Dieser mit Kaufmann und Garanča hochkarätig besetzte „Parsifal“ enttäuscht auf CD durch fehlende Spannung

Audio-CD Rezension:

Richard Wagner
Parsifal

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Philippe Jordan

Sony Classical

von Peter Sommeregger 

Im Jahr 2021, auf dem Höhepunkt der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, entschloss sich die Wiener Staatsoper, ihre neue Parsifal-Produktion im Livestream zu zeigen. Die Inszenierung des damals noch in Russland inhaftierten Regisseurs Kirill Serebrennikov, die in einem Gefängnis, bzw. Straflager spielt, wurde kontrovers aufgenommen, bei aller Qualität der Personenführung irritierte doch die komplette Verweigerung, den Sinngehalt der Oper sichtbar zu machen. „Audio-CD Rezension: Richard Wagner Parsifal
klassik-begeistert.de, 6. April 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 230: Giuditta Pasta war der Superstar der Oper des 19. Jahrhunderts

Giuditta Pasta, wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Selbst die spektakulärsten und medienwirksamsten Sängerkarrieren der Gegenwart, wie etwa jene von Anna Netrebko, oder im letzten Jahrhundert von Maria Callas, verblassen vor dem Ruhm, den Giuditta Pasta während ihrer Laufbahn im 19. Jahrhundert genoss. „Sommereggers Klassikwelt 230: Giuditta Pasta war der Superstar der Oper des 19. Jahrhunderts
klassik-begeistert.de, 6. April 2024“
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Lisa Batiashvili spielt einen glühenden Sibelius

Batiashvili, Petrenko, Berliner Phil © Monika Rittershaus

Die Berliner Philharmoniker geben zum Abschluss der Osterfestspiele ein denkwürdiges Matineekonzert.


Baden-Baden, Festspielhaus, 1. April 2024

Jean Sibelius (1865-1957) – Violinkonzert d-Moll op. 47

Johannes Brahms (1833-1897) – Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Berliner Philharmoniker
Lisa Batiashvili, Violine
Kirill Petrenko, Dirigent


von Brian Cooper, Bonn

Wie mag es sein, ein solches Orchester im Abo zu haben? Wird es irgendwann selbstverständlich, dieses höchstmögliche Maß an Qualität, an Wärme? Gibt es routinierte Abende? Letzteres ist relativ sicher, denn auch die Berliner Philharmoniker bestehen aus Menschen.

In Baden-Baden endeten die Osterfestspiele mit einem denkwürdigen sonntäglichen Matineekonzert der Extraklasse. Zwei hinlänglich bekannte Werke, das Violinkonzert von Sibelius sowie die Vierte von Brahms, erstrahlten zwar nicht völlig neu, aber doch in einem Glanz, wie er nur ganz selten zu erleben ist. „Berliner Philharmoniker, Lisa Batiashvili, Violine, Kirill Petrenko, Dirigent
Baden-Baden, Festspielhaus, 1. April 2024“
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Liebe Berliner Philharmoniker, wir vermissen Euch schon jetzt!

Elektra, Nina Stemme © Monika Rittershaus

Auch die Dernière der drei Aufführungen von Elektra im Festspielhaus Baden-Baden spielen die Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko fulminant. Ostern 2025 sind sie zum letzten Mal hier zu Gast. Aber mit dem Concertgebouworkest ist ab 2026 bereits die Weltklasse gebucht.

Baden-Baden, Festspielhaus, 31. März 2024

Richard Strauss (1864-1949) – Elektra Oper in einem Aufzug. Text von Hugo von Hofmannsthal

Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
Berliner Philharmoniker

Regie: Philipp Stölzl, Philipp M. Krenn
Bühne, Licht: Philipp Stölzl
Co-Bühnenbild: Franziska Harm
Kostüme: Kathi Maurer
Video: Judith Selenko, Peter Venus

Klytämnestra: Michaela Schuster
Elektra: Nina Stemme
Chrysothemis: Elza van den Heever
Orest: Johan Reuter
Aegisth: Wolfgang Ablinger-Sperrhacke


von Brian Cooper, Bonn

„Ach, und schisch ja noch hell!“, konstatiert die Dame hinter mir beim Verlassen des Festspielhauses, die offenbar aus dem badisch-alemannischen Sprachraum kommt, die nächtliche Umstellung auf Sommerzeit wahrgenommen hat und wie ich vollkommen benebelt schien von der glanzvollen Aufführung der Elektra von Richard Strauss. Es klang wie eine der Lebensweisheiten des von mir hochverehrten Christian Streich.

