Schumann zeigt uns den Weg zum Paradies

Laurence Equilbey dirigiert das Orchester Insula und den Chor accentus © Julien Benhamou

Das einzigartige Oratorium Das Paradies und die Peri zeigt den Komponisten auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Unter der Leitung von Laurence Equilbey entstand eine hinreißende, zutiefst berührende Wiedergabe des Werks, eine ideale Synthese von Schumanns Liedkunst und orchestraler Kraft. Das Orchester Insula, der Chor accentus und ein hervorragendes Sängerensemble fanden im großen Saal des Wiener Musikvereins begeisterten Zuspruch.

Robert Schumann
Das Paradies und die Peri

Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester op. 50
Libretto von Emil Flechisg und Robert Schumann, nach Thomas More

Chor: Accentus
Orchester: Insula
Leitung: Laurence Equilbey

Musikverein Wien, 30. Mai 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Der Inhalt des Oratoriums ist rasch erzählt. Nach zwei vergeblichen Versuchen gelangt die Peri, ein himmlischer Geist, der aus dem Paradies verstoßen wurde, wieder in das Ziel ihrer Sehnsucht: das himmlische Eden.  Nicht der letzte Blutstropfen eines gefallenen Jünglings, nicht der letzte Seufzer eines liebenden Mädchens, erst die Träne eines reuigen Sünders erlöst sie aus ihrer Verbannung. „Robert Schumann, Das Paradies und die Peri
Musikverein, Wien, 30. Mai 2025“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 31. MAI 2025

Andris Nelsons © Marco Borggreve

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 31. Mai 2025

Leipzig
Mit Nelsons fegt auch die Babi-Jar-Sinfonie durch Leipzig
Mit einer fulminanten, weltmächtigen Babi-Jar-Sinfonie fegten Andris Nelsons und das Gewandhausorchester das Leipziger Gewandhaus auch am 9. Sinfoniekonzert des Schostakowitsch-Festivals völlig vom Hocker. Baiba Skride spielte das zweite Violinkonzert nicht weniger souverän.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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Zürich inszeniert „Die tote Stadt“ als ein gewalttätiges, mörderisches Psychodrama

Die tote Stadt/Opernhaus Zürich © Monika Rittershaus

Gleich zwei Morde.
Ob das in Korngolds Sinne ist?
Ich hege Zweifel

Es wird sehr schnell klar, Paul ist kein netter, umgänglicher Mensch,
vielmehr ist er gewalttätig, aggressiv und möglicherweise psychopathisch.

Die tote Stadt
von Erich Wolfgang Korngold

Libretto: Paul Schott (Julius und Erich Wolfgang Korngold)
nach dem Roman «Bruges la morte» von Georges Rodenbach

Musikalische Leitung:  Lorenzo Viotti

Inszenierung und Bühnenbild:  Dmitri Tcherniakov
Kostüme:  Elena Zaytseva
Lichtgestaltung:  Gleb Filshtinsky
Video:  Tieni Burkhalter

Choreinstudierung:  Ernst Raffelsberger
Dramaturgie:  Beate Breidenbach

Philharmonia Zürich
Zusatzchor, SoprAlti und Kinderchor der Oper Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

Opernhaus Zürich, 29.Mai 2025

von Kathrin Beyer

Bisher haben mich die Operninszenierungen hier in Zürich noch nie enttäuscht, im Gegenteil, oft ging ich sehr beschwingt und glücklich aus den Vorstellungen. „Erich Wolfgang Korngold, Die tote Stadt
Opernhaus Zürich, 29. Mai 2025“
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Tristan und Isolde finden im Weltraum nicht zueinander

Grzegorz Pelutis (Ein Steuermann), Aaron Godfrey-Mayes (junger Seemann), René Pape (König Marke), Simon O’Neill (Tristan), Catherine Foster (Isolde), Kent Nagano (musikalische Leitung), Katja Pieweck (Brangäne), Christoph Pohl Kurwenal), William Desbiens (Melot) (Foto: RW)

Catherine Foster beeindruckte als Isolde mit immer noch schönem Stimmklang und enormer Schallstärke. Und Katja Pieweck sang eine wunderbare Brangäne, ihr Habet acht! Habet acht! Schon weicht dem Tag die Nacht im zweiten Aufzug gelang ihr zum Niederknien schön.


