Forum Alte Musik Frankfurt: Alle singen und musizieren aufs Trefflichste, stilsicher, mit guter Textverständlichkeit und homogen

In allen Registern ragen herrliche Stimmen heraus, allen voran die Soprane lassen engelsgleiche,  schwebend-schwerelose luzide Töne hören, die lyrische Opernsänger seltsamerweise nur noch selten aufbieten.

Foto: https://www.forumaltemusik.de (c)
Kaisersaal im Römer Frankfurt
, 18. November 2018
Forum Alte Musik
Solistenensemble Barock vokal
Gutenberg-Kammerchor der JGU Mainz
Neumeyer Consort
Leitung: Felix Koch

von Kirsten Liese

Das Frankfurter Konzertleben erschüttern gerade unfassbare Nachrichten: Mit den stark nachgefragten Kaisersaalkonzerten auf dem Römerberg, die zum Besten zählen, was die Stadt im Bereich der Alten Musik zu bieten hat, soll zum Jahresende Schluss sein.

Zehn Jahre lang hat der Frankfurter Verein Forum Alte Musik diese Konzerte bestritten, stets waren sie  ausverkauft. „Forum Alte Musik, Solistenensemble Barock vokal, Gutenberg-Kammerchor der JGU Mainz, Neumeyer Consort, Felix Koch,
Kaisersaal im Römer Frankfurt“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 21. NOVEMBER 2018

Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MITTWOCH-PRESSE – 21. NOVEMBER 2018

München/ Bayerische Staatsoper
Münchens Otello im Interview: Ich mach’s so wie Kaufmann
Im letzten Jahr gab Jonas Kaufmann in London sein Rollendebüt als Otello. Jetzt singt er die Partie an der Bayerischen Staatsoper; Premiere ist am 23. November. Im Gespräch mit BR-KLASSIK erläutert der Startenor, warum gerade der Otello eine Herausforderung für den Sänger darstellt – und warum er Vorbilder zwar bewundet, sich aber nicht an ihnen orientiert.
BR-Klassik

Wien/ Staatsoper
„Die Weiden“: Eine Oper über Flüchtlingskrise und Rechtsruck
In den letzten Jahren war die Staatsoper ein braves Opernmuseum. Mit der Uraufführung von Durs Grünbeins und Johannes Maria Stauds Stück könnte sich das ändern –
Der Standard

Paris
Stockhausen-Erstaufführung in Paris: Eva mit den Scherenhänden
Die Opéra-Comique startet furios in die französische Erstaufführung des «Licht»-Zyklus von Karlheinz Stockhausen. Nach dem «Donnerstag» in der Regie von Benjamin Lazar sollen bis 2024 alle übrigen Wochentage dieses gigantischen Gesamtkunstwerks folgen.
https://www.nzz.ch/feuilleton/eva-mit-den-scherenhaenden-ld.1438073

„Konzertgänger in Berlin“
Jenrückend: Piotr Anderszewski spielt Bach und Beethoven
Welcher lebende Pianist kann Bach so schön romantisieren, ohne je ignorant zu wirken? Piotr-Anderszewski-Abende gehören mit dem gedimmten Licht und verinnerlichten Klavierspiel zu jenen unaufdringlich rituellen Ereignissen, von denen man sich wünscht, sie mögen einen am Ende des Lebens eben dieses ganze Leben begleitet haben.
Jenklärend: Piotr Anderszewski spielt Bach und Beethoven

Berlin/ Kammermusiksaal
Der Pianist Piotr Anderszewski: Reise ins Innere
Mikrokosmos als Makrokosmos: Piotr Anderszewski erkundet Bach und Beethovens Diabelli-Variationen, im Berliner Kammermusiksaal
Tagesspiegel „Die MITTWOCH-PRESSE – 21. NOVEMBER 2018“ weiterlesen

"Siegfried" in Hamburg: Andreas Schager hat ein Organ. Seine Stimme ist ein Naturwunder. Sehr laut. Ohne Piano und Übergänge

Staatsoper Hamburg, 18. November 2018
Der Ring des Nibelungen
Siegfried
Zweiter Tag des Bühnenfestspiels von Richard Wagner
Foto: David Jerusalem (c)

Musikalische Leitung: Kent Nagano
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Michael Bauer
Siegfried: Andreas Schager
Der Wanderer: John Lundgren

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Mein drittes Rendezvous mit Wagners großer Musik ist Siegfried, der wilde Zögling von Mime, Sohn von Siegmund und Sieglinde, Enkel des göttlichen, wilden Wotan.

Das Vorspiel ähnelt jedes Mal mehr Filmmusik. Ich kann nicht anders – für mich ist Wagnersche Musik die Vorwegnahme all der  Hollywood-Gefühls-Hits der 1950er- und 1960er-Jahre des 20. Jahrhunderts.

