DIE DIENSTAG-PRESSE – 30. Mai 2023

Foto: Salzburger Festspiele © Luigi Caputo

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 30. Mai 2023

Pathys Stehplatz (33) – Salzburger Festspiele: Wie viel Mozart spürt man da noch?
Er ist der Salzburger schlechthin. Wolfgang Amadeus Mozart ist das Aushängeschild der Stadt. Mit ihm macht man Kasse. Teilweise schamlos und ohne Rücksicht: An allen Ecken findet man Souvenirs mit seinem Konterfei. T-Shirts, Kühlschrankmagneten und natürlich Mozartkugeln, wohin das Auge blickt. Original von Mirabell, nachgemachte aus Wien oder sogar als Sonderedition. Handgemacht. Um den doppelten Preis. Den blättert man in Salzburg auch beinahe auf den Tisch, wenn man Zutritt zu einem der Festspielhäuser finden will. Zumindest im Vergleich zu anderen Großstädten. Dafür wird aber einiges geboten.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Berlin/Philharmonie
Die Berliner feiern den Hymnus der Liebe
Indische Rhythmen plus Tristan plus afrikanischer Tanz plus (natürlich) Vogelstimmen plus alt-mexikanische Themen plus fernöstliche Zeremonialmusik, ach, und was nicht noch alles: Darunter machte es Olivier Messiaen nicht. Der tiefgläubige Katholik verspann in seiner Turangalîla-Symphonie Raum und Zeit zu einem die ganze Welt umschließenden berauschenden Liebeshymnus. Meine Begleiter, mit dieser Musik unvertraut, waren nach pausenlosen 75 Minuten sichtlich aus dieser Welt gerissen. Was für ein Trip!
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de

Ladas Klassikwelt 110: Wenn eine VIP in einem Konzert hustet…
Als Sir John Eliot Gardiner in der Elbphilharmonie am 11. Mai 2023 mit dem Royal Concertgebouw Orchestra aufgetreten ist, war er wegen wiederholten Hustens im Publikum so verärgert, dass er mit dem Abbruch des Konzerts drohte. Deshalb bat der Intendant Christoph Lieben-Seutter die Zusschauer vor dem Beginn des zweiten Konzertabends mit dem gleichen Programm: „Wenn jemand hustet, bitte nicht nachmachen!“ Dieses Ereignis erinnert mich an eine amüsante Begebenheit aus der Zeit, als ich noch in Krakau lebte…
Von Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert.de

CD-Rezension
Das Freiburger Barockorchester debütiert mit Mozart und Mannheimer Zeitgenossen bei der Deutschen Grammophon
Seit über 30 Jahren besteht das Ensemble Freiburger Barockorchester bereits. Hervorgegangen aus einer Gruppe von Musikstudenten hat es sich seit langem als führender Klangkörper für historisch orientierte Aufführungspraxis etabliert. Es arbeitet zumeist ohne Dirigenten, Solisten wählt es zumeist aus den eigenen Reihen. Darin besteht eine Ähnlichkeit zur legendären Mannheimer Hofkapelle, die in den 1770er Jahren weit über die Grenzen Mannheims hinaus gerühmt wurde.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

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Christian Thielemann: „Es ist sehr beflügelnd, mit dem Orchester zu arbeiten“

Foto: © Matthias Creutziger

Interview mit Christian Thielemann von Kirsten Liese

Christian Thielemann über seine  letzte Spielzeit in Dresden, die Sächsische Staatskapelle und seine vorerst letzten Meistersinger

Nachdem er krankheitsbedingt die von ihm wiederbelebten Strauss-Tage in Dresden abgesagt hatte, kehrt der Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle für  drei Vorstellungen der Meistersinger am 7., 10. und 14. Mai ans Pult der Semperoper zurück. Zu erleben ist die Wiederaufnahme der Salzburger Osterfestspielproduktion von 2019 in teilweise neuer Besetzung. Zwischen den Proben fand sich Zeit für ein Gespräch mit Kirsten Liese. „Interview mit Christian Thielemann von Kirsten Liese  
klassik-begeistert.de, 4. Mai 2023“
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Pathys Stehplatz (30) – Saison 2023/24 in Wien: Mit Christian Thielemann kickt man den „Lohengrin" aus der Stube

