Würdevoller als mit Brittens War Requiem kann man einen Karfreitag nicht gestalten

Coventry Cathedral 2018, wikipedia.org

Ein tief berührtes Publikum im ausverkauften Konzerthaus feierte alle Interpreten am Ende gebührend. Würdevoller kann man einen Karfreitag nicht gestalten.

Benjamin Britten
War Requiem

Ludmyla Monastyrska
Bogdan Volkov
Samuel Hasselhorn

Rundfunkchor Berlin
Staats- und Domchor Berlin

Konzerthausorchester Berlin
Joana Mallwitz   Dirigentin

Konzerthaus Berlin, 29. März 2024

von Peter Sommeregger

Nur wenige Werke aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben einen so festen Platz im Konzertrepertoire gefunden, wie Benjamin Brittens für die Einweihung der nach Kriegszerstörung  wieder aufgebauten Kathedrale im britischen Coventry 1962 geschaffenes War Requiem. Die Idee, den traditionellen Messtexten Lyrik des im ersten Weltkrieg gefallenen Wilfried Owen entgegenzusetzen, die von einem Tenor und einem Bariton gesungen werden, sprengt die ursprüngliche Form, erweitert aber den Sinngehalt des Werkes ungemein. „Benjamin Britten, War Requiem
Konzerthaus Berlin, 29. März 2024“
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Ohne Liebe gibt es keine Zukunft

Walküre, Staatstheater Wiesbaden, Gerd Grochowski © Karl und Monika Forster
Der Ring des Nibelungen | Erster Tag


Richard Wagner (1813 – 1883)
Die Walküre                                                                                                                                    In deutscher Sprache mit Übertiteln.

Libretto vom Komponisten
Uraufführung 1870 in München

Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 29. März 2024

von Dr. Bianca Maria Gerlich

Vom Nomadenzelt ins Militärzelt – so könnte man den Schritt vom „Rheingold“ zur „Walküre“ von Laufenberg im Staatstheater Wiesbaden zusammenfassen. Ging es im „Rheingold“ noch halbwegs archaisch zu, indem sich die Götter um das Lagerfeuer zur Beratung zusammenscharrten, wartete die „Walküre“ mit Militäruniformen auf und zeigte Kriegsbilder in Videoeinspielungen. Das Lagerfeuer ist zum Gewehrfeuer geworden. „Richard Wagner (1813 – 1883), Die Walküre
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 29. März 2024“
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Cavalleria rusticana war nur das Vorspiel zu einem  grandiosen Bajazzo

Pagliacci: Nicholas Mogg (Silvio), George Petean (Tonio/Taddeo), Vittorio Grigolo (Canio), Daniele Callegari (musikalische Leitung), Anna Princeva (Nedda), Seungwoo Simon Yang (Beppo/Arlecchino) (Foto: RW)

Beim Hinausgehen hört man nur Lob, über die Vorstellung, über die gesanglichen Leistungen und vor allem über die Libretto-bezogene Inszenierung Giancarlo Del Monacos aus dem Jahre 1988. Und unverändert beeindruckt das einen sizilianischen Kirchplatz imaginierende Bühnenbild von Michael Scott. Der Schauplatz war für beide Opern geeignet.

Cavalleria rusticana
Musik von Pietro Mascagni

Pagliacci
Musik von Ruggero Leoncavallo

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung: Daniele Callegari

Chor: Eberhard Friedrich
Inszenierung: Giancarlo Del Monaco
Bühnenbild und Kostüme: Michael Scott

Italienische Opernwochen

Staatsoper Hamburg, 75. Aufführung, 29. März 2024, seit der Premiere am 28. Januar 1988


von Dr. Ralf Wegner

Gesungen wurde herausragend, vor allem nach der Pause im Bajazzo. Während George Petean als Alfio in der Cavalleria anfangs noch nicht über den für ihn typischen Schmelz in der Höhe verfügte, überzeugte er das Publikum mit schönem Legato und bezwingendem Höhenglanz beim Bajazzo-Prolog.

