Der Schlauberger 51: Offen für alles – Über besondere Tage im Geschäft

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Ob Sie’s glauben oder nicht: Ich bin durchgegangen. Einen ganzen Tag lang. Durch die Tür. Kein Problem. Es war ja auch ein Tag der offenen Tür.

Ich finde diese Einrichtung klasse und mache sogar die ganze Woche Gebrauch davon. Denn dort, wo ich einkaufe, ist fast jeder Tag ein Tag der offenen Tür. Sonst könnten die Kunden ja gar nicht reinkommen. „Der Schlauberger 51: Offen für alles – Über besondere Tage im Geschäft“ weiterlesen

DIE SONNTAG-PRESSE – 13. JUNI 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE – 13. JUNI 2021

Longborough
Musikalisch grandios – optisch düster und karg: „Die Walküre“ in Longborough, dem englischen Bayreuth

Dass dies einst ein Hühnerstall war, lässt sich der klassistischen, rosafarbenen Fassade, gekrönt von Statuen der drei Opern-Götter Mozart (links), Verdi (rechts) und Wagner (im Zentrum) längst nicht mehr anmerken – aber die Assoziation ist eindeutig und auch durchaus beabsichtigt: Bayreuth. Seit 1991 werden auf diesem Landgut im winzigen Dorf Longborough – gelegen in der Grafschaft Gloucestershire in der malerischen Landschaft der Cotswolds – im Juni und Juli Opern aufgeführt, und dies mit wachsendem Erfolg und Zuspruch.
Charles E. Ritterband berichtet aus Longborough, dem englischen Bayreuth
Klassik-begeistert.de

Wien
„Macbeth“ in der Wiener Staatsoper: Power-Couple hübsch hässlich
Die Wiener Staatsoper versucht zum Saisonende Verdis „Macbeth“ ganz nahe zu kommen. Anna Netrebko und Luca Salsi helfen mit, die Regie bleibt dunkel.
Tiroler Tageszeitung

Graz
Grazer Oper: Ein musikalischer „Sturm“ mit drei Schauspielstars
Eine besonderes Schmankerl bietet die Oper ihrem Publikum mit „Der Sturm“. Chefdirigent Roland Kluttig setzt mit seinem Orchester und dem Grazer Ensemble Jean Sibelius’ Bühnenmusik zu Shakespeares Drama glutvoll in Szene, muss aber hart gegen die übermächtige Konkurrenz dreier Vollblut-Schauspieler kämpfen.
https://www.krone.at/2436237

Münchner Rundfunkorchester – Jubiläumssaison 2021/22
„Die italienische Oper gehört zur Tradition des Orchesters“
BR-Klassik.de

Gelsenkirchen
Gelsenkirchen zeigt Hindemiths Mini-Oper „Hin und zurück“ per Stream auf Spendenbasis
Es muss nicht immer Wagner sein: Das Musiktheater im Revier zeigt eine der kürzesten Opern der Musikgeschichte im Stream – auf Spendenbasis.
www-waz.de

„cancel culture“: Karajan muss weg, James Bond pfui
Man kann Geschichte schon neu einordnen; aber die moralische Selbstüberhöhung der Ordner ist unerträglich
Kurier.at

Berlin
Herbert Blomstedt und die Berliner Philharmoniker: Im Wortsinne gelassen
Berliner Zeitung

München
Einmal volltanken, bitte
Der Münchner Autobauer BMW engagiert sich seit 50 Jahren auch kulturell. Verantwortlich ist dafür heute die Personalvorständin Ilka Horstmeier. Sie erzählt von ihren Plänen, und wie sie selbst die Liebe zur Kunst entdeckte.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bmw-einmal-volltanken-bitte-1.5319045

Nürnberg
Raus aus der Ehehölle!
Das Staatstheater Nürnberg verbindet Telemanns ulkigen „Pimpinone“ mit Bartóks düsterem „Blaubart“
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/oper-raus-aus-der-ehehoelle-1.5319049 „DIE SONNTAG-PRESSE – 13. JUNI 2021“ weiterlesen

Revolutionäres Spektakel um Netrebko und Eyvazov

DVD-Rezension: Umberto Giordano, Andrea Chénier
Teatro alla Scala 2017

C major 757 308

von Peter Sommeregger

Die 1896 am gleichen Haus uraufgeführte Oper, die auf der Lebensgeschichte des französischen Dichters André Chénier beruht, war seit der Uraufführung stets erfolgreich und blieb das bekannteste Werk des Komponisten Giordano.

