Musikverein Wien: "Tonkünstler wienerischer als die Wiener Philharmoniker"

Foto: Tonkünstler-Orchester Niederösterreich (c) Martina Siebenhandl

Zitat der Woche:

„Die Tonkünstler haben bei ihrem Konzert zum Jahreswechsel im Musikverein Wien unter Vinzenz Praxmarer wienerischer gespielt als die Wiener Philharmoniker unter Christian Thielemann beim Neujahrskonzert.“

Reinhard Rauner, 53, Musikprofessor aus Wien, nach dem Konzert des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich im Wiener Musikverein am 7. Jänner 2019.

klassik-begeistert.de, 10. Jänner / Januar 2019.

 

Weihnachten 2018: Herzensgrüße für die LeserInnen von klassik-begeistert.de aus der Freien und Hansestadt Hamburg

Foto: Entlebucher Sennenhündin Vianna „Juli“ Szwajcar, 7, am Heiligen Abend, 24. Dezember 2018, vor dem Jenisch-Haus im Jenischpark. Freie- und Hansestadt Hamburg, Klein-Flottbek, Sonne, 3 Grad Celsius. (c) Andreas Schmidt 2018

Liebe, werte Leserinnen und Leser von klassik-begeistert.de,

meine Hündin Juli und ich wünschen Ihnen und Euch eine segensreiche, segensvolle, warme und herzliche Weihnachtszeit.

Bitte bleiben Sie uns gewogen.

Euch, Ihnen und Ihren Familien, Ihren Lieben und Freunden senden wir eine Herzens-Umarmung aus HH,

alles Liebe,

Andreas Schmidt
Herausgeber
klassik-begeistert.de
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Heiße Vorstellung im Wiener Musikverein

Foto: Foto: © Marco Borggreve
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich    

Augustin Hadelich, Violine
Krzysztof Urbański, Dirigent
Musikverein Wien, 16. Dezember 2018

Michail Glinka: Ouvertüre zur Oper Ruslan und Ludmilla
Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll, op. 47
Igor Strawinsky: Suite aus dem Ballett Der Feuervogel (Fassung 1945)

von Thomas Genser

Mit jugendlichem Esprit beehren die Tonkünstler den Wiener Musikverein. Gastdirigent Krzysztof Urbański kommt auf die Bühne und man denkt: DAS ist der Dirigent? Der 36-Jährige mit keckem Haarschnitt führt sein Dirigat aber mit der Routine eines Altmeisters aus und liefert so eine fundierte Basis für Sibelius’ Violinkonzert. Den grandiosen Solistenpart übernimmt Augustin Hadelich, der technisch Unglaubliches, teilweise aber zu sehr „Dienst nach Vorschrift“ leistet.

Um der bitteren Kälte im Freien zu trotzen, heizen Urbański und das Orchester dem Publikum zu Beginn ein wenig ein: Als Aufwärmprogramm gibt es die Ouvertüre zu Glinkas Oper Ruslan und Ludmilla (1842). Mit zügigem Tempo räumen die Tonkünstler zunächst alle Zweifel aus dem Weg. Gleich dem konsumgierigen Volk an Adventssamstagen hetzen die Streicher umher. Ein wenig Entspannung bringt da der Seitensatz – nach einer Verschnaufpause geht es wieder zurück in das wilde Treiben. „Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Augustin Hadelich, Krzysztof Urbański,
Musikverein Wien“
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Touching and amazing: „Weihnachtsoratorium“ mit Weihnachtswunder im Musikverein Wien

Foto: L’Orfeo Barockorchester © Reinhard Winkler
Musikverein Wien, Großer Saal, 12. Dezember 2018
Johann Sebastian Bach, Weihnachstoratorium, BWV 248

L’Orfeo Barockorchester
Chorus sine nomine, Chor
Johannes Hiemetsberger, Dirigent
Ursula Langmayr, Sopran
Sophie Rennert, Alt
Manuel Günther, Tenor
Josef Wagner, Bass

von Jürgen Pathy

Das große Kunst und Qualität nicht immer in Korrelation zu weltberühmten Namen steht, beweisen der Chorus sine nomine – ein „Laienchor“ –, das L’Orfeo Barockorchester und eine Riege junger, teils renommierter Gesangssolisten. Unter der Leitung des österreichischen Dirigenten Johannes Hiemetsberger, 47, rocken die begnadeten Musiker die ehrwürdigen Hallen des Musikvereins Wien. „Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratorium, Musikverein Wien, 12.Dezember 2018“ weiterlesen

