Oper über Mahatma Gandhi von Philip Glass

Ein kühnes Projekt – die Umsetzung der frühen Lebensjahre und seines gewaltfreien Kampfes für Gleichberechtigung der südafrikanischen Inder in eine anspruchsvolle Oper. Wie immer bei der English National Opera kommen Auge und Ohr gleichermaßen auf ihre Kosten – die hypnotisierende Musik des Großmeisters Philip Glass und die faszinierende szenische Darstellung des dramatischen Geschehens. Ein überaus anspruchsvolles Werk, meist mehr meditativ als melodiös, das dem Zuschauer dreieinhalb Stunden lang hohe Konzentration und einiges an Phantasie abverlangt. Die Geschichte wird chronologisch erzählt, doch Vorkenntnisse sind von Vorteil. Überragend – stimmlich wie darstellerisch – die Figur des Mahatma selbst. „Philip Glass, Oper „Satyagraha“,
English National Opera, 23. Oktober 2021“
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Die MITTWOCH-PRESSE – 27. OKTOBER 2021

© picture alliance/Ramil Sitdikov/Sputnik/dpa Foto: Ramil Sitdikov

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Die MITTWOCH-PRESSE – 27. OKTOBER 2021

Fakten zum Regisseur Kirill Serebrennikow – Auszug aus „Plädoyer zur Kraft werkimmanenter surrealer Inszenierungen“ Teil 9
Die Karriere ist beeindruckend: er wird als Starregisseur, Dissident, politisch verfolgt und Alleskönner gehandelt. Er inszeniert Film, TV, Oper, Schauspiel, Ballett, gestaltet Bühnenbilder und Kostüme etc. Seit 2008 ist er Professor der Moskauer Theaterschule, 1992 hat er ein Physikstudium abgeschlossen. Seitdem ist er offensichtlich nach Anfängen im Amateurtheater in der etablierten russischen Theaterlandschaft und auch international unterwegs. Prominent hat er in Russland z. B. 2017 am Bolschoi- und auch am Mariinski-Theater Oper und Ballett inszeniert.
Online-merker.com

Leipzig
Schwarz-Weiß-Rot: Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ an der Oper Leipzig
Das ist ganz große Oper mit Gänsehauteffekt! Solche Momente hätte man sich häufiger gewünscht. Dem Publikum hat es gefallen.
von Dr. Guido Müller
Klassik-begeistert.de

Leipzig
Deutsche Geschichte für Reingefallene: Die Meistersinger von Nürnberg in Leipzig
bachtrack.com

Über den Dächern von Nürnberg
Die Oper Leipzig glänzt mit einer herausragenden Produktion von Richard Wagners „Meistersingern“.
von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

Wien/Theater an der Wien
Ein Seefahrer auf Abwegen und eine Krönung der Finalsaison des Intendanten
Der Amerikaner Eric Cutler ist ein Heldentenor, wie man ihn sich nicht besser wünschen könnte. Mit einer bestechenden Dramatik, Gesangskultur und immer höhensicher mimte er grandios die gestörte Persönlichkeit des Peter Grimes.
Klassik-begeistert.de

Schweitzers Klassikwelt 47: Brittens „Peter Grimes“ – das Leiden des einzelnen in der Gesellschaft
„Peter Grimes“ ist ein ernstes Werk. Doch haben wir beim Verlassen des Theaters nur Menschen gesehen, deren Gesichtszüge Bereicherung spiegelten.
Klassik-begeistert.de

Baden
Bühne Baden: „Gräfin Mariza“ eröffnet Saison
https://noe.orf.at/stories/3127188/

München
„Die Nase“ im Nationaltheater: Oper ohne Blattgold
Dmitri Schostakowitschs frühe Oper „Die Nase“ als erste Premiere des neuen Intendanten Serge Dorny in der Bayerischen Staatsoper.
Münchner Abenzeitung

Putins Nasen
Bayerische Staatsoper startet mit Schostakowitsch-Frühwerk – Regie führt Regimekritiker Serebrennikov
https://www.donaukurier.de/nachrichten/kultur/Putins-Nasen;art598,4822849