Für eine Oper unumgänglich war die Erfindung einer Liebesgeschichte des Titelhelden. Im Stück liebt er die der Revolution vorerst entkommene adelige Madeleine de Coigny, die ihm nach seiner Verurteilung freiwillig auf die Guillotine folgt. Das todes-sehnsüchtige Schlussduett der Liebenden, sowie Madeleines Arie „La mamma morta“, sind die musikalischen Highlights der Oper, letztere Arie wurde durch ihre Verwendung einer Aufnahme mit Maria Callas im Film „Philadelphia“ sehr populär. „DVD-Rezension: Umberto Giordano, Andrea Chénier,
Teatro alla Scala 2017“
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Wie in Abrahams Schoß: Herbert Blomstedt leitet die Berliner Philharmoniker

Foto: © Monika Rittershaus

Berliner Philharmonie, 10. Juni 2021

Berliner Philharmoniker
Herbert Blomstedt, Musikalische Leitung

Jean Sibelius: 4. Sinfonie op.63
Johannes Brahms: 3. Sinfonie op.90

von Kirsten Liese

Berlin, 10. Juni. Endlich darf auch in der Berliner Philharmonie wieder vor Publikum gespielt werden, wenngleich auch zu sehr strengen Eintrittsbedingungen mit Test- und FFP2-Maskenpflicht während des gesamten Konzerts.

Eigentlich schrecken mich solche Restriktionen ab, aber für den Grandseigneur Herbert Blomstedt, der – man glaubt es kaum – am 11. Juli 94 (!) Jahre alt wird, nehme ich das in Kauf. Und werde dafür mit einem Konzert belohnt, das meine hohen Erwartungen vollends einlöst. „Herbert Blomstedt, Berliner Philharmoniker,
Philharmonie Berlin, 10. Juni 2021“
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Musikalisch grandios – optisch düster und karg: „Die Walküre“ in Longborough, dem englischen Bayreuth

Foto: © Charles E. Ritterband

Longborough Festival Opera, 10. Juni 2021
Richard Wagner, „Die Walküre“

Halbszenische Aufführung in deutscher Sprache

von Charles E. Ritterband

Das dies einst ein Hühnerstall war, lässt sich der klassistischen, rosafarbenen Fassade, gekrönt von Statuen der drei Opern-Götter Mozart (links), Verdi (rechts) und Wagner (im Zentrum) längst nicht mehr anmerken – aber die Assoziation ist eindeutig und auch durchaus beabsichtigt: Bayreuth. Seit 1991 werden auf diesem Landgut im winzigen Dorf Longborough – gelegen in der Grafschaft Gloucestershire in der malerischen Landschaft der Cotswolds – im Juni und Juli Opern aufgeführt, und dies mit wachsendem Erfolg und Zuspruch. 1998 wurden hier erstmals (in Bearbeitungen verkürzte) szenische Aufführungen aus Wagners Ring-Zyklus geboten, 2007 mit „Rheingold“ erstmals eine vollständige Oper, 2013 der gesamte Ring-Zyklus – ein kühnes Unterfangen für das winzige Haus mit seinen nur 500 Sitzplätzen. Inzwischen steht aber auch eine Palette ganz anderer und kontrastierender Werke auf dem Spielplan von Longborough: „Così fan tutte“, „Il ritorno d’Ulisse in patria“, „The Cunning Little Vixen“. „Richard Wagner, „Die Walküre“,
Longborough Festival Opera, 10. Juni 2021“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 12. JUNI 2021

Luca Salsi mit Partnerin, Anna Netrebko und Yusif Eyvazov. Foto Instagram

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 12. JUNI 2021

Wien/ Staatsoper
Comeback vor Publikum: Netrebko strahlt in düsterem „Macbeth“
https://orf.at/stories/3216803/

Finsternis und Federkleid: „Macbeth“ an der Staatsoper
https://volksblatt.at/finsternis-und-federkleid-macbeth-an-der-staatsoper/

Wiener Staatsoper: „Macbeth“ mit Netrebko als Kammerspiel des Grauens
Der Standard.at

