Schammis Klassikwelt 7: Leise rieselt die Weihnachtsmusik in unsere Ohren und Herzen

Weihnachtszeit! Da freue ich mich auf Christstollen, Lebkuchen, Weihnachtsgebäck, Feuerzangenbowle und viele andere wunderbare Leckereien. Dann habe ich den Geruch und Geschmack von Zimt, Kardamon, Gewürznelken in Nase und Mund. Aber auch die Ohren wollen verwöhnt werden. Weihnachten ist für mich auch ein Fest der Musik!
https://youtu.be/EwKc05_6ItY
Video nur auf YouTube verfügbar

von Jean-Nico Schambourg

Wenn ich meinen Stollen und meine Weihnachtskekse backe, wenn ich meinen Weihnachtsbaum aufrichte, dann läuft über meine Hi-Fi-Anlage Weihnachtsmusik, andernfalls gelingen die Leckereien nicht so gut oder der Baum steht hinterher schief.

Ich gestehe, mein Musikgeschmack zieht mich dabei nicht zu den klassischen Werken von Bach und anderen Barockkomponisten. Natürlich höre ich mir schon mal ein Weihnachtsoratorium von Bach an, aber eher aus Interesse an den Sängern als am Werk selbst. Ich bevorzuge die populären Weihnachtslieder aus aller Welt, natürlich vorgetragen von den großen Künstlern unserer Zeit. Dabei stelle ich Bing Crosby, Elvis Presley, Tony Bennett, Frank Sinatra auf dieselbe Ebene wie meine verehrten Opernsänger.

„Schammis Klassikwelt 7: Leise rieselt die Weihnachtsmusik in unsere Ohren und Herzen
klassik-begeistert.de 3. Dezember 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 162: Anna Moffo – ein multimedialer Star

Foto: Anna Moffo © wikipedia.com

 von Peter Sommeregger

Die am 27. Juni 1932 in Philadelphia geborene Tochter italienischer Einwanderer wurde von der Natur reich beschenkt: neben einer starken musikalischen Begabung war Anna auch eine ausgesprochene Schönheit. Was später einen nicht nur positiven Einfluss auf ihre Karriere haben sollte.

Sie errang ein Stipendium des renommierten Curtis Institute of Music in ihrer Heimatstadt Philadelphia, das ihr auch einen Italien-Aufenthalt ermöglichte, wo sie ihr Gesangsstudium abschloss. In Spoleto gab sie bereits 1955 ihr Operndebüt mit Donizettis „Don Pasquale“, im folgenden Jahr sang sie für eine Fernsehproduktion Puccinis Butterfly. Produzent war Mario Lanfranchi, der ihr auch Aufnahmen bei der RAI und RCA Victor vermittelte. Im Jahr 1957 heirateten Moffo und Lanfranchi. Moffo wurde schnell zu einem „Shooting Star“ und eroberte sich Engagements an der Mailänder Scala, den Salzburger Festspielen und der Wiener Staatsoper. Herbert von Karajan hatte dafür den Ausschlag gegeben, der sie für seine Schallplattenaufnahme von Verdis „Falstaff“ als Nannetta besetzt hatte. „Sommereggers Klassikwelt 162: Anna Moffo – ein multimedialer Star
klassik-begeistert.de, 30. November 2022“
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Schweitzers Klassikwelt 76: Als wir eine Oper langsam liebgewannen

Foto:  „La Cenerentola“, Wiener Staatsoper © Michael Pöhn
Vlnr: Margarita Gritskova (Tisbe), Tara Erraught (Angelina), Valentina Naforniţa (Clorinda)

