"Gottes Wege kreuzen einen überall": Bach-Kantaten im Mozart-Saal

Foto: Rudolf Lutz © Tibor Nad, Visual Moment

Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal, 25. Februar 2022
Johann Sebastian Bach, Kantaten

Orchester der J. S. Bach-Stiftung
Miriam Feuersinger, Sopran
Margot Oitzinger, Alt
Daniel Johannsen, Tenor
Manuel Walser, Bariton
Rudolf Lutz, Leitung

von Jürgen Pathy

„A Wahnsinn“. Das sei es, was da im Augenblick auf der Welt passiere – die Anspielung bezog sich natürlich auf den Ukraine-Konflikt. Obwohl man sich eigentlich auf einen reinen Musikabend eingestellt hatte, wurde es mehr: Mit Rudolf Lutz, dem Gründer des Orchesters der J. S. Bach-Stiftung, ging nämlich ein Entertainer verloren. Ob ein großer oder kleiner, das sollen andere beurteilen. Zumindest zündeten die meisten seiner Pointen, die der gebürtige Schweizer Freitagabend im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses abgefeuert hatte, beim Großteil des Publikums. „Johann Sebastian Bach, Kantaten,
Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal, 25. Februar 2022“
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Die MONTAG-PRESSE – 28. Februar 2022

Anna Netrebko und Yusif Eyvazov, Foto: Instagram (c)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 28. Februar 2022

Putins Künstler: Valery Gergiev und Anna Netrebko geraten unter Druck
München und Mailand stellen dem Putin-Protégé Gergiev Ultimaten: Der Dirigent soll sich eindeutig gegen den russischen Angriffskrieg positionieren. Auch die Starsopranistin Anna Netrebko gerät wegen ihrer Parteinahme für Putins Politik in die Kritik. Andere russische Künstler wenden sich unterdessen klar gegen den Krieg.
Neue Zürcher Zeitung

Künstleragentur trennt sich von Valery Gergiev
Die Künstleragentur Felsner Artists hat sich von Valery Gergiev getrennt. Er habe den russischen Dirigenten am Sonntag darüber informiert, dass dieser nicht mehr zu ihren Klienten zähle, teilte Agentur-Chef Marcus Felsner mit
Musik.heute.at

Opernstar Anna Netrebko: „Künstler nicht unter Druck setzen“
Nach längerem Nachdenken bricht die russische Sopranistin ihr Schweigen: Sie sei gegen den Krieg, so die von Putin hofierte Sängerin, wolle aber auch nicht gezwungen werden, politisch Stellung zu beziehen. Auch andere Klassikstars sind im Zwiespalt.
BR-Klassik.de

Anna Netrebko äußert sich zur Ukraine: „Ich bin gegen diesen Krieg“
Mittlerweile hat sich auch Anna Netrebko zum Krieg in der Ukraine geäußert. Angesichts des Ernstes der aktuellen Situation habe sie sich einige Zeit zum Nachdenken genommen – und stellt auf Facebook klar, dass sie gegen diesen Krieg ist.
BR-Klassik.de

Opernstar Anna Netrebko äußert sich zur Ukraine „Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört“
Letztes Jahr gratulierte Putin der russischen Primadonna im Kremlpalast in Moskau zum Geburtstag. Jetzt stellt sie sich gegen den Angriff auf die Ukraine.
Tagesspiegel.de

Bologna
Oksana Lyniv warb in Bologna um Hilfe für die Ukraine
SalzburgerNachrichten

„Ich glaube an einen Sieg der Ukraine“
Gespräch mit Zoltan Almashi (Золтан Алмаші) Ukrainischer Komponist und Cellist
Von Jolanta Lada-Zielke
Klassik-begeistert.de

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Dieser Friedenssong fehlt in der Elphi: "I hope the Russians love their children too"

Elbphilharmonie, Hamburg, 27. Februar 2022

Fotos: Daniel Dittus (c) Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und TV-Moderatorin Sandra Maischberger

NDR Elbphilharmonie Orchester
Yuja Wang Klavier
Dirigent Alan Gilbert

Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zu »Fidelio« op. 72
Franz Liszt
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur S 124
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

von Andreas Schmidt

Es geht an diesem Sonntagmorgen auch um Musik. Aber vornehmlich um Politik. Europa droht Schlimmes, Schlimmstes, und der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) spricht in der Elbphilharmonie anlässlich eines traditionellen Benefizkonzertes des Bundespräsidenten Tacheles, spricht von „Lügen“ des Diktators Wladimir Putin, den er öfter getroffen hat als deutscher Außenminister, spricht davon, dass nach dem Ende des Krieges eine Neuordnung Europas bevorstehe.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) verspricht, dass die knapp 2-Millionen-Metropole an der Elbe Auen auch Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen werde.

