Diese Seele kennt nur einen Ausweg: die Musik

Staatstheater am Gärtnerplatz, München, Live-Stream, 30. April 2021
Rezension des Videostreams: »Schuberts Reise nach Atzenbrugg« von Johanna Doderer

von Frank Heublein

Dieser Stream beginnt mit einer Einführung von Intendant Josef E. Köpplinger, Komponistin Johanna Doderer und dem telefonisch zugeschalteten Librettisten Peter Turrini. Sie besprechen die Entstehung dieser Opernauftragskomposition »Schuberts Reise nach Atzenbrugg« für das Gärtnerplatztheater in München.

Sowohl der Librettist als auch die Komponistin haben etwa 20 Fassungen hergestellt. Durch Corona musste der heutige Abend auf eine kammermusikalische Besetzung angepasst werden. Die Reise nach Atzenbrugg  des Musikers Franz Schuberts hat es zwar tatsächlich gegeben, das Stück jedoch ist Fiktion, die pointiert die „Einsamkeit und Isolation des Menschen Schubert“ (Doderer) hervorhebt, und, wie Turrini sagt, „[zeigt, dass] Liebesfähigkeit und Kunst eng zusammenhängen, […] die Liebe musste in Lieder wandern und nicht in Betten“. „Johanna Doderer, »Schuberts Reise nach Atzenbrugg«
Staatstheater am Gärtnerplatz, München, Live-Stream, 30. April 2021“
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Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 38

Foto: Paul Hindemith 1945, während seines Exils in den USA

Eine Symphonie und eine Oper über einen Renaissance-Künstler, mit einem holprigen Weg zur Uraufführung – nach dem Titel der Oper fragten wir letzte Woche. Nun, der Komponist dieser Oper war bereits in einer anderen Frage Thema, als es um das Bindeglied von Abbados und Ozawas Debüt mit den Berliner Philharmonikern ging: Paul Hindemith. Und das Werk, das wir suchten, ist Mathis der Maler, das sich mit Matthias Grünewald befasst. Herzlichen Glückwunsch an Silke Sinzig aus Krefeld zur korrekten Lösung und zum Gewinn der Auslosung – viel Spaß mit der Überraschungs-CD!

Wie gewohnt, ist der Schlüssel zum Gewinn auch in dieser Woche die korrekte Antwort auf Frage 5 dieser Quizausgabe. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie die Lösung bitte per E-Mail (nicht im Beitragskommentar!) an

Alle richtigen Antworten, die bis zum 4. Mai 2021 bei uns eingehen, nehmen an der Verlosung teil. Bitte geben Sie dabei Ihren Namen und Ihre Postadresse an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dem heutigen Quiz und viel Glück bei der Verlosung! „Das Klassik-Quiz – Folge 38“ weiterlesen

Juan Diego Flórez singt als Faust wunderschöne Phrasen und zeigt große Präsenz

Nicole Car, Juan Diego Flórez. Foto: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn ©

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Nicole Car, Juan Diego Flórez. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

von Heinrich Schramm-Schiessl (onlinemerker.com)

Ein besonderes Glück hat die Wiener Staatsoper mit ihren Inszenierungen des „Faust“ seit 1955 ja nicht. Die erste Inszenierung 1963 durch Paul Hager – damals noch unter dem Titel „Margarethe“ – hatte einen ziemlichen Geruch nach Pappendeckel mit einer eher hilflosen Personen- und Chorführung. 1985 versuchte sich dann Ken Russell an dem Werk und konnte sich einige blasphemische Einlagen nicht verkneifen. Die Neuproduktion 2008 war ursprümglich Nicolas Joël anvertraut. Dieser musste jedoch krankheitshalber während der Proben aufgeben und die Arbeit wurde von seinem Assistenten fertiggestellt. Auch mit dieser Inszenierung wurde man nicht glücklich, da sie auch eine gewisse Hilflosigkeit ausstrahlte.

