DIE MITTWOCH-PRESSE – 26. OKTOBER 2022

„Salome“ an der Pariser Bastille-Oper. Foto: Agathe Poupeney / Opéra national de Paris

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 26. OKTOBER 2022

Paris
Opéra national de Paris. „Salome“ am 21.10.
„Die haben alle ein Rad ab, einschließlich Jochanaan“, fasst meine Begleiterin auf dem Weg in die Pariser Nacht, nach der Aufführung der Salome, die Oper zusammen und wiederholt damit ohne es zu wissen sinngemäß den Kommentar von Richard Strauss selbst, der die Figuren seines Werkes allesamt für pervertiert hielt.
Von Sandra Grohmann
Klassik-begeistert.de

Hamburg
Die Verzweiflung jenseits der Gesellschaft – „Der fliegende Holländer“ an der Staatsoper Hamburg
NeueMusikzeitung.nmz.de

Ohne Schiff, aber mit Mülltüten: „Der fliegende Holländer“ in Hamburg
NDR.de.bühne

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Aristokratischer Schumann, erschütternder Schostakowitsch: Die Tschechische Philharmonie bewegt das Kölner Publikum

Semyon Bychkov conducts the Czech Philharmonic © Marco Borggreve for the Czech Philharmonic

Das Spitzenorchester aus Prag beweist einmal mehr seine Klasse und verdient sich stehende Ovationen.

Robert Schumann (1810-1856) – Klavierkonzert a-Moll op. 54

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Sinfonie Nr. 11 op. 103, „Das Jahr 1905“

Tschechische Philharmonie
Víkingur Ólafsson, Klavier
Semyon Bychkov, Dirigent

Kölner Philharmonie, 24. Oktober 2022

von Brian Cooper, Bonn

Nur wenige Dirigenten sind wohl öfter den Weg vom Künstlerzimmer bis zur Bühne der Kölner Philharmonie gegangen als Semyon Bychkov. In Köln ist er alles Andere als unbekannt, war er doch von 1997 bis 2010 Chefdirigent des WDR-Sinfonieorchesters (WDRSO). Und doch brachte er beim Gastspiel der Tschechischen Philharmonie sein eigenes Podest mit. Vielleicht hat er dasselbe Problem wie ich, bekommt beim Berühren von Metall zuverlässig eine gewischt und bevorzugt daher ein Podest aus Holz…

„Tschechische Philharmonie, Víkingur Ólafsson, Semyon Bychkov
Kölner Philharmonie, 24. Oktober 2022“
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Sommereggers Klassikwelt 157: Maria Anna Mozart durfte ihr Talent nicht entfalten

Foto: Maria Anna Mozart, de.wikipedia.org

von Peter Sommeregger

„Nannerl“ Mozart, die ältere Schwester des begnadeten Komponisten, wurde biographisch zumeist auf die tüchtige Partnerin ihres Bruders beim vierhändigen Klavierspiel reduziert. Dass die triumphalen Tourneen durch Europa, auf denen Leopold Mozart seine virtuosen Kinder vermarktete, ihren Erfolg auch der hoch begabten Pianistin verdankten, wird dabei oft ausgeblendet.

Der Blick auf die am 29. Oktober 1829 verstorbene Maria Anna, Freifrau von Berchtold zu Sonnenburg, wie sie nach ihrer Verheiratung hieß, offenbart ein für das 19. Jahrhundert typisches Frauenbild, das außerhalb der Rolle der Ehefrau und Mutter kaum Spielraum für Eigenständigkeit ließ. „Sommereggers Klassikwelt 157: Maria Anna Mozart durfte ihr Talent nicht entfalten
klassik-begeistert.de, 26. Oktober 2022“
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Salome in Paris: ein Gesamtkunstwerk von einer Inszenierung und stimmliche Vollendung auf allerhöchstem Niveau

„Salome“ an der Pariser Bastille-Oper. Foto: Agathe Poupeney / Opéra national de Paris

 „Die haben alle ein Rad ab, einschließlich Jochanaan“, fasst meine Begleiterin auf dem Weg in die Pariser Nacht, nach der Aufführung der  Salome, die Oper zusammen und wiederholt damit, ohne es zu wissen, sinngemäß den Kommentar von Richard Strauss selbst, der die Figuren seines Werkes allesamt für pervertiert hielt.

