Beethoven in Dresden: mit Verve und majestätischem Stolz

Christian Thielemann vollendet seinen Beethoven-Zyklus in Dresden

Semperoper Dresden, 5. September 2021

Leitung: Christian Thielemann
Solisten: Hanna-Elisabeth Müller, Sopran
Elisabeth Kulman, Alt
Piotr Beczała, Tenor
Georg Zeppenfeld, Bass

Sächsische Staatskapelle Dresden (Fotos ©)
Ludwig van Beethoven: Sinfonien 8 und 9

von Kirsten Liese

Nachdem wegen der Lockdowns Thielemanns Beethoven-Zyklus mit der Sächsischen Staatskapelle lang gestreckt werden musste,  konnte er nun endlich Vollendung finden.

Gleich mit Aplomb ging es in der Achten los, die freilich weniger schwergewichtig erscheint  im Vergleich mit der Eroica, der Vierten und Siebten. Es war ein kraftvoller schlanker Ton, der diesen Vormittag dominierte, wobei trotz vieler Stellen im Forte die Transparenz einzelner Stimmen stets gewahrt blieb. Besonders plastisch erschien der Beginn im Allegretto scherzando, wo hohe und tiefe Streicher mir filigranen kurzen Phrasen und Gegenphrasen miteinander duettieren. Da ließ sich wieder einmal vernehmen, wie genau in diesem Orchester jeder auf jeden hört, seitens Artikulation, Dynamik und Ausdruck das übernommene Motiv weiterspinnt oder darauf antwortet. „Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann Solisten: Hanna-Elisabeth Müller, Elisabeth Kulman, Piotr Beczała, Georg Zeppenfeld
Semperoper Dresden, 5. September 2021“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 7. September 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die DIENSTAG-PRESSE – 7. September 2021

Foto: Pretty Yende, Frédéric Antoun. Wiener Staatsoper / Michael Pöhn ©

Wien/ Staatsoper
„La Traviata“ an der Staatsoper: Tod in der Instagram-Hölle
Der Standard.at

Staatsoper: Textende Traviata besteht Praxistest
Wiener Zeitung

Wien/ Staatsoper
Wiederaufnahme der „Tosca“ an der Staatsoper.
Axel Kober und die Wiener Philharmoniker lassen das Blut in den Adern gefrieren
https://www.derstandard.at/story/2000129419835/wiederaufnahme-tosca-an-der-staatsoper

Wiener Sängerknaben sagen alle Auslandstourneen ab
Die Entscheidung fiel aufgrund der steigenden Corona-Zahlen und der fehlenden Impfmöglichkeiten für Unter-Zwölfjährige. Bis Weihnachten soll es stattdessen 20 Konzerte in allen Bundesländern geben.
Die Presse.com

Musikfest Berlin: Feine Musikware von RSB, Mahler Chamber Orchestra und Ensemble Musikfabrik
Beim Musikfest dreht sich 2021 (fast) alles um Strawinsky. Konzerte mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Mahler Chamber Orchestra in der Philharmonie Berlin präsentieren Überraschendes vom späten Strawinsky. Insbesondere das RSB unter Wladimir Jurowski überzeugt mit spannungsvollen Interpretationen von selten Gehörtem. Das Mahler Chamber Orchestra stellt Vergnügliches von Knussen und dem Dirigenten des Abends, George Benjamin, vor. Solistin bei beiden Abenden: die Pianisten Tamara Stefanovich. Leicht enttäuschend die Sonntagsmatinée mit recht gleichförmigen Werken der irischen Komponistin Ann Cleare.
Opernkonzertkritikberlin/A.Schlatz „Die DIENSTAG-PRESSE – 7. September 2021“ weiterlesen

Belcanto vom Feinsten: Bellinis "I Puritani" begeistert das Festivalpublikum in Gstaad

Fotos im Beitrag: © Raphaël Faux / Gstaadphotography.com

„Einer ist heute fantastisch und das ist Erwin Schrott. Sein „Cinta di fiori“ im 2. Akt ging unter die Haut. Das war Belcanto vom Feinsten. Das Gstaader Puritani-Publikum wusste dies zu schätzen und spendete dem 48-Jährigen langen und begeisterten Szenenapplaus.“

Gstaad Menuhin Festival & Academy
Festival-Zelt Gstaad, 28. August 2021

Vincenzo Bellini, „I Puritani“

von Leon Battran

Manchmal braucht es nicht viel für ein gelungenes Konzerterlebnis. Ein kleiner Kirchenraum und ein leidenschaftlicher Künstler können vollends genügen und jede opulente Ausstattung überflüssig machen. Und manchmal darf es eben auch etwas üppiger zugehen, mit großem Orchester, Chor und hochkarätigem Solistenensemble. Beim Gstaad Menuhin Festival gab es sowohl das eine als auch das andere zu erleben und der Kontrast konnte kaum größer sein zwischen dem intimen Kirchenkonzert mit dem Pianisten Nicolas Namoradze am Vormittag und der großen konzertanten Opernaufführung von Bellinis „I Puritani“ am Abend. „Vincenzo Bellini, „I Puritani“,
Gstaad Menuhin Festival & Academy, 28. August 2021“
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Tänzerisch herausragend in HH: Sylvia, Ballett von John Neumeier

