Die SAMSTAG-PRESSE -16. APRIL 2022

Bild: Magischer Moment, 80 x 100 cm, Kunstatelier www.birgit-stern.de

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die SAMSTAG-PRESSE -16. APRIL 2022

Wien/ Staatsoper
Tristan und Isolde: „Für die Fische“
– Die Wiener Staatsoper hat jetzt also einen neuen „Tristan“. Wieder einmal. Wasser, Schaukeln, Blut und Aggressionen. Dieser szenischen Depression hatte die musikalische Seite zu wenig entgegenzusetzen: ein mäßiger Premierenabend.
http://www.operinwien.at/werkverz/wagner/atristan13.htm

Neuer „Tristan“
Was darf man beim heiligen Wagner?
https://orf.at/stories/3260024/

Wien/ Staatsoper
Tristan und Isolde“: Von der unüberwindbaren Kraft der Distanz
Calixto Bieitos „Tristan“ in der Wiener Staatsoper birgt gute Regieansätze, das Orchester überzeugt beeindruckend.
WienerZeitung.at

„Tristan und Isolde“: Szenisch ödes Stückwerk, musikalisch Licht und Schatten
Richard Wagners Werk in einer Neuproduktion von Regisseur Calixto Bieito an der Wiener Staatsoper.
Kurier.at

Wagners dunkles Panoptikum
Der Wundertenor Andreas Schager brilliert an der Wiener Staatsoper als Tristan mit einer schonungslos realistischen Studie zur Psychopathologie des Liebeslebens.
SueddeutscheZeitung

„Tristan und Isolde“ an der Staatsoper: Liebe trifft Tod
Heftige Buhs und Euphorie für Calixto Bieitos intensive Inszenierung der Wagner-Oper, die von Andreas Schager, Martina Serafin und dem Orchester getragen und bereichert wird
DerStandard.at

Tristan und Isolde ohne Liebestrank im seichten Wasser
Jubel für Philippe Jordan und das Orchester, wütende Buhs für Calixto Bieito, dessen Regie sich in dunkler Metaphorik verliert. Andreas Schager verausgabt sich zu früh, Martina Serafin fehlt es an Poesie: eine durchwachsene Premiere.
DiePresse.com

Mailand
Don Giovanni hält den Mailändern an der Scala einen Zerrspiegel vor
In einer höchst originellen und somit ungewöhnlichen Inszenierung aus dem Jahr 2011 (Regie: Robert Carsen) hält Don Giovanni mit hintergründiger Ironie dem eleganten Mailänder Publikum an der Scala gewissermaßen den (Zerr-)Spiegel vor: Das beeindruckende Bühnenbild (Bühne: Michael Levine) besteht abwechslungsweise aus einem den gesamten Bühnenrahmen ausfüllenden Spiegel, in dem sich der prachtvolle Zuschauerraum der Scala spiegelt – und Kulissen, auf denen eben dieser Zuschauerraum abgebildet ist, einmal in unendlicher, perspektivischer Wiederholung.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Elbphilharmonie
Elbphilharmonie, Hamburg: Es fällt ein Programmheft zu Boden, und Maestro brechen ab
Es fällt ein Programmheft zu Boden, und Maestro brechen ab. Nicht irgendetwas, kaum sind die ersten, zärtlichsten Takte Tschaikovskys im Aufblühen, da fällt das Heft, und Teodor Currentzis hat genug. Also, nun noch einmal.
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

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So zärtlich war Currentzis

Elbphilharmonie, Hamburg, 15. April 2022

musicAeterna
Alexandre Kantorow Klavier
Dirigent Teodor Currentzis

Langsame Sätze aus Klavierkonzerten von

Mozart, Beethoven, Bach, Brahms, Ravel und Schostakowitsch

Samuel Barber
Adagio for Strings op. 11
Arvo Pärt
Psálom
Piotr I. Tschaikowsky
Elegie / aus: Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48

Foto: Daniel Dittus

von Andreas Schmidt

Zart und fein geht dieser Karfreitag 2022 in die Annalen der Elbphilharmonie ein.

Der beste und filigranste Dirigent der Welt führt wunderbar durch einen sanften Abend. So zärtlich ist Currentzis.

Das Publikum ist mucksmäuschenstill.

