Polina Seminova überwindet die Schwerkraft: Schwanensee in der Deutschen Oper Berlin

photography by Yan Revazov (c)
Peter I. Tschaikowsky, Schwanensee
Staatsballett Berlin,  20. September 2018
Choreographie und Inszenierung, Patrice Bart nach Iwanow und Petipa
Musik, Peter I. Tschaikowsky
Bühne / Kostüme, Luisa Spinatelli
Musikalische Leitung, Robert Reimer
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Odette/Odile, Polina Semionova
Prinz Siegfried, Alejandro Virelles
Benno,Murilo de Oliveira
Königin, Sarah Brodbeck
Rotbart, Alexej Orlenco

von Gabriel Pech

Peter I. Tschaikowskys Schwanensee ist der Inbegriff des klassischen Balletts. Für das intellektuell anspruchsvolle Berliner Publikum stattet es der Choreograph Patrice Bart noch mit einer gehörigen Portion psychologischem Tiefgang aus. Das Staatsballett Berlin tanzt perfekt und sehr musikalisch – der Abend ist ein magisches Schauspiel der Extraklasse. „Peter I. Tschaikowsky, Schwanensee,
Deutsche Oper Berlin“
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Halle (Saale): das Händel Festspielorchester und der Cembalist Kristian Bezuidenhout brillieren

Foto: (c) Falk Wenzel
Freylinghausen-Saal, Franckesche Stiftungen Halle,
 20. September 2018

Bernhard Forck, Leitung und Violine, Kristian Bezuidenhout, Cembalo, Händelfestspielorchester Halle auf historischen Instrumenten

Von Guido Müller

Das Händelfestspielorchester Halle mit seinen 35 Musikern feiert seinen fünfundzwanzigsten Geburtstag mit der Anschaffung eines neuen Cembalos und einem festlichen Konzert. Einer der derzeit spannendsten und bedeutendsten Cembalisten, Kristian Bezuidenhout, weihte als Continuo-Spieler, als Solist und Konzertspieler das neue Instrument ein. Seit 2017/18 leitet Bezuidenhout das Freiburger Barockorchester und ist ständiger Gastdirigent des English Concert. „Bach / Händel / Bernhard Forck, Kristian Bezuidenhout, Händelfestspielorchester Halle,
Freylinghausen-Saal, Franckesche Stiftungen Halle“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 22. SEPTEMBER 2018

Foto: Tiroler Festspiel Erl (c)
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Festspiele Erl: Gustav Kuhn auch als Dirigent beurlaubt
Gustav Kuhn soll bis zur endgültigen Klärung der Causa Erl nicht mehr dirigieren. Er wurde bereits als Intendant beurlaubt, nachdem ihm Künstlerinnen in einem offenen Brief sexuelle Übergriffe vorwarfen.
Die Presse

Erl stellt Kuhn kalt
Jetzt steht Gustav Kuhn in Erl ganz ohne Funktionen da: Der 73-jährige österreichische Dirigent ist bei den Tiroler Festspielen nicht nur als künstlerischer Leiter, sondern nun auch als Dirigent passé – zumindest vorerst. Der Vorstand der Tiroler Festspiele Erl Gemeinnützigen Privatstiftung hat Kuhn „aufgrund der anhaltenden Diskussion und um weiteren Schaden von den Festspielen abzuhalten“ von den geplanten Dirigaten entbunden
Wiener Zeitung

München
Arien für den König, Hymnen für die Revolution
Vor 200 Jahren wurde das Königlich Bayerische Hof- und Nationaltheater eröffnet, vor 100 Jahren wurde es zur Bayerischen Staatsoper. Mit einer Festwoche werden die Jubiläen gefeiert
Sueddeutsche Zeitung

Berlin
Anne-Sophie Mutter und Daniel Barenboim: Die Zärtlichkeit von Giganten
100 Jahre Konzert-Direktion Hans Adler: Ein Festkonzert mit Anne-Sophie Mutter und Daniel Barenboim in der Philharmonie.
Tagesspiegel

Wien/ Theater an der Wien
Händels „Alcina“ am Theater Wien: Im Bann der Zauberin
Gegenwelt des Poetischen und Utopischen: Die Berliner Opernregisseurin Tatjana Gürbaca inszeniert Händels „Alcina“ in Wien
Tagesspiegel „Die SAMSTAG-PRESSE – 22. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 21. SEPTEMBER 2018

Foto: Tiroler Festspiele Erl (c)
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Causa Erl – Haselsteiner klagte Blogger wegen Postings
Wilhelm soll laut Kläger beleidigende Postings nicht rechtzeitig gelöscht haben – Zivilprozess auf den 4. Dezember vertagt.
Kurier

Cottbus
Staatstheater Cottbus und GMD schließen Vergleich
Der Prozess um die Kündigung des Generalmusikdirektors am Staatstheater Cottbus, Evan Christ, ist abgeschlossen. „Die Parteien haben den Rechtsstreit durch Vergleich erledigt“, teilte das Arbeitsgericht Cottbus am Donnerstag mit. Details nannte das Gericht nicht. Weitere Erklärungen würde die für das Theater verantwortliche Brandenburgische Kulturstiftung abgeben, hieß es.
Musik-heute

