Die FREITAG-PRESSE – 10. JUNI 2022

Foto: Joana Mallwitz © Lutz Edelhof

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die FREITAG-PRESSE – 10. JUNI 2022

Wagner in Wien: Traum eines Narkotikums – weshalb der Suchtfaktor dieser Musik derart hoch einzustufen ist
Sollte der Name Joana Mallwitz noch immer nicht die Runde gemacht haben, die Feuerprobe im Wiener Konzerthaus hat die alles andere als kühle Frau mit den blonden Haaren mit Bravour bestanden – dank Richard Wagners genialer Gabe, Emotionen und Handlungsstränge rein durch Text und Orchester zu beschreiben, auch ohne Bühnenbild und spektakulärer Personenführung.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

Die Longborough Festival Opera – das „englische Bayreuth“ glänzt mit Wagners „Siegfried“
Mitten in den malerischen Cotswolds gelegen, in einem typisch englischen Landhaus mit herrlichen Gärten und Dinner in der verlängerten Pause, präsentiert die Longborough Festival Opera ein beeindruckend breites Spektrum – von „Siegfried“ über „Die Tote Stadt“ bis zu „Carmen“. Wagner ist unverkennbar die Spezialität dieser Spielstätte, die lebhaft an Bayreuth erinnert und sich den Spitznamen (oder eher: Ehrentitel) des „englischen Bayreuth“ erwarb – und dies mit gutem Grund.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Berlin/ Komische Oper
Barrie Kosky: Nazis, ihr habt nicht gewonnen
Eine jiddische Revue zeigt Barrie Kosky zu seinem Abschied als Intendant an der Komischen Oper. Ein Gespräch.
BerlinerMorgenpost.de

Berlin
Ein Shooting-Star der Klassik in Berlin: Countertenor Jakub Jozef Orlinski singt im Kammermusiksaal
Tagesspiegel.de

„Konzertgänger in Berlin“
Pausenbericht: Worüber ich nicht geschrieben habe
Die Abonnenten merken es, im Moment schreibe ich nicht so häufig in diesem Blog wie gewohnt. Aus persönlichen und aus Energieeffizienz-Gründen. Dabei wäre einiges Gehörte und Erlebte der Nachrede wert gewesen! Ein Klavier- und ein Xenakis-Festival etwa, verschiedene Sinfoniekonzerte, oder auch ein Klavierabend von Grigory Sokolov.
https://hundert11.net/pausenbericht/

Bayern
Live-Konzerte nach Corona: Wenn das Publikum trotz Öffnung ausbleibt
Leinen los! Endlich wieder Livekonzerte! Ganz so einfach gestaltet sich das aber vielerorts nicht – immer wieder ist derzeit zu hören: Das Publikum kommt nicht zurück. BR-KLASSIK-Reporter Moritz Wolff hat recherchiert. Sein Fazit: Die Lage in Bayern ist sehr unterschiedlich.
BR-Klassik.de

Sommereggers Klassikwelt 139: Alfred Deller – Pionier der Countertenöre
Die Entwicklung der Stimmlage Countertenor hat in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht, von denen der erste Sänger dieser exponierten Gesangstechnik im 20. Jahrhundert, Alfred Deller nur träumen konnte. Am 31. Mai vor 110 Jahren wurde er im britischen Margate geboren, dieses runde Datum ist eine gute Gelegenheit jenen Mann zu würdigen, der ohne es zu ahnen eine Entwicklung in Gang setzte, die zu einer Renaissance der Barock-Oper wesentlich beitrug.
Klassik-begeistert.de

Elphi HH… ceterum censeo: Das Publikum klatscht jegliche Zartheit, Innigkeit und Sehnsucht, die in dieser Musik liegt, tot
Das Klatschen zwischen den Sätzen einer Symphonie und den Liedern eines Zyklus zerstört jegliche Spannung, es macht all diese Werke zu Revue-Nummern und nimmt ihnen Würde und Ausdruck. Offenbar meinen diese Leute, dass, wie in einer Fernseh-Show, jede Leistung sofort durch unreflektierten Applaus beantwortet werden muss.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de/

„Die FREITAG-PRESSE – 10. JUNI 2022“ weiterlesen

Iannis Xenaxis' hervorragende musikalische Gesellschaftskritik zum 100. Geburtstag