Fröhliche Wiederkehr
Der Dirigent Peter Dijkstra leitet künftig wieder den Chor des Bayerischen Rundfunks.
Sueddeutsche Zeitung

Berlin
„Ist der Drache nicht süß?“ – „Die Zaubermelodika“ von Iiro Rantala an der Komischen Oper Berlin
Neue Musikzeitung/nmz.de

Dirigierwettbewerb der Berliner Philharmoniker: Zwei Assistenten für Kirill Petrenko
Tagesspiegel.de

Frankfurt
Thomas Guggeis wird Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt
Der erst 28-Jährige löst zu Beginn der Spielzeit 2023/24 Sebastian Weigle ab.
Wiener Zeitung

Berlin
Ein begeisternder Abend der Spitzenklasse! Die Kunst des Daniil Trifonov
klassik-begeistert.de

Neuer GMD in Frankfurt : Die junge Exzellenz
Er ist 28 Jahre alt, Daniel Barenboim hat ihn gefördert, der Betrieb reißt sich um ihn. Jetzt wird Thomas Guggeis neuer musikalischer Leiter der Oper Frankfurt.
Frankfurter Allgemeine „Die MITTWOCH-PRESSE – 27. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Ein begeisternder Abend der Spitzenklasse! Die Kunst des Daniil Trifonov

Foto: Daniil Trifonov © Dario Acosta

Johann Sebastian Bach, Die Kunst der Fuge
Daniil Trifonov, Klavier

Philharmonie Berlin, 25. Oktober 2021

von Peter Sommeregger

Johann Sebastian Bachs monumentales Spätwerk „Die Kunst der Fuge“ war und ist immer ein Prüfstein für den Grad der Reife die ein Pianist erreicht hat. In den etwa 70 Minuten der Spieldauer muss der Interpret alle Register seines Könnens ziehen. Daniil Trifonov ist seit dem Gewinn der Klavierwettbewerbe in Tel Aviv und Moskau vor zehn Jahren vom Geheimtipp der Klavierszene praktisch zum prominentesten Virtuosen, nicht nur seiner Altersklasse, gereift. Es ist nur logisch, dass er sich nun auch des Klavierwerkes von Bach annimmt.

Mit einem kräftigen Akkord beginnt er die an den Anfang gestellte „Chaconne aus der Partita d-Moll für die linke Hand“. Dieses von Johannes Brahms für Klavier bearbeitete Werk hat einen hohen Schwierigkeitsgrad und zeigt Trifonov bereits auf der Höhe seines Könnens.

Ohne Übergang steigt er anschließend in das komplexe Hauptwerk des Abends ein. Wer befürchtet hatte, dass sich eventuell eine gewisse Monotonie in dem doch sehr langen Stück bemerkbar machen könnte, wurde positiv enttäuscht. Trifonov stürzt sich mit Elan in die Bach’sche Klangwelt und entlockt dem großen Steinway-Flügel einen selten gehörten Farbenreichtum.

Er versteht es seinen Anschlag zart wirken zu lassen, wobei der notwendige Nachdruck stets gegeben ist. Es gelingt ihm, die zahllosen Variationen des Hauptthemas deutlich zu verfremden, und sorgt damit für eine unerwartete Kurzweiligkeit seiner Interpretation. „Johann Sebastian Bach, Daniil Trifonov
Philharmonie Berlin, 25. Oktober 2021“
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Ein Seefahrer auf Abwegen und eine Krönung der Finalsaison des Intendanten

Der Amerikaner Eric Cutler ist ein Heldentenor, wie man ihn sich nicht besser wünschen könnte. Mit einer bestechenden Dramatik, Gesangskultur und immer höhensicher mimte er grandios die gestörte Persönlichkeit des Peter Grimes.

Foto: Theater an der Wien© Rupert Steiner

Eric Cutler, Agneta Eichenholz, Andrew Foster-Williams, Hanna Schwarz, Rosalind Plowright, Erik Årman usw.

