Ekstase überträgt sich nicht durch Zusehen: Noureddine Khourchid & Die tanzenden Derwische aus Damaskus in der Elphi

Foto: Claudia Höhne (c)
Die mit dem richtigen Dreh: Derwische tanzen zur Eröffnung des Festivals Lux Aeterna im teuersten Konzertgebäude der Welt.

Elbphilharmonie Hamburg, 3. Februar 2019  
Eröffnung des Festivals »Lux aeterna«

von Eva Stratmann

Zur Eröffnung des Festivals „Lux Aeterna“ trat das Ensemble „Noureddine Khourchid & die tanzenden Derwische“ im Großen Saal der Elbphilharmonie auf. Mit ihrer Darbietung zeigten sie den spirituellen und traditionell verwurzelten Gegenpol zu den animierenden Derwisch-Shows, wie man  sie in türkischen und ägyptischen All Inclusive Hotels geboten bekommt. „Noureddine Khourchid & Die tanzenden Derwische,
Elbphilharmonie Hamburg, 3. Februar 2019    “
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Diese Musik sättigt die Seele

Foto: © Claudia Höhne
Hilary Hahn, Paavo Järvi und das London Philharmonia Orchestra ziehen das Publikum der Elbphilharmonie in ihren Bann.

Elbphilharmonie Hamburg, 30. Januar 2018

Philharmonia Orchestra
Hilary Hahn Violine
Dirigent Paavo Järvi

von Eva Stratmann

Manchmal gibt es Musik, die sättigt die Seele, wie ein besonderes Menü den Magen. Dieser Abend in der Elbphilharmonie bot in dem Sinne zwei Menüs nach einander und dazu noch zwei Desserts. Schon nach dem ersten Teil war mein musikalisches Gemüt so zufrieden, dass ich gern am nächsten Abend zurückgekehrt wäre um Teil zwei zu hören. „Philharmonia Orchestra, Hilary Hahn, Paavo Järvi, Elbphilharmonie Hamburg, 30. Januar 2019“ weiterlesen

Furiose Bravourstücke und akademische Pflichtübungen: Alexander Lubyantsev in der Elphi

Foto: Alexander Lubyantsev © Mikhail Nikitin
Im Kleinen Saal der Elbphilharmonie zeigt Lubyantsev ein abwechslungsreiches Programm. Mitreißende Stücke wechseln sich ab mit Werken, die an diesem Abend eher konzeptionell überzeugen als in der Umsetzung begeistern.

Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 29. Januar 2019
Alexander Lubyantsev, Klavier

von Guido Marquardt

Bach, Beethoven, Ravel, Liszt, Chopin – an einem einzigen Konzertabend. Das klingt nach Leistungsschau? Ja und nein: Alexander Lubyantsev liefert mit seinem Auftritt sowohl Indizien dafür, dass weniger vielleicht mehr gewesen wäre als auch klare Belege für ein ausgesprochen klug zusammengestelltes Programm. Aber der Reihe nach.

Am Anfang steht Bach, Präludium und Fuge As-Dur BWV 862. Das sind vielleicht nicht die prominentesten Stücke aus dem Wohltemperierten Klavier, aufmerken lässt jedoch das für Bach untypische As-Dur. Russischer Pianist, „romantische“ Tonart – man zieht vorsichtig die Klischeeschublade auf. Aber auch nur, um zu erleben, wie Lubyantsev sie ebenso sanft wie nachdrücklich wieder schließt. Er spielt das Präludium sauber und natürlich, vielleicht eine Idee zu schnell. In der Fuge wirkt er sehr konzentriert, gibt dabei an manchen Stellen etwas viel Volumen mit. Alles in allem bleibt das etwas unausgewogen, der Funke springt noch nicht recht über. „Alexander Lubyantsev, Klavier,
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal, 29. Januar 2019“
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Andreas Schager glückstrunken und voller Lebensfreude in der Elphi, Tanja Ariane Baumgartner beglückt mit Gesang voller schönstem kalten Licht

Foto © Daniel Dittus
Elbphilharmonie Hamburg, 
22. Januar 2019
Münchner Philharmoniker
Genia Kühmeier, Sopran
Tanja Ariane Baumgartner, Mezzosopran
Andreas Schager,Tenor
Valery Gergiev, Dirigent

Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur für großes Orchester und Sopran
Gustav Mahler
Das Lied von der Erde / Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Alt- (oder Bariton-) Stimme und Orchester

von Sebastian Koik

Nach einem atemberaubenden Konzertabend am Tag zuvor sind die Münchner Philharmoniker und Valery Gergiev gleich wieder in der Elbphilharmonie, diesmal mit einem Mahler-Programm und Gesangs-Solisten.

