Die SONNTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2019

Foto: Simon Rattle, © Sheila Rock
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Die SONNTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2019

„Konzertgänger in Berlin“
Lippenhängend: Rattle kehrt mit Bachs „Johannespassion“ wieder. Neuer Chef trifft den alten? So ein Quatsch
Hoppla, gleich nach dem Neuen ist der Alte da – und er ist immer noch der Alte, will heißen junggeblieben: Simon Rattle dirigiert die Berliner Philharmoniker eine Woche, nachdem es sein Nachfolger Petrenko tat. Und siehe, das verträgt sich. Welt-Kritiker Manuel Brug, an dem sich die Geister scheiden, hielt kürzlich der Musikkritik das hysterische Japsen über die Petrenko-Ankunft vor (auch mit Zitaten von dieser Seite, einem davon allerdings missverstanden). Brugs wohl wichtigster Punkt: Eine ihrer verlorenen Bedeutung hinterherjagende Musikkritik macht aus Kirill Petrenko den Heiland schlechthin! Und verteufelt allen Ernstes bereits jetzt Simon Rattle, dem sie vorher noch ähnlich albern zugejubelt hat, macht ihn klein, und den aktuellen Nachschöpfer zum angehimmelten Gott. Offenbar wird das immer noch so gebraucht. Ein Ersatz-Christus muss sei
https://hundert11.net/lippenhaengend/

München/ Bayerische Staatsoper
„La fanciulla del West_ Tim Theo Tinn, erste Notizen nach der Vorstellung:
Szenischer Dilettantismus, musikalisch (Dirigat) degeneriert – und kein Buh
https://onlinemerker.com/muenchen-bayerische-staatsoper-la-fanciulla-del-west-premiere/
Italo-Western in München: Andreas Dresen inszeniert Puccini
„Das Mädchen aus dem Goldenen Westen“ als packender Reißer über die Elenden und Malocher dieser Welt: In der Bayerischen Staatsoper wird aus dem sonst oft überzuckerten Puccini ein hartes Drama über Menschen unter Tage und jenseits der Hoffnung.
BR-Klassik

Wiener Staatsoper feiert ihren 1000. „Rosenkavalier“
Er ist und bleibt unermüdlich: Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“ wird am Donnerstag (21. März) zum sage und schreibe 1.000. Mal an der Wiener Staatsoper seiner Sophie die silberne Blume überreichen. In der 381. Aufführung der Inszenierung von Otto Schenk aus 1968 verkörpert Adrianne Pieczonka unter Dirigat von Adam Fischer die Marschallin, während Stephanie Houtzeel ihren Geliebten Octavian gibt.
Salzburger Nachrichten

Genf
Oper Genf: Wagner-Fans feiern Orchester und Dirigenten wie die Könige
Furchtlos, sichtlich bemüht, die eigene Wut zu unterdrücken und erhobenen Hauptes stellt sich Brünnhilde ihrem zornigen Gottvater Wotan: „Hier bin ich Vater, gebiete die Strafe“. Petra Lang hat sich in dieser Partie schon mehrfach als eine der Besten unserer Zeit empfohlen, ob 2013 in Marek Janowskis unvergessenem Berliner Wagnerzyklus oder 2018 im Dresdner „Ring“ unter Christian Thielemann. Stets groß, schlank und schön strahlt ihr Sopran in allen Registern.
Jacqueline Schwarz berichtet aus der Oper Genf.
Klassik-begeistert

Bonn/ Beethovenfest
Nike Wagner setzt ihre Intendanz aufs Spiel
Mit ihrer Verteidigung des Sexualstraftäters Siegfried Mauser gefährdet Nike Wagner ihre Intendanz beim Bonner Beethovenfest. Aber auch die Zahlen und ihre Haltung gegenüber den Beethoven-Fans trüben das Klima.
Frankfurter Allgemeine „Die SONNTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2019“ weiterlesen

Oper Genf: Wagner-Fans feiern Orchester und Dirigenten wie die Könige

Foto: © GTG / Carole Parodi, Oper Genf
Opéra de Genève / Oper Genf,
12. und 13. März 2019
Richard Wagner, Das Rheingold und Die Walküre

von Jacqueline Schwarz

Furchtlos, sichtlich bemüht, die eigene Wut zu unterdrücken und erhobenen Hauptes stellt sich Brünnhilde ihrem zornigen Gottvater Wotan: „Hier bin ich Vater, gebiete die Strafe“. Petra Lang hat sich in dieser Partie schon mehrfach als eine der Besten unserer Zeit empfohlen, ob 2013 in Marek Janowskis unvergessenem Berliner Wagnerzyklus oder 2018 im Dresdner „Ring“ unter Christian Thielemann. Stets groß, schlank und schön strahlt ihr Sopran in allen Registern.