Foto: Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Schluss mit lustig. Nach neun Jahren Bierstubengaudi reicht es auch an der Wiener Staatsoper. Die „Lohengrin“-Inszenierung von Andreas Homoki fliegt endgültig raus. Die Rufe danach waren schon lange laut. Stattdessen folgt 2024 eine Neuproduktion. Jossi Wieler & Sergio Morabito zeichnen dafür verantwortlich. Am Pult: Christian Thielemann. Mit dem Wagner-Spezialisten kehrt auch sicherlich wieder ein anderer Wind in den Graben zurück. Da hatte Omer Meir Wellber sich vor kurzem erst Hals über Kopf in die Partitur gestürzt.

von Jürgen Pathy

Christian Thielemann ist zurück

„Tannhäuser hat es schon lange keinen gegeben“, bemerkt ein Herr. „Stimmt“, erwidert seine Begleitung. Um die 55, unscheinbar, bieder in dunkel gekleidet. Genau genommen seit Ende 2014 nicht mehr. Da hat man zuletzt Claus Guths Inszenierung hier auf der Bühne gesehen. Wird vorerst auch so bleiben. Nächste Saison steht der „Tannhäuser“ ebenfalls nicht auf dem Programm. Pausengespräche beim letzten „Lohengrin“ an der Wiener Staatsoper.

„Pathys Stehplatz (30) – Saison 2023/24 in Wien: Mit Christian Thielemann kickt man den „Lohengrin“ aus der Stube
klassik-begeistert.de, 29. April 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 89: Aida oder Amneris, das ist hier die Frage!

 

Anna Netrebko (linkes Bild, Aida) und Elīna Garanča (rechtes Bild, Amneris) © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Gleich zu Beginn der Oper singt Radamès eindringlich und mit viel Gefühl von seiner himmlischen Aida. Aida und Radamès sind bis zum tragischen Schluss nicht auseinander zu denken. Wo die Liebe hinfällt, denke ich für meinen Teil und frage gegen den Strich: Warum nicht Amneris?

Diese Frage beherrscht den Augenblick, wenn wir einen Abend erleben, an dem zwei Spitzensängerinnen wie Anna Netrebko und Elīna Garanča als Rivalinnen auftreten und die Garanča als Amneris eine so vornehme Ausstrahlung besitzt. Wenn meine Frau und ich uns in Radamès hineindenken, er konnte als junger Offizier nicht einmal davon träumen, in Augenhöhe ihrer durchlauchten Pharaonentochter zu gelangen. Aidas hoher Stand war ihm, obzwar Edelsklavin der Amneris, nicht bekannt. „Schweitzers Klassikwelt 89: Aida oder Amneris, das ist hier die Frage!
klassik-begeistert.de, 30. Mai 2023“
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Pathys Stehplatz (34) – Wiener Konzerthaus: Ein Hörgerät zerfetzt Mozart

Foto: Grigory Sokolov © Klaus Rudolph

Störenfriede. Meistens sind sie menschlicher Natur. Husten, rotzen und lärmen, was das Zeug hält. Diese Szenen sind nichts Neues und werden auch heftig diskutiert. Was allerdings machen, wenn einem die Technik einen Strich durch die Rechnung zieht? Im Wiener Konzerthaus stört ein Hörgerät den ganzen Abend. Es piepst und rauscht in einem fort. Ein „Problem“, das nicht als Einzelerscheinung zu Tage tritt. Hier sind alle gefordert.

von Jürgen Pathy

„Der kann spielen, was er will“. Nächstes Jahr habe sich der Herr schon vorgemerkt. „Er spielt eh das ganze Jahr dasselbe Programm“, erwidert sein Kollege. Die Rede ist von Grigory Sokolov. Im Wiener Konzerthaus, wo er seit Jahren schon seinen fixen Österreichstop einschiebt, bestätigt der gebürtige Russe alles, was die Herren so während der Pause besprochen haben. Schumann und Brahms hat er bereits letztes Jahr gespielt. Chopin und Rachmaninoff das Jahr zuvor. Bach spielt er auch ganz gerne. An diesem Abend setzt er mit Henry Purcell einen Komponisten aufs Programm, dessen Werke einem nun aber weniger geläufig sind. „Pathys Stehplatz (34) – Wiener Konzerthaus: Ein Hörgerät zerfetzt Mozart
klassik-begeistert.de, 29. Mai 2023“
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DIE MONTAG-PRESSE – 28. Mai 2023

Orfeo ed Euridice 2023: Cecilia Bartoli (Orfeo), Dancers © SF/Monika Rittershaus

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DIE MONTAG-PRESSE – 28. Mai 2023 

Salzburg/Pfingstfestspiele:
Geschlossene Gesellschaft
Farbige Klänge, blasse Bilder: Glucks „Orfeo“ bei den Salzburger Pfingstfestspielen.
WienerZeitung.at