Brüssel
Der Zauber des Anderen – Castellucci verblüfft mit einer radikalen Zauberflöte in Brüssel
Neue Musikzeitung/nmz.de

Wien/ Neue Oper im Semperdepot
Akrobatischer Geschlechterkampf
Julie & Jean von Gerhard Schedl
http://www.operinwien.at/werkverz/schedl/ajulie2.htm

Ein Tanz um Sex und Tod
Die Neue Oper Wien zeigt „Julie & Jean“ von Gerhard Schedl mit Adrian Eröd in einer Hauptrolle
Wiener Zeitung „Die FREITAG-PRESSE – 21. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Die DONNERSTAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2018

Foto: Anna Netrebko und Andreas Schmidt beim Gespräch in der Wiener Staatsoper  (c) A. Schmidt
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Wien/ Staatsoper
Symposium: Seit wann bei uns in Wien „Alles Oper“ ist
Die Wissenschaft referiert zum 150. Jahrestag der Eröffnung des Staatsopern-Gebäudes an der Ringstraße.
Die Presse

Österreich
Gernot Blümel: Der nicht amtsführende Kulturminister?
Die Kritik aus der Kulturszene an Kanzleramtsminister Gernot Blümel mehrt sich. Hat er zu wenig Zeit für das Amt oder keine Lust? Eine Annäherung – derstandard.at/2000087587364/Gernot-Bluemel-Der-nicht-Amtsfuehrende
Der Standard

Brüssel
Dieser Mozart geht unter die Haut
Opernkritik: Eine zutiefst berührende „Zauberflöte“ in der Regie von Romeo Castellucci an der Oper in Brüssel.
Kurier

„Konzertgänger in Berlin“
Musikfest 2018: Stockhausen führt durch
Karlheinz ist nach wie vor nicht nur die beliebteste Unterhose des deutschen Mannes, sondern auch der Deutschen kontroversester Lieblingsavantgardist, verehrt und geschmäht. Insofern schlüssig, dass das bundeshauptstädtische Saisoneröffnungs-Musikfest mit einer exuberanten Stockhausen-Coda schließt. Das beweist Mut zur Anti-Klimax, so rein saalfüllungs- und ein bisschen auch stimmungsmäßig. Zwei Abende Stockhausen pur also nach zuvor drei Bruckner-Sinfonien, einmal Mahler, so viel aufwühlendem Zimmermann, erlesenem Boulez, Debussy, Ligeti etc pp.
https://hundert11.net/musikfest2018-mantra-inori/ „Die DONNERSTAG-PRESSE – 20. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Elbphilharmonie: Lauer Nachmittag, laues Konzert, lauer Applaus

Foto: Christian Zacharias © Marc Vanappelghem
Erstes Philharmonisches Konzert 2018
Elbphilharmonie, Großer Saal, 16. September 2018
Joseph Haydn (1732 -1809), Symphonie Nr. 91 Es-Dur Hob. 1:91
Arnold Schönberg (1874 -1951), Kammersymphonie Nr. 2 es-Moll op. 38
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), Klavierkonzert c-Moll KV 491
Dirigent und Pianist Christian Zacharias
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

von Teresa Grodzinska

Es ist für mich immer schwierig, nicht zu loben. Zerreißen – nicht zerreißen: Wo liegt die Wahrheit? Wie im Fußball: auf dem Platz.

Und dort, am Sonntag, 16. September 2018, zwischen 16 und 18 Uhr in der Elbphilharmonie Hamburg, erlebte ich ein laues Konzert mit einem müden Dirigenten, der zu allem Überfluss noch Klavier spielen wollte, musste, durfte… „Erstes Philharmonisches Konzert 2018, Christian Zacharias, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Ring & Wrestling: St. Pauli trifft die Oper

Foto: Jörn Kipping (c)
Ring & Wrestling, Operanovela
, 2. Teil
opera stabile, Hamburg, 15. September 2019

ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Liebe Leute,

Ihre Berichterstatterin wurde auf eine – mittelschwere – Probe gestellt. Der zweite Abend von “St. Pauli meets establishment” oder: “wie politisieren wir die Hamburgische Staatsoper” kam langsam zum Erblühen.

Es liegt am Konzept: die trashige Aufmachung, Opernsänger im Boxring in Rauchschwaden gehüllt – sie schocken nicht mehr. Also lag das Neue im Feld der Rock-and-Wrestling-Mannschaft, dachte ich. Die ersten paar Minuten sangen die Wotans, Donners und Rheintöchter ihren Kummer heraus, weil der Drache Pinkzilla im Ring scheinbar tot auf dem Boden lag. Pinkzilla ist nämlich der neue Siegfried. Er hilft den Göttern oder möchte es jedenfalls. Pinkzilla schlüpfte am Ende des ersten Teils aus einem überdimensionalen Überraschungsei. Wer unter Ihnen mit Kindern zu tun hat, weiß, welche Spannung entsteht, wenn das Ei aufgebrochen und die Figur gebaut wird… „Ring & Wrestling, Operanovela, 2. Teil,
opera stabile, Hambur“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2018