Die aktuelle Produktion wurde nicht für Wien erarbeitet sondern stammt wieder einmal aus der Einkaufstour des Direktors in der Opernboutique. Es ist die Stuttgarter Inszenierung von Frank Castorf, und bei ihm spielt das Stück natürlich nicht in einer deutschen Kleinstadt im Mittelalter,  sondern verlegt es – laut Information der Staatsoper – in das Paris der Uraufführungszeit und verquickt es mit dem Paris um 1960, was man aber auch nicht merkt. Ich hätte einmal an einer Malaktion Valentins  – auch das gibt es wieder einmal – bemerkt, es würde um die Zeit des Algerienkrieges spielen. Ist letztendlich egal, Logik war noch nie Castorfs Stärke.  Hauptelement der Inszenierung sind wieder einmal Videos, ohne die es im Regietheater offenbar nicht mehr geht. Diese Videos zeigen einerseits das, was man ohnehin auf der Bühne sieht, bzw. sind Einspielungen von Aktionen innerhalb des Bühnenbildes oder Einspielungen aus Paris bzw. historische Filme. Grundsätzlich muss man sagen, dass diese Videos mittlerweile ziemlich nerven, denn im Theater möchte ich Aktionen auf der Bühne sehen, Videos schaue ich mir im Fernsehen an.

Natürlich erzählt Castorf nicht wirklich die Geschichte, sondern das, was er dafür hält. Da ist der alte Faust kein Gelehrter, der an sich selbst verzweifelt, sondern offenbar ein Unterstandsloser. Die Verwandlung findet derart statt, dass Mephisto ihm den schäbigen Mantel auszieht und er sich selbst die graue Perücke und den Bart abnimmt. Margarethe ist natürlich kein unschuldiges junges Mädchen – so etwas gibt es in der Gedankenwelt Castorfs ja nicht – sondern eine Hure, die mit ihrer Kollegin Marthe in ihrem Etablissement eine Opiumpfeife raucht. Siébel ist kein junger Student, sondern eine junge Frau, die offenbar in Margarethe verliebt ist – auch das muss heute dabei sein.

Mephisto ist tatsächlich ein Teufel, nur zu Beginn verkleidet, sonst deutlich als solcher erkennbar an Fellhose und Klumpfuss. Das ganze spielt, wie schon erwähnt, in Paris und hat der Bühnenbildner Aleksandar Denić auf einer Drehbühne eine 3D-Collage verschiedener Örtlichkeiten gebaut. Einige Szenen spielen an anderen Orten als im Libretto vorgesehen, so gibt es z.B. kein Gefängnis. Am Ende stirbt Margarethe übrigens nicht an Schwäche, sondern trinkt ein Glas Champagner offenbar mit Gift. Die Personenführung von Castorf ist nicht sonderlich ausgeprägt und mit dem Chor weiss er, wie fast alle Regietheaterregisseure , nichts anzufangen. Ebenso hält er natürlich nicht aus, wenn nur Musik ertönt. Diesmal wird allerdings nicht nur die Ouvertüre illustriert sondern zeitweise auch stückfremde Texte rezitiert. Die Kostüme von Adriana Braga-Peretzki waren ein bunter Mischmasch verschiedener Epochen. Aber was soll man sagen, wo Castorf draufsteht ist halt auch Castorf drin.

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Martin Häßler, Peter Kellner, Adam Palka. Copyright:
Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Zufriedener konnte man mit dem musikalischen Teil des Abends sein. Juan Diego Flórez ist im Zuge seiner Facherweiterung bei der französischen Oper wesentlich besser aufgehoben. Diese Werke kommen seiner Stimme viel mehr entgegen. Sein Faust war stimmlich von Beginn an ausgezeichnet, die Spitzentöne kamen alle sicher und auch sonst sang er wunderschöne Phrasen und zeigte große Präsenz. Ein guter Schauspieler wird er zwar nicht mehr werden, aber seine Rollengestaltung war zufriedenstellend. Nicole Car hat für die Margarethe fast schon eine zu dramatische Stimme, der vor allen Dingen in der Gartenszene, die hier natürlich nicht in einem Garten spielt, etwas die jugendliche Leichtigkeit fehlte. Dafür konnte sie dann in den dramatischen Momenten des vierten und fünften Aktes, speziell in der Kirchen- und der Schlussszene auftrumpfen. Die Höhen kamen sicher und waren nur manchmal etwas scharf. Adam Palka, mit der Inszenierung quasi aus Stuttgart mitgekommen, sang den Mephisto durchaus eindrucksvoll, auch wenn ihm leider die notwendige schwarze Dämonie fehlte. An frühere Interpreten dieser Rolle durfte man allerdings nicht denken. Étienne Dupuis liess als Valentin einen schönen Bariton hören, sang ein schönes Gebet und war durchaus eindrucksvoll in der Todesszene. Kate Lindsey sang eine(n) gute(n) Siébel und war darstellerisch bemüht. Monika Bohinec (Marthe) und Martin Häßler (Wagner) waren zufriedenstellend. Ausgezeichnet der von Thomas Lang einstudierte Chor.

