„Tristan und Isolde“ in Saarbrücken: Lost in Translation

Am Ende großer, begeisterter Applaus. Nur das Regieteam erhält einige redlich verdiente Buhs. Eine starke Leistung des Hauses, die Appetit auf den im Herbst beginnenden „Ring des Nibelungen“ macht.

Burkhard Fritz (Tristan); Aile Asszonyi (Isolde); Judith Braun (Brangäne) | Foto: Martin Kaufhold

Richard Wagner Tristan und Isolde

Saarländische Staatstheater, 8. Mai 2022  Premiere

Saarländische Staatsorchester
Sébastian Rouland Dirigent

von Peter Sommeregger

Richard Wagners gewaltige „Handlung in drei Aufzügen“ gilt neben seinem „Ring des Nibelungen“ als der Mount Everest für Sänger, Orchester, Regisseure. Nun hat sich auch das Saarländische Staatstheater Saarbrücken dieser Herausforderung gestellt, mit mehr als nur achtbarem Erfolg.

Mit Ausnahme des fluchbeladenen Liebespaares konnte das Haus alle Rollen aus dem Ensemble besetzen, das so Gelegenheit bekam, sein hohes gesangliches Niveau zu beweisen. Mit der Stimme des jungen Seemannes, der dann später auch den Hirten übernimmt, kann Sung Min Song seinen schönen, technisch versierten Tenor einsetzen und markiert bereits zu Beginn den hohen Level des Gesangsniveaus dieses Abends. Judith Braun gibt die Brangäne, und kann dieser fordernden Rolle durchaus Profil verleihen. Ihre Nachtgesänge fügen sich bestens in die Stimmen des Liebespaares, auch im Spiel überzeugt sie durch nachdrückliche Präsenz. „Richard Wagner,Tristan und Isolde,
Saarländische Staatstheater, 8. Mai 2022  Premiere“
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Die Konstruktion von "Les Troyens" benötigt einen Skript-Doktor

Foto: © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper, München, 9. Mai 2022 PREMIERE

Les Troyens

Grand opéra in fünf Akten (1863 / 1879)

Komponist Hector Berlioz. Libretto von Hector Berlioz nach Vergil.
In französischer Sprache

Bayerisches Staatsorchester
Daniele Rustioni  Dirigent
Bayerischer Staatsopernchor
Statisterie der Bayerischen Staatsoper

von Frank Heublein

An diesem Abend wird in der Bayerischen Staatsoper Les Troyens von Hector Berlioz aufgeführt. Ein schwieriges Werk, wenn wie in dieser Inszenierung die ungekürzte Fassung gespielt wird. Fünf Akte, zwei Handlungsplätze, Troja und Karthago und drei Rollen, die Berlioz stimmlich ans Äußerste ihrer Möglichkeiten treibt. Es sind Cassandre, Énée und Didon. Alle drei haben die Aufgabe, extrem lange Arien, Duette und Nummerfolgen auf hochdramatischem Niveau zu meistern.

Am heutigen Abend sind das Altistin Marie-Nicole Lemieux als Cassandre, die in Les Troyens die Lage einer Mezzosopranistin singt. Tenor Gregory Kunde singt den Énée und Mezzosopranistin Ekaterina Semenchuk singt die Didon.

Marie-Nicole Lemieux als Cassandre steckt im ersten Akt in einem permanenten Ausnahmezustand. Ihre Warnungen, dass die Griechen den Trojanern mit dem Pferd eine Falle gestellt haben, dass Troja untergeht, werden allesamt in den Wind geschlagen. Marie-Nicole Lemieux singt und ist dieser permanente Ausnahmezustand in diesem langen ersten Akt. Dramatisch, energetisch, willensstark, fest dringt ihre Stimme in mich ein.

Selbst bei den Chor- und Gruppenszenen müssen die Solisten und Solistinnen mit ran. Die Laocoon Szene, der Priester erkennt als einziger den griechischen Trug und wird von Schlangen getötet, ist für mich die eindrucksvollste aller Massenszenen der ersten beiden Akte, die in Troja spielen. Das Orchester, der Chor und die Solisten singen entsetzt, sehen darin ein Zeichen, dass man ein göttliches Geschenk geschmäht hat. Énée hat hier seinen ersten stimmlich bedeutsamen Auftritt und in seiner Tenorstimme tönt der Held hervor. Eine mich überwältigende Szene. „Les Troyens, Hector Berlioz,
Bayerische Staatsoper, München, 09. Mai 2022 PREMIERE“
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Musikverein Wien: Wenn sich das Tor zum Himmel öffnet