Nur selten springt Emotionalität auf mich über
In Haus für Mozart in Salzburg wird an diesem Abend Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck in der Fassung von 1769 auf die Bühne gebracht. Im Unterschied zur ersten Fassung von 1762 strich Gluck das Schlussballett und schrieb die Orpheus Rolle von Alt auf Sopran um. Ein in der Barockzeit vergleichsweise normaler Vorgang. Es war schlicht so, dass ihm in Wien 1762 ein Alt Kastrat und in Parma 1769 ein Sopran Kastrat zur Verfügung stand.
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Salzburg tanzt in den Tod: Glucks „Orfeo ed Euridice“ mit Cecilia Bartoli
Christof Loy schraubt bei den Salzburger Pfingstfestspielen an Glucks „Orfeo ed Euridice“ und lässt das Stück im totalen Nihilismus verebben. Ein intensive Aufführung, auch dank der Chefin Cecilia Bartoli.
MuenchnerMerkur.de

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In der Staatsoper Hamburg heißt es wieder mal Bonjour tristesse, in der Wiener Staatsoper bleibt kein Platz frei

Die Staatsoper Hamburg schafft es am Pfingstsonntag nur zu einer Auslastung von maximal 50 Prozent. In der Wiener Staatsoper ist jeder Platz besetzt.

Pfingstsonntag, 28. Mai 2023, 18.00 – 19.10 Uhr
Staatsoper Hamburg, Großes Haus, Premiere / Uraufführung

Salvatore Sciarrino, Venere e Adone

Foto: Staatsoper Hamburg © Westermann

Wiener Staatsoper, 28. Mai 2023, 19.00 – 22.15 h

Dmitri Schostakowitsch

LADY MACBETH VON MZENSK

  • Dirigent Alexander Soddy
  • Inszenierung Matthias Hartmann
  • Mit Günther Groissböck, Andrei Popov, Elena Mikhailenko, Dmitry Golovnin, Maria Barakova

von Andreas Schmidt

Stellen Sie sich bitte vor, es ist Uraufführung einer Oper (70 Minuten Länge), das Opernhaus der zweitgrößten deutschen Stadt mit einer Metropolregion von 5,5 Millionen Einwohner und mindestens 150.000 Touristen öffnet seine Tore, Rang 3 und Rang 4 werden von den Verantwortlichen erst gar nicht geöffnet !!! und von Rang bis zum Parkett sitzen nur etwa 75 Prozent der möglichen Zuschauer (darunter viele friends and family for (almost) nothing).

Die Staatsoper Hamburg schafft es an diesem Pfingssonntag bei der Uraufführung / Premiere von

Salvatore Sciarrino, Venere e Adone,

 

nur zu einer Auslastung von etwa 50 Prozent.
Davon sind noch noch mindestens 10 Prozentpunkte für friends and family abzuziehen, was die Erlöse betrifft.

Das heißt nur ca. 850 von 1690 Plätzen waren besetzt.

Ein Debakel für ein Opernhaus in einer 2-Millionen-Stadt! „Premiere Staatsoper Hamburg, Salvatore Sciarrino / Wiener Staatsoper, D. Schostakowitsch, Lady Macbeth von Mzensk
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Pathys Stehplatz (32) – Die Zweiklassengesellschaft an der Wiener Staatsoper

Foto: Wiener Staatsoper © Michael Pöhn

Oper ist nicht gleich Oper. Opernhaus nicht gleich Opernhaus. Das dürfte den meisten bewusst sein. Publikum ist aber auch nicht Publikum. Wer regelmäßig die Wiener Staatsoper besucht, der wird das auch schon beobachtet haben. Im Parkett schwebt man im Smoking und im Abendkleid. In den Logen mischt sich das Publikum schon ein wenig durch. Auf der Galerie: Da tummelt sich ein bunt zusammengewürfelter Mix aus Opernnarren, biederen Bildungsbürgern und einer Horde an Touristen, die sich mal besser und mal weniger angemessen zu benehmen weiß. Zwischen allen herrscht eine gewisse Kluft.

von Jürgen Pathy

„Das ist doch alles mittlerweile viel entspannter“. Seit man die U27-Tickets eingeführt hat, sei das alles nicht mehr ganz so streng. Meint zumindest ein Stammgast, der sich in allen Bereichen des Hauses sicher zu bewegen weiß. Die Jugend erhält nämlich vereinzelt Tickets fürs Parkett. Zu einem adäquaten Preis: 20 Euro zahlt der „Nachwuchs“ da nur. Eine Initiative, die sicherlich gut gemeint ist. Ob sie aber wirklich zum Ziel führt, wage ich zu bezweifeln. Direktor Bogdan Roščić erhofft sich dadurch vermutlich Schützenhilfe, endlich seiner Hauptagenda näherzukommen: Den Altersdurchschnitt an der Wiener Staatsoper deutlich zu senken. Ähnliche Angebote gibt es natürlich schon länger. Die Erfolgsaussichten sind aber überschaubar.