Sternstunden im Goldenen Saal des Musikvereins Wien: Zwei Franzosen und eine Georgierin werben für kammermusikalische Abende

Foto: Gautier Capuçon © Gregory Batardon
Musikverein Wien, Großer Saal,
5. November 2018
Jean-Yves Thibaudet, Klavier
Lisa Batiashvili, Violine
Gautier Capuçon,
Violoncello

von Julian Dworak

Selten sieht und hört man ein Klaviertrio im Großen Saal des Musikvereins Wien, doch am 5. November 2018 war es soweit. Die Namen sind zu groß und zu preisgekrönt, um sie in einem der kleineren Säle auftreten zu lassen. Allen voran der Cellist in Residence Gautier Capuçon – nicht zu verwechseln mit seinem älteren Bruder, dem Violinisten Renaud Capuçon! Als Gaststar wurde die georgische Violinistin und Echo-Klassik-Preisträgern Lisa Batiashvili mit ins Boot geholt – wiederum nicht zu verwechseln mit der georgischen Pianistin Buniatishvili. Und an der Spitze des „Dreirads“: der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet – sein Name sollte relativ unverwechselbar sein im Klassikbetrieb, der Pianist Alexandre Tharaud kommt ihm namentlich eventuell ein wenig nahe.

Doch genug der Namensspielereien! Das Programm war abwechslungsreich, und allen voran das erste Trio, sowohl des Abends als auch von Schostakowitsch, wussten die Kammermusiker und Frau Batiashvili hervorragend zu interpretieren. „Jean-Yves Thibaudet, Lisa Batiashvili, Gautier Capuçon,
Musikverein Wien, Großer Saal“
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Er spielt Klavier, so wie ihm der Schnabel gewachsen ist – David Helfgott begeistert im Musikverein Wien

Foto: © Archiv fine arts management
Musikverein Wien, Goldener Saal, 23. Oktober 2018
David Helfgott,
Klavier
Rhodri Clarke,
Klavier

von Julian Dworak

Am 23. Oktober war die Gästeschar im Goldenen Saal des Musikvereins Wien ein wenig breiter gefächert. Zu den wortwörtlich klassischen Konzertgängern gesellten sich Cineasten und Liebhaber der Popkultur. Mit Sicherheit saß auch der ein oder andere sensationslüsterne Voyeur im Publikum. Doch diesem Umstand sollte man nicht viel Beachtung schenken. Der Protagonist des Abends war besonders – sein Name: David Helfgott, 71. Die Lebensgeschichte des Pianisten fand sogar in Hollywood Anklang.

David Helfgott wuchs in Australien auf und wurde früh von seinem Vater an das Klavier herangeführt. Leider mit der falschen Motivation. Peter Helfgott setzte seinen Sohn stark unter Druck, das Klavier war für ihn alles, und der Sohn musste Folge leisten. Dennoch verzeichnete David Helfgott zahlreiche Erfolge bei Wettbewerben und debütierte umjubelt in der Royal Albert Hall mit Rachmaninows 3. Klavierkonzert. „David Helfgott, Klavier, Rhodri Clarke, Klavier,
Musikverein Wien, Goldener Saal“
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In jedem steckt ein Romantiker – Tonkünstler-Orchester Niederösterreich spielt Romantisches aus verschiedenen Epochen

Foto: © PhotoWerk
Wiener Musikverein, Goldener Saal 17. Oktober 2018
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich

Yutaka Sado, Dirigent
Beatrice Rana,
Klavier

Gottfried von Einem, Tanz-Rondo, op. 27
Frédéric Chopin, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 E-moll, op. 11
Frédéric Chopin, Prelude op. 28 Nr. 16 in B-moll ( Zugabe)
Jean Sibelius, Symphonie Nr. 5 Es-Dur, op. 82
   

von Julian Dworak

Der Herbst ist angebrochen, die Blätter werden gelb, und die Vorbereitungen auf ein fröhliches Weihnachtsfest sind nicht mehr allzu weit entfernt. Doch der Übergang von Sommer auf Herbst ist dieses Jahr ein wenig verzögert. So ist heuer immer wieder die Frage: nur ein Hemd oder doch mit Sakko? Wie soll man ihn besuchen, den Wiener Musikverein? „Wiener Musikverein, Goldener Saal 17. Oktober 2018 Tonkünstler-Orchester Niederösterreich“ weiterlesen

