Ein tief berührtes Publikum im ausverkauften Konzerthaus feierte alle Interpreten am Ende gebührend. Würdevoller kann man einen Karfreitag nicht gestalten.
Benjamin Britten War Requiem
Ludmyla Monastyrska
Bogdan Volkov
Samuel Hasselhorn
Rundfunkchor Berlin Staats- und Domchor Berlin
Konzerthausorchester Berlin Joana Mallwitz Dirigentin
Konzerthaus Berlin, 29. März 2024
von Peter Sommeregger
Nur wenige Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben einen so festen Platz im Konzertrepertoire gefunden, wie Benjamin Brittens für die Einweihung der nach Kriegszerstörung wieder aufgebauten Kathedrale im britischen Coventry 1962 geschaffenes War Requiem. Die Idee, den traditionellen Messtexten Lyrik des im ersten Weltkrieg gefallenen Wilfried Owen entgegenzusetzen, die von einem Tenor und einem Bariton gesungen werden, sprengt die ursprüngliche Form, erweitert aber den Sinngehalt des Werkes ungemein. „Benjamin Britten, War Requiem Konzerthaus Berlin, 29. März 2024“ weiterlesen
Richard Wagner (1813 – 1883) Die Walküre In deutscher Sprache mit Übertiteln.
Libretto vom Komponisten
Uraufführung 1870 in München
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 29. März 2024
von Dr. Bianca Maria Gerlich
Vom Nomadenzelt ins Militärzelt – so könnte man den Schritt vom „Rheingold“ zur „Walküre“ von Laufenberg im Staatstheater Wiesbaden zusammenfassen. Ging es im „Rheingold“ noch halbwegs archaisch zu, indem sich die Götter um das Lagerfeuer zur Beratung zusammenscharrten, wartete die „Walküre“ mit Militäruniformen auf und zeigte Kriegsbilder in Videoeinspielungen. Das Lagerfeuer ist zum Gewehrfeuer geworden. „Richard Wagner (1813 – 1883), Die Walküre Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 29. März 2024“ weiterlesen
Pagliacci: Nicholas Mogg (Silvio), George Petean (Tonio/Taddeo), Vittorio Grigolo (Canio), Daniele Callegari (musikalische Leitung), Anna Princeva (Nedda), Seungwoo Simon Yang (Beppo/Arlecchino) (Foto: RW)
Beim Hinausgehen hört man nur Lob, über die Vorstellung, über die gesanglichen Leistungen und vor allem über die Libretto-bezogene Inszenierung Giancarlo Del Monacos aus dem Jahre 1988. Und unverändert beeindruckt das einen sizilianischen Kirchplatz imaginierende Bühnenbild von Michael Scott. Der Schauplatz war für beide Opern geeignet.
Chor: Eberhard Friedrich
Inszenierung: Giancarlo Del Monaco
Bühnenbild und Kostüme: Michael Scott
Italienische Opernwochen
Staatsoper Hamburg, 75. Aufführung, 29. März 2024, seit der Premiere am 28. Januar 1988
von Dr. Ralf Wegner
Gesungen wurde herausragend, vor allem nach der Pause im Bajazzo. Während George Petean als Alfio in der Cavalleria anfangs noch nicht über den für ihn typischen Schmelz in der Höhe verfügte, überzeugte er das Publikum mit schönem Legato und bezwingendem Höhenglanz beim Bajazzo-Prolog.