Macbeth und seine grausigen Rabenviecher (Bezahlartikel)
https://www.diepresse.com/5992468/macbeth-und-seine-grausigen-rabenviecher

Kritik – „Macbeth“ an der Wiener Staatsoper: Anna Netrebko und Luca Salsi – das ideale Verdi-Ehepaar
BR-Klassik.de

Kollegengespräch: „Macbeth“ mit Anna Netrebko in Wien (Podcast)
BR-Klassik.de

Grafenegg
Ein Wolkenturm treibt bunte Blüten
Sommernachtsgala mit musikalischem Blumenstrauß und floraler Lichtshow.
Wiener Zeitung

„Konzertgänger in Berlin“
Kurz und kryptisch (5): Herbert Blomstedt bei den Berliner Philharmonikern
„Kurz und kritisch“ hieß einst eine Rubrik im Tagesspiegel, die es leider nicht mehr gibt. Da aber k&k immer fein ist, rezensiert der Konzertgänger manchmal auch „Kurz und kryptisch“.
Heute: Herbert Blomstedt ist auch wieder da und dirigiert Sibelius und Brahms bei den Berliner Philharmonikern.
https://hundert11.net/kurzundkryptisch5/

Berlin/ Waldbühne
6000 Zuschauer: Waldbühnen-Konzert am 26. Juni findet statt
Es ist die erste kulturelle Großveranstaltung in diesem Jahr. Wer Tickets für das ausgefallene Waldbühnen-Konzert 2020 hat, kann diese dafür umtauschen.
Tagesspiegel.de

Wien/ Musikverein
Das RSO und Carolin Widmann spielten Cerha
Spontanster Ausdruck kommt mit genauso durchdachten wie ausgehörten „Tonvarianten“ zusammen
Der Standard.at

Julia Hagen und Igor Levit: Cello-Überfliegerin trifft Klavier-Ass
Wiener zeitung

Graz
ORF III präsentiert Freiluft-„Tosca“ von Grazer Schloßbergbühne Kasematten mit Jonas Kaufmann, Kristīne Opolais und Bryn Terfel
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210611_OTS0016/orf-iii-praesentiert

München
Serge Dorny: „Kunst bringt Menschen zusammen“
Der künftige Intendant der Bayerischen Staatsoper, Serge Dorny, über die Pläne seiner ersten Saison, die im September in Ansbach beginnen soll
Münchner Abendzeitung „DIE SAMSTAG-PRESSE – 12. JUNI 2021“ weiterlesen

Frauenklang 4: Maria Szymanowska: emanzipierte Klaviervirtuosin und Goethes Muse – Teil 2

Eine der Hauptfiguren des Buches „Musik und Geschlecht“ von Danuta Gwizdalanka ist die polnische Pianistin und Komponistin Maria Szymanowska (1798-1831), die in für die weibliche Emanzipation ungünstigen Zeiten weitreichende Eigenständigkeit zeigte. Frau Gwizdalanka arbeitet derzeit an ihrer umfangreichen Biografie.

Fortsetzung des Gesprächs zwischen Jolanta Łada-Zielke und Danuta Gwizdalanka

In welcher Arbeitsphase an dem Buch über Szymanowska befinden Sie sich jetzt?

Im Moment organisiere ich die gesammelten Materialien und suche nach Antworten auf gründliche Fragen, die während der Arbeit entstanden sind. Eine davon: was hat Maria Szymanowska wirklich dazu bewogen, als Klaviervirtuosin in die Welt zu gehen? Sie selbst sagte und schrieb immer wieder – weshalb ich mir später erlaubt habe, ihre Worte vorsichtig zu zitieren – dass sie sich nach der Scheidung von ihrem Mann zu diesem Schritt entschlossen habe, um den Lebensunterhalt für die Kinder zu verdienen. Sie hatte zwei Töchter und einen Sohn. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass dies wirklich ihre Hauptmotivation war. Das bezweifelt auch Doris Bischler, die Autorin einer exzellenten Dissertation über Szymanowska, die vor einigen Jahren in Berlin erschienen ist. Warum? Weil es scheint, dass Szymanowska nur versuchen wollte, ein „Star“ zu sein und die Welt zu sehen. Mit 30 Jahren hoffte sie ein außergewöhnliches Abenteuer zu erleben und als Pianistin europäische Hauptstädte zu erobern, natürlich im Vergleich zu den größten Stars der Zeit – den Männern. In diesen Zeiten war das ein äußerst extravaganter Wunsch. „Frauenklang 4: Maria Szymanowska: emanzipierte Klaviervirtuosin und Goethes Muse – Teil 2“ weiterlesen