Am Dirigentenpult stand Bertrand de Billy, der schon die letzte Premiere dirigierte. Er hat zur französischen Oper einen guten Zugang und leitete die Aufführung mit viel Schwung. Mit den dramatischen Stellen konnte man zufrieden sein, während in den lyrischen Passagen etwas mehr Feinarbeit wünschenswert gewesen wäre.

Am Schluss habe ich mich wieder einmal gefragt, warum ich, als jemand der Oper liebt, ansehen muss, was andere nur intessiert, weil es anders ist.

Heinrich Schramm-Schiessl, 30. April 2021   

P.S.: In einer Fernsehserie spielte einmal eine Szene in der Oper und am Ende gibt es ein massives Buhkonzert für den Regisseur. Bei der Garderobe sieht man dann ein junges Paar, das von der Regie begeistert war und sagt: „Weisst Du, was mich eigentlich wirklich gestört hat, war die Musik“. An diese Szene musste ich gestern öfter denken.

Lucia di Lammermoor in Hamburg: Fabelhafte Inszenierung mit einzelnen musikalischen Einschränkungen

Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti als spannender Kriminalfall, Komplettmitschnitt der Neuproduktion der Staatsoper Hamburg, ins Netz gestellt am 30. April 2021

Foto: Lucia di Lammermoor an der Hamburgischen Staatsoper, dritter Akt, der Mord (Videostill YouTube, Ausschnitt)

von Dr. Ralf Wegner

Am 7. März sollte Lucia di Lammermoor in der Inszenierung von Amélie Niermeyer Premie­re haben. Corona-bedingt wurde nichts daraus. Am Freitag stellte die Hamburgische Staatsoper einen Mitschnitt für Abonnenten ins Internet. Wenn es nicht einzelne musikalische Einschränkungen gegeben hätte, hätte ich hier meiner Begeisterung freien Lauf gelassen. Auf jeden Fall war es die beste und spannendste Lucia-Inszenierung, die ich bisher gesehen habe. „Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor
Staatsoper Hamburg, Stream ins Netz gestellt am 30. April 2021“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MAI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MAI 2021

„Faust“ in Wien. Martin Häßler, Peter Kellner, Adam Palka.
Foto: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Wien/ Staatsoper
Wiener Staatsoper, „Faust“
„Pariser Walpurgisnacht“
Frank Castorf an der Wiener Staatsoper?! Der neue Direktor wird sich diesen Termin rot im Kalender angestrichen haben: Endlich ist dieser „Bilderstürmer“ auch im Haus am Ring angekommen und darf, was sich hier noch „bürgerlich“ zu nennen traut, mit seiner Interpretation des Gounod’schen „Faust“ verstören.
http://www.operinwien.at/werkverz/gounod/afaust9.htm

„Faust“ in der Wiener Staatsoper: Es brodelt hinter den Kulissen von Paris
Frank Castorfs spannende Inszenierung von Gounods „Faust“ war nun an der Wiener Staatsoper zu sehen und wartet auf Publikumszulassung. Langweilig wird es dabei nie.
Salzburger Nachrichten

Castorfs starke „Faust“-Collage an der Wiener Staatsoper
Charles Gounods „Faust“ wird das Repertoire des Hauses am Ring bereichern. Die Vorstellung wird am Samstag, 1. Mai in Ö1 übertragen
Der Standard.at