Cavalleria rusticana: Ida Aldrian (Lola), George Petean (Alfio), Daniele Callegari (musikalische Leitung), Ekaterina Gubanova (Santuzza), Marcelo Puente (Turiddu), Renate Spingler (Lucia) (Foto: RW)

Vittorio Grigolo sang einen mächtig auftrumpfenden, noch jugendlich-dramatisch angelegten Canio. Sein glanzvoll timbrierter Tenor füllte das Rund des Hamburger Opernhauses wie wenige andere Tenöre. Er hatte an diesem Ort aber auch einen fabelhaften Vorvorgänger: Enrico Caruso, der den Canio auf dieser Bühne zwischen 1908 und 1914 mehrfach gesungen hatte. Grigolos gesanglich und spielerisch Paroli bis in den Tod bietende Partnerin (Nedda) war die russische Sopranistin Anna Princeva, deren Stimme neben der notwendigen Höhe auch über eine fast mezzohaft klingende Tiefe verfügte. „Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo, Cavalleria rusticana / Pagliacci
Staatsoper Hamburg, 29. März 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 30. MÄRZ 2024

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Elīna Garanča (Kundry) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 30. MÄRZ 2024

Wien
„Parsifal“ an der Staatsoper: Elina Garanča triumphiert als Kundry
Günther Groissböck glänzt als Gurnemanz, Dirigent Alexander Soddy bleibt auf der sicheren Seite.
Kurier.at

„Parsifal“ in der Staatsoper: Garanča ist konkurrenzlos (Bezahlartikel)
Der vorösterliche „Parsifal“ in der Staatsoper wartete mit zahlreichen Debüts auf – und wirkte durchwachsen.
DiePresse.com

„DIE SAMSTAG-PRESSE – 30. MÄRZ 2024“ weiterlesen

„Der Zweck der Musik ist es, das Wort zu vermitteln“ – CD „Tractus“ von Arvo Pärt

CD-Rezensionen:

Arvo Pärt
Tractus

CD erschienen 2023 bei ECM Records GmbH, München (ECM New Series 2800/485 9166)

von Dr. Andreas Ströbl

Ein begnadeter Vermittler ist Arvo Pärt. Seine Musik schlägt Bögen von der Vergangenheit in die Jetztzeit, sie vermittelt durch ihre transreligiöse Spiritualität zwischen Kulturen und Konfessionen, öffnet Türen zwischen innen und außen. Dieser Wille zu Verbindungen auf mehreren Ebenen manifestiert sich programmatisch schon im Titel der neuen CD des estnischen Komponisten, „Tractus“. Damit ist eine der ältesten Formen des kirchlichen Gesangs gemeint, nämlich ein reiner Psalmengesang ohne Refrain. Pärt rekurriert hier auf spätantike Gesänge, die eine tiefe Ernsthaftigkeit charakterisierte, weswegen sie in der Fastenzeit anstelle des „Halleluja“ gesungen wurden. „CD-Rezensionen: Arvo Pärt Tractus
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 229: Der großen Sopranistin Gabriela Beňačková zum 77. Geburtstag

Foto. Gabriela Beňačková MET wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Den Geburtsort Bratislava teilt Gabriela Beňačková , die am 25. März 1947 zur Welt kam, mit Lucia Popp und Edita Gruberova. Dass gleich drei bedeutende Sopranistinnen einer Generation von dort stammen, ist wahrscheinlich den ausgezeichneten Lehrkräften am dortigen Konservatorium geschuldet. „Sommereggers Klassikwelt 229: Der großen Sopranistin Gabriela Beňačková zum 77. Geburtstag
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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Die Rheingold-Verhandlungen finden am Lagerfeuer in der Wüste statt

Gloria Rehm © Karl und Monika Forster
Insgesamt war es eine Aufführung mit einer sehr schlüssigen und anregenden Inszenierung auf einem guten musikalischen Niveau, wozu auch das Orchester beitrug, das nur selten zu laut spielte, ansonsten aber einen schönen „Rheingold“-Klang hervorzauberte.
Der Ring des Nibelungen | Vorabend


