DIE FREITAG-PRESSE – 22. MÄRZ 2024

A due voci – Salzburger Festspiele 2018 © Marco Borrelli

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DIE FREITAG-PRESSE – 22. MÄRZ 2024

Osterfestspiele mit Salzburg-Comeback für Netrebko
Opernstar Anna Netrebko tritt nach mehrjähriger Abwesenheit wieder bei einem Festival in der Mozartstadt Salzburg auf. Bei den Osterfestspielen singt die russisch-österreichische Sopranistin an der Seite von Jonas Kaufmann die Titelpartie in Amilcare Ponchiellis selten gespielter Oper „La Gioconda“, die am Samstag Premiere hat. Netrebko (52), deren internationale Karriere eng mit Salzburg verbunden ist, war seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht mehr bei Festspielen in der Stadt an der Grenze zu Bayern zu sehen gewesen
MuenchnerAbendzeitung.de

Berlin
Tcherniakovs Ring könnte neuen Kultstatus erlangen
Im Oktober 2022 hatte die mit Spannung erwartete Neuinszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Staatsoper Unter den Linden Premiere. Die Arbeit Dmitri Tcherniakovs wurde eher kontrovers aufgenommen, am Ende der Götterdämmerung spielte sich beinahe eine Schlacht zwischen Buh- und Bravorufern ab. Eineinhalb Jahre später ergibt sich nun die Chance, das ursprüngliche Urteil zu hinterfragen. Es dauert eine Weile, ehe man die teilweise verrätselten Bilder entschlüsseln kann, die zahlreichen optischen Metaphern zu deuten vermag. Die Handlung ist in einem Forschungsinstitut angesiedelt, die Szenerie nüchtern, technisch. Im Konferenzraum des Instituts erkennt man ein optisches Zitat aus der Humboldt-Universität.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Martha Argerich und Zubin Mehta – ein großartiges Konzert, das man sich noch lange merken wird

Martha Argerich, Konzerthaus Wien © Andrea Humer

Maurice Ravel: Konzert für Klavier und Orchester in G-Dur

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 in E-Dur

Martha Argerich, Klavier
Wiener Philharmoniker
Zubin Mehta, Dirigent

Konzerthaus Wien, Großer Saal, 20. März 2024

von Herbert Hiess

Der indische Dirigent Zubin Mehta wird am 29. April 88 Jahre alt; er ist ein weltweit gefragter und umtriebiger Musiker. Der ehemalige Kontrabassist Mehta war zur gleichen Zeit Student bei Hans Swarowsky in Wien und auch Studienkollege von Claudio Abbado.

Er ist weniger durch extrem tiefgehende Interpretationen aufgefallen; irgendwie hat man ihn eher als „Event-Dirigent“ oder „Show-Dirigenten“ gesehen. Technisch ist er perfekt; hat eine phantastische Schlagtechnik und ist musikalisch auf der ganzen Welt zu Hause. „Martha Argerich, Klavier, Wiener Philharmoniker, Dirigent Zubin Mehta
Konzerthaus Wien, Großer Saal, 20. März 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 21. MÄRZ 2024

Staatsoper Unter den Linden © Marcus Ebener

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 21. MÄRZ 2024

Berlin/Staatsoper
Auftakt mit Wagners „Ring“: Die lebenden Hasen sind weg
Unauffällig sind die Festtage an der Staatsoper mit Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov gestartet
BerlinerMorgenpost.de

Wien/Musikverein
Matthäuspassion im Musikverein: Zur Kreuzigung springen die Stimmen wie Panther aus dem Gebüsch
Das Orchester Wiener Akademie und Martin Haselböck setzten im Musikverein auf Überraschungseffekte. Und sorgten dabei auch für Rührung.
DiePresse.com

Wien/Konzerthaus
Nur Mozarts Veilchen kam nicht ins Blühen: Quatuor Ébène im Konzerthaus
Schnittke und Grieg spielte das Quatuor Ébène im Konzerthaus brillant, Mozarts Veilchen-Quartett etwas zu eigenwillig.
DiePresse.com

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Zweimal strahlt the best of Bach an einem Tag in Wien

Matthew Halls © Johannes Niesel-Reghenzani

Obwohl ich persönlich die „historische“ Interpretation bevorzuge, hat auch die „symphonische“ mächtig auf mich gewirkt. Es haben sicher beide ihre Berechtigung, so unterschiedlich das  Ergebnis auch ausfallen mag. Aus dem großen Beifall, der nach den zwei Konzerten aufbrandete, schließe ich, dass jede Interpretation ihre Anhängerinnen und Liebhaber hat. Wie schön, dass ich in Wien an einem Tag beide erleben konnte!