© GTG / Carole Parodi

Psychologisch wirkt ihre Wunschmaid seit ihrem Rollendebüt vor sechs Jahren noch ausgereifter. Souveräner, energischer und trotziger noch tritt sie dem aufgebrachten, strengen Vater jetzt entgegen, nuancenreich spiegeln sich ihre Emotionen  in ihren Blicken und Gesten. In dem Isländer Tómas Tómasson hat sie an der Oper Genf einen kongenialen Partner zur Seite, der sein aus vertraglichen und moralischen Zwängen resultierendes Unglück glaubwürdig durchlebt und mit seiner starken Präsenz an so große Wotan-Darsteller wie John Tomlinson oder Albert Dohmen erinnert. Mit Ausnahme von Anja Kampe und Vitalij Kowaljow bei den Osterfestspielen Salzburg 2017 kommen mir keine anderen Sänger in den Sinn, die in den vergangenen Jahren in dieser Szene vergleichsweise tief berührt hätten. Was Lang und Tómasson hier aufbieten, wenn sie um ihre Positionen ringen, bis er, mit seinen Widersprüchen konfrontiert, schließlich einwilligt, die Lieblingstochter mit einem Feuerwall zu umgeben, den nur ein tapferer Held durchschreiten kann und sie sich in den Armen liegen und gar nicht mehr loslassen wollen, ist großes, packendes Theater. „Richard Wagner, Das Rheingold und Die Walküre,
Opéra de Genève / Oper Genf, 12. und 13. März 2019“
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Die SAMSTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2019

Elīna Garanča © Paul Schirnhofer/Deutsche Grammophon
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Die SAMSTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2019 

Wien
Kultur/ Video: Opernstar Elīna Garanča im Gespräch mit Helmut Brandstätter
Die lettische Star-Mezzosopranistin im KURIER-Gespräch über ihre neue Autobiografie „Zwischen den Welten“.
https://kurier.at/kultur/livestream-opernstar-elina-garanca-ab-19-uhr-im-gespraech/400435876

München
Bayerische Staatsoper Andreas Dresen inszeniert Puccinis „La fanciulla del West“
Andreas Dresen über Puccinis „La fanciulla del West“ und die Träume vom Goldenen Westen in der ehemaligen DDR
Münchner Abendzeitung

Berlin
La Traviata an der Staatsoper Unter den Linden
Ein gut aufgelegter Massimo Zanetti leitet eine ordentliche Wiederaufnahme von La Traviata mit einer anrührenden, doch bisweilen etwas überforderten Katerina Tretyakova – Ermonela Jaho sagte ab – und einem charmanten Rame Lahaj als Alfredo. Den Père Germont singt der gewiefte Routinier Alfredo Daza.
KonzertOpernkritik Berlin

Zürich
„Lucia“ mit Nina Minasyan und Nello Santi: eine Sternstunde in Zürich
Die zehnminütige Standing Ovation nach dieser großartigen „Lucia“ Opernhaus Zürich galt nicht dem unbestrittenen Star des Abends, der phänomenalen armenischen Sopranistin Nina Minasya in der Titelrolle, sondern dem schon zu Lebzeiten legendären Publikumsliebling Nello Santi: Mit nunmehr fast 90 steht der unermüdliche Italiener immer noch am Dirigentenpult und holt aus dem Zürcher Orchester die ganze temperamentvolle und sentimentgeladene „Italianità“, die Donizetti den Musikern abverlangt.
Dr. Charles E. Ritterband berichtet aus dem Opernhaus Zürich.
Klassik-begeistert

Berlin/ Staatsoper
Schneewittchen ohne Kitsch und Niedlichkeit
Wer ist die Schönste im ganzen Land? Regisseurin Constanze Albert setzt das Märchen in der Staatsoper überzeugend um
Berliner Morgenpost

Graz/ Musikverein für Steiermark
Konzert im Musikverein Graz:Die Wunderübungen des Belcea Quartet
Das Belcea Quartet in Graz: Beethovens Musik als feingeistges Exerzitium.
Kleine Zeitung

Berlin/ Philharmonie
Simon Rattles innige Selbstumarmung
Simon Rattle kehrt als Gastdirigent zu den Berliner Philharmonikern zurück und zelebriert die Johannes-Passion von Peter Sellars
Berliner Morgenpost „Die SAMSTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2019“ weiterlesen