Charles Gounod, Faust Livestream aus der Wiener Staatsoper am 29. April 2021

Kulturstaatssekretärin Mayer: „Ohne große Schäden durch die Krise gekommen“
Andrea Mayer im Gespräch über Unsicherheiten bei den Kulturöffnungen, die schwierige Situation von Konzert- und Festivalveranstaltern und wann sie wieder mit offenen Clubs rechnet.
Der Standard.at

Musiker in der Coronakrise: Depressionen und Angststörungen nehmen zu
BR-Klassik.de

Themenwelt Klassik in der ARD-Mediathek — Im Pool mit Anna Netrebko
Klassikfans können Überraschungen erleben in der ARD-Mediathek: Da tritt eine Operndiva im Badeanzug auf – der RBB dagegen fehlt weiterhin.
Tagesspiegel

Daniels Anti-Klassiker 10: Arnold Schönberg, Orchestervariation op. 31 (1928)
Neue Klangwelten, Ausreizen der Mittel, Brechen von Grenzen, sogar die Krönung aller musikalischen Schöpfungen… nicht weniger versprach Schönberg mit seiner neu entwickelten Technik. Als er endlich das erste Orchesterwerk präsentierte, das diese Superlative erfüllen sollte, erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Für die Uraufführung stellte sich niemand Geringeres als Wilhelm Furtwängler persönlich zur Verfügung. Alles deutete auf Erfolg! Und trotzdem – das Konzert endete in einem Desaster. Kritiker überschlugen sich in Denunziationen, von einem Skandal war die Rede, niemand hatte Schönbergs Musik verstanden. Wen wundert’s!?
Daniel Janz präsentiert die „Anti-Klassiker“
Klassik-begeistert.de

CD-Rezension: Gibt es eine Auferstehung für „Risurrezione“?
Franco Alfano: Risurrezione
Den Namen des Komponisten Franco Alfano verbindet man heute nur noch fast ausschließlich mit seiner Vollendung von Puccinis „Turandot“, die der Komponist unvollendet hinterlassen hatte.
Dabei war Alfanos Schaffen reichhaltig und facettenreich, umfasste sowohl Opern als auch Orchesterwerke und Lieder. Am ehesten haben noch die Opern „Risurrezione“ (1904) und „Cyrano de Bergerac“ (1936) überlebt und tauchen hin und wieder auf den Opernspielplänen auf.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de „DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MAI 2021“ weiterlesen

CD-Rezension: Gibt es eine Auferstehung für „Risurrezione“?

Franco Alfano: Risurrezione
Maggio Musicale Fiorentino
Francesco Lanzilotta
Dynamic  CDS 7866.02

 von Peter Sommeregger

Den Namen des Komponisten Franco Alfano verbindet man heute nur noch fast ausschließlich mit seiner Vollendung von Puccinis „Turandot“, die der Komponist unvollendet hinterlassen hatte.

Dabei war Alfanos Schaffen reichhaltig und facettenreich, umfasste sowohl Opern als auch Orchesterwerke und Lieder. Am ehesten haben noch die Opern „Risurrezione“ (1904) und „Cyrano de Bergerac“ (1936) überlebt und tauchen hin und wieder auf den Opernspielplänen auf.

Beim Maggio Musicale Fiorentino 2020 stand „Risurrezione“ auf dem Programm, die vorliegende CD ist ein Mitschnitt der Vorstellungen vom Januar 2020. Der Dirigent Francesco Lanzillotta versammelte für die Produktion ein international gemischtes Ensemble. Die meisten Rollen sind aber eher kurz und haben nur episodenhaften Charakter. „CD-Rezension, Franco Alfano, Risurrezione
klassik-begeistert.de“
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Daniels Anti-Klassiker 10: Arnold Schönberg, Orchestervariation op. 31 (1928)

Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der sogenannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

von Daniel Janz

Neue Klangwelten, Ausreizen der Mittel, Brechen von Grenzen, sogar die Krönung aller musikalischen Schöpfungen… nicht weniger versprach Schönberg mit seiner neu entwickelten Technik. Als er endlich das erste Orchesterwerk präsentierte, das diese Superlative erfüllen sollte, erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Für die Uraufführung stellte sich niemand Geringeres als Wilhelm Furtwängler persönlich zur Verfügung. Alles deutete auf Erfolg! Und trotzdem – das Konzert endete in einem Desaster. Kritiker überschlugen sich in Denunziationen, von einem Skandal war die Rede, niemand hatte Schönbergs Musik verstanden. Wen wundert’s!? „Daniels Anti-Klassiker 10: Arnold Schönberg, Orchestervariation op. 31 (1928)“ weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 30. APRIL 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE FREITAG-PRESSE – 30. APRIL 2021

