias Janz, Dirigent
Klaus Maria Brandauer, Erzähler

von Katrin Bohlmann (NDR-Kultur)

Beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) hat es am Sonntagabend ein echtes Schmankerl gegeben: Klaus Maria Brandauer hat in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) Schumanns „Faust-Szenen“ gelesen, zusammen mit dem Flensburger Dirigenten Matthias Janz, seinen beiden Chören, einem Orchester und zwölf Solisten, die den musikalischen Part übernommen haben. Ein besonderer Abend, zumal Robert Schumann – der diesjährige Schwerpunktkomponist beim SHMF – bisher noch nie so zu hören war: in Wort und Musik.

Der Österreicher Klaus Maria Brandauer liest in Lübeck zu "Faust-Szenen" von Robert Schumann © Axel Nickolaus Fotograf: Axel Nickolaus
Der 75-jährige Österreicher Klaus Maria Brandauer liest Schumanns „Faust-Szenen“ in Lübeck. © Axel Nickolaus

Es war ein großes Aufgebot, das hat es in dieser SHMF-Spielzeit noch nicht gegeben. Mehr als 280 Künstler waren auf der Bühne: die Mitglieder des Flensburger Bach-Chors und des Symphonischen Chors Hamburg. Zwölf Solisten, das dänische Symphonieorchester Südjütlands – alle unter der Leitung des Flensburger Dirigenten Matthias Janz. Eine große Herausforderung, erzählt Janz, bekennender Brandauer-Fan: „Ich habe ihm anhand der Partitur gesagt: Da könntest du lesen und da. Dann hat Brandauer sich hingesetzt und überlegt, was könnte an den Stellen gelesen werden. Anschließend haben wir uns ein ganzes Wochenende in Lübeck mit Frank Siebert, dem Chefdramaturg, zusammengesetzt und versucht, alles zusammenzubringen. Ich habe Klavier gespielt, Brandauer hat gelesen – wie live -, und so hatten wir eine lange Vorlaufzeit. Sonst würde das nicht funktionieren.“

Weiterlesen: Brandauer liest Schumann / von Katrin Bohlmann – NDR kultur