„Lucia“ mit Nina Minasyan und Nello Santi:
eine Sternstunde in Zürich

Foto: Toni Suter  ©
Opernhaus Zürich, 
14. März 2019
Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor

von Charles Ritterband

Die zehnminütige Standing Ovation nach dieser großartigen „Lucia“ im Opernhaus Zürich galt nicht dem unbestrittenen Star des Abends, der phänomenalen armenischen Sopranistin Nina Minasya in der Titelrolle, sondern dem schon zu Lebzeiten legendären Publikumsliebling Nello Santi: Mit nunmehr fast 90 steht der unermüdliche Italiener immer noch am Dirigentenpult und holt aus dem Zürcher Orchester die ganze temperamentvolle und sentimentgeladene „Italianità“, die Donizetti den Musikern abverlangt.

Einmal mehr unterstützte die hervorragende Akustik dieses edlen, vom Architektenteam Fellner und Helmer 1891 entworfenen Baus die ebenso gefühlvoll wie präzise musizierende Philharmonia Zürich. Der Maestro, den ich selbst noch als junger Student in der Arena di Verona mit diversen Verdi-Opern erlebte – gefeiert schon damals – hatte vor sechzig Jahren am Opernhaus Zürich seine erste „Lucia“ dirigiert. Zum Schlussapplaus auf der Bühne musste der große Meister des Verismo und Belcanto von den Sängern gestützt werden, doch unten am Pult war Santi von Alter und Gebrechlichkeit nicht das Geringste anzumerken – dort entfaltete er jugendliche Begeisterung, die er auf Orchester und Sänger übertrug. Lucia ist offenbar eine von Santis Lieblingsopern – das Sextett am Ende des 2. Aktes ist für Santi „das schönste Ensemble des ganzen italienischen Opernrepertoires“. Selbst die oft gehörte Behauptung, dass das Libretto von Salvatore Cammarano dramaturgisch schwach sei, bestreitet Santi. Gerade die drei letzten Szenen seien von der Handlung her zwingend und musikalisch bewegend. „Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor,
Opernhaus Zürich, 14. März 2019“
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Fulminante Johanna! Besuchen Sie "Die Jungfrau von Orleans" im Theater an der Wien

Foto: Die Jungfrau von Orleans, Theater an der Wien
© Werner Kmetitsch

klassik-begeistert.de empfiehlt: Besuchen Sie unbedingt eine der sechs Aufführungen von Peter Iljitsch Tschaikowkys „Die Jungfrau von Orleans“. Premiere im Theater an der Wien ist am Samstag, 16. März 2019, um 19 Uhr. Letzte Aufführung ist am Mittwoch, 27. März 2019, um 19 Uhr.

klassik-begeistert.de hat die Generalprobe am Donnerstag besucht und hält sich an die Gepflogenheit, darüber nicht zu berichten. Nur so viel: Die  Mezzosopranistin Lena Belkina, 31, gibt eine fulminante, bewegende, ja: atemberaubende Johanna – stimmlich und spielerisch. Damit setzt die Sängerin Maßstäbe und zeigt sich auf dem Zenit ihrer noch jungen Karriere. „Peter Iljitsch Tschaikowsky, Die Jungfrau von Orleans,
Theater an der Wien, 14. März 2019“
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Die FREITAG-PRESSE – 15. MÄRZ 2019

Lena Belkina als Jungfrau von Orleans
im Theater an der Wien © Werner Kmetitsch
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Die FREITAG-PRESSE – 15. MÄRZ 2019

Wien/ Theater an der Wien
Im Puls des musikalischen Herzmuskels
Dass Dirigentin Oksana Lyniv am Theater an der Wien am Samstag ausgerechnet mit Tschaikowski debütiert, ist nur allzu konsequent. Lyniv dirigiert die Wiener Symphoniker bei dessen frühe Oper „Die Jungfrau von Orleans“.
Wiener Zeitung

München/ Bayerische Staatsoper
Genial instrumentiert – selten gespielt
Nach 85 Jahren steht „La fanciulla del West“ zum ersten Mal wieder in München auf dem Spielplan. Da fragt man sich natürlich: Warum ist dieses Spätwerk von Puccini so selten zu hören?
BR-Klassik

Berlin/ Staatsoper
Barenboim und die Berliner Staatsoper: Ohne Worte
Bitte keine Nachfragen. Die Berliner Staatsoper präsentiert ihre Saisonvorschau nicht wie gewohnt vor der Presse – sondern stellt sie nur ins Netz
Tagesspiegel