Richard Strauss    Salome

Simone Young, Dirigentin
Orchestre de l’Opéra national de Paris

Lydia Steier, Regie
Momme Hinrichs, Bühne und Video
Andy Besuch, Kostüme
Olaf Freese, Licht

Elza van den Heever, Salome
John Daszak, Herodes
Karita Mattila, Herodias
Iain Paterson, Jochanaan
Tansel Akzeybek, Narraboth
Katharina Magiera, Page der Herodias

Opéra national de Paris, 21. Oktober 2022


von Sandra Grohmann

Dies ist die große Stärke der Pariser Neuinszenierung: Dass sie nicht nur – wie es der Tradition entspricht – den psychischen Niedergang der Titelheldin zeigt, sondern die Verderbtheit der ganzen Sippe des Tetrarchen Herodes und die ideologische Verblendung des Jochanaan. Auch der Prophet nämlich kapriziert sich auf die Anklage der Lüsternheit von Salomes Mutter Herodias. Salome weist er schroff zurück mit der die Adressatin völlig verfehlenden Empfehlung, sie möge in die Wüste gehen und sich dem anschließen, der dort predigt und Wunder tut und alle annimmt, die zu ihm rufen.

Das Elfte Gebot, das jener Wüstenprediger verkündet, das Gebot der Liebe, ignorieren jedoch alle Figuren – auch Jochanaan, der nur anklagen, aber nicht lieben kann. Zugleich sehnen sich alle nach der Liebe oder Gottesnähe, die ihnen völlig fremd ist. Ausgerechnet Salome, die sich zu Lust und Begierde bekennt und den Propheten schließlich morden lässt und dann das abgeschlagene Haupt küsst, ausgerechnet die Prinzessin beruft sich gegen Ende der Oper sogar auf die Liebe, deren Mysterium größer sei als der Tod. Es ist deshalb ausnahmsweise auch ein folgerichtiger Regieeinfall, ihre Figur zu doppeln und aus dem Satz über das Mysterium die gesungene Vision einer Himmelfahrt Salomes und Jochanaans (im Käfig des Jochanaan) abzuleiten, während sich der librettogemäße Fortgang der Oper mit der anderen Salome stumm auf dem Boden abspielt.

„Richard Strauss, Salome
Opéra national de Paris, 21. Oktober 2022“
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La Fanciulla del West  – diese Minnie ist ein Engel

Foto: M. Byström, J. Kaufmann © W. Hoesl

Da Jonas Kaufmann sich in der Hamburgischen Staatsoper rar macht, sind wir kurzerhand nach München gereist, um ihn einmal live in einer Opernaufführung in seiner Heimat erleben zu dürfen.

La Fanciulla del West  (Giacomo Puccini)
nach dem Schauspiel „The Girl of the Golden West“ von David Belasco

Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
Daniele Rustioni, Dirigent

Inszenierung           Andreas Dresen
Regie-Mitarbeit    Frauke Meyer
Bühne                  Mathias Fischer-Dieskau
Licht                          Michael Bauer
Chor                           Kamila Akhmedjanova
Dramaturgie          Lukas Leipfinger

Minnie                              Malin Byström
Jack Rance                       Claudio Sgura
Dick Johnson                 Jonas Kaufmann

und  viele phantastische Goldgräber, Agenten, Kellner sowie weitere  Männer des Lagers

Bayerische Staatsoper, Nationaltheater München, 23. Oktober 2022
Premiere 16. März 2019, Repertoirevorstellung nach Wiederaufnahme

von Iris Röckrath

Kurz zur Ankunft in München. Die „Visitenkarte“ einer Stadt konnten wir rund um den Bahnhof und entlang des alten Botanischen Gartens leider nicht finden. Eher erschreckend ist das Bild, dass sich dem Besucher dort bietet. Achtlos in Hecken und auf Wege geworfene Flaschen, Papier, Tischtennisplatten waren wohl kürzlich für ein Mahl benutzt worden, kurzum München scheint ein Müllproblem zu haben.