„Pathys Stehplatz (32) – Die Zweiklassengesellschaft an der Wiener Staatsoper
klassik-begeistert.de, 26. Mai 2023“
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Pathys Stehplatz (33) – Salzburger Festspiele: Wie viel Mozart spürt man da noch?

Foto: Hofstallgasse auf dem Festspielgelände in Salzburg © Salzburger Festspiele / Kolarik

Er ist der Salzburger schlechthin. Wolfgang Amadeus Mozart ist das Aushängeschild der Stadt. Mit ihm macht man Kasse. Teilweise schamlos und ohne Rücksicht: An allen Ecken findet man Souvenirs mit seinem Konterfei. T-Shirts, Kühlschrankmagneten und natürlich Mozartkugeln, wohin das Auge blickt. Original von Mirabell, nachgemachte aus Wien oder sogar als Sonderedition. Handgemacht. Um den doppelten Preis. Den blättert man in Salzburg auch beinahe auf den Tisch, wenn man Zutritt zu einem der Festspielhäuser finden will. Zumindest im Vergleich zu anderen Großstädten. Dafür wird aber einiges geboten.

von Jürgen Pathy

Cecilia Bartolis Triumph

„Der Villazón, eh klar – a Kasperle“. Clown wollte er auch werden. Ob das den Herrschaften im Parkett rechts, Reihe 9, so auch bewusst ist, sei mal dahingestellt. Zum Kommentieren finden sie jedenfalls genug. Im lupenreinen Kärntner-Dialekt, der sich hier unter viele andere mischt. Deutsche zieht es zu Pfingsten natürlich zuhauf nach Salzburg. Kein Wunder, ist doch die Grenze nicht mal einen Katzensprung von der Festspielstadt entfernt. Rund 50% der Festspielgäste kommen aus dem großen Nachbarland.  „Pathys Stehplatz (33) – Salzburger Festspiele: Wie viel Mozart spürt man da noch?
klassik-begeistert.de, 28. Mai 2023“
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PEINLICH: In der Elbphilharmonie unterbricht mal wieder ein großer Künstler seine Darbietung wegen Lärms – Kult-Klassik-Blogger Norman Lebrecht teilt die Kritik am teuersten Konzerthaus der Welt

Nr.-1-Klassik-Blogger Norman Lebrecht: WORLD’S COSTLIEST CONCERT HALL IS FARTING HELL

© Marco Borggreve, Bejun Mehta

Werter Herr Kultursenator, werter Herr Generalintendant:

Wir Hamburger Steuerzahler haben diesen phantastischen Musik-Tempel mit unserer Arbeit finanziert und bezahlen auch Ihre nicht kleinen Gehälter. Ja, dann bitte tun Sie auch etwas für die Klasse und Kultur in Hamburgs Klassik-Tempel. So geht es nicht weiter in der Elphi.

Andreas Schmidt

BEJUN MEHTA, Countertenor / JONATHAN WARE, Klavier

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…und wieder einmal waren die Zustände in dem von den Baukosten teuersten Konzertsaal der Welt UNERTRÄGLICH  – ein famoser Countertenor bricht in der Elbphilharmonie in Hamburg seinen Auftritt ab, weil rund 2 !!!!! Minuten ein Mobiltelefon klingelt. Wie tumb kann dessen Besitzer-In sein? War die Handtasche der Dame zu groß? Ist der Herr eingedöst?

Leider ergreifen der Wiener Generalintendant Christoph Lieben-Seutter und der Kultursenator  Dr. Carsten Brosda keine Gegenmaßnahmen. In der Elphi versauen sehr oft 5 – 10 Prozent der tumben Zuschauer der MAJORITÄT, den 90 – 95 Prozent, den Abend. Dagegen helfen nur direkte, konkrete, knallharte Ansagen. Durch MENSCHEN, vor dem Konzert. „Wieder Lärm in der Elbphilharmonie – Internationales Musikfest Hamburg
Elbphilharmonie, 24. Mai 2023“
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