Die allererste Wahl sind die Komponisten Sondheim, Arlen und Waxmann nicht. Es muss, speziell an einem solchen Datum, nicht unbedingt der Kosmos einer Mahler-Symphonie oder ein Werk der Wiener Klassik sein, so viel Tschingderassa aber vielleicht auch nicht. Möglicherweise ist gerade das aber passend für eine Stadt, die alljährlich zu Silvester in ihren Straßen den Ausbruch des Dritten Weltkriegs simuliert.
Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko Dirigent Diana Damrau Sopran
Werke von George Gershwin, Richard Rogers, Leonard Bernstein, Kurt Weill, Stephen Sondheim und Harold Arlen. Zugaben von Frederick Loewe und Franz Waxmann.
von Peter Sommeregger
Es ist schon beinahe eine Tradition bei Spitzenorchestern, die traditionellen Silvester-bzw. Neujahrskonzerte mit ungewöhnlichem Repertoire zu bestreiten. Die Wiener Philharmoniker sind durch ihre Tradition auf die Strauss-Dynastie und deren musikalische Satelliten festgelegt. Die Staatskapelle Dresden setzt seit einer Weile auf halbszenische Operetten-Verschnitte. Bei den Berliner Philharmonikern variieren die Programme.
Wiener Staatsoper, 31. Dezember 2019 Johann Strauß, Die Fledermaus
von Lothar und Sylvia Schweitzer
An diesem beginnenden Abend um 17 Uhr trafen sich „die Merker“ im Teesalon der Wiener Staatsoper, um den 80. Geburtstag von Frau Dr. Sieglinde Pfabigan, der Chefin und Mutter der Zeitschrift „Der neue Merker“, würdig zu feiern. Das Fachblatt bringt elfmal jährlich Interessantes aus der Welt der Oper, aber auch des Balletts und der Konzerte, wobei es ein besonderes Anliegen von Frau Dr. Pfabigan ist, dass in der Wiener Staatsoper allabendlich eine Mitarbeiterin / ein Mitarbeiter zugegen ist, damit bei den Folgevorstellungen Zweitbesetzungen die Chance einer Beachtung finden. „Johann Strauß, Die Fledermaus, Wiener Staatsoper, 31. Dezember 2019“ weiterlesen
Werke von Franz von Suppé, Luigi Arditi, Josef Strauss, Edward Elgar, Ludwig van Beethoven, Gaetano Donizetti, Émile Waldteufel, Ferdinand Hérold, Emmerich Kálmán, Johann Strauss Sohn, Amadeo Vives und Carl Millöcker
von Herbert Hiess
2020 ist natürlich das Beethovenjahr schlechthin; der 250. Geburtstag dominiert ja überall die Konzertprogramme und Plattenproduktionen. So kam man bei diesem Silvesterkonzert 2019 auch in den Genuss des Scherzos seiner 3. Symphonie („Eroica“). Das Hornmotiv des Trios ist übrigens auch die Pausenfanfare von Grafenegg selbst. Die Tonkünstler unter Eschwé spielten es recht sauber; auch wenn oft hörbar wurde, wie rhythmisch schwierig dieser Satz ist. Außerdem hätte man sich da etwas mehr Prägnanz und Pointierung erwartet. Andererseits: im Rahmen des bunten Programmes war das dann auch nicht weiter schlimm. „Silvester-Konzert am 31. Dezember 2019, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Alfred Eschwé, Claudia Goebl, Auditorium, Grafenegg“ weiterlesen
Die schönsten Bilder: So begrüßen die Menschen das neue Jahr 2020 Millionen Menschen in vielen Teilen der Welt haben das neue Jahr 2020 und das neue Jahrzehnt begrüßt. Berliner Zeitung
Wien/ Musikverein Andris Nelsons: „Ein Dirigent muss Musiker ermutigen“
Zum ersten Mal dirigiert der aus Riga gebürtige Andris Nelsons das Neujahrskonzert. Mit der „Presse“ sprach er über seinen Lehrer Mariss Jansons, Hände und Augen beim Dirigieren und historische Bezüge im Programm. Die Presse
Das Neujahrskonzert als musikalischer Gruß an die Welt Am 1. Jänner zeigt ORF 2 ab 11.15 Uhr live das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Oberösterreichische Nachrichten
Nachruf: Deutscher Parade-Regisseur Harry Kupfer 84-jährig verstorben Bezahlartikel
