Rein musikalisch wollten sich die ganz großen Momente bei dieser Premiere leider nicht so recht einstellen. Glucks Musik erklang gehüllt in ein Gewand aus barocker Eleganz. Wirklich mitgerissen fühlte man sich nicht. Mehr Prägnanz und Spannung hätten gutgetan.
Foto: © Kiran West
Premiere Staatsoper Hamburg, 3. Februar 2019
Christoph Willibald Gluck, Orphée et Eurydice
Eurydice: Andriana Chuchman
Orphée: Dmitry Korchak
L’Amour: Marie-Sophie Pollak
Tanz: Anna Laudere, Edvin Revazov
Inszenierung, Choreografie, Bühne, Kostüm und Licht: John Neumeier
Musikalische Leitung: Alessandro De Marchi
Hamburg Ballett
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper
von Leon Battran
Musik und Tanz, das gehört zusammen. Im französischen Musiktheater war es seit jeher Tradition, dass neben Schauspiel und Gesang auch das Ballett Teil einer Aufführung ist. So auch in Christoph Willibald Glucks „Tragédie-opéra“ Orphée et Eurydice. Das Hamburger Opernpublikum durfte sich über zahlreiche Tanzeinlagen des Hamburg Balletts freuen, die das Geschehen auf der Bühne begleiteten.
Es war ein bunter Premierenabend, der seinen größten Reiz der ebenso souveränen wie feinfühligen Umsetzung von John Neumeiers ausdrucksvoller Choreographie verdankte. Klassische und moderne Elemente scheinen aufs Natürlichste ineinanderzufließen, rund, bewegt, manchmal auch eckig. Neumeiers Choreografie ist von allem sperrigen Überfluss befreit und kommt gänzlich ohne Kitsch aus. Musik wandelt sich in Bewegung um. Als Substrat bleibt die Emotion. „Christoph Willibald Gluck, Orphée et Eurydice,
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