„Konzertgänger in Berlin“
Knallziseliert: Budapest Festival Orchestra im Konzerthaus
Nach der jensinnig-verzwickten Psalmensinfonie noch einen dreinfahrenden Sacre, will man das wirklich? Aber die Knaller müssen abgehakt sein beim Strawinsky-Festival im Berliner Konzerthaus, jene des Herzens und jene des Staats (um mal Sarah Kirsch fehlzuzitieren). Schade allerdings auch im abschließenden Konzert mit dem Budapest Festival Orchestra, dass der späte Strawinsky ganz ausgespart bleibt. Dafür gibt es vorab drei Knallbonbons.
https://hundert11.net/knallziseliert/

Hamburg
Wie das Opern-Business mit Serebrennikow sein seltsames Spiel treibt
Um gut und schlecht geht es hier längst nicht mehr, auch nicht um Wahrheiten, nur noch um die richtige Gesinnung, die einem eingehämmert wird. Man ist am Ende brav betroffen, labt sich aber anschließend auf gut Hamburgisch bei der Premierenparty zur Eröffnung der „Italienischen Opernwochen“ zwischen vier Serebrennikov-Aufstellern an Weißwein und Lachscanapés.
Die Welt.de „Die FREITAG-PRESSE – 15. MÄRZ 2019“ weiterlesen

Die DONNERSTAG-PRESSE – 14. MÄRZ 2019

Foto: Bayerische Staatsoper, © Wilfried Hösl
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Die DONNERSTAG-PRESSE – 14. MÄRZ 2019

München/ Bayerische Staatsoper
Interview mit Regisseur Andreas Dresen: „La Fanciulla del West“: Am sozialen Abgrund
„‚La Fanciulla del West‘ ist mir von allen Opern am besten gelungen“ teilte Puccini 1910 seinem Verleger mit. Mit diesem Werk wollte er etwas Neues wagen. Für Regisseur Andreas Dresen hat die Oper mit ihrem Wechsel zwischen Sehnsucht und Gewalt etwas sehr Modernes.
BR-Klassik

München/ Bayerische Staatsoper
„LA FANCIULLA DEL WEST“ an der Bayerischen Staatsoper: Anja Kampe: „Irgendwie bin ich ein Theatervieh“
https://www.merkur.de/kultur/interview-mit-anja-kampe-zur-premiere-von-puccinis-la

Wien/ Staatsoper
Primadonnen und ihre Trabanten
„Cavalleria rusticana“ und „Bajazzo“ wieder an der Staatsoper – mit Elīna Garanča und Marina Rebeka.
Die Presse

Buch /Garanca
Elina Garanča: „Es gab Momente, in denen ich frustriert war“
Im neuen Buch beschreibt die Lettin, wie schwer der Umstieg zum dramatischen Mezzosopran war. Plus: Erste „Zukunftsstimme“ gefunden.
Kurier

Hamburg
„Nabucco“ in Hamburg – Freiheitsoper aus dem Hausarrest
Kirill Serebrennikow holt Verdis Oper „Nabucco“ mit seiner Inszenierung aus dem alten Babylon mitten in unsere Gegenwart und präsentiert sie im Opernsaal schonungslos als aktuelles Flüchtlingsdrama. Das Bibel-Epos um Macht und Glauben transferiert er dazu auf der Bühne in den Sitzungssaal vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Die biblischen Figuren deutet er in Diplomaten um, die ihre Arien als Statemens vom Rednerpult schmettern oder in ihren Büros diskutieren. Während der ganzen Oper läuft im Hintergrund ein digitaler Newsticker mit Erklärungen, Nachrichten und Interpretationen über Flüchtlingspolitik.
Eva Stratmann berichtet aus der Staatsoper Hamburg.
https://klassik-begeistert.de/giuseppe-verdi-premiere-nabucco-staatsoper-hamburg/ „Die DONNERSTAG-PRESSE – 14. MÄRZ 2019“ weiterlesen

Der herrliche, nicht mehr schöner denkbare Gesang der Elīna Garanča

Elīna Garanča, Yonghoon Lee,  Foto: Wiener Staatsoper / M. Pöhn ©
Wiener Staatsoper,
11. März 2019
Pietro Mascagni, Cavalleria Rusticana