Tristan und Isolde, Handlung in drei Aufzügen
Text und Musik von Richard Wagner

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Leitung: Kent Nagano

Inszenierung: Ruth Berghaus
Bühnenbild: Hans-Dieter Schaal

Hamburgische Staatsoper, 29. Mai 2025

von Dr. Ralf Wegner

Ruth Berghaus’ Weltraum-Inszenierung bleibt rätselhaft

An der Hamburgischen Staatsoper wurde die 1988 premierte, mittlerweile zum Kult-Stück ausgerufene Tristan-Inszenierung von Ruth Berghaus ausgegraben. Liebesschmerz gibt es für Berghaus überall, auch im Weltraum. Isolde und Tristan befinden sich bei ihr zunächst in einem Weltraumgleiter, im zweiten Aufzug in einer großen, sich drehenden Turbine und später, zerschellt auf einem fernen Planeten. „Richard Wagner, Tristan und Isolde
Hamburgische Staatsoper, 29. Mai 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 30. MAI 2025

Mitsuko Uchida © Decca / Justin Pumfrey

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE FREITAG-PRESSE – 30. MAI 2025

Köln/Philharmonie
Mitsuko Uchida verzaubert insbesondere mit Kurtág und Schubert
Schon sechs Jahre ist der letzte Auftritt von Mitsuko Uchida in der Philharmonie her, zuletzt spielte sie 2019 in Köln. Sie hat überall, wo sie hinkommt, ihre treuen Fans. Und nicht nur die erhoben sich am Ende eines denkwürdigen Klavierabends. Ein typisches Uchida-Programm erwartete das Kölner Publikum im gut besuchten, jedoch keineswegs ausverkauften, Saal. Wiener Klassik und Zweite Wiener Schule sowie eine kostbare Miniatur von György Kurtág standen auf dem Programm.
Von Dr. Brian Cooper
Klassik-begeistert.de

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Maria Agresta enttäuscht als Tosca in Hamburg

Grzegorz Pelutis (Sciarrone), Gabriele Viviani (Scarpia), Maria Agresta (Floria Tosca), Nicola Luisotti (musikalische Leitung), Michael Fabiano (Mario Cavaradossi), Peter Galliard (Spoletta) (Foto: RW)

Mich erinnerte Maria Agresta manchmal an eine Massenet-Manon, die sich von der Handlung treiben lässt, aber nicht selbst aktiver Kern des Geschehens ist.

Tosca
Melodramma in drei Akten
Musik von Giacomo Puccini

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Leitung: Nicola Luisotti

Inszenierung: Robert Carsen, Bühnenbild und Kostüme: Anthony Ward

Hamburgische Staatsoper, 28. Mai 2025

von Dr. Ralf Wegner

Tosca geht immer, aber neben einer guten und schallstarken Stimme gehört zur Rolle auch eine Tosca-Aura, die sich nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf Cavaradossi überträgt. Und der US-amerikanische Tenor Michael Fabiano verfügte über einen farbreichen, virilen Stimmklang sowie über eine trompetenhafte Höhe. Im Zusammenspiel mit der italienischen Sopranistin Maria Agresta als Tosca konnte er sich aber nicht ganz als der Latin Lover präsentieren, der Cavaradossi ja auch ist. Immer wieder standen ihm seine Arme im Wege. „Giacomo Puccini, Tosca
Hamburgische Staatsoper, 28. Mai 2025“
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Mit Nelsons fegt auch die Babi-Jar-Sinfonie durch Leipzig 

Foto: Gewandhausorchester & Andris Nelsons, 28.05.2025 © Jens Gerber

Mit einer fulminanten, weltmächtigen Babi-Jar-Sinfonie fegten Andris Nelsons und das Gewandhausorchester das Leipziger Gewandhaus auch am 9. Sinfoniekonzert des Schostakowitsch-Festivals völlig vom Hocker. Baiba Skride spielte das zweite Violinkonzert nicht weniger souverän, einzig Günther Groissböcks Gesangssolo hielt den Erwartungen nicht stand.  