Regie: Christof Loy
Arnold Schoenberg Chor
ORF Radio-Symphonie-Orchester Wien
Dirigent: Thomas Guggeis

von Herbert Hiess

Der scheidende Intendant Roland Geyer lässt in seiner Finalsaison offenbar manche Höhepunkte seiner Ära „Revue passieren“ und so kam das Publikum noch in den Genuss einer der besten Produktionen seiner Karriere.

War schon im Dezember 2015 diese Aufführung mehr als bewegend, konnte man mit einer geänderten Besetzung hier noch ein Tüpfelchen draufsetzen. Damals waren mit Joseph Kaiser als Grimes und dem Dirigenten Cornelius Meister ganz hervorragende Persönlichkeiten am Programm. Jedoch aktuell hatte man mit Eric Cutler als gestrandetem Seefahrer und dem Dirigenten Thomas Guggeis noch sogenannte „Überflieger“ engagiert.

Der Amerikaner Eric Cutler ist ein Heldentenor, wie man ihn sich nicht besser wünschen könnte. Mit einer bestechenden Dramatik, Gesangskultur und immer höhensicher mimte er grandios die gestörte Persönlichkeit des Peter Grimes. Und nicht nur Grimes muss Brutalität gegen seinen Gehilfen John zeigen. Auch diese Partie ist mehr als brutal. Vom Schwierigkeitsgrad mindestens so herausfordernd wie Verdis „Otello“. Unvergessen die lange Soloszene im dritten Akt, wo er a cappella mit dem Chor im Hintergrund diese enorm schwierige Passage scheinbar „mit links“ bewältigte.

Auch die anderen Partien waren hervorragend besetzt. Besonders hier herausragend die Schwedin Agneta Eichenholz, die vor allem mit ihrer enorm schwierigen Arie im dritten Akt begeisterte. Und eine Erinnerung an frühere Opern-Zeiten lieferten Hanna Schwarz als anrüchige Wirtin „Auntie“ und die Britin Rosalind Plowright als schrullige und intrigante Witwe Mrs. Sedley.

Christof Loy zeigte dieses brutale Thema der pädophilen Homosexualität mit ungeschönter Schärfe. Die Bühne war immer leer bis auf das morsche Holzbett, das ganz vorne auf der Bühnenrampe stand. Gekonnt bewegte er die bigotte und doppelmoralische Dorfgemeinschaft auf der Bühne und führte dem Publikum schonungslos diese üblen Verhaltensweisen vor, die sich bis heute nicht geändert haben. Mobbing ist offenbar doch ein zeitloses Phänomen – es war nichts anderes, das Peter Grimes in den „Freitod“ trieb. Genial, mit welcher Einfachheit Loy die stärksten Effekte erzielte. Die Selbstmordszene und die offene Tür im Hintergrund auf der schwarzen Bühne mit strahlendem Licht als Weg zum Paradies erzeugt Gänsehaut. „Benjamin Britten, Peter Grimes, Theater an der Wien
25. Oktober 2021“
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Schweitzers Klassikwelt 47: Brittens "Peter Grimes" – das Leiden des Einzelnen an der Gesellschaft

Foto: Ensemble und Arnold Schönberg Chor © Monika Rittershaus


„Peter Grimes“ ist ein ernstes Werk. Doch haben wir beim Verlassen des Theaters nur Menschen gesehen, deren Gesichtszüge Bereicherung spiegelten.

Peter Grimes, Theater an der Wien, 23. Oktober 2021

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Es war eine gute Entscheidung, diese preisgekrönte Produktion aus dem Jahr 2015 nach sechs Jahren neueinstudiert wieder zu präsentieren. Die nominierten Mitbewerber (Finalisten) bei den   International Opera Awards in der Kategorie Neuinszenierung waren im Jahr 2016 die Welsh National Opera mit „I puritani“, die Lyric Opera of Chicago mit „Wozzeck“, die Vlaamse Opera mit „La Juive“, das Glyndebourne Festival mit Händels „Saul“ und  die Salzburger Osterfestspiele mit „Cavalleria rusticana“ und „Pagliacci“.