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Der Vorhang geht auf, das Bühnenbild (Jean-Pierre Ponnelle) erinnert uns an unseren Sommerurlaub auf Sardinien und an Malta. Etwas zu eng für die Bühnenbreite der Wiener Staatsoper. Es ist ein Fest der dunklen Frauenstimmen. Zum zweiten Mal hören wir Svetlina Stoyanova, diesmal als Lola und sind jetzt überzeugt, dass die Wiener Oper mit ihr eine gute Wahl getroffen hat. Bei Zoryana Kushpler  war ja die Vorfreude auf ihre Mutter Lucia schon groß, und wir wurden von ihrer Härte und Strenge gepackt. Und dann Elīna Garanča, der eigentliche Beweggrund unsres Opernbesuchs. Ihr Rollendebut im Haus und eine derart eindrucksvolle schauspielerische Gestaltung! Von ihrem herrlichen („hehren“), nicht mehr schöner denkbaren Gesang einmal ganz abgesehen! „Pietro Mascagni, Cavalleria Rusticana / Ruggero Leoncavallo, Pagliacci,
Wiener Staatsoper, 11. März 2019“
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Das Ensemble Modern, Anu Komsi und Sir George Benjamin beweisen sich in Hamburg als Meister der Neuen Musik

Foto: Sir George Benjamin © Matthew Lloyd
Elbphilharmonie Hamburg
, Kleiner Saal, 11. März 2019

Ensemble Modern
Anu Komsi, Sopran
Helena Rasker, Alt
Sir George Benjamin, Dirigat

Cathy Milliken, Bright Ring (Neues Werk)
Christian Mason, Layers of Love
Luigi Dallapiccola, Piccola musica notturna
George Benjamin, Into the Little Hill

von Sebastian Koik

Seit seiner Gründung 1980 zählt das Ensemble Modern mit Sitz in Frankfurt zu den führenden Ensembles für Neue Musik. Und diesem Ruf werden die Musiker an diesem Abend in der Elbphilharmonie Hamburg von Anfang bis Ende beeindruckend gerecht!

Die Instrumentalisten begeistern unter der Leitung des ebenso brillanten Dirigenten Sir George Benjamin mit makelloser Technik, Musikalität und perfektem Timing.

Cathy Millikens Bright Ring” beginnt mit wunderbarem und höchst expressivem Kontrabass-Spiel von Paul Cannon, stark musizieren die beiden Hornisten Saar Berger und Esa Tapani in ungewöhnlich tiefen Klang-Regionen. Herrlich die Celli und die Bratsche. Die musikalische Spannung ist sehr, sehr groß, alles wird auf den Punkt musiziert. Die Aufmerksamkeit der Musiker ist bemerkenswert und stark spürbar. Das Dirigat von Sir George Benjamin ist exzellent. Die Komponistin ist vor Ort und kommt hinterher für den großen Applaus auf die Bühne.

Das zweite Stück des Abends ist Christian Masons “Layers of Love”. Zehn Instrumentalisten sind in der Bühnenmitte postiert. Vorne ganz links und ganz rechts auf der Bühne steht jeweils ein Geiger. Spiel und Dirigat sind auch hier vom Feinsten, alles kommt auf den Punkt. Es ist große Spannung und enorme Dringlichkeit in der Musik – doch wo führt sie hin? Lohnen Weg und Ziel wirklich? Selbiges gilt auch für das dritte Stück des Konzerts, Luigi Dallapiccolas Piccola musica notturna”.
„Ensemble Modern, Anu Komsi, Helena Rasker, Sir George Benjamin,
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 11. März 2019“
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"Nabucco" in Hamburg –
Freiheitsoper aus dem Hausarrest

Foto: © Brinkhoff/Mögenburg
Hamburgische Staatsoper
, 10. März 2019
Giuseppe Verdi, Premiere Nabucco

von Eva Stratmann

Kirill Serebrennikov holt Verdis Oper „Nabucco“ mit seiner Inszenierung aus dem alten Babylon mitten in unsere Gegenwart und präsentiert sie im Opernsaal schonungslos als aktuelles Flüchtlingsdrama. Das Bibel-Epos um Macht und Glauben transferiert er dazu auf der Bühne in den Sitzungssaal vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Die biblischen Figuren deutet er in Diplomaten um, die ihre Arien als Statements vom Rednerpult schmettern oder in ihren Büros diskutieren. Während der ganzen Oper läuft im Hintergrund ein digitaler Newsticker mit Erklärungen, Nachrichten und Interpretationen über Flüchtlingspolitik.

© Brinkhoff/Mögenburg

Der finale Blitzschlag, der den größenwahnsinnigen Nabucco in der Ursprungsversion trifft, wird in der zeitgenössischen Inszenierung in einen Herzinfarkt umgedeutet. Alles in allem eine sehr schlüssige Übersetzung, in ihrer Dichte an Informationen, Botschaften und Details aber schwer zu erfassen. „Giuseppe Verdi, Premiere Nabucco,
Staatsoper Hamburg, 10. März 2019“
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