Foto: © Kraanerg Nurith Wagner-Strauss

Museumsquartier Halle G, 7. Juni 2022

Kraanerg
Iannis Xenaxis 
Ballett-Performance

Regie, Choreographie: Emmanuelle Huynh

Klangforum Wien
Sylvain Cambreling, Dirigent

von Herbert Hiess

Die Wiener Festwochen 2022 nützen ihren Veranstaltungsreigen zum ausgiebigen Jubiläum anlässlich des 100. Geburtstages des griechischstämmigen Komponisten Iannis Xenaxis, der am 29. Mai seinen runden Geburtstag begangen hätte.

Der Komponist, der nebenbei auch noch Architekt und Mathematiker war, war ein unerbittlicher Erneuerer in der modernen Musik. Weiters war er in einer kommunistischen Widerstandsbewegung im zweiten Weltkrieg und engagierte sich auch politisch mit großem Einsatz.

Im Werk „Kraanerg“ setzt sich die Bezeichnung aus den zwei Wörtern „Kraan“ und „Erg“ zusammen und bedeutet soviel wie erreichtes Ziel. Das ist bei Xenaxis durchaus politisch gemeint; in dem Ballett zeigt er gesellschaftskritische junge und zornige Menschen, die verkrustete Strukturen aufbrechen sollen. „Iannis Xenaxis: Kraanerg Ballett-Performance
Museumsquartier Halle G, 7. Juni 2022 “
weiterlesen

Das Singfest Nova Civitas 2022 offeriert „Liedkunst für den Frieden“

Foto: © Bruno Fidrych

Zahlreiche Dichter schrieben über die Macht des Liedes, betonten seine Universalität und Vielfältigkeit, den Reichtum an Inspirationsquellen von der Volksmusik bis zur modernen Musik, sowie seine Wirkung auf das Publikum. Das alles können die Gäste des Sängerfestes Singfest Nova Civitas 2022 erleben, das vom 12. bis 14. Juni 2022 im historischen Neukloster in Wiener Neustadt stattfindet. An dem Festival, dessen Motto „Liedkunst für den Frieden“ lautet,  treten Künstler aus Polen, der Ukraine und der Slowakei auf. Die Veranstaltung organisiert der Verband Classic Nova Civitas, gegründet vom berühmten Künstlerduo Tomasz Konieczny und Lech Napierała.

Tomasz Konieczny verrät uns ein paar Details über dieses wertvolle Projekt.

https://classicnovacivitas.com/wp-content/uploads/2022/05/Konieczny-Napierala-Zu%CC%88rich-17_05_2022-Breitband-Hoch.mp4

von Jolanta Łada-Zielke

klassik-begeistert: Ist das Singfest Nova Civitas die Gründungsveranstaltung des Vereins Classic Nova Civitas?

Tomasz Konieczny: Ja, dies ist das erste Festival unter der Schirmherrschaft unseres Vereins, aber es findet bereits zum zweiten Mal statt. Letztes Jahr organisierte es eine andere kulturelle Institution. Die Teilnehmer dieser Veranstaltung beschlossen jedoch, es selbst weiterzumachen. So entstand die Idee, den Verband Classic Nova Civitas zu gründen. Sein Präsident ist
Dr. Joachim Reiber, ein deutscher Historiker, Germanist, Schriftsteller und Musikjournalist, der die Zeitschrift des Wiener Musikvereins herausgibt.

Außerdem bereitet er Werbematerialien für Konzerte vor und pflegt die Pressekontakte. Dr. Reiber ist auch ein leidenschaftlicher Hobbysänger.  Er nahm einst an der Kameralistik- und Liedinterpretation Unterricht bei Lech Napierała. Das Lied ist eines seiner Lieblingsgenres. Wir hätten uns keinen besseren Vorsitzenden vorstellen können. Mit Beginn der nächsten Theatersaison geht Joachim Reiber in den Ruhestand, weshalb er sich bereit erklärt hat, unser Präsident zu werden. Gemeinsam mit dem Grafiker Adam Dudek haben sie ein wunderschönes Programmheft zum diesjährigen Festival erstellt.

klassik-begeistert: Was sind Eure Ziele?