© Oded Antman (Staatsoper Berlin)

Zubin Mehta ist 85: Indischer Stardirigent will von Pension nichts wissen
Kleine Zeitung

Zubin Mehta zum 85er: Immer Courage bewiesen
Kann ein Dirigent Autorität ausstrahlen – und gleichzeitig liebenswürdig sein? Seit Jahrzehnten macht es Zubin Mehta vor. Bereits mit 16 Jahren hat Mehta das Bombay Symphony Orchestra dirigiert. Und als einer der Jüngsten, die je am Pult von Weltklasse-Orchestern standen, gab Mehta zwischen seinem 24. und 30. Lebensjahr Debüts bei Institutionen, nach denen sich andere in diesem Alter die Finger lecken würden: von Montreal bis Mailand. Am 29. April feiert der Weltstar seinen 85. Geburtstag.
BR-Klassik.de

Zubin Mehta: „Musik ist für mich Liebe“
Eigentlich wollte Zubin Mehta seinen 85. Geburtstag mit einem großen Konzert in Berlin feiern.                                                                                        Münchner Abendzeitung

Wien
Wiener Festwochen heuer in zwei Etappen, Eröffnung ohne Publikum
In mehreren Etappen gibt es Tanz, Oper und Theater, im Mai nur virtuell, bis November dann auch real mit Tests. Ticketverkauf ab 14. Mai.
Kurier.at

Festwochen-Intendant Christoph Slagmuylder: Ausnahmezustand garantiert
Ein Gespräch über die Zukunft internationaler Kunstfestivals und wie Planung in der Krise funktioniert.
Wiener Zeitung

Salzburger Pfingstfestspiele haben Sicherheitskonzept vorgestellt
Cecilia Bartolis Festival muss nur ein Konzert absagen.
Der Standard.at

Wien
Impfung der Wiener Philharmoniker: Staatsopernchef schrieb Dankesbrief
„Wir wollen, dass anerkannt wird, dass Musiktheater ein Hochrisikoberuf ist“. Sechs Premieren innerhalb von sechs Wochen vor Publikum.
Kurier.at

Bregenzer Festspiele hoffen auf Normalität
170.000 von 225.000 Karten sind gebucht – großteils abgesagtes Programm aus dem Vorjahr.
Wiener Zeitung

Gschnas für Don Giovanni in Prag
Das Ständetheater spielt nicht mehr wie bisher die Prager Fassung von Mozarts Oper. Ein derber Missgriff, garniert mit plattem Amüsiertheater.
https://www.diepresse.com/5970961/gschnas-fur-don-giovanni-in-prag

SN-Gespräch mit Franz Welser-Möst: „Kultur hat an Relevanz verloren“
Bezahlartikel
Salzburger Nachrichten

Gmunden
Mit Franz Welser-Möst auf dem Weg zur Kulturhauptstadt 2024
Einer Idee Franz Welser-Mösts folgend, starten wir bereits 2021 ein Projekt, das in der gesamten Region lustvolles Musizieren zu neuem Leben erwecken soll. Das Projekt „Hausmusik Roas“ soll die reichhaltige und wertvolle Musiklandschaft des Salzkammerguts ins Zentrum stellen und dabei den Bogen zu klassischer Musik spannen.
https://www.salzkammergut.at/oesterreich-veranstaltung/detail/430223211/hausmusik

Graz
Grazer Neustart am 19. Mai als kultureller Veranstaltungsreigen
Der Standard.at

Wieder mit Publikum – styriarte in den Startblöcken
„Willkommen zurück!“, heißt es aus dem styriarte-Büro im Grazer Palais Attems. Der Auftakt der Live-Konzerte erfolgt in den Kasematten.
Kleine Zeitung

