Mit großer Freude präsentiere ich Ihnen meinen Gesangslehrer, den polnischen Bassbariton Jacek Ozimkowski. Er schloss sein Gesangsstudium bei Professor Wojciech Jan Śmietana an der Musikhochschule Krakau 1995 mit Auszeichnung ab. Derzeit ist er Dekan der Abteilung für Gesang und Schauspiel und leitet eine Sologesangsklasse an der Musikakademie in Krakau und an der dortigen Staatlichen Musikschule des Zweiten Grades Namens Władysław Żeleński. Er gibt Konzerte in Polen und im Ausland, unter anderem in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Belgien, Schweden, Norwegen, USA, Ukraine, Litauen, Italien, Ungarn, Türkei, China, Slowakei, Tschechien und Kasachstan. Er hat viele Aufnahmen für das Polnische Radio und Fernsehen gemacht.
Das Repertoire von Jacek Ozimkowski umfasst Bassbariton-Partien aus Opern von Händel, Mozart, Rossini, Weber, Verdi, Moniuszko, Tschaikowsky, Prokofjew, Puccini, Wagner und Britten. Dazu kommen Oratorien, Kantaten und Stücke aus dem Bereich der Gesangslyrik. Jacek Ozimkowski ist beruflich mit dem Ensemble Capella Cracoviensis, sowie mit der Oper Krakau und Breslau verbunden. 1998 machte er im Auftrag der Agentur für Kunst der Schweiz eine Mozart-Tour durch Europa und spielte die Rollen Sarastro, Leporello, Osmin und Figaro. In Deutschland nahm er an der Großen Mozart-Gala in Karlsruhe und zweimal an den Georg Friedrich Händel-Festspielen in Halle teil. 2011 machte er eine Reihe von CD-Aufnahmen aus der Reihe „Polnisches Barock“, die auf der Musikmesse „Midem 2012″ in Cannes präsentiert wurden.
Bei meinem letzten Aufenthalt in Krakau traf ich Jacek, der mir wie immer eine Gesangsstunde erteilte. Danach haben wir darüber gesprochen, wie sich die Pandemie auf seine künstlerische und pädagogische Arbeit ausgewirkt hat.
Interview: Jolanta Łada-Zielke
Hast Du viele Musikprojekte verpasst oder wurden sie nur verschoben?
Eines meiner Projekte wurde verschoben. Das ist die Krakauer Erstaufführung von Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt” inszeniert von Włodzimierz Nurkowski und unter der Leitung von Tomasz Tokarczyk, in der ich als Mars auftreten sollte. Die Premiere hätte im Frühjahr 2020 stattfinden sollen. Wir hatten sogar die Kostüme mit allem Zubehör fertig, aber am 13. März schloss man das Opernhaus in Krakau. Die Aufführung wurde zunächst auf Mai, dann auf November verschoben, doch im Oktober erkrankte fast die gesamte Besetzung am Coronavirus. Der aktuelle, vierte Premierentermin ist für Ende September oder Anfang Oktober 2021 geplant. Das zweite derartige Projekt mit eineinhalb Jahren Verspätung ist die Oper „Così fan tutte“ im Rahmen des Festivals „Opera Rara” in Krakau. Wir haben gerade mit den Proben begonnen und die Aufführungen sollen am 8., 9., 10. und 11. Juli stattfinden. „„Gesangsunterricht im Internet ist eine Fiktion““ weiterlesen