Die International Opera Awards wurden 2013 in Anlehnung an den Academy Award of Merit gegründet, der unter seinem Spitznamen „Oscar“ besser bekannt ist. Weder die Inszenierung von Tony Palmer im Opernhaus Zürich 1989 noch die Erstaufführung an der Wiener Staatsoper am 12. Februar 1996, Inszenierung Christine Mielitz, mit der Luxusbesetzung der Titelpartie mit Neil Shicoff, hinterließen auf uns einen so großen Eindruck als der Abend des 12. Dezembers 2015 im Theater an der Wien, auch wenn beide vorhergehenden Abende uns diese Britten-Oper sehr nahe bringen konnten.

Christof Loy und Johannes Leiacker sind keine Unbekannten. Dass eine exzellente Personenregie mit nahezu choreografischer Betreuung des Chors ein Bühnenbild ersetzen kann, ist in den letzten zwei Jahrzehnten nichts Ungewöhnliches mehr. Denken wir an die „Don Carlos“-Inszenierung an der Wiener Staatsoper. Bewundernswert, wie hier bei „Peter Grimes“ Volksmassen durcheinander bewegt werden, gegeneinander schreiten, kumulieren, interagieren und sich dann wieder auflösen. Der Arnold Schönberg Chor (Leitung Erwin Ortner) mit seinen für diese Oper charakteristischen Chor-Soli weist „Peter Grimes“ als Choroper aus.
„Schweitzers Klassikwelt 47: Benjamin Britten, Peter Grimes, Theater an der Wien
Klassik-begeistert.de 23. Oktober 2021“
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Die DIENSTAG-PRESSE – 26. OKTOBER 2021

Foto: Bayerische Staatsoper © Wilfried Hösl

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Die DIENSTAG-PRESSE – 26. OKTOBER 2021

Kritik: „Die Nase“ an der Bayerischen Staatsoper (Podcast)
BR-Klassik.de

„Die Nase“ mit Serebrennikov, Schostakowitsch-Oper als böse Gesellschaftssatire
Stuttgarter Zeitung.de

Eisig, unerbittlich, konsequent humorfrei: Schostakowitschs „Die Nase“ an der Bayerischen Staatsoper
Mit schwerer Kost hat Serge Dorny seine Intendanz an der Münchner Staatsoper begonnen. Kirill Serebrennikov inszenierte Schostakowitschs „Die Nase“ unerbittlich aus der Ferne, Vladimir Jurowski schaffte unheimliche musikalische Nähe. Ein fordernder, lohnender Abend.
Neue Musikzeitung/nmz.de

Regisseur Kirill Serebrennikov im Portrait: Nicht mundtot zu kriegen
Kirill Serebrennikov arbeitet ganz im Hier und Jetzt. Seine Inszenierungen sind bunt, frech und offen. Zu offen für Putins Regime. Seit Jahren ist Serebrennikov in Russland staatlicher Repression ausgesetzt. Dennoch macht er weiter, Hausarrest und Reisebeschränkungen zum Trotz. BR-KLASSIK-Autorin Dorothea Husslein porträtiert den Regisseur, der in München gerade Schostakowitschs „Die Nase“ inszeniert.
BR-Klassik.de

„Konzertgänger in Berlin“
Saunabrummjodelnd: Premiere „Die Zaubermelodika“ an der Komischen Oper
An einer Fortsetzung der Zauberflöte haben sich schon einige versucht: Schikaneder persönlich schrieb Das Labyrinth, was der damals sehr erfolgreiche Peter von Winter vertonte. Das Fragment eines gewissen talentierten Goethe kann man bei Gutenberg nachlesen. Ein gewisser Rintel, ein gewisser Schultze und ein gewisser Goepfart (Liszt-Schüler und wohl der gewichtigste der drei) komponierten ebenfalls Sequels; und auch der Mozartmaniac Grillparzer schrieb mal was Satirisches, allerdings nicht zur Vertonung gedacht, unter anderem muss darin Sarastro sich das Rauchen abgewöhnen. Nun also an der Komischen Oper: Die Zaubermelodika von Iiro Rantala und Minna Lindgren.
https://hundert11.net/saunabrummjodelnd/