„Richard Strauss (1864-1949), Elektra, Text von Hugo von Hofmannsthal
Baden-Baden, Festspielhaus, 31. März 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 111: Ein neuer Name taucht auf

Auszug „Dialogues des Carmélites“ 28. Januar 2024

Er ist weiblich. Nicht leicht auszusprechen, etwas fremd klingend. Zu ihm gehört eine nicht alltägliche Rolle in einer selten gespielten Oper. Werden wir geistig parallel eine andere Stimme ungewollt mithören, die sich uns in dieser Rolle wundervoll eingeprägt hat?

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Für uns ist es ihre erste Partie, mit der sie noch gänzlich identifiziert ist, ohne Herausforderungen andrer Rollen. Sollen wir über Internet ihren bisherigen Lebenslauf in Erfahrung bringen? Würde dies nützen oder gar zu sehr beeinflussen? Wir lesen, haben aber durch andere Informationen bald wieder das Beschriebene vergessen. Sie tritt auf. „Schweitzers Klassikwelt 111: Ein neuer Name taucht auf
klassik-begeistert.de, 2. April 2024“
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Drei Frauenstimmen adeln diesen Wiener „Rosenkavalier"

Julia Kleiter als Marschallin © Michael Pöhn

Nachdenklich stimmt es, wenn die Marschallin der Zeit nachweint. Dabei ist die an der Wiener Staatsoper mit Julia Kleiter optisch jung & stimmlich ideal besetzt. Axel Kober am Pult zaubert beim „Rosenkavalier“ von Richard Strauss nicht immer. Das glasklare, von Rührseligkeit befreite Dirigat hat dennoch etwas. Perfektes Handwerk, das dem Staatsopernorchester viele Freiräume verschafft.

Richard Strauss, Der Rosenkavalier 

Musikalische Leitung   Axel Kober
Inszenierung   Otto Schenk
Bühne   Rudolf Heinrich
Kostüme   Erni Kniepert


Wiener Staatsoper,
 30. März 2024

von Jürgen Pathy

„Kaum noch jemand da“. Der Eindruck täuscht. Die hohen Temperaturen in Wien haben dem großgewachsenen Mitarbeiter an der Garderobe viel Arbeit erspart. Die Wiener Staatsoper ist bei frühsommerlichen Temperaturen restlos ausverkauft. Wie die Zahlen an diesem Osterwochenende zustande gekommen sind, interessiert nur am Rande. Mogelpartie oder nicht – dieser Frage muss sich vorerst nur der Ochs des Abends stellen. „Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Wiener Staatsoper, 30. März 2024“
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DIE  MONTAG-PRESSE – 1. APRIL 2024

Coventry Cathedral 2018, wikipedia.org

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE  MONTAG-PRESSE – 1. APRIL 2024

Berlin/Konzerthaus
Würdevoller als mit Brittens War Requiem kann man einen Karfreitag nicht gestalten
Nur wenige Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben einen so festen Platz im Konzertrepertoire gefunden, wie Benjamin Brittens für die Einweihung der nach Kriegszerstörung wieder aufgebauten Kathedrale im britischen Coventry 1962 geschaffenes War Requiem. Die Idee, den traditionellen Messtexten Lyrik des im ersten Weltkrieg gefallenen Wilfried Owen entgegenzusetzen, die von einem Tenor und einem Bariton gesungen werden, sprengt die ursprüngliche Form, erweitert aber den Sinngehalt des Werkes ungemein.
Von Peter Sommereger
Klassik-begeistert.de

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Christian Thielemann dreht seine erste Ehrenrunde, Herlitzius und Nylund führen die Semperoper an die Spitze der Strauss-Liga

Miina-Liisa Värelä (Baraks Frau), Evelyn Herlitzius (Die Amme), Camilla Nylund (Die Kaiserin), Tilmann Rönnebeck (Der Einarmige), Oleksandr Pushniak (Barak), Tansel Akzeybek (Der Bucklige), Rafael Fingerlos (Der Einäugige), Kinderchor der Semperoper Dresden
© Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Ein durchweg überragendes Ensemble um die Sopranistinnen Camilla Nylund und Evelyn Herlitzius sorgt für Stuhlkanten-Stimmung in der neuen Dresdner Frau ohne Schatten, einige Achtungserfolge lassen aufhorchen. Christian Thielemann deklassiert auch kurz vor dem Ende seiner Semperoper-Amtszeit die Dirigats-Konkurrenz. Einzig die übermäßig düstere Regie von David Bösch konnte nicht überzeugen.  