„Benefiz-Konzert des Bundespräsidenten in der Elbphilharmonie
Elbphilharmonie, Hamburg, 27. Februar 2022“
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Mozarts Don Giovanni – eine gesanglich herausragende Wiederaufnahme an der Hamburgischen Staatsoper

Hamburgische Staatsoper, 26. Februar 2022

Zusammengefasst war es musikalisch wohl die qualitativ dichteste Don Giovanni-Aufführung der letzten Jahre in der Hamburgischen Staatsoper. Hohen Anteil hatte daran auch das Philharmonische Staatsorchester unter der Leitung von Ádám Fischer, der in den Jubel des Publikums ausdrücklich eingeschlossen wurde. Auf die letzten Monate zurückblickend hat die Hamburgische Staatsoper auch damit ein deutlich höheres gesangliches Niveau erreicht. Es lohnt sich wieder, dorthin zu gehen.

Foto (RW): Alexander Roslavets (Masetto), Julia Lezhneva (Zerlina), Jana Kurucová (Donna Elvira), Andrei Bondarenko (Don Giovanni), Luca Pisaroni (Leporello), Nadezhda Pavlova (Donna Anna), Dovlet Nurgeldiyey (Don Ottavio), Alexander Vinogradov (Il Commendatore), Anne Müller (Amor/Tod, stumme Rolle)

von Dr. Ralf Wegner

Es gibt zwei Opern, bei denen hängt der Erfolg nicht nur an der Gesangeskunst, sondern auch an der Ausstrahlung des jeweiligen Protagonisten. Es handelt sich um den weiblichen Part in Bizets Oper Carmen und um Mozarts Don Giovanni. Der erst 34-jährige ukrainische Bariton Andrei Bondarenko hatte für den Don Giovanni die nötige Strahlkraft, ein schönes Timbre und einen dominant virilen Stimmkern; was ihm aber fehlte, war die offenbar nicht erlernbare Aura eines egomanen Wüstlings, der, wie es im Programmheft heißt, zwischen Eros und Tod wandelt. Also die Ausstrahlung eines Mannes, dem nicht nur die Frauen nicht widerstehen können. Aber gesungen hat Bondarenko wirklich gut, ebenso wie sein Diener Leporello, dem Luca Pisaroni Stimme und Darstellungskraft verlieh. „W.A.Mozart, Don Giovanni, Wiederaufnahme,
Hamburgische Staatsoper, 26. Februar 2022“
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Der ukrainische Komponist und Cellist Zoltan Almashi: „Ich glaube an einen Sieg der Ukraine“

Foto: Zoltan-Almashi, (c) Ivanko Dovhanyk

Gespräch mit Zoltan Almashi (Золтан Алмаші) Ukrainischer Komponist und Cellist

 In Zoltans Werken spüre ich die Ukraine –  die, die ich in meiner Kindheit aus Romanen des 19. Jahrhunderts oder aus Dumki (ukrainische Volkslieder) kennengelernt habe. In dieser Musik steckt eine tiefe, herzzerreißende Sehnsucht und gleichzeitig eine beruhigende Süße. All dies entdeckte ich, als ich zum Beispiel seine Symphonie Nr. 2 „Die Insel“, „Die vier Jahreszeiten“ für Klavier, Violine und Violoncello, oder das Konzert für Kontrabass und Streichorchester höre.

Am 24. Februar sollte ich mit ihm ein Interview über die aktuelle Situation von Komponisten und Musikern in der Ukraine durchführen. Wir haben uns erst drei Tage später unterhalten, als Zoltan aus Kiew nach Lemberg (Lviv) verreist ist.

von Jolanta Łada-Zielke

klassik-begeistert: Wie war der 24. Februar für dich?