Der Vorhang geht auf, und wir erleben wieder eine Überraschung: einen Vater-Sohn-Schlafraum. Karg, chaotisch, etwas zwischen Einraumwohnung und Krankenstation. Vertrautes Bild aller Alleinerziehenden: kaum Zeit für sich, wenig Geld, also kein Kinderzimmer, Hausarbeit macht man zwischen Geldverdienen und Kindererziehung. Das Kind kommt immer zu kurz, also wird das Kind verhätschelt… „Richard Wagner, Siegfried, Andreas Schager, John Lundgren, Kent Nagano,
Staatsoper Hamburg“
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Knisternde Spannung mit Hochzeitsglocken als Totenglocken — Verdis Belcanto-Oper als skurrile Maskerade

Foto:  ©  Wilfried Hösl
Bayerische Staatsoper, München, 20. November 2018
Giuseppe Verdi, Les vêpres siciliennes

von Anna-Maria Haberberger

Alle Lichter sind aus an diesem Abend in der Bayerischen Staatsoper. Eine
rabenschwarze Bühne bringt eine düster-kalte Atmosphäre in den Raum und lässt die Zuschauer erschaudern. Schwarze Plastikplanen flattern stetig durch das Bühnenbild. Es wird immer schwärzer, kälter und todessüchtiger. „Giuseppe Verdi, Les vêpres siciliennes, Bayerische Staatsoper, München, 20. November 2018“ weiterlesen

Meisterschaft der Titanen — Brahms und Mahler brillieren

Foto: © Kai Bienert
Philharmonie im Gasteig, München,
14. November 2018
Münchner Philharmoniker,
Yuja Wang, Klavier
Valery Gergiev, Dirigent
Münchner Philharmoniker

Johannes Brahms — Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 83
Gustav Mahler — Symphonie Nr. 1 D-Dur „Titan“

von Anna-Maria Haberberger

Auf dem Programm standen zwei gigantische Werke, eine Meisterschaft zweier musikalischer Titanen: Johannes Brahms und Gustav Mahler. Beide Namen rufen in der Hörerschaft Achtung und Respekt hervor, beide Komponisten sind bekannt durch Kunstlieder wie auch großartige Konzerte und Symphonien. „Yuja Wang, Valery Gergiev, Münchner Philharmoniker, Philharmonie im Gasteig, München, 14. November 2018“ weiterlesen

Elbphilharmonie Hamburg: Riesenapplaus und Jubel, ganz besonders für die einmalige Patricia Kopatchinskaja

Barockmusik in Perfektion – Weltklasse-Besetzung zelebriert musikalischen Dialog über Jahrhunderte

Foto: Marco Borggreve (c)
Elbphilharmonie Hamburg, 
19. November 2018 
Il Giardino Armonico
Patricia Kopatchinskaja Violine
Giovanni Antonini Flöte und Leitung

von Sebastian Koik

Am 19. November 2018 in der Elbphilharmonie spielen Il Giardino Armonico unter Giovanni Antonini und Patricia Kopatchinskaja klassisch Vivaldi, ergänzt durch Kompositionen und musikalische Kommentare italienischer zeitgenössischer Komponisten.

Es beginnt mit Vivaldis „Concerto g-Moll RV 157 für Streicher und Basso continuo“. Die Violinisten und Bratschisten musizieren den gesamten Abend im Stehen. Giovanni Antonini dirigiert ohne Taktstock, stattdessen mit seinem ganzen Körper. Der Vortrag von Il Giardino Armonico, einem der führenden Orchester für Alte Musik, ist spritzig und voller Energie. „Patricia Kopatchinskaja, Giovanni Antonini, Il Giardino Armonico,
Elbphilharmonie Hamburg“
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Bis zum Mond und wieder zurück: Ex Cathedra singt Alex Roths Earthrise

Foto: © James Ashby
Ex Cathedra, Royal Concert Hall, Nottingham, 18. November 2018

Ex Cathedra
Jeffrey Skidmore        Dirigent

Thomas Tallis               Spem in alium
Alessandro Striggio   Ecce beatam lucem
Gabriel Jackson            Sanctum est verum lumen
Alec Roth                        Earthrise
Thomas Tallis              Sing and glorify

von Leah Biebert

Die vierzehnte Seite der Partitur von Alec Roths Earthrise ist eine ganz besondere. „ECCE“ steht dort geschrieben, die einzelnen Stimmen der acht Chöre kunstvoll zu Großbuchstaben arrangiert. Die offenen Seiten der C sind einander zugewandt, bilden einen Kreis: Die Form der Erde, wie sie aus dem All zu sehen ist. „Siehe.“

Sphärisch schichtet der Chor die einzelnen Stimmen wie Schichten übereinander; kreisende Melodielinien dehnen sich in einem crescendo bis zum forte aus. Zunächst noch zurückhaltend, wirken die Sängerinnen und Sänger des Chors erst im vollen Glanz von Roths Musik so richtig selbstbewusst. Jeffrey Skidmore breitet die Arme aus, der Klang schwillt an, macht sich schwerelos im Raum breit. „Ex Cathedra, Royal Concert Hall, Nottingham, 18. November 2018“ weiterlesen

Oihmè! Ein elephantischer Orfeo glänzt an der Staatsoper Unter den Linden

Foto: Sebastian Bolesch (c)
Staatsoper Unter den Linden
, Berlin,  17. November 2018
Claudio Monteverdi, L´Orfeo

von Maria Steinhilber

Von überall strömen sie herein. Als rufe schon jetzt der Lockruf: „Eilt herbei ihr fröhlichen Nymphen.“ Eisiger Wind treibt das Berliner Publikum in die wunderschöne Staatsoper Unter den Linden. An den Kassen wird knallhart abgewiesen: Diese Vorstellung ist ausverkauft. Während eine Dame sinniert, welches Opernhaus wohl das schönere sei (München vs. Berlin), steht die Bühne offen, einladend, hell und erdig und wartet nur darauf, betanzt und besungen zu werden.