Berlin
Zaubermelodika“ in der Komischen Oper. Sarastro in der Sauna
rbb24.de/kultur

Berlin
Dirigierwettbewerb der Berliner Philharmoniker – Zwei Assistenten für Kirill Petrenko
Beim Wettbewerb um eine Assistenz bei Chefdirigent Kirill Petrenko kürt die Jury im Abschlusskonzert mit der Karajan-Akademie gleich zwei Gewinner.
Tagesspiegel.at

München
Serge Dorny, Intendant in München, will Oper statt Mausoleum
Der Standard.at

Crescendo: Drei Tote und die neuen Klassik-Pornografen
KlassikWoche 43/2021
Willkommen in der neuen KlassikWoche. Was für eine Woche – mit viel zu vielen Toten! Wir nehmen natürlich Abschied. Aber wir beschäftigen uns auch mit der Zukunft der Klassik und dem neuen Trend zur Pornografie. Ach ja, wenn wir uns in den kommenden Wochen persönlich im Kino treffen, würde mich das sehr freuen.
https://crescendo.de/klassikwoche43-2021-gruberova-haitink-zimmermann-1000083277/

Salzburg
Blattern, Grippe, Pocken – und kein Lockdown
Stiftung Mozart / Prélude Prélude als Titel für eine Konzertreihe zwischen Wissenschaft und Museumslandschaft ist zwar nicht ganz selbsterklärend. Rolando Villazón aber eröffnete unter diesem Motto in der Villa Vicina zusammen mit mit Leuten von der Camerata Salzburg die neue Reihe.
DrehpunktKultur.at

Gianandrea Noseda lässt das Feuer in Zürich lodern
Der neue Generalmusikdirektor des Opernhauses und der Philharmonia fühlt sich im russischen und im deutschen Repertoire genauso zu Hause wie in der italienischen Oper. Sein Einstand mit Verdis «Troubadour» gelingt vielversprechend.
Neue Zürcher Zeitung

CD-Rezension: Neugier und Spielfreude – Ensemble Clazzic, Intersec#ion
Das noch jugendliche Ensemble vermittelt auf dieser CD die Neugier und Spielfreude, die für die vier Musiker charakteristisch ist. Gerne folgt man ihnen auf dieser Entdeckungsreise durch Epochen und Stile.
von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

CD-Live-Präsentation „Imagination“: Nah, intensiv, intim und entspannt
Endlich ist es soweit! Alle im Raum feiern es enthusiastisch. Das erste Musikevent auf der Musikbühne im fünften Stock des Kaufhauses Beck in München, seit zwanzig Monaten. Raphaela Gromes präsentiert ihre neue CD „Imagination“ live.
von Frank Heublein
BR-Klassik.de

„Die DIENSTAG-PRESSE – 26. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Schwarz-Weiß-Rot: Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" an der Oper Leipzig

Das ist ganz große Oper mit Gänsehauteffekt!
Solche Momente hätte man sich häufiger gewünscht. Dem Publikum hat es gefallen.

Foto: Oper Leipzig, Die Meistersinger von Nürnberg © Kirsten Nijhof

Premiere an der Oper Leipzig, 23. Oktober 2021.

von Dr. Guido Müller

Wenn der Sänger der Hauptrolle des Sixtus Beckmesser in den „Meistersingern von Nürnberg“, des Stadtschreibers der Reichsstadt Nürnberg und sozusagen der „Intellektuelle“ unter lauter Handwerksmeistern und „Volk“, noch mehr der Gegenspieler des Schuhmachermeisters Hans Sachs (großartig warm singend, menschlich und vorzüglich artikulierend James Rutherford) als des Junkers Walther von Stolzing (sehr beachtenswertes strahlendes Debüt von Magnus Vigilius), sehr kurzfristig als Sänger ausfällt und von Mathias Hausmann (dessen geplantes Debüt in der schauspielerisch und gesanglich besonders fordernden, aber auch dankbaren Rolle) zwar wie immer großartig gespielt, aber notgedrungen und doch vorzüglich von Ralf Lukas von der Seite am Notenpult gesungen wird, fehlt jeder Inszenierung das komisch-tragische Zentrum dieser Oper.