Das Rheingold
Richard Wagner (1813 – 1883)
In deutscher Sprache mit Übertiteln.
Libretto vom Komponisten
Uraufführung 1869 in München

Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 28. März 2024

von Dr. Bianca Maria Gerlich

Zu Ostern gibt Wiesbaden das zweite Mal in dieser Saison den „Ring des Nibelungen“ in Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg aus 2016/17.
Am Pult steht Michael Güttler, der insgesamt sein Orchester sicher durch den Abend führt und den Sängern recht subtil ihre Einsätze anzeigt, die das meist gar nicht nötig haben, so souverän beherrscht jede/r seine Rolle. „Richard Wagner (1813 – 1883), Das Rheingold
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 28. März 2024“
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Busonis monumentales Klavierkonzert erklingt in einer bereits historischen Aufnahme

CD-Rezension:

Ferruccio Busoni
Klavierkonzert op.39

David Lively  Klavier

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden
Herrenchor des Freiburger Vokalensemble
Michael Gielen  Dirigent

SWR 19141 CD

von Peter Sommeregger

Ferruccio Busonis vergleichsweise selten im Konzertsaal, noch seltener auf Tonträgern anzutreffendes monumentales Klavierkonzert op.39 wird nun auf dem Label des SWR in einer bereits historischen Aufnahme veröffentlicht. Äußerer Anlass dafür dürfte der bevorstehende 100.Todestag des italienisch-deutschen Komponisten im Juli 2024 sein. „CD-Rezension: Ferruccio Busoni, Klavierkonzert op.39, David Lively, Klavier
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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Dieses junge Ensemble überzeugt mit einer bestechenden Stilsicherheit

CD Tipp

Chaos String Quartet
Haydn  Ligeti  Hensel

Solo Musica  SM 457

von Peter Sommeregger

Auf ihrer neuesten CD absolviert das Chaos String Quartet eine spannende Zeitreise durch die Kammermusikwelten dreier Jahrhunderte.

Am Anfang steht logischerweise eines der Quartette Joseph  Haydns, eines der ersten bedeutenden Komponisten dieser Gattung. Gewählt hat das Ensemble eines der so genannten Sonnen-Quartette, und zwar jenes in f-moll, op. 20,5., komponiert 1772, die im kammermusikalischen  Schaffen Haydns einen frühen Höhepunkt markieren. „CD-Tipp: Chaos String Quartet, Haydn  Ligeti  Hensel
klassik-begeistert.de, 29. März 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2024

Kirill Petrenko © Wilfried Hösl

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2024

„Elektra“ in Baden-Baden – Wort für Wort
Groß, aber nicht grell und schon gar nicht vordergründig gestaltet Kirill Petrenko mit den Berliner Philharmonikern die „Elektra“ von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal im Festspielhaus Baden-Baden. Das Sinfonische und wider Erwarten auch Sämige, Anschmiegsame der Musik kommt zur Geltung – nicht zuletzt dank der sensationellen Berliner Bläser –, das Schroffe und 1909 bis ins Mark Schockierende tritt einen Schritt zurück. Ein echter Festspielabend.
FrankfurterRundschau.de

Baden-Baden
Baden-Baden Festspielhaus: „Wagner-Gala“ – Das Publikum feiert transparenten Klang und expressiv-dramatischen Gesang
Bei den Osterfestspielen Baden-Baden stand am 25. März 2024 eine zweistündige Wagner-Gala auf dem Programm. Kirill Petrenko dirigierte seine Berliner Philharmoniker und der erste Teil gehörte nur ihnen, nämlich das Vorspiel aus „Tannhäuser“ mit anschließendem Venusberg-Bacchanal.
Von Dr. Bianca Maria Gerlich
Klassik-begeistert.de

Vernichtung und Tod
Dirigent Kirill Petrenko triumphiert mit der „Elektra“ von Richard Strauss in Baden-Baden. Genauer, leidenschaftlicher und packender kann niemand musizieren.
SueddeutscheZeitung.de

„DIE FREITAG-PRESSE – 29. MÄRZ 2024“ weiterlesen