Künstliche Intelligenz soll Beethovens Unvollendete fertig komponieren. Mit Hilfe einiger menschlicher Experten. Die Telekom will damit ihren Beitrag zur 250-Jahr-Feier leisten. Hybris? Auf jeden Fall regt das Experiment zum Nachdenken an.
von Gabriele Lange
„Die Telekom holt das Genie zurück in unsere Gegenwart und vollendet die Skizzen zu Beethovens letztem Werk!“ Das verspricht die Telekom überaus selbstbewusst per Videoclip. Ein Team aus Experten soll eine Künstliche Intelligenz (KI) soweit füttern und trainieren, bis sie aus Beethovens Skizzen eine mögliche Version der unvollendeten 10. Sinfonie erstellen kann. Die Uraufführung ist zur 250-Jahr-Feier geplant. Mit einem menschlichen Orchester. Damit es eine runde Geburtstags-Party wird, hat die Telekom außerdem Robbie Williams engagiert. „Langes Klassikwelt 3 / 2019 klassik-begeistert.de“ weiterlesen
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 24. DEZEMBER 2019
Feiertagsmanie: Wie Charles Dickens Weihnachten ruinierte Ein Mann ganz persönlich gilt als verantwortlich für den alljährlichen Konsumwahn: der britische Autor Charles Dickens. Er prägte das Ideal für die winterlichen Feiertage – und wünschte, die Geister der Weihnacht nie gerufen zu haben. https://www.sueddeutsche.de/kultur/charles-dickens
Hamburg/ „Michel“ Dieser Abend ist ein wahres Feuerwerk!
Weltrang, ein großes Wort: aber hier im Hamburger Michel, dieser protestantischen Kathedrale, offenbart Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ unter dem wirklich erstaunlich präzisen Taktstock des wirklich – nun noch ein Superlativ – überragenden Christoph Schoener mit dem wirklich beeindruckenden Chor und Orchester von St. Michaelis (unter ihnen Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg und des NDR Elbphilharmonie Orchesters): Jede Note sitzt, jede Fermate, jedes eben so konsequente Tempo, es sitzen die Modulationen und es glänzt eine unvergleichliche Sopranistin mit dem ebenso programmatischen Namen MIRIAM FEUERSINGER … und wenn man es zu diesem zutiefst religiösen Stück sagen darf: Dieser Abend ist ein wahres Feuerwerk.
Harald Nicolas Stazol berichtet aus dem Hamburger Michel Klassik-begeistert
Hamburg Vogt kam, sang und siegte!
Die Inszenierung des Lohengrin von Peter Konwitschny aus dem Jahre 1998 ist eine Zumutung. Sie verlegt die Handlung in ein Klassenzimmer aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert und steckt die Protagonisten mit Ausnahme vom Schwanenritter in lächerlich anmutende Kostüme. Die arme Elsa sah aus wie Mutter Beimer auf ihrer 60. Geburtstagsfeier. Konwitschnys Verballhornung der Materie, insbesondere aber die furchtbaren Kostüme und die abartigen Perücken von Helmut Brade und Inga von Bredow sind schlicht und ergreifend misslungener Blödsinn. Klassik-begeistert
Berlin Wagners „Ring“ mit der Stilistik der Peking-Oper Berliner Zeitung
Passau #Metoo hat Don Giovanni erledigt + Fotostrecke
Jogginghosen von Gucci sehen scheußlich aus, signalisieren aber: Hier ist Geld daheim! Geschmacklosigkeit kann ich mir leisten, 1000 Euro für ein Stück Stoff ebenso! Was Karl Lagerfeld immer wusste, muss Don Giovanni bitter erfahren. https://www.pnp.de/lokales/stadt_und_landkreis_passau/passau_stadt/3553848
Foto: Entlebucher Sennenhündin Vianna „Juli“ Szwajcar, 8, im September 2019 in der Lüneburger Heide, Niedersachsen.
(c) Andreas Schmidt 2019
Liebe, werte Leserinnen und Leser von
klassik-begeistert.de,
meine Frau Regina, meine leider sehr schwer erkrankte Hündin Juli und ich wünschen Ihnen und Euch eine segensreiche, segensvolle, warme und herzliche Weihnachtszeit.
Wir wünschen Ihnen viel Muße, Musi und Meditation.
Bitte bleiben Sie uns gewogen. klassik-begeistert.de ist 2019 um 160 Prozent gewachsen. Mittlerweile schreiben 50 AutorInnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Schweden, Großbritannien und Hongkong für den Nr.-1-Klassik-Blog im deutschsprachigen Raum (Google-Ranking).