Tomasz Konieczny: Zunächst wollen wir die polnische Kultur im deutschsprachigen Raum fördern, sowie junge Künstler aus Polen und Österreich unterstützen, vor allem Pianisten und Sänger, die an Opernstudios oder ähnlichen Institutionen studieren. Unser bisher inoffizieller Partner ist die Opernakademie am Teatr Wielki – Polnische Nationaloper in Warschau. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir dafür auch die Opernschule der Wiener Staatsoper gewinnen könnten.

klassik-begeistert: Für das Singfest Nova Civitas macht die Werbung nicht nur Pater Michael Weiss, Pfarrer und Prior vom Neukloster, in welchem die Konzerte stattfinden, sondern auch Klaus Schneeberger – der Bürgermeister von Wiener Neustadt.

Tomasz Konieczny: Ohne die Mithilfe des Bürgermeisters Herrn Schneeberger und zweier weiterer Institutionen wäre dieses Fest gar nicht zustande gekommen. Der Bürgermeister sagte sofort zu, einer unserer Hauptsponsoren und Mitorganisatoren zu sein. Die Stadt Neustadt selbst bietet uns finanzielle Unterstützung an. Auch das Land Niederösterreich hilft uns in ähnlicher Weise. Unser dritter Partner ist die Klaviermanufaktur Bösendorfer, mit dem Sitz in Wiener Neustadt, die uns bereits zum zweiten Mal eines ihrer wertvollen Instrumente zur Verfügung stellt. In diesem Jahr ist es ein neues Modell eines Konzertflügels. Wir sind allen unseren Partnern, Mitorganisatoren und Sponsoren sehr dankbar.

klassik-begeistert: Wie habt Ihr das Programm des Festivals gestaltet? „Singfest Nova Civitas 2022, „Liedkunst für den Frieden“
Neukloster in Wiener Neustadt vom 2. bis 14. Juni 2022“
weiterlesen

Die Longborough Festival Opera – das „englische Bayreuth“ glänzt mit Wagners „Siegfried“

Mitten in den malerischen Cotswolds gelegen, in einem typisch englischen Landhaus mit herrlichen Gärten und Dinner in der verlängerten Pause, präsentiert die Longborough Festival Opera ein beeindruckend breites Spektrum – von „Siegfried“ über „Die Tote Stadt“ bis zu „Carmen“. Wagner ist unverkennbar die Spezialität dieser Spielstätte, die lebhaft an Bayreuth erinnert und sich den Spitznamen (oder eher: Ehrentitel) des „englischen  Bayreuth“ erwarb – und dies mit gutem Grund.


Richard Wagner, Siegfried,

Longborough Festival Opera, 7. Juni 2022

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Den Giebel des schmucken Landhauses beim Dorf Longborough, in den Cotswolds (Grafschaft Gloucestershire) krönen drei überlebensgroße Skulpturen: Links Mozart, rechts Verdi, doch in der Mitte Wagner. Das ist Programm. Denn seit der Gründung des Festivals als „Banks Fee Opera“ – benannt nach einer kleinen mobilen Operngruppe, die im Jahr 1991 zwei Vorstellungen auf einer improvisierten Bretterbühne in einer Scheune auf dem malerischen Landgut Longborough gab, hat sich dieses winzige Opernhaus äußerst erfolgreich auf Wagners Ring, gewissermaßen im Taschenformat, spezialisiert. Nicht nur das Gebäude erinnert an Bayreuth – auch die Platzierung des Orchester, das größtenteils unterhalb der Bühne spielt, ist den Instruktionen des Meisters nachempfunden…

„Richard Wagner, Siegfried
Longborough Festival Opera, 7. Juni 2022“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 139: Alfred Deller – Pionier der Countertenöre

Die Zukunft der Oper liegt heute, wie es scheint, wohl in der Vergangenheit, in der es noch viele lohnende Entdeckungen geben dürfte. Die Archive sind übervoll mit Musik, die ihrer Wiedererweckung harrt. Ans Werk, liebe Musikwissenschaftler!

von Peter Sommeregger

Die Entwicklung der Stimmlage Countertenor hat in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Ergebnisse hervorgebracht, von denen der erste Sänger dieser exponierten Gesangstechnik im 20. Jahrhundert, Alfred Deller nur träumen konnte. Am 31. Mai vor 110 Jahren wurde er im britischen Margate geboren, dieses runde Datum ist eine gute Gelegenheit jenen Mann zu würdigen, der ohne es zu ahnen eine Entwicklung in Gang setzte, die zu einer Renaissance der Barock-Oper wesentlich beitrug.