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent

Michael Schönheit, Orgel
Baiba Skride, Violine
Günther Groissböck, Bass

Herren des MDR-Rundfunkchores, Chores der Oper Leipzig und GewandhausChores

Werke von Dmitri Schostakowitsch/Дмитрий Шостакович

Gewandhaus zu Leipzig, 28. Mai 2025

von Johannes Karl Fischer

Auch nach zwei Wochen nonstop-Schostakowitsch in Leipzig fegt dessen Musik das Gewandhaus-Publikum völlig vom Hocker. Wie eine weltmächtige Mahnmache gegen das Vergessen schallten die donnernden Pauken und tönenden Glocken in den Anfangstakten der Babi-Jar-Sinfonie durch das Gewandhaus. Unweit des kurz außerhalb Kiews gelegenen Babi Jars fallen im echten Leben leider wieder Bomben, nicht nur vor diesem Hintergrund dringt kaum eine Musik so tief unter die musikalische Haut wie die packenden Melodien dieses einstündigen Werks. „Gewandhausorchester, Andris Nelsons
Gewandhaus zu Leipzig, 28. Mai 2025“
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Demis Volpi zieht sein Ballett Demian zurück – zumindest für diese Spielzeit

Was uns erwartet: Bühnendekoration zu Demis Volpis vorgezogenem Stück Surrogate Cities (Internet-Auftritt Hamburg Ballett)

Die politische Führung wird Demis Volpi wohl halten, zum einen, um nicht mit einer hohen Abfindung die Bürgerschaft aufzuschrecken, zum zweiten, um das fatale Versagen bei der Entscheidung der Neumeier-Nachfolge zu kaschieren und zum dritten, und das ist das Furchtbare,  weil es offenbar von Seiten der Kulturpolitik genauso gewollt war.


Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner

Demis Volpi braucht wohl nach den Erfahrungen bei der Ballett-Werkstatt IV noch deutlich mehr Zeit, um seine Interpretation von Hermann Hesses Roman Demian auf die Bühne zu bringen. Stattdessen wird es durch sein 2024 in Düsseldorf uraufgeführtes Stück Surrogate Cities ersetzt. Offenbar reichen fünf Wochen aus, um dieses handlungsfreie Stück über „das urbane Lebensgefühl einer Großstadt“ genügend aufzupolieren. In Düsseldorf wurde Surrogate Cities nach einer Saison abgesetzt, in Hamburg sind bis Anfang November 2025 insgesamt 11 (!) Vorstellungen vorgesehen. „Kommentar: Demis Volpi zieht sein vorgesehenes Ballett Demian zurück
Hamburgische Staatsoper, 29. Mai 2025“
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Demis Volpi ist beim Hamburg Ballett nicht mehr zu halten

John Neumeier und Demis Volpi, dazwischen das Ballettzentrum (Fotos: Internetauftritt Hamburg Ballett, mittleres Foto: Google Earth)

Wie soll es weiter gehen? Wenn dem Hamburger Kultursenator der Ruf des Hamburger Balletts und damit der Hamburger Spitzenkultur am Herzen liegt, und das wäre derzeit seine hehrste Aufgabe, muss er die Führung auswechseln und Demis Volpi notfalls abfinden.

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner

In den Medien und vor allem von Seiten der Kulturbehörde wird das angeblich toxische Arbeitsklima breit thematisiert und eine Mediation bzw. ein Aufeinanderzugehen empfohlen. Wie der Erste Solist Alexandr Trusch aber zu recht dem NDR sagte, habe man in der Truppe untereinander kein Problem, sondern mit dem Chef. Und Trusch geht weiter, indem er Volpi mangelnde choreographische Qualitäten, handwerkliche Schwächen und offenbar auch fehlendes Interesse an den Stärken der Ensemblemitglieder vorhält. Und das wiegt aus Zuschauersicht schwerer als ein möglicherweise reparables Verhältnis zwischen dem Intendanten und seinen Tänzerinnen und Tänzern. „Kommentar: Demis Volpi – wie soll es weitergehen?
Hamburgische Staatsoper, 15. Mai 2025“
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Die Aushöhlung des Neumeier-Repertoires schreitet unter Demis Volpi voran – flüchten die Zuschauer?

Dornröschen, Bühnenbild von Jürgen Rose, in der Mitte Christopher Evans als Catalabutte (Foto: Kiran West)

Wie war es nur möglich, dass wir uns in so kurzer Zeit von John Neumeiers Repertoire so umfassend verabschieden müssen? Glaubt die Ballett-Intendanz tatsächlich, dass sich das knapp 1.700 Plätze fassende Haus regelhaft mit Mehrteilern oder Volpi-Choreographien wird füllen lassen?

Ein Meinungsbeitrag von Dr. Ralf Wegner „Warum verabschieden wir uns vom John-Neumeier-Repertoire?, Hamburg Ballett
Die Hamburgische Staatsoper, 12. Mai 2025“
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