AutorInnen und LektorInnen von klassik-begeistert.de aus Hamburg, Hannover, Schleswig-Holstein und Wien in der Staatsoper Hamburg (E. W. Korngold, Die tote Stadt, 6. Dezember 2019)
Mein unendlicher Dank und meine Bewunderung gilt meinem Team: den wunderbaren AutorInnen und LektorInnen, die mit ihrem Gehör, ihrem Gespür, ihrem Herzen und ihrer Passion, ihrem Wissen und ihrer individuellen Schreibe klassik-begeistert.de zu einem einzigartigen Medium für klassische Musik machen.
Immer unabhängig. Immer als Anwalt der Musik. Oft leidenschaftlich. Und immer kritisch und genau, wenn es sein muss.
Euch, Ihnen und Ihren Familien, Ihren Lieben und Freunden senden wir eine Herzens-Umarmung aus HH –
a heart hug from Hamburg.
Alles Liebe,
Andreas Schmidt
Herausgeber
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Der fließend Deutsch sprechende Roberto Abbado (* 30. Dezember 1954 in Mailand) ist ein italienischer Dirigent. Er ist der Sohn des Komponisten Marcello Abbado und Neffe des Dirigenten Claudio Abbado. Er studierte bei Franco Ferrara am Teatro La Fenice, Venedig und an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Dort war er der einzige Student, der jemals das Orchestra di Santa Cecilia dirigieren durfte. Mit 23 dirigierte er seine erste Oper, Giuseppe Verdis Simon Boccanegra. Von 1991 bis 1998 war er Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. Er tritt weltweit mit berühmten Orchestern und Solisten auf. 2008 leitete er das Neujahrskonzert von Venedig. (Quelle: wikipedia)
Regisseurin Katharina Thalbach vermag es, Groß und Klein in den Bann des Traumhaften und Wundersamen zu ziehen, wobei sie hin und wieder die Pfade einer biederen Inszenierung verlässt. So stößt man sich an grotesken, skurrilen Details, die sich nicht immer erschließen lassen. Doch die Klänge, die während der zwei Stunden aus dem Orchestergraben strömen, sind ein musikalischer Genuss und bereiten eine vorweihnachtliche Freude. „Engelbert Humperdinck, Hänsel und Gretel, Semperoper Dresden, 21. Dezember 2019“ weiterlesen
Winnetou lässt sich mit Wagners Siegfried vergleichen. Beide Autoren hatten eine starke Beziehung zu diesen Figuren und haben sie in den Kampf zwischen Gut und Böse verstrickt – und beide am Ende scheitern lassen. Winnetou aus den letzten Kapiteln erinnert mehr an Wagners Parsifal, weil beide Autoren sich am Ende ihres Lebens mit Religion und Mystizismus beschäftigten.
Einige Reflektionen nach dem Vortrag von Dr. Frank Piontek auf Einladung des Richard-Wagner-Verbands Hamburg
von Jolanta Lada-Zielke
„Was haben die beiden miteinander zu tun?“, dachte ich auf dem Weg zum Vortragsabend.
Dr. Frank Piontek, im Freundeskreis genannt „Pio“, habe ich vor ein paar Jahren in Bayreuth kennen gelernt. Der Kulturjournalist, Dramaturg und Autor vieler Publikationen zum Thema Oper und Richard Wagner lebt dort seit fast dreißig Jahren. Ich habe drei seiner Bücher gelesen: „Plädoyer für einen Zauberer“, seine Analyse des Pamphlets „Das Judenthum in der Musik“ und die in diesem Jahr herausgegebenen sämtlichen Gedichte Wagners. Aber die Idee der Zusammenstellung des großen Komponisten mit dem Schriftsteller populärer Jugendromane habe ich zunächst für zu „ausgedacht“ gehalten. „Ladas Klassikwelt 12 / 2019 klassik-begeistert.de“ weiterlesen
Saioa Hernández ist eine ganz fantastische Floria Tosca. Ihr berühmtes „Vissi d’arte“ war eine berührende Glanzleistung und der unbestreitbare musikalische Höhepunkt dieses Abends an der Scala.
Teatro alla Scala di Milano, 22. Dezember 2019
Giacomo Puccini, Tosca
von Charles E. Ritterband
Die Italiener mögen’s dramatisch – und wo mehr als in der Tosca, vielleicht Puccinis großartigstem Meisterwerk: Da schwebt am Ende die Diva nach ihrem Todessturz von der Engelsburg (natürlich verkörpert von einer identisch kostümierten Stunt-Woman) angestrahlt von zahlreichen, gebündelten Scheinwerfern zum allgemeinen Staunen der aufmarschierten Soldaten effektvoll gen Himmel.