Deller sang zuerst im Knabenchor seiner Heimatgemeinde, bildete sich aber später als Autodidakt zum Countertenor weiter. Diese Technik spielte in der englischen Barockmusik eine wichtige Rolle, geriet mit der Zeit aber in Vergessenheit. Gefördert wurde Deller, der zwischenzeitlich im Chor der Kathedrale von Canterbury tätig war, durch den Komponisten Michael Tippett. Seine Karriere erreichte einen ersten Höhepunkt, als er 1944 in einem von Tippett initiierten und dirigierten Konzert in London auftrat.

„Sommereggers Klassikwelt 139: Alfred Deller
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Die DONNERSTAG-PRESSE – 9. JUNI 2022

Festspielhaus Bayreuth,  Foto: © Andreas Schmidt

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DONNERSTAG-PRESSE – 9. JUNI 2022

Bayreuth
Bayreuther Festspiele 2022: Katharina Wagner will es jetzt wissen
Urenkelin von Richard Wagner, Tochter von Wolfgang Wagner: In große Fußstapfen ist Katharina Wagner getreten. Seit 2009 verantwortet sie die Bayreuther Festspiele – und sorgt heuer für ein Feuerwerk an Neuproduktionen.
BR-Klassik.de

Hamburg
Fürchte Sponsoren, auch wenn sie Opernhäuser bringen
DieWelt.deKultur

Merkel kritisiert Netrebko: „Dinge gemacht, die ich verurteile“
Sie würde die Opernsängerin nicht zum Essen einladen, sagte die deutsche Altbundeskanzlerin. Merkel mahnte aber, russische Künstler nicht generell auszugrenzen.
DiePresse.com

Angela Merkel: Kritik an der russischen Starsopranistin
Es war ihr erster Auftritt seit dem Ende ihrer Kanzlerschaft. Am Dienstagabend stellte sich Altkanzlerin Angela Merkel im Theater Berliner Ensemble den Fragen des Journalisten Alexander Osang.
BR-Klassik.de

München: Malerei rebelliert leise, Musik laut
Hansjörg Albrecht, der Karol Szymanowski zu seinen Lieblingskomponisten zählt, dirigierte dieses Werk mit Sensibilität und Präzision, wobei er die dynamischen Proportionen zwischen Chor, Orchester und Solisten richtig verteilte. Das polnisch-deutsch-ukrainische Publikum belohnte die Künstler mit einem warmen Applaus.
Von Jolanta Lada-Zielke
Klassik-begeistert.de

Österreich klagt über einen immer stärkeren Einfluss der Deutschen im Kulturleben und an den Hochschulen (Bezahlartikel)
NeueZürcherZeitung.ch

„Die DONNERSTAG-PRESSE – 9. JUNI 2022“ weiterlesen

Elphi HH... ceterum censeo: Das Publikum klatscht jegliche Zartheit, Innigkeit und Sehnsucht, die in dieser Musik liegt, tot

… anders formuliert: Die tumbe Minorität quält die klassik-begeisterte Majorität!

Magdalena Kožená zeichnete mit aller gebotenen Zartheit diesen in der Musik einmaligen Abschied, der in völliger Versöhnung das Selbst in die Weite des Universums entlässt.

Das Klatschen zwischen den Sätzen einer Symphonie und den Liedern eines Zyklus zerstört jegliche Spannung, es macht all diese Werke zu Revue-Nummern und nimmt ihnen Würde und Ausdruck. Offenbar meinen diese Leute, dass, wie in einer Fernseh-Show, jede Leistung sofort durch unreflektierten Applaus beantwortet werden muss.