Der legendäre „Opernkönig“ ist tot: Regisseur Harry Kupfer, der sechs Jahrzehnte lang Musiktheater aufregend inszenierte, ist im Alter von 84 Jahren verstorben. 84-jährig verstorben. Die erste Arbeit des Deutschen im Ausland war 1973 die „Elektra“ von Richard Strauss am Opernhaus Graz. Kleine Zeitung Nahe den Antworten auf die Fragen der Welt
Todesfall Harry Kupfer DrehpunktKultur Deutscher Regisseur Harry Kupfer 84-jährig verstorben
Der Berliner Musiktheater-Meister war mit seinen Inszenierungen auch in Wien und Salzburg erfolgreich. Musikalität prägte seine Arbeit – brillant bis ins kleinste Detail. Die Presse
Deutscher Regisseur Harry Kupfer mit 84 Jahren verstorben
Kupfer hat nicht zuletzt auch in Österreich bedeutende Regiearbeiten vorgelegt, zum Beispiel den „Rosenkavalier“ bei den Salzburger Festspielen 2014 Der Standard
Leipzig Wagners Ring-Zyklus eröffnet Leipziger Opernjahr 2020
Vom 15. bis 19. Januar 2020 zeigt die Oper Leipzig den kompletten szenischen „Ring“ von Richard Wagner. Gemeinsam mit dem Gewandhausorchester zu Leipzig unter der Leitung von Intendant und Generalmusikdirektor Prof. Ulf Schirmer bringt die Oper Leipzig an vier Abenden die Tetralogie des berühmten Leipziger Komponisten auf die Bühne. https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191230_OTS0016„Die MITTWOCH-PRESSE – 1. JÄNNER 2020“ weiterlesen
Ist Hans Abrahamsens Komposition Snedronnigen / The Snow Queen überhaupt Musiktheater? Über diese Frage kann ich mit mir trefflich streiten. Ich persönlich komme zu dem Schluss: Mir ist‘s egal. Viel wichtiger: Fängt mich die Aufführung ein? Musikalisch voll und ganz. Libretto, Inszenierung und die mangelnde Verbindung von Musik und Bühne, das reißt mich zuweilen raus aus meinem musikalischen Flowerlebnis. „Hans Abrahamsen, Snedronnigen / The Snow Queen, Bayerische Staatsoper, München, 28. Dezember 2019“ weiterlesen
Wien/ Staatsoper Lächerliches Knusperhäuschen
Unansehnliche Inszenierung, keine Orchesterproben: einige Enttäuschung bei der Serie von Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Die Presse
Ernst Krenek, der Alleskönner
Eine CD zeigt den österreichischen Komponisten von seiner heitersten wie von seiner tiefschürfendsten Seite. Wiener Zeitung
Viele Abschiede in der Kultur: Die Toten des Jahres 2019
Sie haben uns verlassen. Hannelore Elsner bis Mariss Jansons, Doris Day bis Bruno Ganz, Werner Schneyder bis Gustav Peichl und Lotte Tobisch. Kurier
Berlin Das Musiktheater boomt in der Hauptstadt
Berlins Opernhäuser sehen auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück: Alle drei Musiktheater konnten ihre Besucherzahlen steigern. Tagesspiegel
Wien Neujahrskonzert: Diesen Walzer der ganzen Welt
Das TV-Ereignis der Wiener Philharmoniker feiert 2020 Beethovens Wiegenfest, Andris Nelsons debütiert am Dirigentenpult. Wiener Zeitung
Programm fürs Neujahrskonzert: Neun Premieren und Beethoven
Die Wiener Philharmoniker präsentierten die Walzer und Polkas für den 1. Jänner Der Standard
Der persönliche Jahresrückblick der KURIER-Kultur: Bewegendes in Serie
Das war 2019. Die KURIER-Kulturredaktion blickt zurück: Sehr persönliche Highlights des Jahres. Kurier
Kolumne Heilige Familie (4) : Auf Wiedersehen in Salzburg
Weihnachtszeit ist Familienzeit. Höchste Zeit, sich über das Phänomen Familie ein paar Gedanken zu machen. Diesmal: Fans als Ersatzfamilie. Tagesspiegel
Opern-Shootingstar Asmik Grigorian: „Bin eine Prinzessin der Gefühle“ Der Standard
Linz/ Brucknerhaus Ein Hoch auf die höhere Theater-Blödelei
Franzobel schreibt für die konzertante Silvesteraufführung der „Fledermaus“ unter Alexander Joel im Brucknerhaus die neuen, zeitbezogenen Texte für die Auftritte des Frosch. Wolfgang Böck wird die Paraderolle spielen. https://www.diepresse.com/5744961/ein-hoch-auf-die-hohere-theater-blodelei
Wien/ Theater an der Wien Die Zuschauer in Warschau werden vom Regisseur mehr polnische Akzente erwarten….