Foto: Oper Leipzig, Die Meistersinger von Nürnberg © KirstenNijhof

Ganz besonders gilt dies aber in dieser Inszenierung von David Pountney, der Beckmesser im durchgängig schwarzen Anzug mit jüdisch inspirierter Kopfbedeckung mit dünnen Gebetszöpfchen (Kostüme prächtig und psychologisch auf den Leib geschneidert von Marie Jeanne Lecca) von Anbeginn als Außenseiter quasi in den Mittelpunkt seiner Regie rückt.

Ohne Beckmesser und seine sich unmittelbar im Gesang UND Spiel äußernde Persönlichkeit fehlen der Oper die meisten komischen Situationen – aber auch die tragische Fallhöhe und sogar Modernität dieser Gestalt, die am Ende in dieser Inszenierung im Triumph der Meistersinger und der „deutschen Kunst“ auch einfach im Dunkel der Hinterbühne verschwinden muss.

Foto: Oper Leipzig, Die Meistersinger von Nürnberg © Kirsten Nijhof

Dieses Schicksal teilt er am Ende mit der strahlend weiß gekleideten Eva, die alle ihre Hoffnungen auf eine Flucht mit dem Ritter Stolzing aus der alten Reichsstadt und ihren patriarchalischen Verhältnissen gerichtet hatte, aber daran zweimal durch Hans Sachs gehindert wird, der den bürgerlich gewordenen Junker in die Mitte der männlichen Stadtgesellschaft zwingt und damit auch Eva.

Eva umrundet am Ende der Oper als einsame tragische Gestalt oben das Rund einer Art Amphitheater mit Treppen (Bühne: Leslie Travers) die ständisch gegliederte und unter ihr sich laut feiernde und rein männlich beherrschte Stadtgesellschaft, ohne dass ihr Freiheitsdrang und ihr Geschlecht zu ihrem Recht kämen.

Eva trägt im dritten Aufzug ein sehr elegantes, reich geschmücktes weißes Hochzeitsgewand mit pompöser Kopfbedeckung. Schließlich ist ihr Vater Veit Pogner (seriös und sonor gesungen von Sebastian Pilgrim) auch die reichste Persönlichkeit der Reichsstadt. Sie ist eine „gute Partie“.

„Richard Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg,
Oper Leipzig, 23. Oktober 2021“
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Die MONTAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2021

Foto: Kirill Serebrennikov © picture alliance/Ramil Sitdikov/Sputnik/dpa Foto: Ramil Sitdikov

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die MONTAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2021

München
Eisig, unerbittlich, konsequent humorfrei: Schostakowitschs „Die Nase“ an der Bayerischen Staatsoper
Mit schwerer Kost hat Serge Dorny seine Intendanz an der Münchner Staatsoper begonnen. Kirill Serebrennikov inszenierte Schostakowitschs „Die Nase“ unerbittlich aus der Ferne, Vladimir Jurowski schaffte unheimliche musikalische Nähe. Ein fordernder, lohnender Abend.
Neue Musikzeitung/nmz.de

Berlin
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
https://www.freitag.de/autoren/hahalter/aufstieg-und-fall-der-stadt-mahagonny

Dresden
In der Semperoper brennen Bücher statt Ketzer (Bezahlartikel)
Im Dresdner „Don Carlo“ von Verdi beugen sich Könige und Gefühle der Staatsräson. Doch nur ein Sänger überzeugt restlos.
Sächschische Zeitung.de