Hamburg Ballett
Sylvia, Ballett

Wiederaufnahme an der Hamburgischen Staatsoper am 5. September 2021

von Dr. Ralf Wegner (Text und Fotos)

Der sprungtechnisch herausragende und schon beim ersten Bühnenauftritt die Aufmerksamkeit auf sich ziehende Alexandr Trusch war als liebeskranker, melancholischer Aminta schlichtweg großartig. Ihm ebenbürtig Madoka Sugai, mit völlig synchronen weiten Sprüngen in den Pas de deux. „Hamburg Ballett, Sylvia, Ballett
Wiederaufnahme an der Hamburgischen Staatsoper am 5. September 2021“
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Die Schönheit des Spröden: Vladimir Jurowski überzeugt mit Strawinsky und Hindemith beim Musikfest Berlin

Philharmonie Berlin, 4. September 2021

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Georg Nigl, Bariton
Tamara Stefanovich, Klavier (Foto: Peter Meisel)
Vladimir Jurowski, Dirigent

Igor Strawinsky
Symphonies d’Instruments à vent
Abraham und Isaak
Konzert für Klavier und Blasinstrumente
Variationen für Orchester

Paul Hindemith
Sinfonie „Mathis der Maler“

von Peter Sommeregger

Vladimir Jurowski widmet dieses Konzert im Rahmen des Musikfestes Berlin der Musik von zwei Komponisten des 20. Jahrhunderts, Igor Strawinsky und Paul Hindemith, die zwar Zeitgenossen waren, aber musikalisch doch ziemlich unterschiedliche Wege beschritten.

Jurowski hat eine große Vorliebe für die Werke seines Landsmannes Strawinsky. An diesem Abend widmet er sich relativ kurzen, und weniger bekannten Stücken des vor 50 Jahren verstorbenen Meisters. Den Anfang machen die“ Symphonies d’Instruments à vent“, also für Blasinstrumente. Das nur zehnminütige Stück ist eine gute Einführung in die stets etwas spröde Tonsprache Strawinskys, es erklingt in der originalen Fassung von 1920. „Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Georg Nigl, Tamara Stefanovich, Vladimir Jurowski
Philharmonie Berlin, 4. September 2021“
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Testen Sie ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 55

August Klughardt muss man nicht kennen, doch den hier kennen Sie alle – wen aber meinten wir denn nun, als wir letzte Woche andeuteten, seine Erfolge im Opernsektor seien sehr überschaubar gewesen? Und eine der bekanntesten Balladen in deutscher Sprache habe er vertont? Nun, diese Ballade war „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller, und vertont hat diese im Jahre 1816 kein Geringerer als Franz Schubert. Uraufgeführt wurde sie in einer szenischen Inszenierung erst 1908, und es dauerte noch einmal fast 100 weitere Jahre, bis sie 2005 auch szenisch zu erleben war – in Jena, natürlich. Die Schubert-Lösung wusste auch Margit Kazmaier aus Talheim bei Heilbronn – wir gratulieren zur Überraschungs-CD! „Das Klassik-Quiz – Folge 55“ weiterlesen

Gänsehautfeeling mit Richard Wagner in Riga

Dieses Orchester, in dem vor allem herausragende deutsche Musiker spielen, spielt nicht Richard Wagner. Es atmet Richard Wagner. Es ist Richard Wagner.

Riga Jurmala Music Festival, 4. September 2021

Fotos: Riga Jurmala Music Festival / Andreas Schmidt (c)

Das Beste von Richard Wagner
„Die Walküre“, 1. Aufzug
3. Aufzug, 3. Szene: „Leb wohl, Du kühnes, herrliches Kind!“
Der Walkürenritt, Vorspiel zum 3. Aufzug (Zugabe)

Andris Nelsons, Dirigent
Bayreuth Festival Orchestra
Klaus Florian Vogt, Tenor
Christine Goerke, Sopran
Günther Groissböck, Bass

von Andreas Schmidt

Richard Wagner in Riga, der zweite Abend in der Lettischen Nationaloper. Schon das Vorspiel zur „Walküre“ holte einen von den Stühlen. Was der lettische Nationaldirigent Andris Nelsons aus dem Bayreuther Festivalorchester herauskitzelte, war von einem anderen Stern. Wenn dann noch ein junger, energetischer 1. Cellist vom Orchester der Deutschen Oper Berlin ein Solo darbietet, das so erdig und bernsteinfarben klingt, dass einem die Tränen kommen, dann sind alle Zutaten für einen außergewöhnlichen Abend in der lettischen Hauptstadt bereitet.