„Die Schöpfung" im Musikverein Wien: Yutaka Sado erschafft grazile Wesen

Foto: Tonkünstler-Orchester 2018  © Martina Siebenhandl
Joseph Haydn, Die Schöpfung. Oratorium in 3 Teilen, Hob. XXI:2,
Musikverein Wien, Großer Saal, 28. September 2018

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
RIAS-Kammerchor
Yutaka Sado, Dirigent
Christina Landshamer, Sopran
Maximilian Schmitt, Tenor
Jochen Schmeckenbecher, Bariton

von Jürgen Pathy

Skurriles ereignet sich dieser Tage in der Musikhauptstadt. Wozu nicht einmal der Allmächtige in der Lage ist, scheint im sonst so morbiden Wien dieser Tage kein Problem darzustellen – innerhalb weniger Tage vollzieht sich die Schöpfungsgeschichte bereits zum zweiten Mal: Nachdem zu Beginn der Woche Teodor Currentzis fremde Wesen aus dem Ural und der Akropolis in das Wiener Konzerthaus schleuste, erblicken unter den Fittichen Yutaka Sados, 57, grazilere Pflanzen und Lebewesen das Antlitz des edlen Musikvereins. „Joseph Haydn, Die Schöpfung. Oratorium in 3 Teilen, Musikverein Wien, 28. September 2018“ weiterlesen

Küchl-Quartett im Musikverein: Dohnanyí stellt Haydn und Beethoven in den Schatten

Foto: © Winnie Küchl
Musikverein Wien, 24. September 2018, Brahms-Saal
Küchl-Quartett

Rainer Küchl, Violine
Daniel Froschauer, Violine
Heinrich Koll, Viola
Robert Nagy, Violoncello
Joseph Haydn: Streichquartett D-Dur, Hob. III:34
Ernst von Dohnányi: Streichquartett a-Moll, op. 33
Ludwig van Beethoven: Streichquartett Es-Dur, op. 127

von Thomas Genser

Das Wiener Küchl-Quartett begrüßt im Musikverein den Herbst und eröffnet mit dem Konzert seinen Quartett-Zyklus. Ebenso glänzend wie routiniert bringen Rainer Küchl und seine Mitmusiker ein Programm, dem aber Ecken und Kanten fehlen. Werke von Haydn und Beethoven bleiben klar im Schatten von Dohnányis a-Moll-Streichquartett stehen. Es macht sich die Erkenntnis breit, dass die viel gespielten Komponisten manchmal vielleicht zu viel gespielt werden. „Küchl-Quartett, Haydn, Dohnányi, Beethoven,
Musikverein Wien, Brahms-Saal“
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Andris Nelsons im Musikverein Wien: In andächtiger Stille sollte man verweilen!

Foto: © Dieter Nagl
Musikverein Wien,
 Goldener Saal, 11. September 2018
Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons, Dirigent
Baiba Skride, Violine

Leonard Bernstein
Serenade nach Platons „Symposion” für Solovioline, Streichorchester, Harfe und Schlagzeug
Dmitrij Schostakowitsch
Symphonie Nr. 4 in c-Moll, op. 43

von Jürgen Pathy

Der Mythos Leonard Bernstein lebt – anlässlich der weltweiten Feierlichkeiten zu dessen 100. Geburtstag lebendiger als je zuvor! Um den charismatischen Musiker und einen seiner Zeitgenossen auch in der Stadt der Musik hochleben zu lassen, gastiert kein Geringerer als Andris Nelsons und sein Boston Symphony Orchestra im Tempel der klassischen Musik, dem Goldenen Saal des Musikvereins Wien.

Bereits nach den ersten wehmütigen Tönen der lettischen Solistin Baiba Skride, 37, wird deutlich, woher der Wind in der Serenade für Solo-Violine, Streichorchester, Harfe und Schlagzeug weht: Dieses große, schwierige Violinkonzert ist Leonard Bernsteins Hommage an dessen Alter Ego Gustav Mahler – mit Einflüssen Alban Bergs. „Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons, Baiba Skride,
Musikverein Wien“
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