klassik-begeistert.de feiert in der Staatsoper Hamburg bei "La Bohème"

Giacomo Puccini, La Bohème
Staatsoper Hamburg, 2. Dezember 2017

Sieben MitarbeiterInnen von klassik-begeistert.de aus Hamburg und Berlin haben am Samstag in der ausverkauften Staatsoper Hamburg die wunderbare Oper „La Bohème“ von Giacomo Puccini besucht. Hier sind ihre Impressionen:
„Giacomo Puccini, La Bohème,
Staatsoper Hamburg“
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Kreuzfahrtschiff statt Gondel – „Eine Nacht in Venedig“ im Landestheater Linz

© Sakher Almonem
Johann Strauss, Eine Nacht in Venedig
,
Landestheater Linz, Musiktheater Volksgarten, 2. Dezember 2017

Charles E. Ritterband

Das Déjà-Vu stellte sich schon im ersten Akt nach wenigen Minuten ein, als vor der malerischen Postkartenkulisse von Venedig – kombiniert mit einem videotechnisch perfekt realistischen Canale im Zentrum – ein mächtiges, weißes Kreuzfahrtschiff auf die Bühne fuhr: Das hatte man doch vor nicht allzu langer Zeit schon irgendwo mal gesehen? Ja, richtig, das Programmheft bestätigt: Regie führte in dieser Neuinszenierung der musikalisch brillanten „Nacht in Venedig“ des Altmeisters Johann Strauss der in Graz geborene Schauspieler und Regisseur Karl Absenger, auf dessen beeindruckend langer Liste von Produktionen im Jahr 2015 auch die „Nacht in Venedig“ auf der Neusiedlersee-Bühne von Mörbisch gestanden hatte.
„Johann Strauss, Eine Nacht in Venedig,
Landestheater Linz“
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Jonas Kaufmann brilliert als Andrea Chénier in der Bayerischen Staatsoper

Foto: © Wilfried Hösl
Anja Harteros reicht derzeit keine Sopranistin das Wasser

Umberto Giordano, Andrea Chénier
Bayerische Staatsoper, München, 2. Dezember 2017

von Ulrich Poser

Schlechte Nachrichten gibt es leider genug. Aus diesem Grunde schreibt der Autor nichts über den anfänglichen „Schwabenterror“ im Parkett (“I woisch net, wiet Oper heißt, in der mer heit san”), über lautstarke Störungen liebenswerter, aber leider schon etwas seniler Zeitgenossen (“Ist das der Johann Kaufmann?”). Auch über das Einheitsgesicht der reifen Damen der Münchner Schickeria (“Grüßen Sie bitte Professor Mang ganz herzlich”) wird ebenso wenig geschrieben, wie über das unsagbar kindische Bühnenbild von Philipp Stölzl und Heike Vollmer: Fehlte nur noch eine Eisenbahn, und die Harz-Romantik wäre vollkommen gewesen; der Holzmichl lässt grüßen. „Umberto Giordano, Andrea Chénier,
Bayerische Staatsoper“
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Wiener Staatsoper:
Don Pasquale zwischen Bar und Boudoir

Donizettis sprühendes Meisterwerk wohlklingend in der Wiener Staatsoper

Gaetano Donizetti, Don Pasquale
Wiener Staatsoper, 30. November 2017

von Charles E. Ritterband

Der Kontrast konnte nicht größer sein: Während die – seit einiger Zeit dem Theater an der Wien angegliederte – Kammeroper, wenige Gehminuten Richtung Donaukanal, eine mit Jazz- und sogar Schrammelmusik angereicherte, hochoriginelle und brillante Miniaturversion von Gaetano Donizettis angeblich in unglaublichen zehn Tagen entstandenes Meisterwerk auf die winzige Bühne dieses Theaters stellt, bietet die majestätische Wiener Staatsoper mit ihrem riesigen Bühnenraum eine traditionellere Version des „Don Pasquale“. „Gaetano Donizetti, Don Pasquale,
Wiener Staatsoper“
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Grandiose Partnerschaft Barenboim-Argerich

Franz Liszts Klavierkonzert und Gustav Mahler Symphonie Nr. 7 im Wiener Konzerthaus

Wiener Konzerthaus, 29. November 2017
Wiener Philharmoniker
Daniel Barenboim Dirigent
Martha Argerich Klavier
Franz Liszt Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur
Zugabe: Argerich und Barenboim
Georges Bizet Jeux d’enfants, op. 22 – „ Die Puppe“
Gustav Mahler Symphonie Nr. 7 e-Moll

von Charles E. Ritterband

Als „Löwin am Klavier“ galt Martha Argerich – bewundert und gefürchtet; „eine Wilde, eine Verrückte, nicht leicht zu behandeln und immer ein Risikofaktor“ charakterisierte sie einst ihr Lehrer Friedrich Gulda: Er hatte ihr seit ihrem 12. Lebensjahr eigentlich nichts mehr beizubringen, berichtete Gulda, weil sie schon alles konnte. „Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim, Martha Argerich,
Wiener Konzerthaus“
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Elbphilharmonie: Lukáš Vondráček begeistert mit Leidenschaft, der eleganteste Pianist ist er nicht