4. Soirée der Wiener Philharmoniker

Konzert am 9. Mai 2022 im Musikverein Wien, Großer Saal

Igor Strawinsky: Psalmensymphonie, K Catalog 52

Felix Mendelssohn-Bartholdy: Symphonie Nr. 2 in B-Dur „Lobgesang“ (Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift, op. 52 MWV A 18

Simona Saturová, Sopran
Jeanine de Bique, Sopran
Tilman Lichdi, Tenor

Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
(Leitung: Johannes Prinz)
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Herbert Blomstedt

Foto: © Martin U. K. Lengemann – Herbert Blomstedt

von Herbert Hiess

Je nach persönlicher Glaubenssituation kann man es nur als ein Wunder der Natur oder ein Geschenk Gottes bezeichnen, dass ein Mann, der am 11. Juli 95 Jahre (!!) alt wird, offenbar geistig und doch auch körperlich so jung geblieben ist.

Schon das Dirigieren per se ist eine körperliche Höchstleistung, die Herbert Blomstedt stehend  spielend gemeistert hat – dazu kommen noch die Ansprüche an das Gedächtnis und den Geist. Auch hier stellt der großartige Mann viele, sehr, sehr viele seiner jüngeren Kollegen in den Schatten. „4. Soirée der Wiener Philharmoniker, Herbert Blomstedt
Konzert am 9. Mai 2022 im Musikverein Wien, Großer Saal“
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Geschwindigkeiten der Zeit: "Der Rosenkavalier" in München diesmal live vor Ort

Ich schrieb im März 2021: „Lieber Herr Schicksalsengel, gib mir heute Nacht einen Traum: wie ich diese Inszenierung im dunklen Zuschauerhalbrund mit 1999 Mitzuschauern und Mitzuschauerinnen im Nationaltheater in München intensiv erlebe und genieße.“ Geträumt habe ich das nicht. Dafür intensiv erlebt und gespürt habe ich an diesem Abend schon. Noch viel schöner also als ein Traum. Und: dreizehn Monate Zeit, was ist das schon?

Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Bayerische Staatsoper, München, 8. Mai 2022
Fotos: W. Hösl ©

von Frank Heublein

Vor einem guten Jahr im März 2021 hatte die Neuinszenierung „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss Premiere in München. Ich (und drei andere Kollegen und Kolleginnen) berichteten auf klassik-begeistert.de über den Livestream.

Aufgrund der epidemischen Situation wurde letztes Jahr die Fassung für kleineres Orchester von Eberhard Kloke gespielt. An diesem Abend wird die aktuelle Inszenierung zum ersten Mal mit der großen Originalbesetzung aufgeführt. Diesmal live mit mir und wie ich erspähe auch Regisseur Barrie Kosky als Teil des Publikums.

„Fast wie bei der Premiere“ raunt es hinter mir beim Schlussapplaus, im Augenblick der hörbaren Minderheiten-Buhs, die sich Dirigent Vladimir Jurowski einsammelt. In der Buh-Gegenaktion zum Teil stehend brausender Applaus. Ich verstehe den heutigen Abend ob der Orchesterfassung als echte Premiere, also heraus mit den Buhs und Ovationen! Der erste Akt gelingt Jurowski mit seinem Bayerischen Staatsorchester differenziert und nuancenreich. Trotz großer Besetzung ist der erste und der dritte Teil dieses Aktes fein und zart, sorgsam unter die Stimmen gelegt trägt die Musik die Stimmen ins Publikum hinein. „Richard Strauss, Der Rosenkavalier
Bayerische Staatsoper, München, 8. Mai 2022“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 10. MAI 2022

Foto: hector-berlioz-les-troyens-an-der-bayerischen-staatsoper, © Wilfried Hösl

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Die DIENSTAG-PRESSE – 10. MAI 2022

München/ Bayerische Staatsoper: Fotoserie zu „Les Troyens“
Bei Serge Dorny stehen vor allem Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert auf dem Programm. Neun von elf Premieren widmen sich dem modernen Musiktheater. Les Troyens gehört nicht dazu. Premiere war gestern
BR-Klassik.de

München
Vorbericht zu „Les Troyens“ an der Bayerischen Staatsoper: Erstaunlich aktuelles Mammutwerk
Hector Berlioz liebte seit seiner Kindheit die literarischen Epen der antiken Mythologie, besonders die Werke von Vergil. Es ist also kein Zufall, dass er sich für seine große Oper „Les Troyens“ einen solchen Stoff ausgesucht hat. Nach 21 Jahren nimmt sich nun die Bayerische Staatsoper dieses fünfstündige Mammutwerk wieder vor, mit Daniele Rustioni am Pult. Regie führt der französische Filmemacher Christophe Honoré – sein Debüt am Haus.
RB-Klassik.de