Nicht alle Musiker glauben an Gott, aber alle glauben an Johann Sebastian Bach. (Mauricio Kagel)

J.S. Bach, Matthäuspassion, BWV 244

Wiener Symphoniker

Rebeka Rusó, Viola da Gamba
Wiener Singakademie, Einstudierung: Heinz Ferlesch

Stuart Jackson, Tenor (Evangelist)
Manuel Walser, Bariton (Christus)
Sophie Junker, Sopran
Hugh Cutting, Countertenor
Laurence Kilsby, Tenor
Samuel Hasselhorn, Bariton
Robert Schöck, Bass (Pilatus)
Johannes Feigl, Bass (Petrus)
Camilo Leins, Bass (Judas)

Dirigent: Matthew Halls

Wiener Konzerthaus, Großer Saal, 17. März 2024

++++

Orchester Wiener Akademie
Mitglieder des Musica Angelica Baroque Orchestra Los Angeles

Solisten Chor 1: Johanna Rosa Falkinger, Sopran; Reginald Mobley, Alt; Benedikt Kristjánsson, Tenor; John Taylor Ward, Bass

Solisten Chor 2: Teres Wakim, Sopran; Alois Mühlbacher, Alt; Daniel Johannsen, Tenor; Stefan Zenkl, Bass

Ripieno: Mitglieder des Wiener Akademie Consort

Dirigent: Martin Haselböck

Großer Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 17. März 2024


von Dr. Rudi Frühwirth

Zufall, Absicht, oder mangelnde Koordination? Wie auch immer, am vergangenen Sonntag stand in den beiden großen Wiener Konzertsälen Bachs Matthäuspassion auf dem Programm.

In der Matinee im Konzerthaus spielten die Wiener Symphoniker auf modernen Instrumenten die „symphonische“ Version; am Abend spielte im Musikverein die Wiener Akademie auf historischen Instrumenten die „historische“ Version. Das war für mich eine einzigartige Gelegenheit, zeitnah einen Vergleich der beiden Interpretationen dieses singulären Werkes anzustellen. „J.S. Bach, Matthäuspassion, BWV 244
Wiener Konzerthaus und Musikverein Wien, 17. März 2024“
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Tcherniakovs Ring könnte neuen Kultstatus erlangen

Das Rheingold, Archiv Premiere 2022 © Monika Rittershaus

Ring-Zyklus 1 – 18., 19., 21., 24. März 2024

Der Ring des Nibelungen (1869) von Richard Wagner

Das Rheingold
Vorabend zum Bühnenfestspiel
Text und Musik von Richard Wagner

Die Walküre
Erster Tag des Bühnenfestspiels
Text und Musik von Richard Wagner

Inszenierung und Bühnenbild   Dmitri Tcherniakov
Kostüme   Elena Zaytseva 
Licht   Gleb Filshtinsky
Video   Alexey Poluboyarinov

Dirigent   Philippe Jordan
Staatskapelle Berlin

Staatsoper Unter den Linden, 18. und 19. März 2024


von Peter Sommeregger

Im Oktober 2022 hatte die mit Spannung erwartete Neuinszenierung von Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Staatsoper Unter den Linden Premiere. Die Arbeit Dmitri Tcherniakovs wurde eher kontrovers aufgenommen, am Ende der Götterdämmerung spielte sich beinahe eine Schlacht zwischen Buh- und Bravorufern ab. „Ring-Zyklus I, Das Rheingold und Die Walküre
Staatsoper Unter den Linden, 18. und 19. März 2024“
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John Osborn stiehlt in Wien allen die Show

John Osborn und Lisette Oropesa © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Es gäbe nur zwei Tenöre, die in der Lage wären, den Arnold in „Guillaume Tell“ zu singen: Juan Diego Flórez und John Osborn, hat mir Mal eine ORF-Kulturlady gesteckt. Letzterer hat das nun eindrucksvoll an der Wiener Staatsoper bewiesen. Nur das Publikum sieht Lisette Oropesa um einen Hauch weiter vorne. Lautstarker Beifall aber für beide.

Gioachino Rossini, Guillaume Tell
Wiener Staatsoper, 13. März 2024

von Jürgen Pathy

„Das ist net meine Oper, da ist keine Spannung drin – aber die Inszenierung ist schön“. Die Regietheater-Gegner haben mit der Inszenierung von David Pountney sicherlich ihre Freude. Klassisch, eine Menge Trachten, mit einigen genialen Einfällen aufgepeppt und modernisiert. Hätte der Herr mit seinem Urteil bis nach der ersten Pause gewartet, wäre sein Resümee auch musikalisch weniger vernichtend ausgefallen. Rossinis letztes Meisterwerk auf den Punkt gebracht: Wenn Mozart bei der Partitur ansetzt und den Füller an Beethoven weiterreicht.