L´Orfeo von Claudio Monteverdi (1567-1643) gilt als ein Meisterwerk europäischer Musikgeschichte und genießt dabei den Ruf, die erste Oper überhaupt zu sein. Monteverdis Librettist war niemand Geringeres als Alessandro Striggio, mit dessen Verse die „Favola in musica“ 1607 in Mantua zum Klingen gebracht wurde. „Claudio Monteverdi, L´Orfeo,
Staatsoper Unter den Linden, Berli“
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Die Laeiszhalle Hamburg lebt! – Chorkonzert der Extraklasse mit dem Symphonischen Chor Hamburg, dem Flensburger Bach-Chor und Spitzen-Solisten

© Foto: Symphonischer Chor Hamburg
Gegen Ende wird es noch besser. Der Chor erzeugt Gänsehaut, die Solistenstimmen von Winkel, Lehmkuhl, Kohlhepp und Schwinghammer vereinigen und umspielen sich aufs Schönste. Schauer des Glücks auch durch Frau Lehmkuhls wahnsinnig intensive Höhen! Das berührt, das überwältigt. Danach dann Frieden! Wunderbar!

Laeiszhalle Hamburg, 18. November 2018
Symphonischer Chor Hamburg
Flensburger Bach-Chor
Sønderjyllands Symfoniorkester
Johanna Winkel Sopran
Wiebke Lehmkuhl Alt
Sebastian Kohlhepp Tenor
Wilhelm Schwinghammer Bass
Leitung Matthias Janz

Charles Gounod
Cäcilienmesse
Antonín Dvořák
Stabat mater op. 58 für Soli, Chor und Orchester

von Sebastian Koik

Was für ein Anblick! So voll war die Bühne der Laeiszhalle Hamburg in ihrer langen Geschichte selten. Am 18. November 2018 singen in der Laeiszhalle der Symphonische Chor Hamburg und der Flensburger Bach-Chor; es spielt das Sønderjyllands Symfoniorkester aus Süddänemark. „Symphonischer Chor Hamburg, Flensburger Bach-Chor, Sønderjyllands Symfoniorkester,
Laeiszhalle Hamburg“
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Spirituelle Tiefe in der Laeiszhalle Hamburg: Der Symphonische Chor Hamburg und der Flensburger Bach-Chor begeistern mit Gounod und Dvořák

Foto:© Symphonischer Chor Hamburg
Die Darbietung des „Stabat Mater“ begeistert in dem 100 Jahre alten Konzerthaus im Herzen Hamburgs. Chor und Orchester führen dieses emotionale und bewegende Werk mit tiefer Innerlichkeit in elysische Sphären und bringen es zum Abschluss. Nachdem der letzte Ton verklungen ist, geht ein Raunen durchs Publikum. Man ist andächtig, bewegt und beeindruckt im Großen Saal der Laeiszhalle. Mit frenetischem Beifall und Standing Ovations bedankt sich das Publikum für diese großartige Leistung.

Laeiszhalle Hamburg, 18. November 2018
Charles Gounod, Cäcilienmesse
Antonín Dvořák
, Stabat Mater
Symphonischer Chor Hamburg
Flensburger Bach-Chor
Sønderjyllands Symfoniorkester
Leitung: Matthias Janz
Johanna Winkel, Sopran
Wiebke Lehmkuhl, Alt
Sebastian Kohlhepp, Tenor
Wilhelm Schwinghammer, Bass

von Leonie Bünsch

Bis unters Dach gefüllt war der Große Saal der Laeiszhalle Hamburg am Sonntagnachmittag. Teils treue Fans, teils neugierige Erst-Hörer versammelten sich, um den Symphonischen Chor Hamburg und den Flensburger Bach-Chor zu hören, begleitet vom Sønderjyllands Symfoniorkester, geleitet von Matthias Janz. Auf dem Programm standen Charles Gounods „Cäcilienmesse“ sowie Antonín Dvořáks „Stabat Mater“. Zwei tief religiöse Werke im Zwiespalt zwischen traditionsbewusster Einfachheit und zukunftsorientierter symphonischer Monumentalität. „Charles Gounod, Cäcilienmesse, Antonín Dvořák, Stabat Mater, Symphonischer Chor Hamburg Flensburger Bach-Chor, Sønderjyllands Symfoniorkester, Matthias Janz,
Laeiszhalle, Hamburg“
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