Hamburg/Shanghai Saal des Yu Garden,
Lini Gong begeistert mit Arien aus der Verfilmung des Romans „Der Traum der roten Kammer“
Von Simone Schumacher und Patrik Klein
Klassik-begeistert.at

Hamburg
„Weh dem, der sich Menschen nähert“–
Dvořáks „Rusalka“ konzertant in der „Elphi“
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Dresden
Zum Heulen schön – Antonín Dvořáks „Rusalka“ an der Semperoper Dresden
NeueMusikzeitung/nmz.de

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»Rusalka« an der Semperoper Dresden: Ein dunkles und grandioses musikalisches Seelendrama

Foto: Elena Guseva als Fürstin (l.), Olesya Golovneva als Mensch-werdende Nixe Rusalka und Pavel Černoch als Prinz gehören zum hervorragenden Ensemble der aktuellen „Rusalka“-Inszenierung in der Semperoper. Foto: L. Olah/Semperoper

Semperoper Dresden, 7. Mai 2022 (Premiere)

Antonín Dvořák, Rusalka 

Eine Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid, dem Teatro Comunale di Bologna, dem Gran Teatre del Liceu Barcelona und dem Palau de les Arts Reina Sofía, Valencia

Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden

Musikalische Leitung, Joana Mallwitz

von Pauline Lehmann

In der Neuinszenierung an der Semperoper Dresden zeigt der Regisseur Christof Loy eine menschliche Rusalka, eine junge Frau, die aus einem dekadenten und einengenden Milieu ausbrechen und mit beiden Beinen im Leben stehen möchte, um zu lieben und geliebt zu werden. Gänzlich in der Menschenwelt verbleibend, versperrt sich die Inszenierung einer romantischen Sichtweise, welche die märchenhafte und mythische Welt zum idyllischen Fluchtraum verklärt. Christof Loy geht weiter oder besser gesagt tiefer: Mutet die Inszenierung anfangs teils als Adoleszenz-Drama und naturalistische Milieu-Studie an, dringt der Regisseur symbolistische Untiefen erkundend ins Innere der Figuren vor und legt somit ihre Wünsche, Hoffnungen und Abgründe, kurzum das Tiefmenschliche offen.

Die Welt des Wassermanns und der Nymphen, der von dunklen Wäldern umgebene, nächtliche See stellt sich hier als eine dekadente Theaterwelt dar, die ihre besten Zeiten bereits hinter sich gelassen hat oder auch niemals hatte und von der männlichen Autorität des Theaterdirektors alias des Wassermanns beherrscht wird. Die Szenerie wirkt leer, die wenigen Figuren – darunter ein trauriger Clown – sind missmutig, verängstigt oder beinahe verstört. Das Scherzen der Nymphen mit dem Wassermann, ja die gesamte Anfangsszenerie in dem von Gott und der Welt vergessenen Theater flirrt vor sexuellen Avancen. „Antonín Dvořák, Rusalka,
Semperoper Dresden, 7. Mai 2022 (Premiere)“
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„Weh dem, der sich Menschen nähert“ – Dvořáks „Rusalka“ konzertant in der „Elphi“

Foto: Dvořák: Rusalka / Alan Gilbert / NDR Elbphilharmonie Orchester
Prager Philharmonischer Chor, © Daniel Dittus

Großer Saal der Hamburger Elbphilharmonie, 8. Mai 2022

Antonín Dvořák
Rusalka / Lyrisches Märchen in drei Akten op. 114

Konzertante Aufführung in tschechischer Sprache

NDR Elbphilharmonie Orchester
Alan Gilbert   Dirigent

von Dr. Andreas Ströbl

Im ersten Jahr des 20. Jahrhunderts entstand Dvořáks erfolgreichste Oper mit dem Untertitel „Lyrisches Märchen“. Tatsächlich ist die „Rusalka“ musikalisch und stofflich eine der letzten Opern des 19. Jahrhunderts, fernab vom knallharten verismo eines Puccini, dessen Politdrama „Tosca“ im Jahre 1900 auf die Bühne kam.

Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Märchenoper der Härte entbehrte, ganz im Gegenteil. Es geht darin um bedingungslose Liebe bis zu Selbstaufgabe, Verrat, Intrige und Tod. Eigentlich ist es das Aufeinanderprallen zweier Welten und wer den romantischen Stoff heute rezipiert, könnte auf dessen Grundlage das Libretto einer sozialkritischen „clash-of-cultures“-Oper schreiben. Das Motiv vom Wassermädchen, das sich in einen Menschen verliebt, ist zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebhaft verarbeitet worden, wobei die Erzählung „Undine“ von Friedrich de la Motte-Fouqué aus dem Jahr 1811 wegbereitend war. Und so durchschwimmen die kalten Mädchen mit den traurigen grünen Augen Lyrik, Prosa, bald auch Drama und die Bildenden Künste, ob sie „Undine“, „Melusine“, „Lorelei“, „schöne Lau“ oder „Kleine Meerjungfrau“ heißen, und die Geschichten gehen regelmäßig unglücklich aus. „Antonín Dvořák, Rusalka,
Hamburger Elbphilharmonie, 8. Mai 2022“
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Die MONTAG-PRESSE – 9. MAI 2022