Der Chef des Hauses, der Wiener Christoph Lieben-Seutter, hat die 2100 Zuschauer gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass vor, während und nach dem Konzert nicht geklatscht werden möge.

Und die Damen und Herren und Kinder halten sich daran. „musicAeterna, Alexandre Kantorow, Teodor Currentzis
Elbphilharmonie, Hamburg, 15. April 2022“
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Fröhliche Auferstehung! – „Via Crucis“ in der Elbphilharmonie

Foto: © Daniel Dittus

Elbphilharmonie, Großer Saal, 13. April 2022

Christina Pluhar mit dem Ensemble L’Arpeggiata

Leitung und Theorbe: Christina Pluhar
Sopran: Céline Scheen
Countertenor: Kacper Szelążek

von Dr. Andreas Ströbl

Bei Dokumentationen barocker Grüfte stoßen die Forscher immer wieder auf eine Formel, die als Abschluss von Sarginschriften gerne verwendet wurde. Den Verstorbenen hat man, nach Nennung von Namen und Lebensdaten, oft eine „fröhliche Auferstehung“ gewünscht. Das klingt so gar nicht nach Trauer und Düsternis, sondern lenkt den Blick fort vom Tod auf das, was nach ihm kommt – zumindest in der Gewissheit der Gläubigen.

Ausgesprochen fröhlich und entgegen dem, was man für ein Konzert in der Karwoche, noch dazu mit dem Titel „Via Crucis“, also Kreuzweg, hätte erwarten können, strahlte auch das Ensemble „L’Arpeggiata“ am Mittwoch vor Ostern zusammen mit zwei herausragenden Solisten im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie. Diese sympathische Gruppierung unter der Leitung der Grazerin Christina Pluhar überrascht bekanntermaßen seit 20 Jahren immer wieder mit Neuinterpretationen alter Musik und einem ganz speziellen, charakteristischen Klang. Der entsteht aus dem Zusammenspiel von historischen Saiteninstrumenten, fein eingesetztem Schlagwerk und vor allem funkelnd gespieltem Psalterium sowie trompetenhellem Zink. „L’Arpeggiata/Christina Pluhar,
Elbphilharmonie, Großer Saal, 13. April 2022“
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Gemeinsam für den Frieden – Benefizkonzert für die Ukraine endet mit einem jauchzenden "Ja zum Leben"

Foto: Foyerbeleuchtung in Blau-Gelb in Solidarität mit der Ukraine, Februar 2022, © Sebastian Madej

Elbphilharmonie, Großer Saal, 12. April 2022

NDR Elbphilharmonie Orchester
Zoltán Pad  Dirigent 

Ensemble Resonanz
Adrien la Marca – Viola
NDR Vokalensemble

Hanna Havrylets – Mein Gott, warum hast Du mich verlassen

Benjamin Britten – Lachrymae / Reflections on a Song of Downland für Viola und Streichorchester op. 48a

Pēteris Vasks – Dona nobis pacem

Valentin Sylvestrov –Prayer for Ukraine

Robert Schumann –  Sinfonie Nr. 1 B-dur op. 38 „Frühlingssinfonie“

von Elżbieta Rydz

Das Benefizkonzert dieses Abends spiegelt die klare Positionierung des Residenzensembles der Elbphilharmonie gegen den von Russland vorangetriebenen Krieg, gegen den Tod und die Gräueltaten an der ukrainischen Bevölkerung wider. Bereits vor Beginn des Konzertes verkündet der Generalintendant der Elbphilharmonie und der Laeiszhalle, Christoph Lieben-Seutter, dass bereits 130.000 € Spendengelder zusammengekommen sind.

Der komplette Erlös wird gespendet.

Zu Beginn singt das NDR Vokalensemble ein a cappella Werk der ukrainischen Komponistin Hanna Havrylets, eine eindringliche Vertonung der Worte aus dem 22. Psalm des Alten Testaments „Mein Gott, warum hast Du mich verlassen“ im Originaltext. Angesichtes der Zerstörung und des unermesslichen Leides in der Ukraine gleicht dieser schmerzerfüllte Ruf mit dem langsamen wiederkehrenden Motiv einem Klagelied und bewegt außerordentlich.

