„Oper zu singen ist wie ein Sport. Man muss mit Gesangsübungen und Rollen trainieren. Es hilft dabei, wenn man auch ins Fitnessstudio geht!“
Sara Jakubiak ist polnischer und deutscher Abstammung und stammt ursprünglich aus Bay City in Michigan, USA. Während ihrer Karriere als Softballspielerin, die sogar zwei Staatsmeisterschaften in den USA gewann, war noch nicht absehbar, dass sie einmal als Opernsängerin die Bühnen dieser Welt erobern würde. Nach ihrem Gesangsstudium an der Yale University und am Cleveland Institute of Music erhielt sie bereits 2007 den von der Santa Fe Opera verliehenen „Judith Raskin Memorial Award“. Für die ganz große Karriere wagte Sara Jakubiak dann den Schritt über den großen Teich, um dort behutsam und schrittweise an ihrer musikalischen Entwicklung zu feilen.
Nach ihren großen Erfolgen an der Oper Frankfurt zwischen 2014 und 2018 (u.a. als Tatiana in „Eugen Onegin“, Freia in „Das Rheingold“) zählt Sara Jakubiak mittlerweile zur Riege der gefragtesten Sopranstimmen in Europa. Einen glanzvollen Triumph feierte die Amerikanerin im Frühjahr 2018 an der Deutschen Oper Berlin in Christoph Loys Inszenierung von „Das Wunder der Heliane“ von Erich Wolfgang Korngold. “Frau Jakubiak verfügt über einen herrlich expansionsfähigen, glanzvoll jugendlich dramatischen Sopran, eine luxuriöse, wandelbare, mit unendlichen Farben gesegnete Stimme, wie sie nur alle zwanzig Jahre einmal auftaucht” – so beschrieb der onlinemerker die Interpretation der Heliane durch Sara Jakubiak.
Auch als Eva in „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner an der Bayerischen Staatsoper in München unter Kirill Petrenko oder als Marietta/Erscheinung Maries an der Komischen Oper Berlin in einer Inszenierung von Robert Carsen wusste Sara Jakubiak die Kritiker zu überzeugen. Schon jetzt darf man sich auf ihre Doppel-Rolle als Venus und Elisabeth in „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ im Dezember 2020 und ihre Rückkehr als Heliane im Mai 2021, beides an der Deutschen Oper Berlin, freuen. Auch das amerikanische Publikum an der LA Opera in Los Angeles wird sich ab Oktober 2020 vom Können der Sara Jakubiak überzeugen können – dann wird sie an diesem Haus ebenfalls als Elisabeth im „Tannhäuser“ auf der Bühne stehen.
Mit ihrer farbenreichen, ungemein wandelbaren Stimme und ihrer ausdrucksstarken Bühnenpräsenz kann sich das Publikum in den kommenden Jahren noch auf viele musikalische Sternstunden mit der jungen Amerikanerin freuen.
Ingo Luther korrespondierte für klassik-begeistert.de mit Sara Jakubiak, die sich aktuell in New York City aufhält
Fotos: © Sara Jakubiak. All rights reserved.
Klassik-begeistert.de: Was haben Sie vor einem Jahr getan, und wie sieht Ihr Alltag heute aus?
Sara Jakubiak:Das Leben ist voller Überraschungen und wir müssen diese annehmen. Mein aktuelles Leben ist für mich eine Überraschung und ein Traum. Jetzt ist das Leben mit Corona eine große Herausforderung für die Menschen auf der ganzen Welt. Hätte ich all das vor einem Jahr gewusst, würde ich heute vielleicht in einem anderen Job arbeiten, in dem ich meine Kreativität auf andere Art hätte nutzen können. Ich hätte mir auch gut einen Regierungsjob für mich vorstellen können; Amerika braucht heute mehr als je zuvor vernünftige Führungspersönlichkeiten.
Nennen Sie drei Schlagworte, wenn Sie das Wort Corona hören…
Dies ist ein sehr sensibles Thema, aber mal ehrlich: der Strand, Zitronen, Bier und California! – das sind meine Schlagworte, auch wenn ich an Corona erkrankt wäre, ich würde die gleiche Antwort geben. Mein Optimismus bleibt! „10 Fragen an die Sopranistin Sara Jakubiak
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