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Es war ein Sonntag, der 25. Oktober 1959 und die Premiere von „Angelina“. Unter diesem Titel versteckte sich damals noch „La Cenerentola“, was eigentlich einen bösen Spitznamen für Angelina bedeutet. Christa Ludwig sang mit Wohlklang die Titelrolle. Alberto Erede dirigierte, die Inszenierung von dem populären Günther Rennert wirkte etwas süßlich. Der damalige Ehemann von Christa Ludwig sang einen gewitzten Diener Dandini, dagegen wirkte Waldemar Kmentt als Prinz zurückhaltend, zwar nobel, aber blass. Als Stiefvater Don Magnifico plusterte sich Karl Dönch mit seiner unverwechselbaren Stimme, die sich keiner Stimmlage zuordnen ließ,  bis zur Peinlichkeit auf. Ein noch wenig bekanntes Opernmitglied, der Bassist Ludwig Welter,  beeindruckte als Erzieher des Prinzen und Philosoph. „Schweitzers Klassikwelt 76: Als wir eine Oper langsam liebgewannen
klassik-begeistert.de 29. November 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 161: Frieda Hempel, „des Kaisers Lerche“

Bild aus der  George Grantham Bain-Sammlung der Library of Congress

von Peter Sommeregger

Die Biographie der am 26.Juni 1884 in Leipzig geborenen Frieda Hempel nahm während ihres 71 Jahre dauernden Lebens immer wieder unerwartete Wendungen. Ursprünglich wurde sie am Leipziger Konservatorium als Pianistin ausgebildet, wechselte aber bald an das renommierte Stern’sche Konservatorium in Berlin, um bei Selma Nicklaß-Kempner Gesang zu studieren. Während ihrer Ausbildung hörte sie ein Talent-Scout der New Yorker Met und wollte sie vom Fleck weg engagieren, wovon ihr die Lehrerin erfolgreich abriet. „Sommereggers Klassikwelt 161: Frieda Hempel, „des Kaisers Lerche“
klassik-begeistert.de, 23. November 2022“
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Daniels vergessene Klassiker Nr. 9: Ottorino Respighi – „Die Pinien von Rom“

Quelle: Wikipedia; https://de.wikipedia.org/wiki/Ottorino_Respighi

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Die Pinie – auch „Italienische Steinkiefer, Mittelmeer-Kiefer oder Schirm-Kiefer, früher auch Pinienfichte, genannt“ (Zitat Wikipedia) – erscheint auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Baum. Oft anzutreffen, dem mediterranen Klima angepasst, recht knorrig und nicht unbedingt besonders. Über diesen Baum eine Musik zu komponieren, erscheint eigentlich kontraintuitiv. Und doch kann selbst so ein auf den ersten Blick alltäglich anmutendes Gewächs die Kreativität eines frischen Geistes anregen. So geschehen im Jahr 1924, als ein italienischer Komponist ausgerechnet diesen Baum zum Anlass nahm, um eine etwa 20 Minuten lange Sinfonische Dichtung zu schreiben. „Daniels vergessene Klassiker Nr. 9: Ottorino Respighi – „Die Pinien von Rom“
klassik-begeistert.de, 21. November 2022“
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Schammis Klassikwelt 6: Stimmliche Eleganz oder vokaler Sexappeal?

Fisch oder Fleisch? Wein oder Bier? Blondine oder Brunette? Ich habe meinen Geschmack in keiner Situation meines Lebensauf eine feste Idee beschränkt! Im Gegenteil, mich ziehen Gegensätze sogar an! So auch im Operngesang. Und deshalb sind sowohl Carlo Bergonzi als auch Franco Corelli meine Lieblingstenöre. Der folgende Artikel soll kein Vergleich zweier bedeutender Sänger sein, sondern eine Erklärung meiner Bewunderung für beide.

 

Meine Lieblingstenöre: Carlo Bergonzi und Franco Corelli!

von Jean-Nico Schambourg

Beide begannen ihre Karrieren Anfang der Fünfziger Jahre und hatten zum großen Teilen dasselbe Repertoire: Verdi, Puccini, Verismus. Doch ihre Vortragsweise könnte unterschiedlicher nicht sein. Viele meiner Schallplatten bezeugen dies und es fällt mir oft schwer zu entscheiden, welches musikalische Menü ich mir genehmigen will. Ernani, Radamès, Don Alvaro, Manrico zum Beispiel sind alles Rollen in denen mir beide Tenöre große Freude bereiten, jeder auf seine eigene Art. Bei anderen Rollen wiederum habe ich ganz klare Favoriten: Bergonzi bei “Un Ballo in maschera”, bei “Luisa Miller”, bei “La Gioconda”, Corelli dagegen bei “Turandot”, bei “Tosca”, bei “Andrea Chénier”.