Dissonant kommt zum Anfang das Lacrymae von Benjamin Britten. Das Ensemble Resonanz begleitet den Franzosen Adrien la Marca, der eine Nicola Bergonzi aus Cremona Viola spielt, sehr präzise und aufmerksam. Mit außergewöhnlicher Spielfreude, excellent in der Klangfarbe führen die Musiker das Publikum durch Variationen auf das Stück Flow My Tears von John Downland zu einen lebendigen Zusammenhang, der in einer harmonischen, friedlichen  Auflösung endet. „Benefizkonzert für die Ukraine, NDR Elbphilharmonie, Zoltán Pad Dirigent,
Elbphilharmonie, Großer Saal, 12. April 2022 “
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Don Giovanni hält den Mailändern an der Scala einen Zerrspiegel vor

In einer höchst originellen und somit ungewöhnlichen Inszenierung aus dem Jahr 2011 (Regie: Robert Carsen) hält Don Giovanni mit hintergründiger Ironie dem eleganten Mailänder Publikum an der Scala gewissermaßen den (Zerr-)Spiegel vor: Das beeindruckende Bühnenbild (Bühne: Michael Levine) besteht abwechslungsweise aus einem den gesamten Bühnenrahmen ausfüllenden Spiegel, in dem sich der prachtvolle Zuschauerraum der Scala spiegelt – und Kulissen, auf denen eben dieser Zuschauerraum abgebildet ist, einmal in unendlicher, perspektivischer Wiederholung. Ein Verwirrspiel, dessen Sinn und Zweck man leicht errät: Was sich in dieser barocken Komödie abspielt, wiederholt sich immer wieder, und so auch im hier und heute, im vornehmen Publikum der Scala. Dass am Ende der unter Höllenqualm ins Inferno hinabgefahrene Don Giovanni hinter den sechs von der Moral der Geschichte kündenden Protagonisten quicklebendig wieder auftaucht und stattdessen die Sechs zur Hölle fahren, bestätigt den maliziösen Zwiespalt dieser brillanten Inszenierung.

Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni
Libretto: Lorenzo Da Ponte

Teatro alla Scala, 12. April 2022

von Dr. Charles E. Ritterband (Text und Fotos)

Begeistert haben in dieser so bemerkenswerten Inszenierung an der legendären Scala alle Stimmen – aber der Held des Abends war die Titelfigur, dieser vom englischen Bariton Christopher Maltman so maliziös verkörperte Don Giovanni. Niemand würde bezweifeln, dass dieser so souverän und sexy agierende Verführer jede Frau in Sekunden betört mit seiner überaus maskulinen und doch zugleich flexiblen Stimme.

Überraschend als Biochemiker ausgebildet eroberte er bald die großen Bühnen dieser Welt – sein Start als Papageno an der Royal Opera Covent Garden und dann in derselben Rolle am renommierten südenglischen Opernfestival Glyndebourne hatte ihm alle Türen weit geöffnet. Sein kongenialer Partner Alex Esposito aus dem nahen Bergamo als sein akribisch die internationale Eroberungsstatistik führende Diener Leporello, war sein noch um einen Tick maliziöseres Ebenbild – er glich seinem Herrn so sehr, dass die berühmte Szene mit dem Kleidertausch plausibel wie noch nie über die Bühne kam. „Wolfgang Amadeus Mozart, Don Giovanni,
Teatro alla Scala, 12. April 2022“
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Elbphilharmonie, Hamburg: Es fällt ein Programmheft zu Boden, und Maestro brechen ab

Elbphilharmonie, 14. April 2022

musicAeterna Orchester
Dirigent Teodor Currentzis

Richard Strauss

Metamorphosen / Studie für 23 Solostreicher
Piotr I. Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«

Fotos: Daniel Dittus ©

von Harald Nicolas Stazol

Es fällt ein Programmheft zu Boden, und Maestro brechen ab. Nicht irgendetwas, kaum sind die ersten, zärtlichsten Takte Tschaikowskys im Aufblühen, da fällt das Heft, und Teodor Currentzis hat genug. Also, nun noch einmal.

Noch einmal? Nie wieder! Da steht sein Orchester, es gibt keine Stühle, nun ja, für die Cellisten, gerade hat man das Programm auf Wunsch des ukrainischen Botschafters in Wien abgesetzt – nun, der kann uns hier in Hamburg gestohlen bleiben, der ukrainische Botschafter in Wien, etwas vorlaut zuletzt ohnehin, aber das ist vor diesem Hintergrunde eines nicht geringer als überweltlichen Richard Strauss von nicht dem geringsten Belang.

