Joyce DiDonato singt die berühmte Arie „Remember me!“ mit solch berückender Innigkeit und sichtlicher Ergriffenheit, dass eines klar ist: Jeder, der diesen Abend miterlebt hat wird genau das tun – sich erinnern und mit Dankbarkeit an ein Kunstereignis zurückdenken, das schließlich mit größtem Jubel und stehenden Ovationen gefeiert wird.
Giacomo Carissimi, Historia di Jephte – Oratorium
Henry Purcell, Dido and Aeneas – Oper in drei Akten
Konzertante Aufführung mit deutschen Übertiteln
Ensemble „Il Pomo d’Oro“
Maxim Emelyanychev, Cembalo und Dirigent
Joyce DiDonato, Sopran
Andrew Staples, Tenor
Fatma Said, Sopran
Carlotta Colombo, Sopran
Beth Taylor, Mezzosopran
Großer Saal der Hamburger Elbphilharmonie, 14. Februar 2024
von Dr. Andreas Ströbl
„O lachend frevelnder Leichtsinn!“ – das ist Frickas Kommentar zum Handel, den die Herren Götter und Riesen ausgemacht und als Bezahlung für das neue Wotan-Hauptquartier einfach mal die für die Götter lebenswichtige Freia geopfert haben – vorläufig, meint der Göttervater, das kriegen wir schon irgendwie hin!
Wenn es um Macht, den Nachweis unbedingten Gehorsams oder das eigene Überleben geht, sind Männer schnell dabei, Gelübde abzulegen, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Abraham ist bereit, seinen Sohn Isaak zu schlachten, nur weil ihn ein archaisch anmutender Gott auf die Probe stellen will. Idomeneo will seinen Sohn opfern, weil sein Versprechen, nämlich das erste Lebewesen, was ihm zu Hause begegne, den Göttern zu schenken, falls er in einer Notlage überlebe, ihn bindet. Genauso ist es mit Jephta, der dem Allmächtigen gelobt hat, ihm im Falle eines Sieges dasjenige Geschöpf darzubringen, was ihm auf der heimischen Schwelle entgegenträte – das ist Drama mit Ansage. „Purcell, Dido and Aeneas / Joyce DiDonato, Fatma Said, Andrew Staples
Elbphilharmonie, 14. Februar 2024“ weiterlesen
