Kirill Petrenko spürt den verborgenen Botschaften in Shostakovichs Symphonien nach

CD/Blu-ray-Rezension:

Die Edition reiht sich würdig in die hohe Qualität der bisherigen Veröffentlichungen des Eigenlabels ein. Man kann dem Orchester zu dem Entschluss, sich von den traditionellen Tonträger-Produzenten unabhängig zu machen, nur gratulieren. Man ist gespannt, welche Schätze als nächstes in dieser Form veröffentlicht werden.

Berliner Philharmoniker
Kirill Petrenko

Dmitri Shostakovich
Symphonies 8  9  10

BPHR 220421

von Peter Sommeregger

Die neueste Veröffentlichung des Eigenlabels der Berliner Philharmoniker dokumentieren die Aufführungen von drei Symphonien Dmitri Shostakovichs in den Jahren 2020 bis 2021. Geprägt waren diese von den verschiedenen Stadien der Covid 19 Pandemie. Konnte die 8. Symphonie nur im leeren Saal ohne Publikum gespielt werden, die 9. nach der Lockerung der Hygiene-Regeln vor halb leerem Saal, so konnte die 10. Symphonie im Jahr 2021 wieder vor ausverkauftem Haus aufgeführt werden. „CD/Blu-ray-Rezension: Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko, Dmitri Shostakovich, Symphonies 8  9  10
klassik-begeistert.de, 21. April 2023“
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Michael Spyres setzt seine Reise durch sämtliche Stimmfächer erfolgreich fort

CD-Rezension:

Michael Spyres
Contra-Tenor

Il Pomo d’Oro
Francesco Corti

Erato 5054197293467

von Peter Sommeregger

Mit seinem neuen Album „Contra-Tenor“ setzt der amerikanische Tenor Michael Spyres seine abenteuerliche Entdeckungsreise durch die vielschichtige Geschichte seines Stimmfaches fort. Bereits mit seiner letzten Solo-CD „Baritenor“ überraschte er die Welt mit seinem anscheinend mühelosen Wechsel zwischen Tenor- und Baritonpartien. In der aktuellen CD widmet er sich dem weniger klar definierten Fach des Contra-Tenors, der in der Ära der virtuosen Kastraten als deren Widerpart aufgebaut wurde, und gesangstechnisch nicht weniger gefordert war. Der tenore assoluto musste teilweise über einen Stimmumfang von über 3 Oktaven verfügen. „CD-Rezension: Michael Spyres, Contra-Tenor, Il Pomo d’Oro
klassik-begeistert.de, 14. April 2023“
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Franco Fagioli kehrt mit seinem Mozart-Album zu seinen Wurzeln zurück

Im Kammerorchester Basel unter seinem Dirigenten Daniel Bard findet Fagioli kongeniale Begleiter, die ihm einen perfekten barocken Klangteppich ausbreiten. Die kluge Auswahl des Programmes ist auch musikhistorisch interessant, kann man doch bekannte Stücke erstmals in der original vorgesehenen Stimmlage hören. Nicht nur für die zahlreichen Fans Franco Fagiolis eine lohnende Produktion!

CD-Rezension:

Anime Immortali
Franco Fagioli

Kammerorchester Basel
Daniel Bard

Pentatone

von Peter Sommeregger

 Der argentinische Countertenor mit italienischen Wurzeln Franco Fagioli wurde zunächst zum Bariton ausgebildet, bevor er zum Fach des Countertenors wechselte und seit Jahren einer der führenden Interpreten dieses Stimmfaches ist. In zahlreichen wieder entdeckten Barockopern, u.a. von Leonardo Vinci, profilierte sich der Sänger mit geradezu unglaublichem Stimmumfang zum Star der Barockszene. „CD-Rezension: Anime Immortali, Franco Fagioli, Kammerorchester Basel, Daniel Bard
klassik-begeistert.de, 8. April 2023“
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Anastassiya Dranchuk meistert bravourös ein vielseitiges Debütalbum

CD Tipp:

Anastassiya Dranchuk
Rites de Passage

ARS 38340

von Peter Sommeregger

Die deutsch-kasachische Pianistin Anastassiya Dranchuk stellte für ihr Debüt-Album ein reizvolles, gleichzeitig äußerst anspruchsvolles Programm zusammen. Die in Berlin lebende Musikerin, deren Karriere inzwischen nach durch die Pandemie bedingter Zwangspause an Fahrt aufgenommen hat, wählte die von Mikhail Pletnev erstellte Klavierfassung von Pyotr Tchaichkovskys Ballettmusik zum „Nussknacker“. Damit stellt sie einen Bezug zu ihrer eigenen Kindheit her, in der dieses Stück ihr Lieblingsmärchen war. „CD Tipp: Anastassiya Dranchuk, Rites de Passage
klassik-begeistert.de, 6. April 2023“
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Da kommt Entdeckerfreude auf: Ludwig van Beethovens „Schattenwerk“ auf 9 CDs

Fazit: Ein absolutes „Muss“ für die Verehrer des Komponisten und all diejenigen, die meinen, das Beethoven’sche Werk schon vollständig zu kennen.

CD-Besprechung:

„Ludwig van Beethoven: Unknown“

Berlin Classics 03001352BC, 9 CD

von Dr. Holger Voigt

Das gigantische Œuvre Ludwig van Beethovens ist praktisch kaum zu überschauen. Nimmt man in der Betrachtung noch die nicht aufzeichnungsfähigen Klavierimprovisationen hinzu, wird einem rasch deutlich, dass wir vieles von ihm Konponiertes zeitlebens nie zu Gehör bekommen werden – ein historischer Jammer ohnegleichen! „CD-Besprechung: „Ludwig van Beethoven: Unknown“
klassik-begeistert.de, 5. April 2023“
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JETZT IM HANDEL: Meyerbeers Opernerstling „Jephtas Gelübde“ überzeugt in einer verdienstvollen Einspielung

Foto: Meyerbeer d’après P. Petit, 1865

Am Ende überwiegt die Freude über eine wiederentdeckte Partitur, die sehr hörenswert ist.