Lukáš Vondráček Klavier
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 30. November 2017
Johannes Brahms Klaviersonate Nr. 1 C-Dur op. 1
Scherzo es-Moll op. 4
Robert Schumann Arabeske C-Dur op. 18
Carnaval op. 9

von Sebastian Koik

Lukáš Vondráček hat beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel 2016 den ersten Preis und außerdem noch den Publikumspreis des flämischen Rundfunksenders VRT erhalten. Das Publikum und die Jury feierten ihn mit begeisterten Ovationen. Der heute 31-Jährige spielte beim Preisträgerkonzert Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 und wurde damit auf ARTE übertragen. „Lukáš Vondráček,
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal“
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Das Theater an der Wien wagt einen einschneidenden Eingriff in den „Ring”

Foto © © Werner Kmetitsch
Das größte Drama der Bühnengeschichte zerstückelt in eine Trilogie

Die Ring-Triologie
Theater an der Wien, 1. Dezember 2017
Musik und Text von Richard Wagner  – in einer Fassung von Tatjana Gürbaca, Bettina Auer und Constantin Trinks

von Jürgen Pathy

Unter der Regie von Tatjana Gürbaca bringt das Theater an der Wien eine Neuinszenierung des mächtigen „Ring des Nibelungen” von Richard Wagner auf die Bühne. Die gebürtige Berlinerin, von der Fachzeitschrift Opernwelt zur Regisseurin des Jahres 2013 gewählt, erweckt diesen gigantischen Opernzyklus zu neuem Leben – zusammen mit dem deutschen Dirigenten Constantin Trinks und der Dramaturgin Bettina Auer. Aus dem fünfzehn Stunden dauernden Original-Ring wird eine beinahe halbierte, neunstündige Neufassung zu sehen sein. „Richard Wagner, Die Ring-Triologie,
Theater an der Wien“
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Ein südsommerlicher Abend von fantastischer musikalischer Klasse

Foto: © Wilfried Hösl
Giuseppe Verdi, Simon Boccanegra
Bayerische Staatsoper
, München, 30. November 2017

von Raphael Eckardt

Tragische Schicksalsschläge, zwielichtige Machtspiele, temperamentvolle italienische Familienstreitereien. Mit Giuseppe Verdis wohl düsterster Oper steht in München derzeit eine verheißungsvolle Produktion auf dem Spielplan, die einen südsommerlichen Abend im kalten deutschen November verspricht. Nicht zuletzt, weil Dmitri Tcherniakov eine alte Thematik als modernes, mafioses Machtspiel inszeniert. Mit jeder Menge Intrigen und einer gewaltigen Portion Spannung. „Giuseppe Verdi, Simon Boccanegra,
Bayerische Staatsoper“
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Der spritzigste und witzigste „Don Pasquale“, den es je gab

Foto © Herwig Prammer
Ein großer Wurf auf der kleinen Bühne der Wiener Kammeroper

Gaetano Donizetti, Don Pasquale, Kammeroper, Wien, 24. November 2017

von Charles E. Ritterband

So hat man den „Don Pasquale“ noch nie gesehen: auf der winzigen Bühne der Wiener Kammeroper, dem charmanten Ableger des großartigen Theaters an der Wien – ein Begriff, der ja stets für allerhöchste Qualität bürgt. Mit, wie es die räumlichen Verhältnisse erfordern, knappstem Einsatz an Sängern, Musikern und Bühnenbild wurde die originellste, witzigste und spritzigste Version von Gaetano Donizettis „Don Pasquale“ geschaffen, den man sich nur vorzustellen vermag. „Gaetano Donizetti, Don Pasquale,
Kammeroper, Wien“
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Vorsicht: Neue Musik! Kein Abend für jedermann in der Elbphilharmonie

Foto © Daniel Dittus
Elbphilharmonie Hamburg,
Kleiner Saal, 27. November 2017
Gidon Kremer Violine
Luigi Nono La lontananza nostalgica utopica futura
Mieczysław Weinberg
24 Präludien op. 100 für Violoncello solo / Bearbeitung für Violine solo von Gidon Kremer
Valentin Silvestrov Serenade [Zugabe]
Antanas Sutkus Fotografie

von Sebastian Koik

Zahlreiche Notenständer sind wild über die Bühne und teilweise in den Zuschauerraum hinein verteilt. In Luigi Nonos La lontananza nostalgica utopica futura musiziert aber nur einer. Gidon Kremer wandert mit seiner Nicola Amati aus dem Jahr 1641 durch den Raum und spielt mal hier und mal dort – und letztendlich mit sich selbst. Denn aus diversen Lautsprechern ertönen Fetzen Violinmusik, die Kremer in acht Spuren selbst vor Jahrzehnten für den venezianischen Komponisten Luigi Nono eingespielt hat. „Gidon Kremer,
Elbphilharmonie, Hamburg, Kleiner Saal“
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