„Gioachino Rossini, Guillaume Tell,
Wiener Staatsoper, 13. März 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 20. MÄRZ 2024

Deutsche Oper, Pique Dame, Radvanovsky, Mühle, Soffel © Marcus Lieberenz

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 20. MÄRZ 2024

Berlin
Tschaikowskij an der Deutschen Oper Berlin: Mit dieser Inszenierung bleibt die „Pique Dame“ jeglichen Trumpf schuldig
Diese Produktion war ursprünglich bereits für die Saison 2020/21 vorgesehen, fiel aber den Einschränkungen während der Corona-Pandemie zum Opfer. Tragischerweise wurde der vorgesehene Regisseur Graham Vick selbst tasächlich Opfer dieser Krankheit. Ein Freund Vicks, Sam Brown wurde nun beauftragt, die begonnene Arbeit des Verstorbenen zu vollenden. Bühnenbilder und Kostüme Stuart Nunns existierten wohl bereits, die Choreographie übernahm wie vorgesehen Vicks Ehemann und Witwer Ron Howell. Damit ist viel vom Stil Vicks in Browns Arbeit eingeflossen, was sich im Resultat eher als Hypothek erweist…
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

Frankfurt/Alte Oper
Solide, aber wenig spannungsreich: Bachs Matthäuspassion unter Francesco Corti
In der Regel verlasse ich Konzerte mit dem Freiburger Barockorchester begeistert. Und wenn es allein um seinen Part geht, war die jüngste Matthäuspassion in der Alten Oper, engagiert musiziert, allemal hörenswert. Und doch blieb diese Aufführung – ich sage das schweren Herzens – hinter meinen Erwartungen zurück.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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Sommereggers Klassikwelt 228: Der einstige Superstar Beniamino Gigli geriet immer mehr in Vergessenheit

Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki

von Peter Sommeregger

Der Name Beniamino Giglis, der am 20. März 1890 als Sohn eines Schuhmachers in der italienischen Provinz geboren wurde, gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den Großen in der Musikwelt.

Nachdem er 1914 einen Gesangswettbewerb in Parma gewonnen hatte, entwickelte sich seine Karriere sehr schnell. Nach Auftritten in Parma, Neapel und Rom wurde er bereits 1918 an die Mailänder Scala verpflichtet, 1920 debütierte er an der Metropolitan Opera in New York. Nach dem Tod seines prominenten Landsmannes Enrico Caruso im Jahr 1921 sprach man von Gigli häufig als „Caruso Secondo.“ „Sommereggers Klassikwelt 228: Der einstige Superstar Beniamino Gigli geriet immer mehr in Vergessenheit
klassik-begeistert.de, 20. März 2024“
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„Was ich kann, kann keiner!“ – Der Hochstapler Peer Gynt wird greifbar in Lübeck

Hendrik Vestmann © Stephan Walzl

Was für ein anregender, überraschender Abend mit vielen Glanzpunkten – und dies mit einem Stück, das man zu kennen glaubt, welches aber voller zu Unrecht übersehener Schätze steckt! Das Publikum, darunter offenbar viele Musikhochschüler und einige Schulklassen, war begeistert und entließ die Mitwirkenden erst nach vielen Vorhängen.

Edvard Grieg, Peer Gynt – Schauspielmusik zu Ibsens dramatischem Gedicht op. 23

Hendrik Vestmann, Dirigent
Chor und Extrachor des Theaters Lübeck
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

6. Symphoniekonzert in der
Musik- und Kongresshalle Lübeck, 17. März 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Seien wir ehrlich – die meisten Stücke aus Edvard Griegs Bühnenmusik zu Henrik Ibsens dramatischem Gedicht kennt jeder nicht nur auswendig, sondern man hat sich an Vielem auch sattgehört. Von der Kaffeereklame aus den 70ern über Kinder-Märchenplatten bis zu zahlreichen Filmen – die Klänge aus der Halle des Bergkönigs oder der Morgenstimmung sind omnipräsent; letztere hört man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jeden Samstagmorgen auf NDR Kultur.

Aber wann führt mal jemand das ganze Stück auf, mit Sprechtext, Choreinlagen und vor allem den fast nie gespielten anderen Instrumentalstücken? „6. Symphoniekonzert in der Musik- und Kongresshalle Lübeck, Edvard Grieg, Peer Gynt
Lübecker Musik- und Kongresshalle, 17. März 2024“
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250 Komponistinnen: Ein lobenswertes Projekt – klug analysiert, doch mit Schwächen

Buchrezension:

Arno Lücker hat seine VAN-Kolumnen zu einem Nachschlagewerk vereint.

Arno Lücker: 250 Komponistinnen. Frauen schreiben Musikgeschichte.
Die Andere Bibliothek, ISBN 978-3-8477-0023-4. 632 Seiten, 58 €.


von Brian Cooper, Bonn

Endlich hören wir in den Konzertsälen mehr Musik, die von Frauen komponiert wurde. Viel mehr als früher. Allein im letzten Jahr konnte man in europäischen Gefilden Werke von Louise Farrenc, Fanny Hensel, Florence Price und vielen anderen Komponistinnen hören. Das DSO Berlin spielt sogar in der laufenden Saison in jedem Konzert dezidiert mindestens ein von einer Frau komponiertes Werk. „Buchrezension: Arno Lücker: 250 Komponistinnen. Frauen schreiben Musikgeschichte. Die Andere Bibliothek
klassik-begeistert.de, 19. März 2024“
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