„Schammis Klassikwelt 6: Stimmliche Eleganz oder vokaler Sexappeal?
klassik-begeistert.de“
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Rising Stars 35: Das Barbican Quartet – vier junge Streicher gehen gemeinsam den Weg nach oben

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

 

Barbican Quartet | 1. Preis Streichquartett | Ludwig van Beethoven | ARD-Musikwettbewerb 2022


von Dr. Lorenz Kerscher

Die Kammermusikgattung des Streichquartetts hat ein riesiges Repertoire, das von der frühen Klassik bis zu zeitgenössischen Werken reicht, und bietet schon während des Studiums von Geige, Bratsche und Cello reichlich Betätigungsmöglichkeit. Deshalb finden auch viele junge Ensembles zusammen und nicht wenige entwickeln dabei Ziele, die weit über das Absolvieren eines Pflichtkurses hinausgehen. „Rising Stars 35: Das Barbican Quartet
klassik-begeistert.de 17. November 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 160: Giuseppina Strepponi, Verdis zweite Ehefrau

Foto: Portrait of Giuseppina Strepponi Verdi, soprano (1815-1897). Photo by Pilotti e Poysel, before 1897.

Lange bevor die Opernsängerin Giuseppina Strepponi die zweite Ehefrau des Komponisten Giuseppe Verdi wurde, gehörte sie bereits zu den erfolgreichsten italienischen Opernsängerinnen ihrer Zeit.

von Peter Sommeregger

Geboren am 8. September 1815 in Lodi, einer kleineren Stadt in der Lombardei, als Tochter eines Kapellmeisters, erhielt sie ersten Klavierunterricht von ihm. Nach seinem frühem Tod setzte sie ihre Studien am Mailänder Konservatorium fort und erhielt am Ende ihrer Gesangsausbildung einen ersten Preis im Fach Belcanto. Bereits mit 19 Jahren debütierte sie an dem kleinen Theater in Adria, schnell folgten Engagements in Triest, im Frühjahr 1835 auch an das Kärtnertor-Theater in Wien, wo sie als Adalgisa in Bellinis „Norma“ auftrat. „Sommereggers Klassikwelt 160: Giuseppina Strepponi, Verdis zweite Ehefrau
klassik-begeistert.de 16. November 2022“
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Schweitzers Klassikwelt 75: Die vier Jahreszeiten

Bild: Karfreitagszauber Bühnenbild: Joseph Urban

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Die Sammlung von Vivaldis vier Violinkonzerten ist ein sehr beliebtes Werk der Gattung Programmmusik. Inwieweit spielen die Jahreszeiten für uns Opernliebhaber im Musiktheater eine Rolle? Spontan fallen uns die Winterstürme, die dem Wonnemond weichen, und der so mild, so stark und voll duftende Flieder, der weich die Glieder löst, aus Wagners berühmten Werken ein. Erst nachher denken wir an Brittens „Sommernachtstraum“ mit seiner sagenumwobenen Waldstimmung. Musik und Melodie gehen halt vor einen zusammenfassenden Operntitel. „Schweitzers Klassikwelt 75: Die vier Jahreszeiten
klassik-begeistert.de 15. November 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 159 : Hermann Levi dirigierte als Erster den „Parsifal“ in Bayreuth

von Peter Sommeregger

Richard Wagners ausgeprägter Antisemitismus ist eine allgemein bekannte Tatsache und wird zurecht bis heute kritisch diskutiert, schmälert auch durchaus sein Andenken.

Umso erstaunlicher ist es, dass Wagner die Uraufführung seiner letzten Oper „Parsifal“ 1882 in Bayreuth bewusst und mit Absicht dem Dirigenten Hermann Levi übertrug, der einer traditionsreichen jüdischen Rabbiner-Familie entstammte. Man kann darin ganz einfach Wagners Pragmatismus erkennen: Levi galt zu dieser Zeit als einer der besten und berühmtesten Operndirigenten. „Sommereggers Klassikwelt 159 : Hermann Levi dirigierte als Erster den „Parsifal“ in Bayreuth
klassik-begeistert.de, 9. November 2022“
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