Foto: © Matthias Creutziger
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Wien/ Klassik-Wettbewerbe
Die Frischzellenkur aus der Arena
Sind Klassik-Wettbewerbe wichtige Sprungbretter – oder Sportveranstaltungen ohne künstlerischen Wert? Die Nachwuchsmusiker kommen jedenfalls nicht darum herum. In Wien startet nun wieder der Fritz-Kreisler-Bewerb für Geiger.
Wiener Zeitung

Graz/ Musikverein
„Konzert für Menschenrechte“ mit jungen Ukrainern in Graz
Zum Saisonauftakt hat der Grazer Musikverein am Montag einen Abend mit jungen Musikern aus der Ukraine geboten, die unter der Stabführung von Oksana Lyniv, Musikchefin der Grazer Oper, beachtliche Leistungen zeigten. Gerieten zunächst Werke von Mozart-Sohn Franz Xaver noch etwas verhalten, so ließ das Youth Symphony Orchestra of Ukraine dann Beethovens Siebente rauschhaft erklingen.
Kleine Zeitung

Dresden
Bühnentechnik der Semperoper aufwendig modernisiert
Musik heute

Berlin
Ein Sirren wie aus fernen Welten
Stockhausens „Mantra“ beim Musikfest
Tagesspiegel

Berlin/ Musikfest
Duftöl ins Feuer
Erlöserdramen mit Dauerlächeln: Das DSO eröffnet seine Saison mit Wagner und Debussy. Ulrich Amling
Der Tagesspiegel

Philharmonie Berlin: Farbenreicher Symbolismus bei Wagner und Debussy
Ein ungewöhnliches Programm präsentierte das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin im Rahmen des diesjährigen Musikfestes. Die Gegenüberstellung von Werken Wagners und Debussys ist schon deshalb reizvoll, weil Debussy nach anfänglicher Verehrung später zu einem Gegner Wagners wurde.
Peter Sommeregger berichtet aus der Philharmonie Berlin.
Klassik-begeistert „Die MITTWOCH-PRESSE – 19. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

Schloss Esterhazy: Quartett-Marathon mit überragendem Kronos Quartet

Foto: Von Bwag / wikipedia (c)
Schloss Esterhazy, Eisenstadt
Quartett-Marathon mit Abschlusskonzert des Kronos Quartets,
15. September 2018

von Julian Dworak

Erleichterung stand den Besuchern des Quartett-Marathons ins Gesicht geschrieben. Ein Guide verkündete die frohe Botschaft: „Zur Beruhigung, es handelt sich heute nicht um einen echten Marathon.“ Hohe Schuhe durften also an den Füßen bleiben. Das Wort Marathon bezog sich auf die Dauer und Art der Veranstaltung. Drei Quartette und ein Trio spielten in verschiedenen Sälen und Räumen. Der Ort des Geschehens war nicht Berlin, wo am Tag darauf der Weltrekord im echten Marathon gebrochen wurde. (Mit 2:01:39 Stunden übertraf der Kenianer Eliud Kipchoge den bestehenden Rekord um über eine Minute.) Im Schloss Esterhazy ging es gemütlich zur Sache, Pausen waren erlaubt. Fünf abwechslungsreiche Stunden vergingen fast wie im Flug. Krönender Abschluss, sozusagen die Zielfeier, war ein Konzert des Kronos Quartets. Gemeinsam mit jungen, aber bereits preisgekrönten Nachwuchsquartetten, dem Rolsten und dem Esmé Quartet, spielten die Musiker ein überragendes Abschlusskonzert. „Abschlusskonzert des Kronos Quartets,
Schloss Esterhazy, Eisenstadt“
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Oper Halle: Verdis Messa da Requiem als gewaltobsessive Affenshow im Untergangsszenario

Foto: (c) Sebastian Hannak
Oper Halle
, 14. September 2018
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem

Christopher Sprenger, musikalische Leitung
Florian Lutz, Inszenierung,
Sebastian Hannak, Raumbühne,
Mechthild Feuerstein, Kostüm

von Guido Müller

Die Erde hat sich in einen von affenähnlichen, gewaltobsessiven faschistischen Wesen beherrschten und verseuchten Planeten verwandelt. Dies ist die von Sebastian Hannak dieses Mal mit genug Platz für die Staatskapelle Halle in ihrer Mitte errichtete und mit guter akustischer Einrichtung geschaffene Raumbühne Babylon mit Überresten menschlicher Zivilisation.

Die Zuschauer in der Oper Halle sitzen im Kreis um das Orchester und mitten im Chor. Daher werden die Zuschauer bereits an den Eingängen gebeten Schutzanzüge und Affenmasken zur Tarnung und zum Schutz anzulegen. Später bietet der Chor in den Affenkostümen ihnen Bananen und nach einer Art Vermenschlichung mit biblischem Brudermord und menschlicher Kostümierung Wasser in Cola-Dosen an, auf denen „Dies Irae“ (Tag des Zorns) steht. „Giuseppe Verdi: Messa da Requiem,
Oper Halle“
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