Das Konzert beginnt mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 4 G-Dur für großes Orchester und Sopran“. Anfangs erklingen unschuldige Glöckchen, die ein idyllisches Bild entstehen lassen. Doch das bleibt nicht so. Unruhe kommt auf. Die Musik versucht über Struktur Ordnung und Normalität aufrechtzuerhalten, doch das gelingt nur halbwegs, beziehungsweise nur scheinbar und an der Oberfläche. Im Innersten sind die Dinge nicht mehr, wie sie waren. So geht es im zweiten Satz weiter. Scheinbar ist die Welt noch heil, doch sie ist verändert und brüchig. Die Dinge sind nicht so, wie sie an der Oberfläche zu sein scheinen. Eine groteske Verzerrung wird fühlbar. „Münchner Philharmoniker, Genia Kühmeier, Tanja Ariane Baumgartner, Andreas Schager, Valery Gergiev, Elbphilharmonie Hamburg, 22. Januar 2019“ weiterlesen

Rausch und ganz, ganz großes Hörer-Glück: Valery Gergiev und die Münchner Philharmoniker in der Elbphilharmonie

Foto: Daniel Dittus (c)
Elbphilharmonie Hamburg, 
21. Januar 2019
Münchner Philharmoniker
Valery Gergiev, Dirigent

Igor Strawinsky
Chant funèbre op. 5
Nikolai Rimski-Korsakow
Suite aus »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronija«
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43

von Sebastian Koik

Wenn die Münchner Philharmoniker unter Valery Gergiev ein Konzert in der Elbphilharmonie geben, sind die Erwartungen hoch. Und sie werden vollkommen erfüllt – und mehr als das! Was in der zweiten Konzerthälfte passiert, ist eine Erfahrung, die eigentlich nicht in Worte zu fassen ist. Dennoch soll es hier versucht werden. „Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, Elbphilharmonie Hamburg, 21. Januar 2019“ weiterlesen

Fiebrig, sexy, wild: Unter Petrenko begeistert das Bundesjugendorchester mit Energie, Präzision und Reife in der Elbphilharmonie

Foto: Claudia Höhne (c)
Elbphilharmonie Hamburg, 
8. Januar 2019

Bundesjugendorchester
Wieland Welzel, Pauke
Kirill Petrenko, Dirigent

von Sebastian Koik

Kirill Petrenko ist wieder in der Elbphilharmonie, diesmal mit dem Bundesjugendorchester. Die über 100 Orchestermitglieder dieses Spitzen-Nachwuchsorchesters kommen aus allen Winkeln Deutschlands und sind 14 bis 19 Jahre alt. Doch das hört man überhaupt nicht.

Der ganze Abend beeindruckt – und das Allerbeste kommt zum Schluss: Gnadenlos gut gelingt dem jugendlichen Orchester Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“. Die Musik ertönt fiebrig, sexy, wild. Das ist so stark!! Wenn man es nicht wüsste, würde niemand ein Teenager-Orchester, sondern ein absolutes Spitzenorchester hinter dieser Klasse vermuten!

Nun gut: diese Jugendlichen beweisen sich an diesem Abend als veritables Spitzenorchester, demonstrieren erstaunliche musikalische Reife. Die Auswahl des Orchesters ist hart, nur die etwas mehr als hundert Besten der Nachwuchskünstler des ganzen Landes kommen hinein. Sicher ist es eines der allerbesten Jugendorchester der Welt – und mehr als das. „Bundesjugendorchester, Wieland Welzel, Kirill Petrenko, Elbphilharmonie Hamburg, 8. Januar 2019“ weiterlesen

Einfach nur schön: Andris Nelsons und das Gewandhausorchester Leipzig in der Elbphilharmonie

Foto: Andris Nelsons, © Marco Borggreve
Elbphilharmonie Hamburg, 
20. Januar 2019
Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons, Dirigent

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ouvertüre zu »Ruy Blas« op. 95
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 »Italienische«

von Sebastian Koik

Am 20. Januar 2019 ist Andris Nelsons mit seinem Gewandhausorchester Leipzig wieder zu Gast in der Elbphilharmonie. Die ersten beiden Auftritte von Andris Nelsons gehören vielleicht beide in die Top Fünf der ersten zwei Jahre glorreicher Elbphilharmonie-Geschichte. Der sympathische Lette Nelsons ist unbestritten einer der allergrößten Dirigenten unserer Zeit, leitet mit den Bostonern und den Leipzigern gleich zwei der besten Orchester der Welt.