Roberto Alagna, © wikipedia.de

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Die MONTAG-PRESSE – 9. MAI 2022

Staatsoper Berlin: Und Roberto Alagna kann doch den Lohengrin singen
Roberto Alagna singt den Schwanenritter an der Lindenoper mit sorgsamer Phrasierung und schönen Klangmischungen der mit viel Erfahrung eingesetzten Stimme. Angesichts der bisweilen brüchigen Stimme ist es bedauerlich, dass Alagna die Titelrolle der gleichnamigen Wagneroper nicht schon früher anpackte. Vida Miknevičiūtė begeisterte als stimmstarke, kühl-leidenschaftliche Elsa, Martin Gantner als straffer Telramund, Theorin als opulente Ortrud.
konzertkritikopernkritikberlin.a.schlatz

Darmstadt
Dirigent Daniel Cohen über den neuen Darmstädter „Lohengrin“Bezahlartikel
Der gebürtige Israeli dirigiert nun den „Lohengrin“ des Judenhassers Richard Wagner. Keine leichte Übung, wie er sagt – und erklärt, wieso man es trotzdem tun muss.
echo-online.de

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Lini Gong begeistert mit Arien aus der Verfilmung des Romans "Der Traum der roten Kammer"

Klaus-Dieter Jung, Jun Lin, Lini Gong; Foto Patrik Klein

Ein Klassiker aus dem Reich der Mitte von Cao Xueqin wird zum Geschenk für ihre Mutter zum Muttertag

Shanghai Saal des Yu Garden, Hamburg, 8. Mai 2022

von Simone Schumacher und Patrik Klein

„Der Traum der roten Kammer“ gilt als größter Roman der chinesischen Literatur. Jeder  in China kennt ihn. Er wurde mehrfach verfilmt und auch musikalisch verarbeitet: Die deutsch-chinesische Komponistin Wang Ai Qun (* 1960) vertonte den Roman in den Jahren 1986 bis 1997. Teile der Oper wurden 2004 konzertant im Rahmen des Festivals junger Künstler Bayreuth unter der musikalischen Leitung von Martin Wettges uraufgeführt. Eine erste szenische Aufführung des Gesamtwerks steht noch aus.

Der in China geborene Choreograph Wang Xinpeng kreierte 2012 nach dem Roman das Ballett „Der Traum der roten Kammer“ mit dem Ballett Dortmund. Die Musik dazu stammt von Michael Nyman, das Szenario stammt von Christian Baier. (Wikipedia) „„Der Traum der roten Kammer“, Liedersoiree Lini Gong,
Shanghai Saal des Yu Garden, Hamburg, 8. Mai 2022“
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Farbig, surreal und komisch – Aribert Reimanns Oper "Ein Traumspiel" begeistert

Foto: © Bühnen Halle, Traumspiel

Oper Halle, 7. Mai 2022 (Premiere)

Ein Traumspiel

Oper in einem Vorspiel & dreizehn Bildern von Aribert Reimann
Libretto von Carla Henius nach dem gleichnamigen Schauspiel von August Strindberg (1901)

Staatskapelle Hallen
Chor der Oper Halle
Statisterie der Oper Halle

Michael Wendeberg Dirigent

von Dr. Guido Müller

In einem Vorspiel und dreizehn eigenständigen Bildern führt uns in seiner ersten Oper von 1964 (UA in Kiel) der Komponist Aribert Reimann in seiner nur selten aufgeführten großen Oper nach dem kräftig zusammen gestrichenen Stück des schwedischen Multitalentkünstlers August Strindberg  (1901) vor, wie schön das Leben auf Erden sein könnte, es hingegen von den Menschen als Hölle empfunden wird.

Dazu schicken Strindberg und Reimann die Tochter des indischen Gottes Indra vom Himmel auf die Erde und in verschiedenen Erscheinungen lernt sie dabei an eigener Haut die Leiden des Menschseins kennen. Das „Dasein“ bezeichnet Indras Tochter dabei als größte Qual. Und darin wie in vielen Szenen voller drastischer Surrealität der Figuren, Ereignisse und Dialoge lässt sich vor dem Hintergrund des Existentialismus, der Anfang der 1960er Jahre sehr in Mode war, auch eine Ironisierung dieser Philosophie sehen. „Ein Traumspiel, Aribert Reimann,
Oper Halle, 7. Mai 2022 Premiere“
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