Von Belang ist, das dieses Orchester und dieser Dirigent eine Einheit eingehen, die schlicht und schier staunenswert ist. Erstaunlich, das Wort allein ist schon so inflationär, aber da ist dieser Grieche mit dem russischen Pass, umringt von einem geradezu ihm innig ergebenen Instrumenten-Team, dass sich hier austoben kann, wie etwa ganz rechts der dritte Geiger mit dem Undercut, der fast vom Podium zu fallen droht in seinen Ausfallschritten… und genau vor ihm, gleichen Alters, keine dreißig, die zweite Geige, deutlich reservierter, aber der Maestro ist ja eh kaum zu halten: Theodor Currentzis at his best.

Hielten Sie nicht auch die einmalige Einspielung der 6. von Tschaikovsky unter Sir John Barbirolli mit dem Hallé Orchestra für die beste?

Dann habe ich nur drei Worte für Sie:

Ha. Ha. Ha.

„musicAeterna, Teodor Currentzis
Elbphilharmonie, 14. April 2022“
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Dem RSB gelingt ein musikalisches Feuerwerk mit Puccinis Tosca

Foto: RSB © Molina Visuals

Haus des Rundfunks, Sendesaal
Konzertante Aufführung am 13. April 2022

Giacomo Puccini   Tosca

Tosca  Melody Moore
Cavaradossi  Stefan Pop
Scarpia  Lester Lynch

Rundfunkchor und Kinderchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Carlo Montanaro  Dirigent

von Peter Sommeregger

Konzertante Opernaufführungen haben durchaus ihren Reiz, besonders in Zeiten, in denen die ursprüngliche Form des Werkes oft durch eine haarsträubend verfremdende Interpretation kaum mehr erkennbar ist.

Einen besonderen Reiz haben auch solche Aufführungen, bei denen ein großes Symphonieorchester sich ausnahmsweise der Oper annimmt. Oft eröffnet das neue orchestrale Perspektiven. So geschehen auch bei der konzertanten Aufführung von Puccinis „Tosca“ im Sendesaal des Hauses des Rundfunks in Charlottenburg. Der kurz zuvor eingesprungene Dirigent Carlo Montanaro animierte das großartig aufspielende Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zu geradezu leidenschaftlicher Italianità. „Giacomo Puccini, Tosca,
Haus des Rundfunks, Sendesaal, Konzertante Aufführung am 13. April 2022“
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Die FREITAG-PRESSE -15. APRIL 2022

Foto: Michael Poehn / Wiener Staatsoper

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Die FREITAG-PRESSE -15. APRIL 2022

Wien/ Staatsoper
„Tristan und Isolde“ als quälendes Stück über die unmögliche Liebe (Bezahlartikel)
Für seine bittere, die Schrecken der Leidenschaft herausarbeitende Inszenierung von Richard Wagners „Tristan und Isolde“ bekam Regisseur Calixto Bieito jede Menge Buhs. Das ist wenig verständlich, und schon gar nicht angemessen.
https://www.kleinezeitung.at/kultur/klassik/6125840/Wiener-Staatsoper_Tristan-und-Isolde-als-quaelendes-Stueck-ueber

Berlin
Konzertabbruch bei den Festtagen: Sorge um Daniel Barenboim
Daniel Barenboim muss am Mittwochabend vorzeitig ein Konzert abbrechen. Was das für die Festtage der Staatsoper bedeutet, ist bislang unklar.
Tagesspiegel.de

Dirigent Daniel Barenboim musste Osterkonzert abbrechen
Wegen Kreislaufproblemen konnte er zweite Hälfte des Auftritts in Berlin nicht mehr absolvieren.
Kurier.at

Dirigent Barenboim muss nach Kreislaufproblemen Auftritte stornieren
Ein Konzert am Mittwochabend in der Philharmonie musste abgebrochen werden.
WienerZeitung.at