Ewa Vesin als Ersatz-Hauptdarstellerin in Stanisław Moniuszkos „Halka“ im Theater an der Wien
>>Die Hauptdarstellerin Corinne Winters ist krank und wird von der polnischen Sopranistin Ewa Vesin vertreten <<, erklang die Ansage vor der „Halka“-Vorstellung. Ich war ein bisschen enttäuscht; hatte nämlich gehofft, eine Zeugin der Überwindung des Stereotyps zu sein, laut dem ausländische Sänger mit der polnischen Aussprache nicht klar kommen – eigentlich sollte die amerikanische Sopranistin Corinne Winters singen.
Jolanta Lada berichtet aus dem Theater an der Wien. https://klassik-begeistert.de/stanislaw-moniuszko-halka/„Die MONTAG-PRESSE – 30. DEZEMBER 2019“ weiterlesen
>>Die Hauptdarstellerin Corinne Winters ist krank und wird von der polnischen Sopranistin Ewa Vesin vertreten <<, erklang die Ansage vor der „Halka“-Vorstellung. Ich war ein bisschen enttäuscht; hatte nämlich gehofft, eine Zeugin der Überwindung des Stereotyps zu sein, laut dem ausländische Sänger mit der polnischen Aussprache nicht klar kommen – eigentlich sollte die amerikanische Sopranistin Corinne Winters singen. „Stanisław Moniuszko, Halka weiterlesen
Wer hätte das gedacht? Eine Repertoirevorstellung an der Deutschen Oper Berlin zu Jahresende wird zu einer der beglückendsten Berliner Opernerfahrungen des ablaufenden Jahres. In der 40. Vorstellung seit der Premiere am 8. September 2013 bildet Keith Warners Inszenierung, optisch im Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts angesiedelt, mit all den Druckmaschinen, Eisenleitern und schweren Metallmauern noch immer einen dramaturgisch brauchbaren Rahmen für diesen frühen Verdi mit ihrer „immensen, ungezähmten, brutalen und wilden Energie des Lebens“.
Vor allem aber ist musikalisch und sängerisch von einem ereignisreichen Abend zu berichten. Das beginnt mit dem italienischen Dirigenten Carlo Montanaro, der das Orchester der Deutschen Oper Berlin zu einer Spitzenleistung animiert. Die Partitur des Nabucco ist wohl diejenige, die von den frühen Werken dem genialen Wurf des „Macbeth“ wohl am nächsten steht. In diesem Werk um die Hybris eines sich zum Gott erhebenden babylonischen Herrschers steht am Ende dessen Bekehrung und Verzeihen. Das Orchester muss also die wilden mit Trompeten, Pauken und archaischen Rhythmen brüllenden Eifersüchteleien und den Machtrausch der Abigaille genau so effektvoll unterlegen können wie die zärtlichsten Piani – Arie des Nabucco im vierten Akt und die Schlusssequenz „Ah, torna Israello“.
Montanaro vermag vor allem mit einer ausgetüftelten Temporegie zu überzeugen. Neben lyrisch blühenden Bögen drückt er bei all den Strettas und knackigen Ensembleszenen ordentlich aufs Gas. Das erzeugt eine beeindruckenden Binnenspannung, wirkt aber dennoch dank gekonnt gesetzter Rubati nie banal. Zu einem kammermusikalischen Wunder meilenweit abseits aller Umtata-Banaliät gerät sogar der ach so abgedroschene Gefangenenchor „Va pensiero, sull‘ali dorate“, den Montanaro ganz leise klangvoll mit dem gestern auch bestens disponierten Chor der Deutschen Oper Berlin als delikat intimes Stück serviert.Der Schlussakkord lässt Montanaro a cappella lange nachhallend im Raum stehen.
In der Titelpartie war der mongolische Bariton Amartuvshin Enkhbat zu hören. Wir haben es hier endlich wieder einmal mit keinem Kavaliersbariton, der sich dramatisch aufplustert, zu tun, sondern Enkhbat ist ein heldisch disponierter genuin im italienischen Fach verankerter Bariton, der für Partien wie Rigoletto, Luna oder eben Nabucco alle Vorzüge bietet, die diese Rollen verlangen: Dramatischer Biss, „unendliche“ Höhe, männliche Tiefe, Samt in der Mittellage, füllige Piani und über allem ein stilistisch treffsicheres, elegantes Phrasieren. Die Wandlung vom königlichen Monster zum menschlich anteilnehmenden Zeitgenossen gelingt ihm sowohl darstellerisch als auch mit bloßen Mitteln der Farb- und Tongebung seiner überaus wohlklingenden Stimme mehr als überzeugend. Seit den Tagen Renato Brusons am Zenit seiner Kunst habe ich nicht mehr solch eine Verdi-Stimme, bei der noch dazu jedes Wort verständlich artikuliert ist, gehört.