Die Frau ohne Schatten
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Semperoper Dresden, 30. März 2024
Premiere 23. März 2024

von Johannes Karl Fischer

Eigentlich gehört in einer durchwegs fantastischen Vorstellung immer das Positive an erster Stelle. Diese Regel werfe ich jetzt mal Hals über Kopf über Bord, ebenso, wie in David Böschs eher düsteren Inszenierung zwei Brüder Baraks den dritten Hals über Kopf in einen Eimer mit giftig dampfenden Substanzen stecken wollen. Etwa illustrativ für die Gesamtstimmung dieser Inszenierung: Ein riesiger Raubvogel schwebt über der Bühne, als würde er als publikumsverschlingender Dino gleich in den Saal fliegen. Baraks Häuschen erinnert mehr an eine tief in der Erde vergrabene, gruselige Geheimfabrik… der Eimer mit Giftsymbol steht stets in der Mitte. „Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten
Semperoper Dresden, 30. März 2024“
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DIE  SONNTAG-PRESSE – 31. MÄRZ 2024

Jonas Kaufmann© Gregor Hohenberg

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE  SONNTAG-PRESSE – 31. MÄRZ 2024

Startenor im Interview
Jonas Kaufmann: „Ich bin der Gummibärchen-Typ“
Mit seinem jüngsten Album „The Sound of Movies“ erobert sich der deutsche Opernsänger jetzt auch die Kinowelt. Wir haben ihn zu seiner Filmleidenschaft befragt.
KronenZeitung.at

Berlin/Staatsoper
Staatsoper Berlin: Die Walküre unter Philippe Jordan
An der Berliner Lindenoper erlebt Die Walküre unter der Leitung von Philippe Jordan in der umstrittenen Inszenierung von Tcherniakov eine umjubelte Wiederaufnahme. Besonders Publikumsliebling Vida Miknevičiūtė (Sieglinde) und Claudia Mahnke (Fricka) ernteten großen Applaus.
konzertkritik/opernkritik.berlin.blog

„DIE  SONNTAG-PRESSE – 31. MÄRZ 2024“ weiterlesen

Nach fast einem Vierteljahrhundert begegneten wir wieder der Volksopern-„La Traviata“ am 28. März 2024

Wiener Staatsballett  © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

„Nachdem Giuseppe Verdi im Juli 1849 den Palazzo Dordoni-Vavalli in Busseto angemietet hatte, folgte Giuseppina Strepponi ihm im September. Die Sängerin hatte in Busseto keinen leichten Stand. Man schnitt sie und die Kirchenbank neben ihr blieb leer. Es gab auch Streit mit Verdis Vater. Nach weiteren Feindseligkeiten zogen sich der sechsunddreißigjährige Witwer Verdi und seine Lebensgefährtin auf das gekaufte Gut Sant’Agata zurück.“ Bei diesem Auszug aus dem Leben der Sängerin und späteren Gattin Verdis werden Szenen aus „La Traviata“ wach.  Den Winter 1851/52 verbrachte das Paar in Paris, wo sie Die Kameliendame von Alexandre Dumas auf der Bühne sahen und nachfühlen konnten.

La traviata
Oper von Giuseppe Verdi
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Volksoper Wien, 28. März 2024

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Die Wiener Volksoper kündigte für ihre Wiederaufnahme eine Reihe junger, dynamischer Sänger und Sängerinnen an. Sehr gute bis begeisterte Kritiken gingen ihnen voraus. Wir freuten uns auf Rebecca Nelsen, die wir als Konstanze in diesem Haus trotz nahezu unüberwindlicher Konkurrenz durch Lisette Oropesa an der Staatsoper in sehr guter Erinnerung behalten haben.

Schwelgen konnten wir anfangs nur bei ihren Aufschwüngen in die Höhe. Aber im letzten Akt verstand sie es, uns bei leiseren Tönen an ihrem Schicksal empfindsam teilnehmen zu lassen. Das alternative hohe Es als Krönung des 1. Akts scheint wieder außer Mode gekommen zu sein. „Giuseppe Verdi, La traviata
Volksoper Wien, 28. März 2024“
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