Foto: Daniel Dittus

Großer Saal der Elbphilharmonie, Hamburg, 7. Juni 2022

Richard Strauss: Metamorphosen
Gustav Mahler: Das Lied von der Erde

Chamber Orchestra of Europe
Simon Rattle, Dirigent

Magdalena Kožená, Mezzosopran
Andrew Staples, Tenor

von Dr. Andreas Ströbl

Eine wehmütige Melancholie färbt die Werke von zwei – zeitweise – musikalischen Weggefährten; beide gelten jeweils als deren persönlichste Äußerungen, beide sind im reifen Schaffensstadium entstanden.

Über der Wehklage „Metamorphosen“ von Richard Strauss aus dem Kriegsjahr 1944 schwebt die Trauer über die dramatischen Kriegsverluste durch die Bombardierung der Kulturstätten, an denen der Komponist gewirkt hatte. Der Titel erinnert an die gleichnamige Dichtung Ovids und Strauss ging es um die Darstellung der Verwandlung der Seele in einen anderen Zustand. Der wehklagende Gestus lässt auch an eine Rückentwicklung zu einem Vorzustand denken, der Musikwissenschaftler Timothy Jackson spricht sogar von einer negativen Umwandlung.

Die Musik hat etwas Ruheloses, die Themen greifen in fugenartiger Verschlingung ineinander und werden unentwegt variiert – es gibt nur eine einzige kurze Generalpause im dritten Abschnitt, in dem auch der Trauermarsch aus Beethovens „Eroica“ zitiert wird. Ansonsten erlaubt das Werk kein Verschnaufen, wirkt getrieben wie eine von Schlaflosigkeit geplagte, trauernde Seele, die sich vom bisherigen Leben verabschieden muss. „Richard Strauss, Gustav Mahler
Großer Saal der Hamburger Elbphilharmonie, 7. Juni 2022“
weiterlesen

Die MITTWOCH-PRESSE – 8. JUNI 2022

Foto: © Daniel Dittus

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MITTWOCH-PRESSE – 8. JUNI 2022

Mailand
Mobiltelefon klingelt und Scala-Direktor unterbricht Konzert
„Antworten Sie ruhig, wir machen später weiter“, wandte sich Riccardo Chailly an den Zuschauer.
DiePresse.com

Hamburg
Stephans Herheims Figaro-Inszenierung begeistert am Gänsemarkt
Diese äußerst amüsierende Inszenierung gehört zu den Besten der Staatsoper Hamburg. Großes Gelächter im Publikum schon während der Ouvertüre. Zur Pause versinkt das Bühnenbild im Chaos der Notenblätter – besser könnte man diese Handlung nicht illustrieren. Ein Jammer, dass nicht einmal jeder zweite Platz besetzt war.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Amsterdam
Kirill Serebrennikow: Ein Genie kehrt zurück Bezahlartikel
Kirill Serebrennikow zeigt in Amsterdam mit dem „Freischütz“, seine erste Operninszenierung nach dem Hausarrest in Moskau. Haben ihn die Jahre mürbe gemacht?
SueddeutscheZeitung.de

Wie Kirill Serebrennikow die deutscheste aller Opern entdeutschte
DieWelt.deKultur

Der „Freischütz“ in Amsterdam : Der böse Bariton hat, was Frauen wollen
Kirill Serebrennikow inszeniert in Amsterdam den „Freischütz“ als Komödie. Und leidet jenseits der Bühne unter den Anfeindungen im Ukraine-Konflikt.
FrankfurterAllgemeine.de

Salzburg/Pfingstfestspiele
Weniger ist oft mehr: Der Barbier von Sevilla überzieht bei den Salzburger Pfingstfestspielen
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

„Die MITTWOCH-PRESSE – 8. JUNI 2022“ weiterlesen

Stephan Herheims Figaro-Inszenierung begeistert am Gänsemarkt

Foto: © Karl Forster

Diese äußerst amüsierende Inszenierung gehört zu den Besten der Staatsoper Hamburg. Großes Gelächter im Publikum schon während der Ouvertüre. Zur Pause versinkt das Bühnenbild im Chaos der Notenblätter – besser könnte man diese Handlung nicht illustrieren. Ein Jammer, dass nicht einmal jeder zweite Platz besetzt war.  