Oper Burg Gars
„Carmen“ muss noch warten
Niederösterreichische Nachrichten

Cottbus
Das Tagebuch der Anne Frank – Digital
https://www.wochenkurier.info/suedbrandenburg/cottbus/artikel/das-tagebuch-der

München
Gärtnerplatztheater: Auf Landpartie mit Franz Schubert – „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“
Stream live aus dem Gärtnerplatztheater am Freitag, 30. April, 19.30 Uhr, unter gaertnerplatztheater.de
Sueddeutsche Zeitung

Bayerische Staatsoper: Gräfliche Sexualtherapie
Die Staatsoper probiert sich gerne im Stream. Nun zeigt Regisseur Axel Ranisch, dass es immer noch ungewöhnlicher geht
Sueddeutsche Zeitung „DIE FREITAG-PRESSE – 30. APRIL 2021“ weiterlesen

Rising Stars 5: Selene Zanetti, Sopran – bereit für den Absprung

Foto: © Lorenz Kerscher, 2020

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Lorenz Kerscher

Im Dezember 2019 stellte Selene Zanetti die Mimì in La Bohème dar, im Januar 2020 die Marie in der Verkauften Braut und im Februar die Liù an der Seite der Turandot-Debütantin Anna Netrebko – all das auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper. Das sah nach einem perfekten Karrierestart aus. Mit Engagements an Opernhäusern von Weltruf in der Tasche beendete sie ihr Festengagement. Voll Optimismus blickte sie in eine erfolgversprechende Zukunft. Doch dann kam Corona wie eine Windböe, die einen Skispringer genau beim Absprung trifft und seinen Traum vom gelungenen Flug zunichtemacht. Da galt es nun, einen Sturz ins Bodenlose einigermaßen unbeschadet zu überstehen und alle Hoffnung auf den zweiten Versuch zu setzen, auch wenn dieser über ein Jahr lang auf sich warten ließ. In diesem Zeitraum ermöglichte ihr der Notbetrieb ihrer bisherigen Bühne nur die Darbietung von Toscas Arie „Vissi d’arte“ in der von Marina Abramović produzierten Performance The 7 Deaths of Maria Callas und von einer erste Dame in der Zauberflöte. Alle anderen Engagements waren abgesagt. „Rising Stars 5: Selene Zanetti, Sopran – bereit für den Absprung“ weiterlesen

Meine Lieblingsmusik (69): Giacomo Puccini, „Turandot“

Elizabeth Connell 2008 als Turandot in der Hamburg-Inszenierung von Giancarlo del Monaco (Foto: Brinkhoff-Mögenburg)

von Dr. Ralf Wegner

Kennen Sie das Turandot-Syndrom? Sie bekennen sich verantwortlich für Missetaten oder sühnen für Verbrechen, die vor sehr, sehr langer Zeit von Vorfahren begangen wurden. So rächt sich Turandot an den sie begehrenden Männern wegen der vor Jahrhunderten geschändeten Urahnin Lou-Ling. Tiefenpsychologisch steckt wahrscheinlich noch mehr dahinter. Die Ursprünge der Turandot-Erzählung gehen auf den persisch-indischen Kulturkreis zurück, wurden später auch von Friedrich Schiller aufgegriffen, haben sich in abgewandelter Form aber auch im Deutschen Märchenschatz niedergeschlagen. So lässt sich im Der Wunderbaum eine Prinzessin auf einem unbezwingbaren Glasberg sitzend umwerben, aber umsonst, viele Ritter und Grafen hatten es bisher vergebens versucht… auf den Glasberg zu steigen… um der schönen Tochter des Königs, die oben saß, die Hand zu reichen und sie dadurch zu erwerben. Viele hatten es bisher versucht; sie waren alle noch weit vor dem Ziel ausgeglitscht und hatten zum Teil des Hals gebrochen (Berlin: Füllhorn, 1950). Wenigstens überlebten etliche, anders als die um Turandot werbenden Prinzen. Wer es bei ihr wagte, musste drei Rätsel lösen. Vor Calaf gelang das niemandem. Die Prinzessin ließ alle unterlegenen Bewerber, zuletzt den Prinzen von Persien, aufs Schafott führen. „Meine Lieblingsmusik 69, Giacomo Puccini, Turandot
klassik-begeistert.de“
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