Rising Stars 50: Eva Zalenga, Sopran – die Liebe zum Gesang begann mit Störung des Unterrichts

Eva Zalenga © Laura Zalenga

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Die bulgarische Pianistin Doriana Tchakarova, die schon Rising Stars wie Konstantin Krimmel und Carolina López Moreno bei ihrem Karrierestart sehr wirkungsvoll unterstützt hat, schickte mir ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk. Es ist das Debütalbum der Sopranistin Eva Zalenga „In Relations“ mit offiziellem Erscheinungsdatum im Januar 2024. Sofort erinnerte ich mich, dass ich die junge Künstlerin schon in einigen Videos von ihren Wettbewerbserfolgen gesehen und einen sehr positiven Eindruck von ihrer traumwandlerisch koloratursicheren Gesangskunst gewonnen hatte.

„Rising Stars 50: Eva Zalenga, Sopran – die Liebe zum Gesang begann mit Störung des Unterrichts
klassik-begeistert.de, 25. Januar 2024“
weiterlesen

Ein Wintermärchen? Würdigte Jonas Kaufmann Franz Beckenbauer mit einem Fake-Auftritt?

Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical

von Peter Sommeregger

Im Rahmen einer zum Staatsakt erhobenen Gedenkfeier für Franz Beckenbauer in der Münchner Allianz Arena am 19. Januar 2024, wurden vom Veranstalter, dem FC Bayern München, nicht nur der Bundespräsident, der Bundeskanzler und die Innenministerin eingeflogen, auch die musikalische Umrahmung sollte dem reichsten Fußballclub der Nation entsprechend ausfallen. „Gedenkfeier Franz Beckenbauer, Fake-Auftritt von Jonas Kaufmann?
klassik-begeistert.de, 22. Januar 2024“
weiterlesen

Riccardo Muti und das Superorchester aus Chicago liefern ein Feuerwerk an Klängen

Riccardo Muti mit dem Chicago Symphony Orchestra © Todd Rosenberg

Sag zum Abschied leise servus…

…aber Gott sei Dank nicht für immer. Es ist eine Abschiedstournee mit dem Chicago Symphony Orchestra und ihrem langjährigen Chef Riccardo Muti; dennoch der Maestro aus Neapel bleibt dem Orchester als „Music Director Emeritus for Life“ erhalten und dem Orchester und dem Publikum.

Musikverein, Wien, 22. Januar 2024

Philipp Glass: The Triumph of the Octagon
Igor Strawinsky: Suite aus dem Ballett „Der Feuervogel“ (Fassung 1919)
Richard Strauss: Aus Italien – Symphonische Fantasie für großes Orchester G-Dur, op. 16

Zugabe: Intermezzo aus „Manon Lescaut“ von Giacomo Puccini

Musikverein, Wien, 23. Januar 2024

Florence B. Price: Symphonie Nr. 3
Sergej Prokofjew: Symphonie Nr. 5 B-Dur, op. 100
Zugabe: Sinfonia von “Giovanna d’Arco“ von Giuseppe Verdi

Chicago Symphony Orchestra, Riccardo Muti

von Herbert Hiess

Riccardo Muti hat schon am ersten Abend schmerzlich bewusst gemacht, dass in Bezug auf ernst zu nehmende Dirigenten geradezu wüstenhafte Zustände herrschen. Charismatische Orchesterleiter, die aus den Orchestern alle möglichen Nuancen und Akzente herausholen, sucht man tatsächlich verzweifelt.

Und glücklicherweise haben die Wiener Philharmoniker Riccardo Muti als Dirigent des Neujahrkonzertes 2025 engagiert, worüber man mehr als froh sein kann. Die imbezilen Woke-Diskussionen bezüglich Alter, Geschlecht kann man getrost vergessen. Gut, dass das Wiener Orchester auf solche entbehrlichen Diskussionen kaum reagiert. Es ist nur wichtig, ob der Dirigent Qualität und Charisma hat. Muti hat bei den jetzigen Konzerten bewiesen, dass er die meisten jüngeren Kolleginnen und Kollegen locker „in die Tasche steckt“. „Chicago Symphony Orchestra, Riccardo Muti
Musikverein Wien, 22. und 23. Januar 2024“
weiterlesen

Grausam – schockierend – erschütternd – dramatisch – überwältigend…

François-Xavier Roth © Marco Borggreve

Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten

Gürzenich-Orchester Köln
Dirigent: François-Xavier Roth
Herrenchor und Extrachor der Oper Köln
Inszenierung: Calixto Bieito

Elbphilharmonie, 21. Januar 2024

von Iris Röckrath

Das waren die ersten Worte, die nach dem Verhallen des allerletzten Fortissimo-Decrescendo in meinen Kopf hämmerten. Die Wucht des Krieges, das Abstumpfen und die Gewalt der Soldaten, das Leid der Frauen – an diesem Abend wurde all das erschreckend deutlich nicht nur durch die drastische Musik, sondern auch durch die phantastische intensive halbszenische Umsetzung des Stoffes durch den spanischen Star-Regisseur Calixto Bieito.

„Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten, Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth
Elbphilharmonie, 21. Januar 2024“
weiterlesen

"Das verfluchte Geisterschiff" – Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder

Alle Bilder aus dem Programmheft. Grafische Gestaltung und Illustration: Irene Neubert  Fotos: Michael Pöhn

DAS VERFLUCHTE GEISTERSCHIFF
Richard Wagner, Gerald Resch

Musikalische Leitung  MARKUS HENN, ERIC MELEAR
Inszenierung  NINA BLUM
Bühne  MARCUS GANSER
Kostüme  AGNES HAMVAS
Choregrafie  KATHLEEN BAUER
BÜHNENORCHESTER DER WIENER STAATSOPER

WANDEROPER durch das Gebäude der WIENER STAATSOPER
Text MARGIT MEZGOLICH/RICHARD WAGNER
Konzept NINA BLUM

Wiener Staatsoper, 22. Januar 2024

von Lothar Schweitzer

Als ich mit meinem Enkel Aeneas nach der Vorstellung ins Freie trat, fragte ich ihn nach seinen Eindrücken im Vergleich zu unserem gemeinsamen Besuch des Salzburger Marionettentheaters mit „Hänsel und Gretel“ und er antwortete mir von selbst, dass das heute ja keine Oper war. Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder.

Mein Enkel war an diesem Vormittag mit zehn Jahren und als ein Schüler der vierten Volksschulklasse sichtlich der Älteste des jungen Publikums. Das Dargebotene sollte wohl mit seinem großen Anteil an gesprochenem Text und viel Pantomime auch keine Werbung für die Kunstrichtung Oper sein, eher für das Musical, welches mit seinem spezifischen Verhältnis zwischen gesprochenem Wort und Gesang in unsrer Zeit größere Publikumsschichten anspricht.

„Das verfluchte Geisterschiff, Richard Wagner, Gerald Resch
Wiener Staatsoper, 22. Januar 2024“
weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 24. JÄNNER 2024

Foto: © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 24. JÄNNER 2024

Dresden
„Tristan“ in Dresden – (k)ein Vollrausch
Wenn Thielemann auf dem Programmzettel steht, tritt regelmäßig ein, was vorher bereits zu erwarten ist: absolute Perfektion – Klangmagie vom Allerfeinsten. Doch gleich dem Lächeln des nach dem Tageskampf verstorbenen „Helden ohne Gleichen“ ist Thielemanns Tristan in Dresden über weite Strecken ein milder und ein leiser, und dabei jedoch ein nicht minder klangmagischer. Um das fulminante Rollendebüt von Klaus Florian Vogt als Tristan und die herrliche Lokalmatadorin Camilla Nylund erreicht eine perfekte Sängerbesetzung das absolute Maximum an Qualität. Mit einer wunderbaren Inszenierung gelingt Gesamtkunstwerk vom Allerfeinsten. Und dennoch: Die abgründig-perversen Seiten des Tristan bleiben an diesem Abend unbefriedigt.
Von Willi Patzelt
Klassik-begeistert.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 24. JÄNNER 2024“ weiterlesen

Eine musikalische Weltreise über den Atlantik und wieder zurück – Herz, was willst du mehr?

Laeiszhalle Hamburg © Thies Rätzke

Eine musikalische Weltreise in zwei Stunden, ohne Flugausfall, Sicherheitscheck, Warteschlangen und verschwundenen Koffern, nur einer kurzen Passkontrolle, wie im Privatjet – zum Nulltarif quasi – was will man an einem Sonntagabend mehr?