Staatsoper Hamburg, 6. Juni 2022

Le Nozze di Figaro
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte

von Johannes Karl Fischer

Bei all der Begeisterung für die Inszenierung: Vergessen wir bitte nicht die Stimmen, auch musikalisch war es ein sehr überzeugender Abend. Alessio Arduini in der Titelrolle gab einen herausragenden Figaro, humorvoll wie bestimmt. Sang er am Anfang noch den locker und lustig herummessenden Kammerdiener, machte er in „Se vuol ballare“ ernst: Mit ihm ist nicht zu spaßen, Herr Graf. Das Komödienhafte der Opera Buffa trug er die nächsten drei Stunden dann auf seinen Schultern.

Ihm gegenüber stand mit Narea Son eine brillierende Susanna, die Koloraturen segelte sie auf und ab wie von einem Lüftchen getragen. Beeindruckend – wie schon bei Arduini – auch das höchst deutlich artikulierte Libretto. Die Rezitative waren wahrhaftig rezitierend, wie gesprochene Sprache mit bestimmter Tonhöhe. Man freut sich darauf, mehr von ihr zu hören! „Le Nozze di Figaro, Wolfgang Amadeus Mozart
Staatsoper Hamburg, 6. Juni 2022“
weiterlesen

München: Malerei rebelliert leise, Musik laut

Hansjörg Albrecht, der Karol Szymanowski zu seinen Lieblingskomponisten zählt, dirigierte dieses Werk mit Sensibilität und Präzision, wobei er die dynamischen Proportionen zwischen Chor, Orchester und Solisten richtig verteilte. Das polnisch-deutsch-ukrainische Publikum belohnte die Künstler mit einem warmen Applaus.

Foto: Tomasz Filiks/IAM@IAM

Herkulessaal, München, 1. Juni 2022

Polnisches Festkonzert zur Ausstellung „Stille Rebellen. Polnischer Symbolismus um 1900“

Hansjörg Albrecht, Dirigent
Münchner Symphoniker

European Festival Chor & Münchener Bachchor

Solisten:

Szymon Nehring, Klavier
Evelin Novak, Sopran
Christa Mayer, Alt
Tomasz Konieczny, Bassbariton

von Jolanta Łada-Zielke

„Stille Rebellen“ sind die Helden der am 25. März in der Kunsthalle München eröffneten Ausstellung, die rund 130 Werke polnischer Maler von 1890-1918 präsentiert. Dazu gehören historische Gemälde von Jan Matejko, Allegorien von Jacek Malczewski, Porträts von Olga Boznańska und Władysław Ślewiński und Landschaften von Ferdynand Ruszczyc. Zum ersten Mal in Deutschland ist eine so umfangreiche Sammlung polnischer Kunst aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu sehen.

Polnische Maler brachten ihren Widerstand gegen die Teilung ihres Landes, das 1795-1918 unter der Herrschaft von Russland, Preußen und Österreich stand, und ihre Sehnsucht nach einer freien, geeinten Heimat mit Hilfe von Gemälden zum Ausdruck. Einige von ihnen agierten im Ausland, in Berlin, München, Paris, Sankt Petersburg und Wien und holten sich die Inspiration aus den lokalen künstlerischen Kreisen. Die Botschaft dieses Kulturevents bezieht sich außerdem auf den Krieg in der Ukraine, gegen den wiederum zeitgenössische Künstler rebellieren. Die Ausstellung hat die Kunsthalle München in Zusammenarbeit mit dem polnischen Adam-Mickiewicz-Institut und Filialen des Nationalmuseums in Warschau, Krakau und Poznań vorbereitet.

Das den Event begleitende Festkonzert „Stabat Mater“, das am 1. Juni im Herkulessaal in München stattfand, organisierte die Gesellschaft Arte-Musica-Poetica mit. Das Programm des Konzerts harmonierte perfekt mit dem Thema der Ausstellung, weil es polnische Werke zum Thema Krieg, Tod und nationaler Befreiungskampf sowie ein klassisches ukrainisches Stück enthielt. Auf der Bühne traten Künstler aus Deutschland und slawischen Ländern auf, begleitet von den Münchner Symphonikern unter der Leitung von Hansjörg Albrecht. „Polnisches Festkonzert zur Ausstellung „Stille Rebellen. Polnischer Symbolismus um 1900“
Herkulessaal, München, 1. Juni 2022 “
weiterlesen