Zoltan Almashi: Ich bin aufgewacht und habe Dutzende verpasster Anrufe von Freunden gesehen… Schock, und Verwirrung.  Ja, meine Reaktion war vor allem Verwirrung.

klassik-begeistert: Konntest du dich mit deiner Familie schnell an einen sicheren Ort begeben?

Zoltan Almashi: Wie sich herausstellte, haben wir in der Nähe viel Platz um uns zu verstecken. Und in meinem Haus gibt es einen Keller und einen Tiefparkplatz in der Nachbarschaft. Die U-Bahn ist nicht in meiner Nähe, aber ich habe sie trotzdem erreicht. Natürlich ist die U-Bahn der sicherste Ort. Was mir aufgefallen ist – wie viele wunderbare Menschen leben in meiner Stadt! Im Alltag ist es nicht so offensichtlich.

klassik-begeistert: Wie sieht das aus?

Zoltan Almashi: Alle helfen einander, sowohl psychisch als auch finanziell. Ich beobachte einen seltsamen Zusammenhalt der ukrainischen Nation (das gilt natürlich nicht für prorussische Sympathisanten, Provokateure und geheime Feinde). Alle Missverständnisse und Streitigkeiten lassen wir für später. Die Regierung, der Präsident und die Stadtverwaltung verhalten sich richtig und mutig. Ich glaube, wir werden siegen! Aber vor allem mit Hilfe der ganzen Welt, vor allem der Vereinigten Staaten und der europäischen Länder. „Interview: Zoltan Almashi (Золтан Алмаші) Ukrainischer Komponist und Cellist,
klassik-begeistert.de“
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Dudamel und die Berliner Philharmoniker widmen Mahlers 2. Symphonie dem Volk der Ukraine: „Der Mensch liegt in größter Not“

Foto: Gustavo Dudamel, © Stephan Rabold

Philharmonie Berlin, 26. Februar 2022

Gustav Mahler
Symphonie Nr.2 c-Moll „Auferstehung“

Nadine Sierra
Okka von der Damerau

Rundfunkchor Berlin
Berliner Philharmoniker
Gustavo Dudamel

von Peter Sommeregger

Allein schon das angesetzte Werk, Mahlers emotionale Auferstehungssymphonie hätte den Abend zu etwas Besonderem gemacht, aber vor Beginn des Konzertes trat einer der Musiker nach vorne und teilte mit, dass Gustavo Dudamel und die Berliner Philharmoniker diese Aufführung dem Volk der Ukraine widmeten. Das Publikum erhob sich spontan und applaudierte für Minuten. Anschließend wurde noch um eine Schweigeminute gebeten.

Nach diesem bewegenden Beginn wirkte Mahlers Symphonie wie eigens ausgesucht für diesen bedrückenden dritten Tag des Krieges. Gustavo Dudamel zeigt schon mit der schneidend scharfen Einleitung, dass er diese Musik in ihrer ganzen emotionalen Tiefe ausloten kann und will. Das wuchtige Allegro maestoso des ersten Satzes stürmt mächtig voran, erst im zweiten Satz glätten sich die Wogen um dann im dritten, einem Wunderhorn-Lied nachempfundenen Satz „in ruhig fließender Bewegung“ zu den Vokalpassagen überzuleiten. Okka von der Damerau gestaltete das „Urlicht“ mit sonorem, vollem Klang, die Textzeile „Der Mensch liegt in größter Not“ traf den Nerv des sensibilisierten Publikums. Nadine Sierra ergänzte das Gesangsduo mit hellem, eher zartem Sopran. „Gustav Mahler, Symphonie Nr.2 c-Moll „Auferstehung“,
Philharmonie Berlin, 26. Februar 2022“
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Die SONNTAG-PRESSE – 27. Februar 2022

Festspielhaus Bayreuth. Foto: © Andreas Schmidt

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Die SONNTAG-PRESSE – 27. Februar 2022