Giacomo Meyerbeer
Jephtas Gelübde

Jephta  Sönke Tams Freier, Bass-baritone
Sulima  Andrea Chudak, Soprano
Tirza  Ziazan Horrocks-Hopayian, Mezzo-soprano
Asmavett  Marcus Elsäßer, Tenor
Abdon  Laurence Kalaidjian, Baritone

Sofia Philharmonic Orchestra and Chorus
Dario Salvi

von Peter Sommeregger

Das Opernschaffen Giacomo Meyerbeers erlebt in den letzten Jahren bereits eine zweite Renaissance. Seine Grand Opéras finden sich wieder auf den Spielplänen bedeutender Opernhäuser. Vernachlässigt wird aber nach wie vor sein Frühwerk, obwohl auch in seinen ersten Opern sein großes musikalisches Talent, speziell für die Bühne, sichtbar wird. „CD-Rezension: Giacomo Meyerbeer, Jephtas Gelübde
klassik-begeistert.de, 14. März 2023“
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Eine interessant Reise durch verschiedene Kukturkreise und Jahrhunderte

CD-Tipp:

La Femme
A Journey of Female Composers

Flaka Goranci
World Chamber Orchestra

Naxos 8.551470

von Peter Sommeregger

Der Titel der CD ist natürlich Programm, gleich in mehrfacher Hinsicht. Die Sängerin und Komponistin Flaka Goranci ist hier auch die Produzentin dieses anspruchsvollen feministischen Projekts.

In 21 verschiedenen Kompositionen kommen hier ausschließlich Komponistinnen aus dem 18. bis zum 21. Jahrhundert zu Gehör, naturgemäß erlebt man nicht nur eine musikalische Zeitreise, sondern auch ein reizvolles Spiel mit den verschiedensten Stilrichtungen. Gleichzeitig steht die Auswahl auch für eine Gegenüberstellung von westlichem und östlichem Kulturkreis. „CD-Tipp: La Femme, A Journey of Female Composers
klassik-begeistert.de, 22. März 2023“
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Tim Mead beeindruckt mit englischen Liedern des Frühbarock Beauteous Softness

CD-Rezension:

Das Ergebnis dieser kongenialen Zusammenarbeit von Künstlern auf höchsten Niveau ist beeindruckend. Mead bezeichnet das Projekt auch als Hommage an den britischen Countertenor Alfred Deller, der als Neubegründer dieser Gesangstradition gilt. Diese Aufnahmen würden ihn mit Sicherheit erfreuen!

Tim Mead
La Nuova Musica
David Bates

Pentatone PTC 5187 047

 von Peter Sommeregger

Der britische Countertenor Tim Mead gilt seit den Anfängen seiner Karriere als Spezialist für Opern und Vokalmusik der Barockzeit. Sein Spektrum reicht allerdings auch bis in das 21. Jahrhundert – Mead war schon an diversen Uraufführungen beteiligt – aber auch die Kantaten und die großen Passionen Bachs zählen zu seinem Repertoire. „CD-Rezension: Tim Mead, La Nuova Musica, David Bates
klassik-begeistert.de, 22. März 2023“
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Lieder, die persönliche Geschichten erzählen

Interview mit Na’ama Goldman zum Release ihrer ersten CD „Legata“ von Birgit Koß

Die charismatische und ausdrucksstarke Mezzosopranistin Na’ama Goldman ist auf den Opernbühnen Israels und Europas zu Hause. Nun veröffentlicht sie ihre erste CD mit Liedern in Begleitung des italienischen Pianisten Giulio Zappa. Na’ama Goldman ist in der Nähe von Tel Aviv geboren. Seit Corona hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Berlin, wo sie im Piano Salon Christophori ihre erste CD „Legata“ der Öffentlichkeit präsentiert. „Interview mit Na’ama Goldman von Birgit Koß
klassik-begeistert.de, 18. März 2023“
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Karajans „Don Carlo“ von 1986: auch damals war nicht alles Gold, was glänzte

Blu-ray-Rezension:

Die Sängerbesetzung versammelte die damalige Creme der Opernszene, Idealbesetzungen in allen Rollen gab es aber auch damals selten. Diese Zeitreise in das Jahr 1986 ist aber in jedem Fall interessant, speziell den Mythos Herbert von Karajans kann man in seiner Doppelfunktion als Regisseur und Dirigent kritisch überprüfen.

Verdi   Don Carlo

Berliner Philharmoniker
Herbert von Karajan

c-major 761604

von Peter Sommeregger

Die Neuveröffentlichung der alten Opernvideos von Herbert von Karajans Salzburger Inszenierungen wird mit dem Don Carlo von 1986 fortgesetzt. Es ist interessant, mit dem Abstand von mehreren Jahrzehnten, die damaligen Gesangsstars und Karajans Dirigate und Inszenierungen neu zu bewerten.

Eine patriarchalische Figur wie der gebürtige Salzburger Karajan ist heute in dieser Form nicht mehr denkbar, inzwischen ist ein völlig neuer Typus von Pultstars in der ersten Reihe der Dirigenten, und das ist gut so. „Blu-ray-Rezension: Verdi, Don Carlo, Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan
klassik-begeistert.de, 15. März 2023“
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