Regensburg
Außenseiter in Lederkluft: Jules Massenets „Werther“ am Theater Regensburg
Neue Musikzeitung/nmz.de

München
Es kann jeden treffen
Selten steht in einer Oper ein Körperteil im Vordergrund. Bei „Die Nase“ von Dmitri Schostakowitsch ist es scheinbar so. Der Beamte Kowaljow wacht eines morgens auf und stellt fest, dass sein Friseur ihm beim Rasieren die Nase abgeschnitten hat. Verzweifelt sucht er sie, wird dabei verspottet und muss feststellen, dass seine Nase sich als großer Herr ausgibt und in St. Petersburg spazieren geht. Erstmalig wird „Die Nase“ am kommenden Sonntag an der Bayerischen Staatsoper zu sehen sein.
BR-Klassik.de

Berlin
Dirigent Michael Francis zu Gast beim RSB – Kleine Scherze unter Freunden
Musizieren in gegenseitiger Freundschaft: Michael Francis teilt sich den verdienten Applaus mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.
Tagesspiegel

Wien/Staatsoper
Gelungene Wiederaufnahme für „Adriana Lecouvreur“
An der Wiener Staatsoper funkelt wieder die Eifersucht zwischen Mezzo und Sopran, wenn es um die Liebe des schönen Maurizio geht. In der insgesamt erst elften Aufführung von „Adriana Lecouvreur“ im Haus am Ring gab Elīna Garanča ihr internationales Rollendebüt als Prinzessin von Bouillon.
http://www.operinwien.at/werkverz/cilea/alecov3.htm

Wiener Staatsoper: Tödliches Duell bei „Adriana Lecouvreur“
Der Standard.at

„Adriana Lecouvreur“: Liebe, Macht und Leidenschaften sowie ein Rollendebüt nach Maß (Bezahlartikel)
Kurier.at

Wien/Musikverein
Concentus Musicus mit Purcells „The Fairy Queen“ im Musikverein

Der Standard.at

Salzburg/Landestheater
„Sound of Music“ zurück im Landestheater
Vor genau zehn Jahren wurde das Musical „Sound of Music“ auf den Spielplan des Salzburger Landestheaters gesetzt – und hat sich zum absoluten Kassenschlager entwickelt. Nach zwei Jahren Pause kehrt das musikalische Abenteuer der Familie Trapp zurück auf die Bühne.
https://salzburg.orf.at/stories/3127103/

Bücher
Dresdner Briefwechsel von Clara und Robert Schumann veröffentlicht
Neue Musikzeitung/nmz.de

CD-Rezension: Fantasie von Übermorgen – Lieder aus dem Exil. Constance Heller & Gerold Huber
Diese CD ist ein wichtiger Beitrag zur weiteren Erforschung von Musik des Exils, man möchte ihr die gebührende Aufmerksamkeit und Verbreitung wünschen.
Klassik-begeistert.de

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CD-Rezension: Neugier und Spielfreude – Ensemble Clazzic, Intersec#ion

Das noch jugendliche Ensemble vermittelt auf dieser CD die Neugier und Spielfreude, die für die vier Musiker charakteristisch ist. Gerne folgt man ihnen auf dieser Entdeckungsreise durch Epochen und Stile.

Intersec#ion
Ensemble Clazzic

Solo Musica

SM 371

von Peter Sommeregger

Das Ensemble Clazzic steht für kreative Verschmelzung verschiedener Musikstile und -Epochen. Die Pianistin Susanna Klovsky und die Flötistin Martina Silvester, unterstützt von Alex Bayer am Bass und Thomas Sporrer am Schlagzeug, überschreiten  erneut Genregrenzen zwischen Klassik und Jazz. Für diese CD ist es dem Ensemble gelungen, mit Komponisten zusammen zu arbeiten, die ihnen Werke auf den Leib schrieben.

Das Ergebnis sind sieben höchst unterschiedliche Stücke. „Milonga Camarga“ von Exequiel Mantega stellt eine Verbindung zwischen dem argentinischen Tango und dem Jazz her, und bedient mit der südamerikanischen Musik eine der Facetten des Ensemble Clazzic. Ein weiteres Stück aus diesem Kulturkreis, „Milonga de mis Amores“, ist an das Ende der CD gesetzt.