Gänsehautfeeling mit Richard Wagner in Riga.

„Andris Nelsons, Bayreuth Festival Orchestra Klaus Florian Vogt, Christine Goerke, Günther Groissböck
„Die Walküre“, 1. Aufzug
Riga Jurmala Music Festival, 4. September 2021“
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Meine Lieblingsmusik 71: Sergei Prokofjew „Skythische Suite“ (1915)

„Ich würde mich freuen, diese Komposition auch einmal live und nicht immer nur von der CD hören zu können. Vielleicht liest ja mal ein Konzerthausintendant diesen frommen Wunsch? Ich bin sicher – ich wäre nicht der einzige, den das begeistern würde.“

Meine Lieblingsmusik: Top 6 – Sergei Prokofjew „Skythische Suite“ (1915)

von Daniel Janz

Die Zeit um die Jahre 1914-1915 hat trotz des damals stattfindenden Ersten Weltkriegs so manche kompositorischen Juwelen zu bieten. Sibelius’ fünfte Sinfonie, Debussys zwei „Livre“-Etüden, Max Regers Requiem, Holsts „die Planeten“, Nielsens vierte Sinfonie, Schönbergs „Jakobsleiter“ und viele mehr. Über Richard Straussens ebenfalls aus dem Jahr 1915 stammende Alpensinfonie hatte ich selbst sogar schon berichtet. Diesen Beitrag nun möchte ich einem weiteren dieser Juwelen widmen, das meiner Meinung nach in keiner CD-Sammlung fehlen darf: Die „Skytische Suite“ von Sergei Prokofjew. „Meine Lieblingsmusik 71: Sergei Prokofjew „Skythische Suite“ (1915)“ weiterlesen

Daniels Anti-Klassiker 27: Prokofjew – „Tanz der Ritter“ aus „Romeo und Julia“ (1936)

Höchste Zeit, sich als Musikliebhaber neu mit der eigenen CD-Sammlung und der Streaming-Playlist auseinanderzusetzen. Dabei begegnen einem nicht nur neue oder alte Lieblinge. Einige der „Klassiker“ kriegt man so oft zu hören, dass sie zu nerven beginnen. Andere haben völlig zu Unrecht den Ruf eines „Meisterwerks“. Es sind natürlich nicht minderwertige Werke, von denen man so übersättigt wird. Diese sarkastische und schonungslos ehrliche Anti-Serie ist jenen Werken gewidmet, die aus Sicht unseres Autors zu viel Beachtung erhalten.

von Daniel Janz

Manchmal ereilt Komponisten das undankbare Schicksal, dass ihr Repertoire auf einige wenige Werke oder Ausschnitte reduziert wird. Viel zu oft passiert es sogar, dass solche Komponisten gänzlich in Vergessenheit geraten. Andere bleiben nur über ein oder zwei ihrer Werke in Erinnerung, manchmal sogar nicht einmal mehr durch den Titel sondern nur durch eine markante Melodie. Besonders ärgerlich ist das, wenn ebensolche Melodien in Radio, Fernsehen oder zu anderen Anlässen rauf und runter gespielt werden, während dem Komponisten oder dem Werk nicht einmal ein anerkennendes Wort gewidmet wird. Einer dieser tragischen Fälle soll hier behandelt werden: Die Rede ist von Prokofjew. „Daniels Anti-Klassiker 27: Prokofjew – „Tanz der Ritter“ aus „Romeo und Julia“ (1936)“ weiterlesen

Richard Wagner sorgt für magische Momente in Riga

Riga Jurmala Music Festival, 3. September 2021
Lettische Nationaloper Riga

Das Beste von Richard Wagner

Auszüge aus „Lohengrin“, „Parsifal“, „Die Walküre“ und „Götterdämmerung“

Andris Nelsons, Dirigent
Bayreuth Festival Orchestra
Klaus Florian Vogt, Tenor
Christine Goerke, Sopran

Fotos: Riga Jurmala Music Festival ©

von Andreas Schmidt

Der Maestro hob den Stab für das Vorspiel zum „Lohengrin“, da ertönte ein lautes Handyklingeln in der Lettischen Nationaloper zu Riga. Der lettische Nationalheld Andris Nelsons blieb unbeeindruckt und führte nach einer halben Minute Ruhe in das wohl romantischste Vorspiel des Jahrtausendkomponisten Richard Wagner.

Es war der Auftakt zu einem magischen Abend in der wunderbaren Oper in der Hansestadt Riga. Dieser Abend war Werbung par exellence für diesen Richard Wagner, der so viele unsinnige Ansichten hatte und so viel sinnige Musik schuf. „Andris Nelsons, Bayreuth Festival Orchestra Klaus Florian Vogt, Christine Goerke
Riga Jurmala Music Festival, 3. September 2021, Lettische Nationaloper Riga“
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