Vittorio Grigolo sang einen mächtig auftrumpfenden, noch jugendlich-dramatisch angelegten Canio. Sein glanzvoll timbrierter Tenor füllte das Rund des Hamburger Opernhauses wie wenige andere Tenöre. Er hatte an diesem Ort aber auch einen fabelhaften Vorvorgänger: Enrico Caruso, der den Canio auf dieser Bühne zwischen 1908 und 1914 mehrfach gesungen hatte. Grigolos gesanglich und spielerisch Paroli bis in den Tod bietende Partnerin (Nedda) war die russische Sopranistin Anna Princeva, deren Stimme neben der notwendigen Höhe auch über eine fast mezzohaft klingende Tiefe verfügte. „Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo, Cavalleria rusticana / Pagliacci Staatsoper Hamburg, 29. März 2024“ weiterlesen
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 30. MÄRZ 2024
Wien „Parsifal“ an der Staatsoper: Elina Garanča triumphiert als Kundry Günther Groissböck glänzt als Gurnemanz, Dirigent Alexander Soddy bleibt auf der sicheren Seite. Kurier.at
„Parsifal“ in der Staatsoper: Garanča ist konkurrenzlos (Bezahlartikel)
Der vorösterliche „Parsifal“ in der Staatsoper wartete mit zahlreichen Debüts auf – und wirkte durchwachsen. DiePresse.com
CD erschienen 2023 bei ECM Records GmbH, München (ECM New Series 2800/485 9166)
von Dr. Andreas Ströbl
Ein begnadeter Vermittler ist Arvo Pärt. Seine Musik schlägt Bögen von der Vergangenheit in die Jetztzeit, sie vermittelt durch ihre transreligiöse Spiritualität zwischen Kulturen und Konfessionen, öffnet Türen zwischen innen und außen. Dieser Wille zu Verbindungen auf mehreren Ebenen manifestiert sich programmatisch schon im Titel der neuen CD des estnischen Komponisten, „Tractus“. Damit ist eine der ältesten Formen des kirchlichen Gesangs gemeint, nämlich ein reiner Psalmengesang ohne Refrain. Pärt rekurriert hier auf spätantike Gesänge, die eine tiefe Ernsthaftigkeit charakterisierte, weswegen sie in der Fastenzeit anstelle des „Halleluja“ gesungen wurden. „CD-Rezensionen: Arvo Pärt Tractus klassik-begeistert.de, 29. März 2024“ weiterlesen
Insgesamt war es eine Aufführung mit einer sehr schlüssigen und anregenden Inszenierung auf einem guten musikalischen Niveau, wozu auch das Orchester beitrug, das nur selten zu laut spielte, ansonsten aber einen schönen „Rheingold“-Klang hervorzauberte.
Der Ring des Nibelungen | Vorabend
Das Rheingold Richard Wagner (1813 – 1883)
In deutscher Sprache mit Übertiteln.
Libretto vom Komponisten
Uraufführung 1869 in München
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 28. März 2024
von Dr. Bianca Maria Gerlich
Zu Ostern gibt Wiesbaden das zweite Mal in dieser Saison den „Ring des Nibelungen“ in Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg aus 2016/17.
Am Pult steht Michael Güttler, der insgesamt sein Orchester sicher durch den Abend führt und den Sängern recht subtil ihre Einsätze anzeigt, die das meist gar nicht nötig haben, so souverän beherrscht jede/r seine Rolle. „Richard Wagner (1813 – 1883), Das Rheingold Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 28. März 2024“ weiterlesen
Auf ihrer neuesten CD absolviert das Chaos String Quartet eine spannende Zeitreise durch die Kammermusikwelten dreier Jahrhunderte.
Am Anfang steht logischerweise eines der Quartette Joseph Haydns, eines der ersten bedeutenden Komponisten dieser Gattung. Gewählt hat das Ensemble eines der so genannten Sonnen-Quartette, und zwar jenes in f-moll, op. 20,5., komponiert 1772, die im kammermusikalischen Schaffen Haydns einen frühen Höhepunkt markieren. „CD-Tipp: Chaos String Quartet, Haydn Ligeti Hensel klassik-begeistert.de, 29. März 2024“ weiterlesen
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2024
„Elektra“ in Baden-Baden – Wort für Wort Groß, aber nicht grell und schon gar nicht vordergründig gestaltet Kirill Petrenko mit den Berliner Philharmonikern die „Elektra“ von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal im Festspielhaus Baden-Baden. Das Sinfonische und wider Erwarten auch Sämige, Anschmiegsame der Musik kommt zur Geltung – nicht zuletzt dank der sensationellen Berliner Bläser –, das Schroffe und 1909 bis ins Mark Schockierende tritt einen Schritt zurück. Ein echter Festspielabend. FrankfurterRundschau.de
Baden-Baden Baden-Baden Festspielhaus: „Wagner-Gala“ – Das Publikum feiert transparenten Klang und expressiv-dramatischen Gesang Bei den Osterfestspielen Baden-Baden stand am 25. März 2024 eine zweistündige Wagner-Gala auf dem Programm. Kirill Petrenko dirigierte seine Berliner Philharmoniker und der erste Teil gehörte nur ihnen, nämlich das Vorspiel aus „Tannhäuser“ mit anschließendem Venusberg-Bacchanal.
Von Dr. Bianca Maria Gerlich Klassik-begeistert.de
Vernichtung und Tod Dirigent Kirill Petrenko triumphiert mit der „Elektra“ von Richard Strauss in Baden-Baden. Genauer, leidenschaftlicher und packender kann niemand musizieren. SueddeutscheZeitung.de