Und wenn die Tosca den brutalen Polizeichef Baron Scarpia mit dem vom Esstisch entwendeten Messer ersticht, gibt sie’s ihm gleich doppelt und dreifach. Sie sticht zur Sicherheit mehrfach zu, auch auf den bereits am Boden röchelnden Bösewicht, und gibt ihm dann noch den Rest, indem sie ihn erwürgt. Und dann, begreiflicherweise unter Schock, erlebt sie die Mordszene gleich nochmals als Vision – mit ihrem Double als Akteurin. Und, sehr stimmig, unter den Häschern Scarpias herrscht genau ähnlich viel handgreifliche Brutalität wie er sie seinen Opfern angedeihen lässt – da geht man höchst unzimperlich mit den Kollegen um. „Giacomo Puccini, Tosca, Teatro alla Scala Mailand, 22. Dezember 2019“ weiterlesen
Diese Traviata-Inszenierung ist längst ein Klassiker und sie hat Bestand – offensichtlich. Eine Tragödie aus dem frivolen Paris des 19. Jahrhunderts, in einer durch und durch italienischen Oper, aufgeführt in einem der traditionsreichsten englischen Theater – das ist ein kultureller Mix, der seinesgleichen sucht.
The Royal Opera London, 21. Dezember 2019
Giuseppe Verdi, La Traviata
von Charles E. Ritterband
Diese „Traviata“ ist wunderschön – Bühne und Ausstattung von Bob Crowley führen in das opulente Paris Mitte des 19. Jahrhunderts, wo sich leicht degenerierte Aristokraten und rasch reich gewordene Großbürger in den Salons – auch jenen von berühmten Kurtisanen wie eben der Violetta Valéry alias „La Traviata“ – die Hand reichen, große Beträge ohne mit der Wimper zu zucken beim Roulette aufs Spiel setzen, gegeneinander intrigieren und sich anschließend bei Duellen im Morgengrauen in den großen Pariser Parklandschaften ins Jenseits befördern. „Giuseppe Verdi, La Traviata, The Royal Opera London, 21. Dezember 2019“ weiterlesen
Es gibt in dieser Oper eine Stelle von atemberaubender Schönheit und Emöke Baráth verlieh dieser einmaligen Passage die ganze Subtilität und Zartheit, welche sie verlangt – es war ein wunderbares Solo-Stück lediglich von einem mit höchster Einfühlsamkeit gespielten Violoncello (Nicolas Crjanski) begleitet. Zum Weinen schön.
Theater an der Wien, 20. Dezember 2019
Georg Friedrich Händel, Rodrigo (oder: Vincer se stesso è la maggior vittoria), Konzertante Aufführung
von Charles E. Ritterband
Georg Friedrich Händel schrieb diese Oper in italienischer Sprache im Alter von 21 Jahren auf seiner vierjährigen Bildungsreise nach Italien – sie wurde im Oktober 1707 uraufgeführt. Der päpstlich Nuntius, von dem Werk sichtlich angetan, berichtete dem Papst nach Rom, dass im Teatro di Via del Cocomero „die von dem sehr berühmten Musiker Giorgo Eden aus Sachsen komponierte Oper“ in Anwesenheit „ihrer allerdurchlauchtigsten Hoheiten“ aufgeführt worden sei – und diese sei „sehr gut“.
Miriam Feuersinger, Sopran Elisabeth Graf, Alt Jörg Dürmüller, Tenor Andreas Schmidt, Bass
Chor St. Michaelis Orchester St. Michaelis
(Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters
und des NDR Elbphilharmonie Orchesters u.a.)
Leitung: Christoph Schoener
von Harald Nicolas Stazol
Weltrang, ein großes Wort: aber hier im Hamburger Michel, dieser protestantischen Kathedrale, offenbart Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ unter dem wirklich erstaunlich präzisen Taktstock des wirklich – nun noch ein Superlativ – überragenden Christoph Schoener mit dem wirklich beeindruckenden Chor und Orchester von St. Michaelis (unter ihnen Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg und des NDR Elbphilharmonie Orchesters): Jede Note sitzt, jede Fermate, jedes eben so konsequente Tempo, es sitzen die Modulationen und es glänzt eine unvergleichliche Sopranistin mit dem ebenso programmatischen Namen MIRIAM FEUERSINGER … und wenn man es zu diesem zutiefst religiösen Stück sagen darf: Dieser Abend ist ein wahres Feuerwerk. „Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium, St. Michaelis Hamburg, 21. Dezember 2019“ weiterlesen