Der Blick auf die Säulen des wunderschöne Nationaltheaters versöhnt dann schnell. Der Platz ist phänomenal anzusehen. Ergriffenheit macht sich breit und Ehrfurcht, die Stufen zu diesem geschichtsträchtigen Gebäude hochzusteigen. Der 2100 Zuschauer fassende Publikumssaal in Form eines Rondells mit Königsloge im Zentrum und glanzvollen Verzierungen rundum zieht einen direkt in den Bann. Hier wurden also bereits 1781 Mozarts Idomeneo sowie 1865 Richard Wagners Opern Tristan und Isolde, 1862 Meistersinger, 1869 das Rheingold und die Walküre uraufgeführt. „La Fanciulla del West, Giacomo Puccini
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater München, 23. Oktober 2022“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2022

Foto: Der fliegende Holländer © Hans Jörg Michel

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 25. OKTOBER 2022

Hamburg
Premiere in der Staatsoper: Hamburg feiert einen herausragenden Holländer!
Keine blutroten Segel in Tcherniakovs Bayreuth-Holländer: Wer das als Skandal empfindet, sollte an diese Inszenierung eher vorsichtig rangehen. Ein beleuchteter Wald an durchsichtigen Gummi-Glasstangen beherrscht die Optik, die Farbe Rot sucht man vergeblich. In Sachen Bühnenbild passiert drei Akte, 2 Stunden und 25 Minuten schlicht nichts. Reine, spektakuläre Regie! Während der Ouvertüre zieht sich Senta eine Plastiktüte über den Kopf, der Selbstmordversuch scheitert. Was um alles in der Welt das soll? Die Preisfrage an die Inszenierung. Mächtig Spannung schon vor Beginn der Dichtung.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

Der Fliegende Holländer“: Michael Thalheimers düstere Neuinszenierung in der Staatsoper Hamburg gibt Rätsel auf
Der Holländer ist ein Lohengrin. Statt auf einem Schwan zu reisen, der ausgesprochen elgant zu navigieren versteht, entscheidet er sich für einen Großsegler mitsamt unheimlicher Zombie-Matrosenschaft, die ihn auch prompt im Gefolge eines üblen Sturmes in der Bucht Sandvika bei Nowegen stranden lässt. Damit ist die schöne Elsa aus Antwerpen an der Schelde keine Option mehr für ihn, und er muss nun mit Senta vorlieb nehmen…
Von Dr. Holger Voigt
Klassik-begeistert.de

„Der Fliegende Holländer“ an der Staatsoper Hamburg. Zombiemannschaft ohne Schiff
BR-Klassik.de

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Offener Brief einer Opernlegende: "Lasst die Kaninchen in der Berliner Staatsoper endlich frei!"

Die Opernlegende Catarina Ligendza wendet sich gegen den Tiermissbrauch in der Staatsoper Unter den Linden, Berlin.

Berlin, 25. Oktober 2022

Foto: Catarina Ligendza als Brünnhilde (c)

Aufgewühlt von Anja Siljas Schreiben an den Intendanten der Berliner Staatsoper und unseren Berichten meldet sich nun noch die legendäre Wagnersängerin Catarina Ligendza zum Kaninchen-Skandal.

Die Schwedin Catarina Ligendza zählt zu den bedeutendsten Wagner- und Strauss-Sängerinnen ihrer Generation.