Bayreuther Festspiele
Soviel Vielfalt war noch nie
von Monika Beer
Die Bayreuther Festspiele haben das Programm der Saison 2022 veröffentlicht. Es enthält einige Überraschungen.
https://rwv-bamberg.de/2022/02/soviel-vielfalt-war-noch-nie/

Bayreuther Festspiele mit zwei Neuproduktionen
BR-Klassik.de

Gergiev und Putin: Der Dirigent und der Diktator
Der Dirigent Valery Gergiev wird genötigt, zu Putin Stellung zu nehmen. Aber kann er sich eine Distanzierung überhaupt leisten?
FrankfurterAllgemeine

Lisa Batiashvili zum Krieg in der Ukraine: Der Westen hätte Putin stoppen müssen
BR-Klassik.de

Oksana Lyniv über den Krieg gegen die Ukraine: „Keiner zerstört unseren Traum“
MünchnerMerkur

Zürich
Das Opernhaus Zürich steht zu Putins Sopranistin
Anna Netrebko wird am Opernhaus Zürich Ende März auftreten. Dank der Putinverehrerin werden bei den zwei Vorstellungen 200’000 Franken Mehreinnahmen gemacht.
Tagblatt.ch

Statement by the Berliner Philharmoniker and their chief conductor Kirill Petrenko on the Russian invasion of Ukraine
Berliner Philharmoniker

Warum es falsch ist, Tschaikowsky abzusetzen
Um ein Zeichen zu setzen, wird das Programm für ein rein russisches Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters in Berlin geändert. Statt Tschaikowsky wird der ukrainische Nationalhymnenkomponist Mychajlo Werbyzkyj gespielt. Das ist gut gemeint. Schule machen sollte es nicht.
Die Welt.de

TTT Vinylschätze 9 – Tempi passati. Nach 68 Jahren: Maria Callas – „MARTERN ALLER ARTEN“ (Tutte le torture)
Entführung aus dem Serail, Mozart, 1954 Orchestra RAI, Milan & Alfredo Simonetto
Online-Merker.com

Geburtstagskonzert von Teodor Currentzis auf Arte
musicAeterna spielt Beethovens neunte Sinfonie – Programm in voller Länge | ARTE
ARTE TV

München/Bayerische Staatsoper
Große Oper im Bayerischen Staatstheater: Tosca sorgt für Glückshormone in politisch dramatischen Zeiten
von Dr. Petra Stelzhaus
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Elbphilharmonie
Das Paradies und die Peri. Mit Minkowski ins Paradies?
von Iris Röckrath
Klassik-begeistert.de „Die SONNTAG-PRESSE – 27. Februar 2022“ weiterlesen

Pene Pati – Pavarottis Stimme lebt

Foto: Diana Damrau und Pene Pati © Michael Pöhn

Wiener Staatsoper, 22. Februar 2022
Gaetano Donizetti, Anna Bolena

von Jürgen Pathy

Pavarotti ist zurück. Zumindest könnte man das meinen, würde man die Augen schließen und nur zuhören. Dessen waren sich viele einig, die am Dienstagabend geduldig vor dem Künstlerausgang der Wiener Staatsoper warteten, um einige Autogramme zu erhaschen. Dabei war es gar nicht Pene Pati, dessen Timbre dermaßen an den unsterblichen Luciano Pavarotti erinnert, sondern Diana Damrau, weswegen die meisten ins bedeutendste Opernhaus der Welt gepilgert waren. Beinahe allerdings, hätte der junge Samoaner der ultimativen „Königin der Nacht“ die Show gestohlen.

Mad Scene À la carte von Diana Damrau

Dass dies letztendlich doch nicht geschah, hat vor allem zwei Gründe. Erstens, weil die enorme sängerische Vielfalt, mit der die Damrau alle Gefühlsregungen von Liebe bis hin zum Wahnsinn darzustellen vermochte, eine enorme Steigerung widerfuhr. Und zweites, weil man sich kaum vorstellen kann, dass ihr in puncto schauspielerischer Gestaltung, auch nur irgendjemand das Wasser reichen könnte. Kaum zu glauben, dass man hier noch etwas draufpacken könnte. Einige Zuschauer meinten, das wäre bei einer der vorhergehenden Vorstellungen nämlich gar der Fall gewesen.