Andris Nelsons ist diesmal mit Bart da und ist sichtlich gut drauf. Er lächelt sehr viel an diesem Abend, der mit Felix Mendelssohn Bartholdy beginnt: der Ouvertüre zu »Ruy Blas« op. 95. Vom Start weg ist die Musik voller Spannung, die majestätischen Posaunen beglücken und das Finale zum Schluss reißt mit. „Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons, Elbphilharmonie Hamburg, 20. Januar 2019“ weiterlesen

Elbphilharmonie Hamburg: Krach und Geräusche – und ein erlösender Bach

Foto: ©  Ralph Larmann
Nicht wenige Zuhörer verlassen schon zu den „Experimenten“ in der ersten Konzerthälfte den Saal, im zweiten Teil sind es noch viele mehr. Kaum je saßen so viele Zuhörer mit dauerverschränkten Armen im Großen Saal der Elbphilharmonie. Viele weitere spielen mit ihren Haaren oder Fingern, vergraben sich tief in ihrem Sitz oder ihr Gesicht in ihren Händen.

Elbphilharmonie Hamburg, 25. Januar 2019
Hans-Ola Ericsson, Orgel

 Von Sebastian Koik

Am 25. Januar 2019 kommt das sicher außergewöhnlichste Instrument Hamburgs wieder zum Einsatz: Es ist Orgelabend in der Elbphilharmonie! Der renommierte schwedische Organist Hans-Ola Ericsson bringt das gewaltige eingebaute Schmuckstück zum Erklingen.

Ericsson ist auch Komponist, ein Drittel der Stücke des Abends entstammen seiner Feder, das zweite Drittel des Programms besteht aus Stücken von Olivier Messiaen und Tamás Ungváry, der an dem Abend im Saalpublikum sitzt. Damit bestehen zwei Drittel des Orgelabends aus „Neuer Musik“ – die bei einem großen Teil des Publikums gar nicht gut ankommt.

Es ist dann doch weitgehend ein Programm für „Nerds“, für Leute, die ausdrücklich auf diese Art von Musik stehen und intellektuelle Freude daran haben. Ja, die sind auch da – nur sind es wenige. Es ist eher Musik für Spezialisten und weniger für das gemeine Herz. Ein Problem von vielen Kompositionen der „Neuen Musik“ des 20. Jahrhunderts ist, dass sie bei ihrer Entstehung vielleicht neuartig, interessant, bemerkenswert, und vielleicht sogar bahnbrechend waren – es heute aber nicht mehr sind. Der Reiz des Neuen ist weg, die entsprechenden Wege wurden ausgelotet und vieles davon ist alltäglich und banal geworden, beispielsweise durch massenhaften Einsatz in Filmmusik. „Hans-Ola Ericsson, Orgel, Elbphilharmonie Hamburg, 25. Januar 2019“ weiterlesen

„Sondern lasset uns angenehmere anstimmen...“

Foto: Elbphilharmonie Hamburg / Ralph Larmann (c)

Rückblick: Silvester- und Neujahrskonzerte in Hamburg

Elbphilharmonie und Laeiszhalle Hamburg,
30. und 31. Dezember 2018 / 1. Januar 2019

Hamburg, diese wunderbare Stadt im Norden Deutschlands, bietet sich hervorragend für einen Jahreswechsel für klassik-begeisterte Menschen an. Wer wie klassik-begeistert.de das Glück hatte, den Silvesterkonzerten in der Elbphilharmonie und Laeiszhalle sowie dem Neujahrskonzert in der Laeiszhalle beizuwohnen, kann sehr positiv gestimmt ins neue Jahr gehen.

Wer die Neunte von Beethoven schon einen Tag früher hören wollte, konnte dies bereits am 30. Dezember 2018 in der Laeiszhalle tun: Beethovens letzte Sinfonie steht seit jeher für Brüderlichkeit und Völkerverständigung. Schillers »Ode an die Freude«, die Beethoven feierlich im Schlusschor vertont, ist bis heute ein Zeichen für den Frieden unter den Menschen. Auf ein friedvolles neues Jahr stimmte mit Beethovens Meisterwerk die Neue Philharmonie Hamburg im Großen Saal ein. Zur Seite stand ihr dabei der eigene Chor und Dirigent Samvel Barsegian. „Rückblick: Silvester- und Neujahrskonzerte in Hamburg,
Elbphilharmonie und Laeiszhalle Hamburg“
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Weihnachten 2018: Herzensgrüße für die LeserInnen von klassik-begeistert.de aus der Freien und Hansestadt Hamburg

Foto: Entlebucher Sennenhündin Vianna „Juli“ Szwajcar, 7, am Heiligen Abend, 24. Dezember 2018, vor dem Jenisch-Haus im Jenischpark. Freie- und Hansestadt Hamburg, Klein-Flottbek, Sonne, 3 Grad Celsius. (c) Andreas Schmidt 2018

Liebe, werte Leserinnen und Leser von klassik-begeistert.de,

meine Hündin Juli und ich wünschen Ihnen und Euch eine segensreiche, segensvolle, warme und herzliche Weihnachtszeit.

Bitte bleiben Sie uns gewogen.

Euch, Ihnen und Ihren Familien, Ihren Lieben und Freunden senden wir eine Herzens-Umarmung aus HH,

alles Liebe,

Andreas Schmidt
Herausgeber
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