Sommereggers Klassikwelt 133: István Kertész- Dirigent mit bewegtem Schicksal
Der Name des ungarischen Dirigenten István Kertész ist für viele jüngere Musikliebhaber wohl nur noch eine historische Fußnote. Dabei war die Karriere des am 28. August 1929 in Budapest geborenen Musikers eine der erfolgreichsten der 1960er und 1970er Jahre.
Klassik-begeistert.de

Triumph des bösen Willens: „Die Jüdin“ von Fromental Halévy begeistert in der Oper Kiel
Die schlimmsten Lügen sind diejenigen, die die Lügner am Ende selbst glauben. Es sind auch die wirksamsten, weil sie mit großer Überzeugung an die weitergegeben werden, die vielleicht noch zweifeln. Sitzen die Lügner auf Machtpositionen, können ihre Lügen tödlich sein.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

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Zwei Russen erklingen für die Ukraine

Foto: © Daniel Dittus

Elbphilharmonie, 11. April 2022

BENEFIZKONZERT FÜR DIE UKRAINE
mit dem Elbphilharmonie Publikumsorchester

Michael Petermann Dirigent
Gerd Mühlheußer Klavier

Bericht vom ersten Benefizkonzert für die Ukraine in der Elbphilharmonie

von Jolanta Łada-Zielke

Manche nennen die Elbphilharmonie „Hamburger Montsalvat“, wo man Musik wie den heiligen Gral verehrt. In den fünf Jahren ihres Bestehens sind viele weltberühmte Künstler in den beiden Konzertsälen aufgetreten, aber diese Institution ist gar nicht elitär. Von Anfang an führt man dort auch einige Projekte für Laienmusiker durch, wie zum Beispiel das Elbphilharmonie Publikumsorchester unter der Leitung von Michael Petermann, Direktor des Konservatoriums Hamburg. Dieses Symphonieorchester mit fast 80 Mitgliedern trat im ersten der drei Benefizkonzerte für die Ukraine am 11. April 2022 auf.

Ein Zeichen der Solidarität mit der kämpfenden Ukraine sind das blau-gelb gefärbte Logo der Elphie und die an die Wände des großen Konzertsaals projizierten Scheinwerfer. Einige Zuschauer haben ihre Kleidung mit Banden dieser Farben geschmückt, andere tragen gelbe Pullis zu den Blue Jeans. Manche Damen erscheinen in  „Bишиванкi“ (Wischiwanki) – traditionellen ukrainischen, handbestickten Blusen. Die überwiegende Mehrheit des Publikums ist mit Konzerten klassischer Musik nicht vertraut und applaudiert zwischen den Sätzen der mehrteiligen Werke. Nur bei dem Strawinsky-Konzert lässt sich der Dirigent nicht unterbrechen und beginnt das abschließende Allegro attacca. „BENEFIZKONZERT FÜR DIE UKRAINE,
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Catherine Foster als Elektra: Ein Ereignis, wie zuletzt vor 40 Jahren erlebt

Catherine Foster flutete das Haus mit glänzenden Höhen ohne jede Schärfe, mit grandiosen, warmen Schwelltönen, mit dramatischer Attacke und ebenso mit inniger Lyrik, wenn sie um ihre Schwester Chrysothemis ringt oder ihren Bruder Orest erkennt.

Staatsoper Hamburg, 13. April 2022

Richard Strauss Elektra

 Nach der Elektra-Aufführung: vierter von links Peter Hoare (Aegisth), Lauri Vasar (Orest), Vida Mikneviciute (Chrysothemis), Violeta Urmana (Klytämnestra), Catherine Foster (Elektra), Hellen Kwon (fünfte Magd), Gabriele Rossmanith (vierte Magd) (Foto: RW)

von Dr. Ralf Wegner

Kent Nagano brauchte sich bei der Leitung des Philharmonischen Staatsorchesters nicht zurücknehmen; denn mit Catherine Foster und Vida Mikneviciute standen zwei Sopranistinnen auf der Bühne, die mit ihren mächtigen Stimmen auch noch jedes Orchesterforte überstrahlten. Ich muss lange zurückgehen, um eine solche stimmmächtige Elektra auf der Bühne erlebt zu haben, und das war zuletzt am 10. März 1982, als Birgit Nilsson noch mit dieser Rolle in der naturalistischen Everding-Inszenierung zu sehen und zu akustisch zu erleben war. „Richard Strauss, Elektra,
Staatsoper Hamburg, 13. April 2022“
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