In Bayreuth sang sie von 1971 bis 1973 die Brünnhilde im Ring unter Horst Stein, außerdem war sie mehrfach die Brünnhilde in dem legendären Zeittunnel-„Ring“ in der Deutschen Oper Berlin. „Die Opernlegende Catarina Ligendza wendet sich gegen den Tiermissbrauch in der Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 25. Oktober 2022“ weiterlesen

„Der Fliegende Holländer“: Michael Thalheimers düstere Neuinszenierung in der Staatsoper Hamburg gibt Rätsel auf

 Jennifer Holloway, Benjamin Bruns Foto: Hans Jörg Michel

Richard Wagner: „Der Fliegende Holländer“

Staatsoper Hamburg,  23. Oktober 2022 (Premiere)

von Dr. Holger Voigt

Der Holländer ist ein Lohengrin. Statt auf einem Schwan zu reisen, der ausgesprochen elegant zu navigieren versteht, entscheidet er sich für einen Großsegler mitsamt unheimlicher Zombie-Matrosenschaft, die ihn auch prompt im Gefolge eines üblen Sturmes in der Bucht Sandvika bei Norwegen stranden lässt. Damit ist die schöne Elsa aus Antwerpen an der Schelde keine Option mehr für ihn, und er muss nun mit Senta vorlieb nehmen. Fast wortgleich kommuniziert Richard Wagner über seine Protagonisten mit den schönen Frauen seiner romantischen Sehnsüchte:

„Senta, Senta! Willst Du mich verderben?“ („Der Fliegende Holländer“)

„Elsa, was willst Du wagen?“ („Lohengrin“)

„Richard Wagner: „Der Fliegende Holländer“
Staatsoper Hamburg, 23. Oktober 2022 (Premiere)“
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Premiere in der Staatsoper: Hamburg feiert einen herausragenden Holländer!

 Jennifer Holloway Foto: Hans Jörg Michel

„Es muss etwas Neues geschehen.“ Eigentlich ein Zitat aus einem gewissen Schauspiel, das gerade am Alstertor abgesetzt wurde und in dessen Titel sich irreführend das Wort „Oper“ hineingeschlichen hat. Fünf Worte, die genauso gut als Leitmotiv des Regietheaters geeignet sind. Es leben die Calixto Bieitos, die Barrie Koskys und die Michael Thalheimers!

Der fliegende Holländer
Musik und Libretto von Richard Wagner

Staatsoper Hamburg, 23. Oktober 2022 PREMIERE

von Johannes Karl Fischer „Richard Wagner, Der fliegende Holländer
Staatsoper Hamburg, 23. Oktober 2022 PREMIERE“
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DIE MONTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2022

Foto: Víkingur Ólafsson © Ari Magg

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DIE MONTAG-PRESSE – 24. OKTOBER 2022

Pianist Víkingur Ólafsson spielt in München: „Ich muss immer etwas Neues machen“
BR-klassik.de

Wien
Klavierweltrevolution: Alexander Malofeev im Musikverein
DerStandard.at.story

Berlin
Konzerthaus Berlin: Maximilian Hornung brilliert mit Cellokonzerten von Saint-Saëns
Einen glänzenden Erfolg für die selten zu hörenden Konzerte fuhr der Cellist Maximilian Hornung in Berlin ein. Dabei überzeugten besonders Hornungs kräftegeladener Elan in Verbindung mit einer verblüffenden Virtuosität. Das RSB unter der Leitung von Antonello Manacorda war jederzeit ein kompetenter Partner. Im Konzerthaus erklang zudem Sibelius’ Sinfonie Nr. 5.
konzertkritikopernkritik.berlin.a.schlatz

Maximilian Hornung, Antonello Manacorda und das RSB: Anrufung der Geister
Tagesspiegel.de.cultur

Berliner Philharmoniker: Ganz großes Kino
François-Xavier Roth und die Berliner Philharmoniker begeistern mit Werken von Debussy und Dukas. Gefeiert wird auch die Geigerin Isabelle Faust.
Tagesspiegel.de

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