Seit 12. Februar gastierte die zweifache Mutter und weltweit führende dramatische Koloratursopranistin in der Titelpartie von „Anna Bolena“ an der Wiener Staatsoper.

„Gaetano Donizetti, Anna Bolena,
Wiener Staatsoper, 22. Februar 2022“
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Schostakowitsch flüchtet sich in Zynismus

CD-Rezension

Schostakowitsch

Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr.1
Symphonie Nr.9

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Mariss Jansons

BR Klassik 900202

von Peter Sommeregger

Ein Blick auf die Opuszahlen dieser beiden Werke von Dmitrij Schostakowitsch weist auf die gänzlich unterschiedliche Entstehungszeit hin, aber trotzdem ähneln sie sich. Sie parallel in einem Konzert aufzuführen, macht also Sinn. Tatsächlich stammen die hier gekoppelten Live-Mitschnitte aber aus zwei unterschiedlichen Konzerten.

Das spritzige, höchst originelle Klavierkonzert von 1933 spielt auf witzige Art mit der traditionellen Form dieses Genres. Der erst 26-jährige Komponist gibt sich hier unbekümmert respektlos, streut musikalische Zitate ein und gibt bereits einen Vorgeschmack auf die weitere Entwicklung des Komponisten. In dem Konzert vom Oktober 2012 im Münchner Herkulessaal sind der Pianist Yefim Bronfman und der Trompeter Hannes Läubin die Solisten. Ihnen gelingt eine virtuose Wiedergabe mit Hilfe des Dirigenten Mariss Jansons  und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zur hörbaren Freude des Publikums. „CD-Rezension: Schostakowitsch, Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr.1, Symphonie Nr.9,
klassik-begeistert.de“
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Mit Minkowski ins Paradies?

Die Altistin Anna Lapkovskaja (Der Engel) stammt aus Minsk und ist aufgewachsen in München. Sie ist regelmäßiger Gast an der Staatsoper Unter den Linden. Die Partie des Engels singt sie überirdisch mit einer einzigartig warm und dunkel gefärbten Stimme. Ihre Erscheinung und ihr schöner Gesang hallten noch lange in mir nach.

Foto: © Marco Borggreve, Facebook.com

Elbphilharmonie, 23. Februar 2022

Robert Schumann
Das Paradies und die Peri / Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 50

Staatskapelle Berlin
Staatsopernchor der Staatsoper unter den Linden

Lucy Crowe  Sopran (Peri)
Anna Prohaska  Sopran (Die Jungfrau)
Ema Nikolovska  Mezzosopran
Anna Lapkovskaja  Alt (Der Engel)
Andrew Staples  Tenor
Markus Dietrich  Tenor (Der Jüngling)
Florian Boesch  Bass (Gazna, Der Mann)

Dirigent Marc Minkowski

von Iris Röckrath

Nachdem ich vor knapp 4 Monaten ein Konzert dieses Oratoriums mit dem Symphonischen Chor, einem Laienchor, in der Laeiszhalle besuchte, war ich nun sehr neugierig darauf, das Werk mit Marc Minkowski und dem Ensemble der Staatsoper Unter den Linden in der Elbphilharmonie zu hören.

Dieses wunderbare Klanggemälde, von Robert Schumann im Jahre 1843 komponiert, macht sich immer noch sehr rar auf den Spielplänen der Konzerthäuser.  Die Stimmungen der unterschiedlichen Handlungsorte hat der Komponist in unterschiedlichsten Farben gemalt. Den Kampf der Inder mit den angreifenden Afghanen im pestverseuchten Ägypten hat er mit heftigen aggressiven Rhythmen musikalisch dargestellt. Den Tod hört man vorsichtig anklopfen im zweiten Teil. Bis zur erlösenden, sich endlich öffnenden Pforte zum Himmel im dritten Teil durchlebt die Peri vielerlei Gefühle. Sie verzweifelt und verliert fast jede Hoffnung bis sich am Ende dann doch endlich das Tor zum Garten Eden öffnet.  „Robert Schumann, Das Paradies und die Peri, Oratorium,
23. Februar 2022 – Elbphilharmonie“
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