Daniels Anti-Klassiker 16: Gioachino Rossini – Figaro-Arie aus „Der Barbier von Sevilla“ (1816)

Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung oder der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der sogenannten „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

von Daniel Janz

Was haben die Looney Tunes und eine Rossini-Oper gemeinsam? Beide können so platt sein, als hätte sie eine Dampfwalze überfahren. Zu diesem Eindruck könnte man jedenfalls gelangen, wenn man sich den „Barbier von Sevilla“ anschaut – eine klassische Komödie darüber, dass zwei Männer ein und dieselbe Frau ehelichen wollen und die „wahre Liebe“ sich am Ende nur durch Betrug und viel Hilfe von außen durchsetzen kann. Haargenau so findet man es auch im Cartoon! Trotzdem hat diese Geschichte sich irgendwie so sehr gehalten, dass der Name „Figaro“ heute noch vielen ein Begriff sein dürfte. Wie ist das gekommen? „Daniels Anti-Klassiker 16: Gioachino Rossini – Figaro-Arie aus „Der Barbier von Sevilla“ (1816)“ weiterlesen

John Neumeiers Ballett "Tod in Venedig" begeistert in Hamburg

Artem Prokopchuk (Jaschu), Anna Laudere (Aschenbachs und Tadzios Mutter), Marc Jubete und Félix Paquet (Aschenbachs Begleiter), Atte Kilpinen (Tadzio), Christopher Evans (Aschenbach), Jacopo Bellussi (Tänzer Friedrich der Große), Silvia Azzoni und Alexandre Riabko (Aschenbachs Konzepte), Hélène Bouchet (Barbarina) (Foto: R. Wegner)

„Ein hingerissenes Publikum applaudierte nach längerem Stillschweigen jubelnd und ausdauernd den offensichtlich glücklichen Tänzerinnen und Tänzern, allen voran Marc Jubete, Félix Paquet und vor allem Atte Kilpinen und Christopher Evans.“

Hamburg Ballett, 9. Juni 2021
Tod in Venedig, Ballett von John Neumeier

von Ralf Wegner

Thomas Mann nannte seine Novelle aus dem Jahre 1911 die Tragödie einer Entwürdigung. Der verwitwete Schriftsteller Aschenbach, Mitte 50, verfällt am Lido von Venedig dem engelgleichen 14-jährigen Tadzio. Die Beziehung bleibt platonisch, und einseitig, und sie wird von Thomas Mann mit dem Tode bestraft. Die Cholera rafft Aschenbach dahin. Keine edle Schwindsucht, wie man beim Lesen des Novellentextes vermuten könnte, sondern von einer ganz üblen Krankheit. Der französische Autor Jean Giono hat diese andere Geißel der Menschheit in dem Roman „Der Husar auf dem Dach“ eindrucksvoll beschrieben. „Tod in Venedig, Ballett von John Neumeier,
Hamburg Ballett, 9. Juni 2021“
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Sommereggers Klassikwelt 91: Maria Cebotari – ein viel zu früh verglühter Stern

Der 9. Juni 1949 war der Tag, an dem das viel zu kurze, aber trotzdem an Höhepunkten reiche Leben der rumänischen Sopranistin endete.

von Peter Sommeregger

1910 in Chișinău, damals noch zum russischen Kaiserreich gehörend, geboren war bei dem Arbeiterkind mit 11 Geschwistern das musikalische Talent so offenkundig, dass sie das Konservatorium ihrer Heimatstadt besuchen durfte. Früh wurde sie von dem Schauspieler Graf Alexander Wyrubow entdeckt, der sie künstlerisch unter seine Fittiche nahm und sie auch heiratete. Mit Wyrubow lebte sie anfangs in Moskau und Paris, ehe sie 1929 in Berlin ein weiteres Gesangsstudium begann. „Sommereggers Klassikwelt 91: Maria Cebotari – ein viel zu früh verglühter Stern“ weiterlesen