Kaum weniger beeindruckend war Anna Pirozzi in der eigentlich unsingbaren Partie der Abigaille, Sprössling des Nabucco mit einer Sklavin. Die wunderbar individuell timbrierte dramatische Sopranistin begeht dabei nicht den Fehler, die wohl längste Partie der Oper durchzubrüllen – wie andere das tun – sondern bemüht sich um Ausdruck, gestaltet Piani (wo sie hingehören) und beeindruckt auch mit einer sinnvollen Ausstattung der vielen vertrackten Verzierungen, gewaltigen Intervallsprünge und Ensembles mit dem punktgenau passenden affektiven Gehalt. Ein paar Schärfen in der extremsten Höhe (welche Abigaille-Interpretin hatte die nicht?) fallen angesichts solch einer insgesamt grandiosen Gesangsleistung kaum ins Gewicht. Sie durfte am Ende auch den größten Bravo-Jubel beim Solovorhang einheimsen.
Ihre Halbschwester und Gegenspielerin in Liebessachen Ismaele war mit der mädchenhaft wirkenden Jana Kurucová goldrichtig besetzt. Kurucová ist keine Abigaille II, sondern konnte mit ihrem schön timbrierten, hell-höhenlastigen Mezzo vom Stimmcharakter her den nötigen lyrischen Kontrast zu der dämonisch blutrünstigen Abigaille setzen.
In die Reihe der frischen balsamischen Stimmen fällt auch die Besetzung der Bass-Partie des Oberpriesters Zaccaria mit dem Finnen Mika Kares. DenHöhepunkt seiner Kunst setzte er mit einem mächtig georgelten “Oh, chi piange? Del futuro nel buio discerno“ mit Chor im dritten Akt. Kein Wunder, dass dieser auch stilistisch so überzeugende Sänger bei den Salzburger Festspielen 2020 im Don Giovanni unter Currentzis der Commendatore und in „I Vespri Siciliani“ (neben Domingo) der Giovanni da Procida sein wird.
Attilio Glaser verfügt in der für das zentrale Drama eher nebensächlichen Tenorwurzenpartie des Ismaele über das nötige Metall und die selbstverständlichen Höhen, um tarzanhaft auch in den Ensembles bestehen zu können. Einige Grade kultivierter und geschliffener könnte sein Vortrag allerdings schon sein.
In den kleineren Rollen erfreuten Padraic Rowan (Oberpriester des Baal), Gideon Poppe (Abdallo) und Aviva Fortunato (Anna). So wie sich das für ein allererstes Haus gehört!
Neujahrskonzert mit Andris Nelsons: „Die Welt um uns ist so verrückt!“
Er dirigiert am 1. Jänner die Philharmoniker. Vorab ein Gespräch über die heilsame Kraft der Musik und das Verhältnis von Kampfsport und Dirigieren Der Standard
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König der Oper, Kaiser der Regenbogenpresse: Die Kinodokumentation „Pavarotti“ erzählt das öffentliche und private Leben des Klassikstars. Sie ist jedoch zu nah dran, um eine kritische Analyse dieses Sangesphänomens zuzulassen. Die Welt.de
St. Gallen Marie-Claude Chappuis: «Bevor ich auf die Bühne gehe, bete ich» Tagblatt
„Konzertgänger in Berlin“ Begegnungen in Teheran
Gebrochene Biographien, trotzige Zuversichten – jede Seele eine unsichtbare Stadt. Bericht von einer Reise im Herbst 2019, in unruhigen Zeiten. https://hundert11.net/begegnungen-in-teheran/
Hartwig Masuch im Interview : „Fridays for Future“ wird die Musik verändern
Der Chef der Bertelsmann-Tochter BMG, dem viertgrößten Musikunternehmen der Welt, über faire Bezahlung von Musikern, politische Haltungen und fette Gitarrenriffs statt netter Partymusik. Berliner Zeitung
Aus besonderem Holz geschnitzt: Interview mit dem Instrumentenbauer Matthew Farley
Vier Jahre lang lernte er bei dem italienischen Instrumentenbaumeister Marco Salerno in der Nähe von Rom und assistierte dort beim Bau von über 100 Instrumenten. Heute stellt Matthew Farley hauptsächlich Streichinstrumente für Mittelalter-, Renaissance- und Barockmusik her. Die Viola da Gamba ist seine Spezialität. Im Interview mit Jolanta Lada-Zielke spricht Matthew Farley über seine Arbeit, seine Instrumente und seine Karriere.
Jolanta Lada-Zielke sprach mit dem Instrumentenbauer Matthew Farley Klassik-begeistert„Die SONNTAG-PRESSE – 29. DEZEMBER 2019“ weiterlesen