Zwischen diesen beiden Stücken ist die fünfteilige „Clazzic Suite“ des Israelischen Komponisten  Uri  Brener zu hören, deren einzelne Teile sich jeweils an Komponisten verschiedener Epochen orientieren. „Syrinzation“ geht auf eine Komposition Claude Debussys für Soloflöte  zurück und lässt bereits Anklänge an den Jazz erahnen.

„CD-Rezension: Ensemble Clazzic, Intersec#ion
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CD-Live-Präsentation "Imagination": Nah, intensiv, intim und entspannt

Foto: Musikbühne im fünften Stock des Kaufhaus Beck, Raphaela Gromes und Musiker

Musikbühne im fünften Stock des Kaufhaus Beck, München,
23. Oktober 2021

von Frank Heublein (Fotos und Text)

Endlich ist es soweit! Alle im Raum feiern es enthusiastisch. Das erste Musikevent auf der Musikbühne im fünften Stock des Kaufhauses Beck in München, seit zwanzig Monaten. Raphaela Gromes präsentiert ihre neue CD „Imagination“ live.

Ich habe diese kleine Bühne sehr vermisst. Bietet sie mir doch größte Nähe. Raphaela Gromes und ihre Mitmusizierenden sitzen zwei Meter vor mir zum Greifen nah. Es ist kein Klangwunder, diese kleine Bühne. Doch ich empfange unmittelbare Emotionalität durch Nähe. Ein sehr spezielles Musikmitfühlen. Wie sonst nirgendwo im musikalisch bekannten München.

Vor Corona waren diese kostenfreie Events Magneten, die Kunden der Musikabteilung manchmal ganz zufällig und zugleich stark angezogen haben. Ein wunderbar niederschwelliges Angebot. Neues zwanglos entdecken, den Musikern und Musikerinnen nah wie nirgendwo auf die Finger schauen und sich CDs signieren lassen.

Für heute musste ich mich vorab anmelden, um das bei Raphaela Gromes tun zu dürfen. In ihrem Gesicht spüre ich die Töne als Verstärker, die sie mit Fingern und Bogen erzeugt. Das Album „Imagination“ soll die Vorstellung der Zuhörenden öffnen.

Julian Riem als Begleiter am Piano und Arrangeur hat wesentlichen Anteil an der CD. Er spricht vom gemeinsamen Arbeitsprozess. Raphaela Gromes hält es nicht auf dem Sitz, lächelnd zieht sie das Mikrophon an sich: nein, nein, nein! Julian Riem hat arrangiert. Ganz alleine! Darauf er: und doch gemeinsam! Haben sie sich doch beide durch Berge von Kompositionen während des Lockdowns durchgearbeitet. Unter anderem hat das Archiv „Frau und Musik“ aus Frankfurt Notenblätter übermittelt. Margarete Schweikert ist eine dieser Entdeckungen.

Sowohl die CD als auch die Präsentation ist eine gelungene Mischung aus bekannten und für „mit Cello“ arrangierten Stücken und Entdeckungen unbekannter Komponisten und Komponistinnen.

Foto: Raphaela Gromes und Julian Riem

Für das erste Stück, den Walzer aus Tschaikowskys „Dornröschen“ wird sogleich der erste Gast auf die Bühne geholt: Violinist Daniel Dodds aus Zürich. Also: Violine, Cello und Piano. Ich er-kenne das Stück und höre es zugleich neu. Ich schaue auf Gromes’ Bogenschwung, die flinken Finger, das Gesicht, das jede Note spürt, die intensive Aufmerksamkeit des Blicks, der häufig nach rechts zum Geiger geht. Kraftvolle Intensität spüre ich in mir.

„CD Live Präsentation, Imagination von Raphaela Gromes,
Kaufhaus Beck, 23. Oktober 2021“
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