Symphoniker Hamburg

Bas Wiegers  Dirigent
Thomas Beijer  Klavier

Darius Milhaud (18921974) Saudades do Brasil op. 67 (Orchesterfassung, Auswahl)
Manuel de Falla (18761946) Noches en los jardines
de EspañSymphonische Impressionen für Klavier und Orchester

Charles Ives (1874–1954) Three Places in New England
George Gershwin (18981937) An American in Paris

Laeiszhalle, Hamburg, 21. Januar 2024

von Harald Nicolas Stazol

Es ist nicht so häufig – nein, recht eigentlich ist es in meiner langjährigen Karriere als Kritiker noch NIE vorgekommen, dass die soeben gehörte Lichtgestalt von Pianist, Thomas Beijer, nach seiner wundervollsten-starken Interpretation der „Noches en los jardines de España“ von Manuel de Falla nach der Pause neben einem sitzt.

Nur einen Platz weit bin ich getrennt von seiner Frau, deren Hand er während des weiteren Ablaufes hält, glücklich beide – aber vielleicht hätte ich den Braten schon riechen können, brach die Dame aus Amsterdam, die mir vorher noch ein Programmheft schenkte, „ich habe zwei“, nach der Darbietung ihres Mannes in „Juhuiijuhuii“ aus, wie sie die Laeiszhalle wohl eher seltener zu hören bekommt – und nun halten sie eben Händchen, sehr innig –, er gemahnt mit schwarzem Vollbart und vollem, schwarzen Haar, das ein wenig an den jungen Zaren Nikolaus II. erinnert. „Symphoniker Hamburg, Bas Wiegers Dirigent, Thomas Beijer Klavier
Laeiszhalle, Hamburg, 21. Januar 2024“
weiterlesen

Dieser „Barbiere di Siviglia“ ist ein Ohren- und Augenschmaus!

Wenn man von einer so häufig gespielten Oper wie Rossinis Dauerbrenner wirklich erneut begeistert werden soll, muss schon eine besondere Aufführung dahinterstecken. Der Wiener Staatsoper ist das mit der Inszenierung von Herbert Fritsch geglückt, die 2021 aufgezeichnet wurde.

Gioachino Rossini
Il Barbiere di Siviglia

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Michele Mariotti   Dirigent

Herbert Fritsch   Regisseur

Unitel c-major 765404

von Peter Sommeregger

Der Regisseur verzichtet auf Bühnenbild und Requisite, nur ein paar farbige, transparente Kunststoffbahnen definieren den Bühnenraum, ist von einem Briefchen die Rede, so wird dessen Existenz nur simuliert, spielt Figaro die Mandoline, so ist diese gar nicht real vorhanden. Zum Ausgleich dafür tragen alle Beteiligten aber prächtige, historisch und stilistisch passende Kostüme, die Victoria Behr entworfen hat. „Blu-ray-Rezension: Gioachino Rossini, Il Barbiere di Siviglia
klassik-begeistert.de, 24. Januar 2024“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 220: Es lohnt sich mit dem Tenor Julius Patzak zu beschäftigen

Foto: Patzak in der Garderobe des Salzburger Festspielhauses (1947) de.wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Der am 9. April 1898 in Wien geborene Julius Patzak begann frühzeitig eine musikalische Ausbildung, strebte ursprünglich eine Laufbahn als Dirigent und Kirchenmusiker an. Ab dem Jahr 1926 bildete er sich aber autodidaktisch zum Sänger aus. Erste Engagements führten ihn ins böhmische Reichenberg (Liberec) und nach Brünn. Bereits 1928 wurde er an das Nationaltheater in München engagiert.

„Sommereggers Klassikwelt 220: Erinnerungen an den Tenor Julius Patzak
klassik-begeistert.de, 24. Januar 2024“
weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 23. JÄNNER 2024

Foto: © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 23. JÄNNER 2024

Dresden
Dresden: Klaus Florian Vogt vollendet seinen Wagner-Zyklus und triumphiert auch als Tristan
Es ist vollbracht. Klaus Florian Vogt schließt die letzte Lücke seines Wagner-Fachs, von Lohengrin bis Parsifal hat er jetzt alle großen Rollen durch. Auch den Tristan singt er sanft wie Stolzing-Lieder, Vogt bleibt eben Vogt. Völlig mühelos schwebt er durch die endlosen Kraftakte von Wagners wohl forderndster Tenorpartie, selbst den von vielen Spitzensängern gefürchteten dritten Aufzug bewältigt er ganz ohne Müh’. Er steht einfach da, der Körper des schwer verwundeten Tristans zittert durch die stark verschmutzte Kulisse, und singt. Nicht mehr, nicht weniger.
Von Johannes-Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„DIE DIENSTAG-PRESSE – 23. JÄNNER 2024“ weiterlesen